Knapp 30 Prozent der Einwohner*innen Deutschlands leben in Kleinstädten, die in Speckgürteln der ... more Knapp 30 Prozent der Einwohner*innen Deutschlands leben in Kleinstädten, die in Speckgürteln der Metropolregionen oder in peripheren Räumen liegen. Im ländlichen Kontext können Kleinstädte wichtige Anker sein, anderswo dienen sie eher als Wohn- und Erholungsorte. Das alltägliche Zusammenleben in und die Zukunft von Kleinstädten handeln die Akteur*innen vor Ort auf vielfältige Weise aus. Die Beiträger*innen des Bandes beleuchten die Heterogenität von Kleinstädten durch diverse Fallstudien mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen. In Reflexionen dieser Zugänge zeigen sie die Potentiale einer interdisziplinären Kleinstadtforschung auf und nehmen Themen wie Digitalisierung, Mobilität und Migration in den Blick.
English Version see below: Mitte der 1960er-Jahre machte sich an deutschen Architekturfakultäten ... more English Version see below: Mitte der 1960er-Jahre machte sich an deutschen Architekturfakultäten Unmut breit: die Ausbildung zu sogenannten „Künstlerarchitekten“ schien Studierenden und Assistenten nicht mehr zeitgemäß. Aus Protest organisierten sie selbständig disziplinübergreifende Seminare und Prüfungen. Sie verschrieben sich der Verwissenschaftlichung des Entwurfs. Während der Studentenunruhen debattierten sie über den gesellschaftlichen Nutzen von Architektur und Planung, sie erprobten Partizipationsmodelle in der Praxis. Studierende druckten Flugblätter, agitierten in verschiedenen Politgruppen und gründeten Zeitschriften. Anhand von Zeitzeugeninterviews, Archivrecherchen und Autorenbeiträgen wird ein detailliertes Panorama der heute fast „vergessenen Schulen“ entworfen. Die Herausgeber motiviert nicht nur ein historischer Rückblick, sondern auch die Aktualität zu heutigen Debatten über das Berufsbild von Planern und Architekten, sowie deren gesellschaftspolitische Verantwortung. X X X Englisch version X X X In the mid-1960s, there was widespread dissatisfaction in German architecture faculties: in the eyes of students and teaching assistants, the training of so-called artist-architects no longer seemed in keeping with the times. In protest, they independently organized their own interdisciplinary seminars and examinations. They committed themselves to the scientification of the architectural plan. During the period of student unrest, they debated the social uses of architecture and planning and tested participative models in practical contexts. Students printed flyers, campaigned in various political groups, and set up magazines. On the basis of interviews with contemporary observers of the scene, archival research, and contributions from authors, the book presents a detailed overview of these now almost “forgotten schools”. The editors were inspired not only by reviewing the historical events but also by the relevance they have for current debates on the professional profile of planners and architects and their sociopolitical responsibilities.
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2016
Als Redaktion von s u b \ u r b a n begreifen wir uns als interdisziplinäre Redaktion, die eine i... more Als Redaktion von s u b \ u r b a n begreifen wir uns als interdisziplinäre Redaktion, die eine interdisziplinäre Zeitschrift für kritische Stadtforschung macht. Zu unseren Gründungszeiten haben wir viel über den Begriff der Interdisziplinarität diskutiert und uns gefragt, ob wir nicht eher trans- oder postdisziplinär sind bzw. sein wollen. In unserer Redaktionsarbeit sind uns Fragen von Disziplinen dann überraschend oft begegnet und das war nicht immer einfach, zum Beispiel im Begutachtungsverfahren. Ein Zitat von Lefebvre (welcher Disziplin er auch immer angehörte) fasst dieses Spannungsfeld zusammen. In Die Revolution der Städte schreibt er 1970, dass die Komplexität des Urbanen bzw. des Städtischen "die Zusammenarbeit der einzelnen Disziplinen unerläßlich [macht]. Das Phänomen Verstädterung kann in seinem gesamten Umfang nicht von einer Spezialwissenschaft bewältigt werden. […] Wenn man das zugibt bzw. postuliert, setzen die Schwierigkeiten erst ein. Wer kennt nicht die Ent...
