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- Tschechoslowakei (tschechisch Československo, slowakisch Česko-Slovensko; am längsten bestehende amtliche Vollform Tschechoslowakische Republik (ČSR)) ist die Bezeichnung eines unter mehreren offiziellen Namen von 1918 bis 1992 bestehenden Binnenstaates in Mitteleuropa auf dem Gebiet der heutigen Staaten Tschechien, Slowakei und einem Teil der Ukraine. Er grenzte im Westen an Deutschland (von 1949 bis 1990 an die DDR und die Bundesrepublik), im Norden an Polen, im Osten zuerst an Rumänien (bis 1946) und später an die Sowjetunion (bis 1991) und die Ukraine und im Süden an Ungarn und Österreich. Die Tschechoslowakei bestand aus den Ländern Böhmen, Mähren, Schlesien, der Slowakei und der Karpatenukraine (bis 1946). Die Amtssprachen waren Tschechisch, Slowakisch und zeitweilig Ukrainisch. Die Tschechoslowakei wurde am 28. Oktober 1918 unter dem Namen Tschechoslowakische Republik (ČSR) in der Hauptstadt Prag als freiheitlich-demokratischer und sozialer Rechtsstaat nach westlichem Vorbild proklamiert und existierte bis zum Münchner Abkommen und dem Ersten Wiener Schiedsspruch 1938, in denen die Republik das Sudetenland an NS-Deutschland und Teile der Südslowakei an das Königreich Ungarn abtreten musste. Von 1938 bis 1939 hieß das Land Tschecho-Slowakische Republik (Č-SR) und war eine föderative Republik mit zwei autonomen Teilstaaten. Im März 1939 wurde die Föderation aufgelöst und die Resttschechoslowakei blieb bis zur Wiedererrichtung im April 1945 unter deutscher (Protektorat Böhmen und Mähren) und ungarischer Hoheit (Karpatenukraine und Südslowakei). Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Februarumsturz 1948 geriet das Land in den kommunistischen Einflussbereich und trat 1946 die Karpatenukraine an die Sowjetunion ab. 1960 wurde die Tschechoslowakische Sozialistische Republik (ČSSR) gegründet und die Führungsrolle der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) in der Verfassung endgültig festgeschrieben. Dieser Umstand dominierte die tschechoslowakische Politik bis zur Samtenen Revolution 1989. Nach dem Fall des Kommunismus wurde der Staat in Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSFR) umbenannt und löste sich am 31. Dezember 1992 auf. Die Tschechoslowakei wurde als parlamentarische Demokratie proklamiert und blieb nach 1933 die einzige funktionierende Demokratie in Mittel- und Osteuropa. Der tschechoslowakische Staatspräsident diente als Staatsoberhaupt und der Ministerpräsident als Regierungschef. Die Politik und Geschichte des Staates wurden unter anderem durch die politischen Veränderungen in Europa bis 1992 bestimmt. Die Tschechoslowakei gehörte zu den dichter besiedelten Ländern Europas und war von ihrer Gründung 1918 bis 1945 ein Vielvölkerstaat, wo nationale Minderheiten, wie Juden, Deutsche, Magyaren, Polen, Ukrainer, Ruthenen und Rumänen ungefähr 35 Prozent der Bevölkerung ausmachten. Großstädte in der ČSR wie Prag, Brno, Ostrava, Bratislava und Uschhorod waren sowohl die kulturellen Zentren dieser Minderheiten als auch der Titularnationen der Tschechen und Slowaken. 1945 wurde die Tschechoslowakei als Staat der slawischen Völker wiedererrichtet. Durch die sogenannten Beneš-Dekrete kam es 1945/46 zur Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei und zu einem tschechoslowakisch-ungarischen Bevölkerungsaustausch. 1992 hatte der tschechoslowakische Staat 15,8 Millionen Einwohner. Die Tschechoslowakei war 1920 Gründungsmitglied des Völkerbunds, 1945 der Vereinten Nationen, 1949 des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe und 1955 des Warschauer Paktes und trat 1991 dem Europarat bei. Das Land war von 1924 bis 1938 mit Frankreich und Großbritannien und ab 1935 mit der Sowjetunion verbündet. Die Tschechoslowakei war ein hoch entwickelter Industriestaat, der seinen Nachbarstaaten bis 1938 weit voraus war. Die Wirtschaft konnte sich nach dem Zweiten Weltkrieg schnell erholen und war nach dem Bruttoinlandsprodukt die größte Volkswirtschaft des Ostblocks. Nach der Samtenen Revolution 1989 wurde das Land zu einer treibenden Wirtschaftskraft Mitteleuropas. (de)
- Tschechoslowakei (tschechisch Československo, slowakisch Česko-Slovensko; am längsten bestehende amtliche Vollform Tschechoslowakische Republik (ČSR)) ist die Bezeichnung eines unter mehreren offiziellen Namen von 1918 bis 1992 bestehenden Binnenstaates in Mitteleuropa auf dem Gebiet der heutigen Staaten Tschechien, Slowakei und einem Teil der Ukraine. Er grenzte im Westen an Deutschland (von 1949 bis 1990 an die DDR und die Bundesrepublik), im Norden an Polen, im Osten zuerst an Rumänien (bis 1946) und später an die Sowjetunion (bis 1991) und die Ukraine und im Süden an Ungarn und Österreich. Die Tschechoslowakei bestand aus den Ländern Böhmen, Mähren, Schlesien, der Slowakei und der Karpatenukraine (bis 1946). Die Amtssprachen waren Tschechisch, Slowakisch und zeitweilig Ukrainisch. Die Tschechoslowakei wurde am 