Kein vernünftiger Mensch wird den Tod von Osama bin Laden sonderlich bedauern. Ein Massenmörder hat sein Leben verloren, ein apokalyptischer Ideologe, der im Namen des Islams zu handeln vorgab, aber die Welt mit Terror überzog und vor allem Muslime hat töten lassen. Nun ist er auf genau die Weise gestorben, die er selbst stets erwartet hatte: von der Hand amerikanischer Soldaten.
Im Kampf gegen den Terror ist das fraglos ein Erfolg. Es kann keinen Zweifel daran geben, dass sich auch die Demokratie ihrer Feinde erwehren darf – hart, entschlossen und wenn es sein muss, mit letzter, tödlicher Konsequenz. Aber wie der demokratische Rechtsstaat das tut, welche Regeln er sich für diesen Kampf gibt und wie er mit diesen Regeln umgeht, ebendas unterscheidet ihn von seinen Gegnern.