Magazin 2017, Band 5, Heft 1/2 Seiten 287-294 zeitschrift-suburban.de s u b \ u r b a n. zeitschr... more Magazin 2017, Band 5, Heft 1/2 Seiten 287-294 zeitschrift-suburban.de s u b \ u r b a n. zeitschrift für kritische stadtforschung Zum emotionalen Risikomanagement praktischen Verhaltens Politisches Planen in der öffentlichen Verwaltung charakterisiere ich als ambi valent, unentscheidbar und graduell. Nicht zuletzt darum stellen sich Planungssituationen den planenden Individuen stets einzigartig dar. Deren Sinn für das situativ angemessene (politische) Verhalten mache ich in der emotionalen Rationalität aus. Anhand von vier das Planungshandeln prä gen den Tendenzen, nämlich lösungsorientiertpragmatisch, schwachkon zep tionell, strategischeinsam und politischpassiv zu sein, dämpfe ich allzu hohe Erwartungen an Planung als politische Praxis und ver wei se auf Ansätze einer politischeren Planungspraxis. Politisches Planen: ambivalent, unentscheidbar, graduell Für den Kern eines Ballungsraumes, der einen hohen Einpendlerüberschuss hat, wird ein Bebauungsplan für ein Bürogebäude au...
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2018
In diesem Debattenbeitrag werden die Spaltung der Kritiken am funktionalen Städtebau um 1968 und ... more In diesem Debattenbeitrag werden die Spaltung der Kritiken am funktionalen Städtebau um 1968 und die damit verbundene Fragen hinsichtlich Systemerhalt oder Umsturz anhand von zwei damals relativ bekannten Publikationen analysiert: Architektur als Ideologie (Berndt/Lorenzer/Horn 1968) und Kapitalistischer Städtebau (Helms/Janssen 1971). Auf der Basis eines weitgehend geteilten Ausgangspunkts zeigen sich stark divergierende Problemdiagnosen und Lösungsansätze
Der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt war ein kritischer Grenzganger, der uber die gesamte zw... more Der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt war ein kritischer Grenzganger, der uber die gesamte zweite Halfte des 20. Jahrhunderts an den Schnittstellen von Design, Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung und von Akademie, Praxis und Aktivismus gewirkt hat. Seine Arbeit stellt auf auserst zugangliche Art eine Reihe von Grundannahmen der verschiedenen Disziplinen und Praxisbereiche in Frage, die sich im weitesten Sinne mit der Gestaltung der menschlichen Lebensumwelt auseinander setzen. Ihm ist an der Auflosung der Gleichung gelegen, dass aus der Perspektive der gestaltenden Disziplinen auf jede gesellschaftliche Problemstellung mit einer baulichen Intervention geantwortet wird.
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung
Vor 50 Jahren – im Jahr 1968 – kulminierten weltweit zahlreiche politische Bewegungen in eine Hoc... more Vor 50 Jahren – im Jahr 1968 – kulminierten weltweit zahlreiche politische Bewegungen in eine Hochphase des Protests gegen den Vietnamkrieg, gegen die Ausbeutung am Arbeitsplatz, gegen die Diskriminierung von Frauen und die von Trans*, Lesben und Schwulen sowie gegen rassistische Gesellschaftsstrukturen, aber auch gegen autoritäre Erziehungs- und Lehrformen und ganz allgemein gegen den normierenden Staat. In unserer Debatte nehmen wir das Jubiläum zum Anlass, um uns mit der historischen Kritik der Stadt der 1968er-Generation und ihrer aktuellen Relevanz auseinanderzusetzen.
In this paper I examine the assumptions underlying discourses on co-production – particularly in ... more In this paper I examine the assumptions underlying discourses on co-production – particularly in the field of urban planning – by focussing on the local level and local actors' perspectives on secondary-city planning and development in the Global South, an urban context that has so far not been examined in-depth in the literature on co-production. Based on qualitative case studies in secondary cities in Ghana and interviews with key stakeholders, my contribution shows some implications of limited capacities of planning and policy making and a low degree of organised civil society. In contrast to this, the high degree of self-provisioning of the local people provides potential starting points for co-production. This actual gap on the ground between the ordinary people's capacity to organise and administrate, and the government's to respond, shows some practical limitations of the rather optimistic discourse on the co-production of services.