28. Oktober 1918 unter dem Namen Tschechoslowakische Republik (ČSR) in der Hauptstadt Prag als freiheitlich-demokratischer und sozialer Rechtsstaat nach westlichem Vorbild proklamiert und existierte bis zum Münchner Abkommen und dem Ersten Wiener Schiedsspruch 1938, in denen die Republik das Sudetenland an NS-Deutschland und Teile der Südslowakei an das Königreich Ungarn abtreten musste. Von 1938 bis 1939 hieß das Land Tschecho-Slowakische Republik (Č-SR) und war eine föderative Republik mit zwei autonomen Teilstaaten. Im März 1939 wurde die Föderation aufgelöst und die Resttschechoslowakei blieb bis zur Wiedererrichtung im April 1945 unter deutscher (Protektorat Böhmen und Mähren) und ungarischer Hoheit (Karpatenukraine und Südslowakei). Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Februarumsturz 1948 geriet das Land in den kommunistischen Einflussbereich und trat 1946 die Karpatenukraine an die Sowjetunion ab. 1960 wurde die Tschechoslowakische Sozialistische Republik (ČSSR) gegründet und die Führungsrolle der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) in der Verfassung endgültig festgeschrieben. Dieser Umstand dominierte die tschechoslowakische Politik bis zur Samtenen Revolution 1989. Nach dem Fall des Kommunismus wurde der Staat in Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSFR) umbenannt und löste sich am 31. Dezember 1992 auf. Die Tschechoslowakei wurde als parlamentarische Demokratie proklamiert und blieb nach 1933 die einzige funktionierende Demokratie in Mittel- und Osteuropa. Der tschechoslowakische Staatspräsident diente als Staatsoberhaupt und der Ministerpräsident als Regierungschef. Die Politik und Geschichte des Staates wurden unter anderem durch die politischen Veränderungen in Europa bis 1992 bestimmt. Die Tschechoslowakei gehörte zu den dichter besiedelten Ländern Europas und war von ihrer Gründung 1918 bis 1945 ein Vielvölkerstaat, wo nationale Minderheiten, wie Juden, Deutsche, Magyaren, Polen, Ukrainer, Ruthenen und Rumänen ungefähr 35 Prozent der Bevölkerung ausmachten. Großstädte in der ČSR wie Prag, Brno, Ostrava, Bratislava und Uschhorod waren sowohl die kulturellen Zentren dieser Minderheiten als auch der Titularnationen der Tschechen und Slowaken. 1945 wurde die Tschechoslowakei als Staat der slawischen Völker wiedererrichtet. Durch die sogenannten Beneš-Dekrete kam es 1945/46 zur Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei und zu einem tschechoslowakisch-ungarischen Bevölkerungsaustausch. 1992 hatte der tschechoslowakische Staat 15,8 Millionen Einwohner. Die Tschechoslowakei war 1920 Gründungsmitglied des Völkerbunds, 1945 der Vereinten Nationen, 1949 des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe und 1955 des Warschauer Paktes und trat 1991 dem Europarat bei. Das Land war von 1924 bis 1938 mit Frankreich und Großbritannien und ab 1935 mit der Sowjetunion verbündet. Die Tschechoslowakei war ein hoch entwickelter Industriestaat, der seinen Nachbarstaaten bis 1938 weit voraus war. Die Wirtschaft konnte sich nach dem Zweiten Weltkrieg schnell erholen und war nach dem Bruttoinlandsprodukt die größte Volkswirtschaft des Ostblocks. Nach der Samtenen Revolution 1989 wurde das Land zu einer treibenden Wirtschaftskraft Mitteleuropas. (de)
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- Tschechoslowakei (tschechisch Československo, slowakisch Česko-Slovensko; am längsten bestehende amtliche Vollform Tschechoslowakische Republik (ČSR)) ist die Bezeichnung eines unter mehreren offiziellen Namen von 1918 bis 1992 bestehenden Binnenstaates in Mitteleuropa auf dem Gebiet der heutigen Staaten Tschechien, Slowakei und einem Teil der Ukraine. Er grenzte im Westen an Deutschland (von 1949 bis 1990 an die DDR und die Bundesrepublik), im Norden an Polen, im Osten zuerst an Rumänien (bis 1946) und später an die Sowjetunion (bis 1991) und die Ukraine und im Süden an Ungarn und Österreich. Die Tschechoslowakei bestand aus den Ländern Böhmen, Mähren, Schlesien, der Slowakei und der Karpatenukraine (bis 1946). Die Amtssprachen waren Tschechisch, Slowakisch und zeitweilig Ukrainisch. (de)
- Tschechoslowakei (tschechisch Československo, slowakisch Česko-Slovensko; am längsten bestehende amtliche Vollform Tschechoslowakische Republik (ČSR)) ist die Bezeichnung eines unter mehreren offiziellen Namen von 1918 bis 1992 bestehenden Binnenstaates in Mitteleuropa auf dem Gebiet der heutigen Staaten Tschechien, Slowakei und einem Teil der Ukraine. Er grenzte im Westen an Deutschland (von 1949 bis 1990 an die DDR und die Bundesrepublik), im Norden an Polen, im Osten zuerst an Rumänien (bis 1946) und später an die Sowjetunion (bis 1991) und die Ukraine und im Süden an Ungarn und Österreich. Die Tschechoslowakei bestand aus den Ländern Böhmen, Mähren, Schlesien, der Slowakei und der Karpatenukraine (bis 1946). Die Amtssprachen waren Tschechisch, Slowakisch und zeitweilig Ukrainisch. (de)
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