Between 1990 and 2010 the city of Halle/Saale underwent a period of urban decline, loss of jobs a... more Between 1990 and 2010 the city of Halle/Saale underwent a period of urban decline, loss of jobs and population. This chapter examines how different rationalities and practices of governing vacant housing have formed in the context of intersecting local, regional and national policies and projects in Halle/Saale. It draws attention to the conflicting rationalities and messy actualities of devaluing certain types of housing while reclaiming and promoting others. The chapter focuses on two districts, one centrally located with mainly early 20th century buildings and the other one peripherally located with pre-fabricated and standardized GDR housing from the 1960s. Different problematisations of vacancy are explored: while vacancy was mobilised as an opportunity for creative re-use and investment in the central district, it was seen as a sign for a lack of demand and excess in the peripheral district. Even though the existence of a large share of publicly- and municipally-owned rent-controlled housing has cushioned processes of social segregation, the social geography of Halle/Saale is changing as a result of these messy actualities of abandonment.
Between 1990 and 2010 the city of Halle/Saale underwent a period of urban decline, loss of jobs a... more Between 1990 and 2010 the city of Halle/Saale underwent a period of urban decline, loss of jobs and population. This chapter examines how different rationalities and practices of governing vacant housing have formed in the context of intersecting local, regional and national policies and projects in Halle/Saale. It draws attention to the conflicting rationalities and messy actualities of devaluing certain types of housing while reclaiming and promoting others. The chapter focuses on two districts, one centrally located with mainly early 20th century buildings and the other one peripherally located with pre-fabricated and standardized GDR housing from the 1960s. Different problematisations of vacancy are explored: while vacancy was mobilised as an opportunity for creative re-use and investment in the central district, it was seen as a sign for a lack of demand and excess in the peripheral district. Even though the existence of a large share of publicly- and municipally-owned rent-controlled housing has cushioned processes of social segregation, the social geography of Halle/Saale is changing as a result of these messy actualities of abandonment.
Die bei uns inzwischen fest etablierten Beteiligungsprozesse im Städtebau haben eine inzwischen ü... more Die bei uns inzwischen fest etablierten Beteiligungsprozesse im Städtebau haben eine inzwischen über 50-jährige Geschichte. Angesichts der Kritik an den routinierten Verfahrensabläufen lohnt es sich, die Anfänge der Beteiligung mit heutigen Konflikten zu vergleichen. Es schärft den Blick auf das, was auch heute in den Aushandlungen im Mittelpunkt stehen sollte, und es könnte helfen, vor Illusionen zu schützen. https://www.marlowes.de/stadt-fuer-wen/
This special issue examines the politics of land focusing on the intersections of dominant land a... more This special issue examines the politics of land focusing on the intersections of dominant land and property regimes and situated land practices that are not characterized by open conflict, but rather mundane everyday negotiations. The selected papers show that the interrelations between landed practices and regimes of land are extremely variegated and complex, shaped by socio-economic factors as well as by their own peculiar geographies and temporalities. Thus, they can be examined most adequately in the specific geographic, socio-economic and historical context in which they materialize. Structural factors matter, but they are (continuously) challenged by the agency and everyday practices of many different actors, pursuing different and mutable objectives and following varying trajectories, often far away from the established rules. Viewed like this, dominant regimes of land appear to be less overarching and monolithic than commonly understood.
In den letzten 15 Jahren hat sich das Angebot an stadtbezogenen Studiengängen in Deutschland zune... more In den letzten 15 Jahren hat sich das Angebot an stadtbezogenen Studiengängen in Deutschland zunehmend diversifiziert. Neben der Thematisierung von Stadt im Rahmen von Architekturstudiengängen seit der vorletzten Jahrhundertwende und den in den 1960/70er Jahren gegründeten Stadt- und Regionalplanungsstudiengängen entwickelten sich neue Angebote wie z.B. Urban Design, Europäische Urbanistik, Historische Urbanistik, Critical Urbanism, Urban Management, Urban Studies, etc. Das Gesamtangebot geht also inhaltlich in die Breite und ermöglicht damit auch die Schaffung immer stärker spezialisierter Studiengänge, die jeweils eigene Kombinationen aus Stadtforschung, -politik, -planung, -technik und -gestaltung mit eigenen thematischen Schwerpunkten anbieten. Auch in Bezug auf die disziplinären Bezüge gibt es eine größere Vielfalt, die Architektur, Stadt- und Regionalplanung, Soziologie, Geschichte, Humangeographie, Landschaftsarchitektur, Ethnologie, Bauingenieurswesen, Verkehrsplanung und viele mehr einschließt. Die Diversifizierung wird zudem von einer Tendenz zur Internationalisierung begleitet, die sich sowohl durch zunehmende Angebote in englischer Sprache als auch durch internationale Kooperationen auszeichnet. Inwieweit diese Tendenzen Effekte des Bologna-Prozesses sind, der an den deutschen Universitäten nicht-enden-wollende Reformen und Neugründungen von Studiengängen in Gang gesetzt hat, ob sie ein Anzeichen für eine zunehmende Experimentierfreude und Innovationslust sind, oder gar für einen größeren Wandel in der inhaltlichen Orientierung der Lehre von Städtebau/Urban Design stehen, kann hier nicht geklärt werden. Studien, die die großen Entwicklungslinien von „Stadt“ in der Lehre und Praxis untersuchen, gibt es kaum. Anhand verschiedener lebhafter Debatten aus den letzten Jahren lassen sich aber einige Themen und Fragestellungen nachzeichnen, die in der Städtebau/Urban Design Lehre an Zentralität gewonnen haben.
s u b \ u r b a n . zeitschrift für kritische stadtforschung, 2018
Ende der 1960er Jahre war die Kahlschlagsanierung in Berlin-Kreuzberg in einer Hochphase, während... more Ende der 1960er Jahre war die Kahlschlagsanierung in Berlin-Kreuzberg in einer Hochphase, während das Märkische Viertel in peripherer Stadtlage gebaut wurde. Aus der Architekturfakultät der TU Berlin gründeten Studierende Basisgruppen, die sowohl in Kreuzberg als auch im Märkischen Viertel mit den Bewohner_innen gegen diese auf Abriss, Vertreibung und Mietpreissteigerungen basierende Berliner Baupolitik protestieren wollten (siehe dazu auch Debattenbeitrag Vollmer). […] Die Protestierenden waren gespalten in jene, die Bewohner_innen und Studierende agitieren wollten für den Kampf gegen die allgemeine Unterdrückung, und andere, die eine konkrete Verbesserung der Lebensverhältnisse der Bewohner_innen und Studienverhältnisse der Studierenden anstrebten (Gribat/Misselwitz/Görlich 2017). Im Grunde war diese Spaltung von der Frage getragen, ob konkrete Verbesserungen und Reformen im Städtischen oder im Universitären immer automatisch zum Systemerhalt beitragen, oder ob es solche kleinteiligen Experimente und Veränderungen braucht, um letztlich auch das System zu verändern. In diesem Debattenbeitrag sollen diese Spaltung des kritischen Lagers und die damit verbundenen Fragen hinsichtlich Systemerhalt oder Umsturz anhand von zwei damals relativ bekannten Publikationen analysiert werden: Architektur als Ideologie (Berndt/Lorenzer/Horn 1968) und Kapitalistischer Städtebau (Helms/Janssen 1971). Auf der Basis eines weitgehend geteilten Ausgangspunkts, der Kritik am funktionellen Städtebau, zeigen sich stark divergierende Problemdiagnosen und Lösungsansätze.
In recent years, a new ‘social architecture’ debate has emerged within the discipline of architec... more In recent years, a new ‘social architecture’ debate has emerged within the discipline of architecture. This debate is based on proclamations of a crisis of architecture and design. It calls on architects to adopt a more ‘people-centred’ approach and give up their reliance on an ever more exclusive market. The debate is founded on a range of selected architectural projects, which are thought to epitomise this new social architecture: improving the living conditions of marginalised parts of the population all around the world. In this paper, we critique some of the claims of the social architecture debate by bringing them into dialogue with different fields of literature from urban and planning studies and also from within architecture. Firstly, we examine the founding idea of the debate that small interventions can have wider social effects; secondly, we analyse how the debate establishes its claims to a global scope; thirdly, we explore the central role aesthetics plays in the debate. Our aim is to not only reveal some of the shortcomings of the social architecture debate, but to indicate directions of how it could be developed further in a more reflective manner, for instance, in giving up the fixations on projects and on the power of architects to change the world.
Knapp 30 Prozent der Einwohner*innen Deutschlands leben in Kleinstädten, die in Speckgürteln der ... more Knapp 30 Prozent der Einwohner*innen Deutschlands leben in Kleinstädten, die in Speckgürteln der Metropolregionen oder in peripheren Räumen liegen. Im ländlichen Kontext können Kleinstädte wichtige Anker sein, anderswo dienen sie eher als Wohn- und Erholungsorte. Das alltägliche Zusammenleben in und die Zukunft von Kleinstädten handeln die Akteur*innen vor Ort auf vielfältige Weise aus. Die Beiträger*innen des Bandes beleuchten die Heterogenität von Kleinstädten durch diverse Fallstudien mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen. In Reflexionen dieser Zugänge zeigen sie die Potentiale einer interdisziplinären Kleinstadtforschung auf und nehmen Themen wie Digitalisierung, Mobilität und Migration in den Blick.
English Version see below: Mitte der 1960er-Jahre machte sich an deutschen Architekturfakultäten ... more English Version see below: Mitte der 1960er-Jahre machte sich an deutschen Architekturfakultäten Unmut breit: die Ausbildung zu sogenannten „Künstlerarchitekten“ schien Studierenden und Assistenten nicht mehr zeitgemäß. Aus Protest organisierten sie selbständig disziplinübergreifende Seminare und Prüfungen. Sie verschrieben sich der Verwissenschaftlichung des Entwurfs. Während der Studentenunruhen debattierten sie über den gesellschaftlichen Nutzen von Architektur und Planung, sie erprobten Partizipationsmodelle in der Praxis. Studierende druckten Flugblätter, agitierten in verschiedenen Politgruppen und gründeten Zeitschriften. Anhand von Zeitzeugeninterviews, Archivrecherchen und Autorenbeiträgen wird ein detailliertes Panorama der heute fast „vergessenen Schulen“ entworfen. Die Herausgeber motiviert nicht nur ein historischer Rückblick, sondern auch die Aktualität zu heutigen Debatten über das Berufsbild von Planern und Architekten, sowie deren gesellschaftspolitische Verantwortung. X X X Englisch version X X X In the mid-1960s, there was widespread dissatisfaction in German architecture faculties: in the eyes of students and teaching assistants, the training of so-called artist-architects no longer seemed in keeping with the times. In protest, they independently organized their own interdisciplinary seminars and examinations. They committed themselves to the scientification of the architectural plan. During the period of student unrest, they debated the social uses of architecture and planning and tested participative models in practical contexts. Students printed flyers, campaigned in various political groups, and set up magazines. On the basis of interviews with contemporary observers of the scene, archival research, and contributions from authors, the book presents a detailed overview of these now almost “forgotten schools”. The editors were inspired not only by reviewing the historical events but also by the relevance they have for current debates on the professional profile of planners and architects and their sociopolitical responsibilities.
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2016
Als Redaktion von s u b \ u r b a n begreifen wir uns als interdisziplinäre Redaktion, die eine i... more Als Redaktion von s u b \ u r b a n begreifen wir uns als interdisziplinäre Redaktion, die eine interdisziplinäre Zeitschrift für kritische Stadtforschung macht. Zu unseren Gründungszeiten haben wir viel über den Begriff der Interdisziplinarität diskutiert und uns gefragt, ob wir nicht eher trans- oder postdisziplinär sind bzw. sein wollen. In unserer Redaktionsarbeit sind uns Fragen von Disziplinen dann überraschend oft begegnet und das war nicht immer einfach, zum Beispiel im Begutachtungsverfahren. Ein Zitat von Lefebvre (welcher Disziplin er auch immer angehörte) fasst dieses Spannungsfeld zusammen. In Die Revolution der Städte schreibt er 1970, dass die Komplexität des Urbanen bzw. des Städtischen "die Zusammenarbeit der einzelnen Disziplinen unerläßlich [macht]. Das Phänomen Verstädterung kann in seinem gesamten Umfang nicht von einer Spezialwissenschaft bewältigt werden. […] Wenn man das zugibt bzw. postuliert, setzen die Schwierigkeiten erst ein. Wer kennt nicht die Ent...
Magazin 2017, Band 5, Heft 1/2 Seiten 287-294 zeitschrift-suburban.de s u b \ u r b a n. zeitschr... more Magazin 2017, Band 5, Heft 1/2 Seiten 287-294 zeitschrift-suburban.de s u b \ u r b a n. zeitschrift für kritische stadtforschung Zum emotionalen Risikomanagement praktischen Verhaltens Politisches Planen in der öffentlichen Verwaltung charakterisiere ich als ambi valent, unentscheidbar und graduell. Nicht zuletzt darum stellen sich Planungssituationen den planenden Individuen stets einzigartig dar. Deren Sinn für das situativ angemessene (politische) Verhalten mache ich in der emotionalen Rationalität aus. Anhand von vier das Planungshandeln prä gen den Tendenzen, nämlich lösungsorientiertpragmatisch, schwachkon zep tionell, strategischeinsam und politischpassiv zu sein, dämpfe ich allzu hohe Erwartungen an Planung als politische Praxis und ver wei se auf Ansätze einer politischeren Planungspraxis. Politisches Planen: ambivalent, unentscheidbar, graduell Für den Kern eines Ballungsraumes, der einen hohen Einpendlerüberschuss hat, wird ein Bebauungsplan für ein Bürogebäude au...
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2018
In diesem Debattenbeitrag werden die Spaltung der Kritiken am funktionalen Städtebau um 1968 und ... more In diesem Debattenbeitrag werden die Spaltung der Kritiken am funktionalen Städtebau um 1968 und die damit verbundene Fragen hinsichtlich Systemerhalt oder Umsturz anhand von zwei damals relativ bekannten Publikationen analysiert: Architektur als Ideologie (Berndt/Lorenzer/Horn 1968) und Kapitalistischer Städtebau (Helms/Janssen 1971). Auf der Basis eines weitgehend geteilten Ausgangspunkts zeigen sich stark divergierende Problemdiagnosen und Lösungsansätze
Der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt war ein kritischer Grenzganger, der uber die gesamte zw... more Der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt war ein kritischer Grenzganger, der uber die gesamte zweite Halfte des 20. Jahrhunderts an den Schnittstellen von Design, Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung und von Akademie, Praxis und Aktivismus gewirkt hat. Seine Arbeit stellt auf auserst zugangliche Art eine Reihe von Grundannahmen der verschiedenen Disziplinen und Praxisbereiche in Frage, die sich im weitesten Sinne mit der Gestaltung der menschlichen Lebensumwelt auseinander setzen. Ihm ist an der Auflosung der Gleichung gelegen, dass aus der Perspektive der gestaltenden Disziplinen auf jede gesellschaftliche Problemstellung mit einer baulichen Intervention geantwortet wird.
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung
Vor 50 Jahren – im Jahr 1968 – kulminierten weltweit zahlreiche politische Bewegungen in eine Hoc... more Vor 50 Jahren – im Jahr 1968 – kulminierten weltweit zahlreiche politische Bewegungen in eine Hochphase des Protests gegen den Vietnamkrieg, gegen die Ausbeutung am Arbeitsplatz, gegen die Diskriminierung von Frauen und die von Trans*, Lesben und Schwulen sowie gegen rassistische Gesellschaftsstrukturen, aber auch gegen autoritäre Erziehungs- und Lehrformen und ganz allgemein gegen den normierenden Staat. In unserer Debatte nehmen wir das Jubiläum zum Anlass, um uns mit der historischen Kritik der Stadt der 1968er-Generation und ihrer aktuellen Relevanz auseinanderzusetzen.
In this paper I examine the assumptions underlying discourses on co-production – particularly in ... more In this paper I examine the assumptions underlying discourses on co-production – particularly in the field of urban planning – by focussing on the local level and local actors' perspectives on secondary-city planning and development in the Global South, an urban context that has so far not been examined in-depth in the literature on co-production. Based on qualitative case studies in secondary cities in Ghana and interviews with key stakeholders, my contribution shows some implications of limited capacities of planning and policy making and a low degree of organised civil society. In contrast to this, the high degree of self-provisioning of the local people provides potential starting points for co-production. This actual gap on the ground between the ordinary people's capacity to organise and administrate, and the government's to respond, shows some practical limitations of the rather optimistic discourse on the co-production of services.
Between 1990 and 2010 the city of Halle/Saale underwent a period of urban decline, loss of jobs a... more Between 1990 and 2010 the city of Halle/Saale underwent a period of urban decline, loss of jobs and population. This chapter examines how different rationalities and practices of governing vacant housing have formed in the context of intersecting local, regional and national policies and projects in Halle/Saale. It draws attention to the conflicting rationalities and messy actualities of devaluing certain types of housing while reclaiming and promoting others. The chapter focuses on two districts, one centrally located with mainly early 20th century buildings and the other one peripherally located with pre-fabricated and standardized GDR housing from the 1960s. Different problematisations of vacancy are explored: while vacancy was mobilised as an opportunity for creative re-use and investment in the central district, it was seen as a sign for a lack of demand and excess in the peripheral district. Even though the existence of a large share of publicly- and municipally-owned rent-controlled housing has cushioned processes of social segregation, the social geography of Halle/Saale is changing as a result of these messy actualities of abandonment.
Between 1990 and 2010 the city of Halle/Saale underwent a period of urban decline, loss of jobs a... more Between 1990 and 2010 the city of Halle/Saale underwent a period of urban decline, loss of jobs and population. This chapter examines how different rationalities and practices of governing vacant housing have formed in the context of intersecting local, regional and national policies and projects in Halle/Saale. It draws attention to the conflicting rationalities and messy actualities of devaluing certain types of housing while reclaiming and promoting others. The chapter focuses on two districts, one centrally located with mainly early 20th century buildings and the other one peripherally located with pre-fabricated and standardized GDR housing from the 1960s. Different problematisations of vacancy are explored: while vacancy was mobilised as an opportunity for creative re-use and investment in the central district, it was seen as a sign for a lack of demand and excess in the peripheral district. Even though the existence of a large share of publicly- and municipally-owned rent-controlled housing has cushioned processes of social segregation, the social geography of Halle/Saale is changing as a result of these messy actualities of abandonment.
Die bei uns inzwischen fest etablierten Beteiligungsprozesse im Städtebau haben eine inzwischen ü... more Die bei uns inzwischen fest etablierten Beteiligungsprozesse im Städtebau haben eine inzwischen über 50-jährige Geschichte. Angesichts der Kritik an den routinierten Verfahrensabläufen lohnt es sich, die Anfänge der Beteiligung mit heutigen Konflikten zu vergleichen. Es schärft den Blick auf das, was auch heute in den Aushandlungen im Mittelpunkt stehen sollte, und es könnte helfen, vor Illusionen zu schützen. https://www.marlowes.de/stadt-fuer-wen/
This special issue examines the politics of land focusing on the intersections of dominant land a... more This special issue examines the politics of land focusing on the intersections of dominant land and property regimes and situated land practices that are not characterized by open conflict, but rather mundane everyday negotiations. The selected papers show that the interrelations between landed practices and regimes of land are extremely variegated and complex, shaped by socio-economic factors as well as by their own peculiar geographies and temporalities. Thus, they can be examined most adequately in the specific geographic, socio-economic and historical context in which they materialize. Structural factors matter, but they are (continuously) challenged by the agency and everyday practices of many different actors, pursuing different and mutable objectives and following varying trajectories, often far away from the established rules. Viewed like this, dominant regimes of land appear to be less overarching and monolithic than commonly understood.
In den letzten 15 Jahren hat sich das Angebot an stadtbezogenen Studiengängen in Deutschland zune... more In den letzten 15 Jahren hat sich das Angebot an stadtbezogenen Studiengängen in Deutschland zunehmend diversifiziert. Neben der Thematisierung von Stadt im Rahmen von Architekturstudiengängen seit der vorletzten Jahrhundertwende und den in den 1960/70er Jahren gegründeten Stadt- und Regionalplanungsstudiengängen entwickelten sich neue Angebote wie z.B. Urban Design, Europäische Urbanistik, Historische Urbanistik, Critical Urbanism, Urban Management, Urban Studies, etc. Das Gesamtangebot geht also inhaltlich in die Breite und ermöglicht damit auch die Schaffung immer stärker spezialisierter Studiengänge, die jeweils eigene Kombinationen aus Stadtforschung, -politik, -planung, -technik und -gestaltung mit eigenen thematischen Schwerpunkten anbieten. Auch in Bezug auf die disziplinären Bezüge gibt es eine größere Vielfalt, die Architektur, Stadt- und Regionalplanung, Soziologie, Geschichte, Humangeographie, Landschaftsarchitektur, Ethnologie, Bauingenieurswesen, Verkehrsplanung und viele mehr einschließt. Die Diversifizierung wird zudem von einer Tendenz zur Internationalisierung begleitet, die sich sowohl durch zunehmende Angebote in englischer Sprache als auch durch internationale Kooperationen auszeichnet. Inwieweit diese Tendenzen Effekte des Bologna-Prozesses sind, der an den deutschen Universitäten nicht-enden-wollende Reformen und Neugründungen von Studiengängen in Gang gesetzt hat, ob sie ein Anzeichen für eine zunehmende Experimentierfreude und Innovationslust sind, oder gar für einen größeren Wandel in der inhaltlichen Orientierung der Lehre von Städtebau/Urban Design stehen, kann hier nicht geklärt werden. Studien, die die großen Entwicklungslinien von „Stadt“ in der Lehre und Praxis untersuchen, gibt es kaum. Anhand verschiedener lebhafter Debatten aus den letzten Jahren lassen sich aber einige Themen und Fragestellungen nachzeichnen, die in der Städtebau/Urban Design Lehre an Zentralität gewonnen haben.
s u b \ u r b a n . zeitschrift für kritische stadtforschung, 2018
Ende der 1960er Jahre war die Kahlschlagsanierung in Berlin-Kreuzberg in einer Hochphase, während... more Ende der 1960er Jahre war die Kahlschlagsanierung in Berlin-Kreuzberg in einer Hochphase, während das Märkische Viertel in peripherer Stadtlage gebaut wurde. Aus der Architekturfakultät der TU Berlin gründeten Studierende Basisgruppen, die sowohl in Kreuzberg als auch im Märkischen Viertel mit den Bewohner_innen gegen diese auf Abriss, Vertreibung und Mietpreissteigerungen basierende Berliner Baupolitik protestieren wollten (siehe dazu auch Debattenbeitrag Vollmer). […] Die Protestierenden waren gespalten in jene, die Bewohner_innen und Studierende agitieren wollten für den Kampf gegen die allgemeine Unterdrückung, und andere, die eine konkrete Verbesserung der Lebensverhältnisse der Bewohner_innen und Studienverhältnisse der Studierenden anstrebten (Gribat/Misselwitz/Görlich 2017). Im Grunde war diese Spaltung von der Frage getragen, ob konkrete Verbesserungen und Reformen im Städtischen oder im Universitären immer automatisch zum Systemerhalt beitragen, oder ob es solche kleinteiligen Experimente und Veränderungen braucht, um letztlich auch das System zu verändern. In diesem Debattenbeitrag sollen diese Spaltung des kritischen Lagers und die damit verbundenen Fragen hinsichtlich Systemerhalt oder Umsturz anhand von zwei damals relativ bekannten Publikationen analysiert werden: Architektur als Ideologie (Berndt/Lorenzer/Horn 1968) und Kapitalistischer Städtebau (Helms/Janssen 1971). Auf der Basis eines weitgehend geteilten Ausgangspunkts, der Kritik am funktionellen Städtebau, zeigen sich stark divergierende Problemdiagnosen und Lösungsansätze.
In recent years, a new ‘social architecture’ debate has emerged within the discipline of architec... more In recent years, a new ‘social architecture’ debate has emerged within the discipline of architecture. This debate is based on proclamations of a crisis of architecture and design. It calls on architects to adopt a more ‘people-centred’ approach and give up their reliance on an ever more exclusive market. The debate is founded on a range of selected architectural projects, which are thought to epitomise this new social architecture: improving the living conditions of marginalised parts of the population all around the world. In this paper, we critique some of the claims of the social architecture debate by bringing them into dialogue with different fields of literature from urban and planning studies and also from within architecture. Firstly, we examine the founding idea of the debate that small interventions can have wider social effects; secondly, we analyse how the debate establishes its claims to a global scope; thirdly, we explore the central role aesthetics plays in the debate. Our aim is to not only reveal some of the shortcomings of the social architecture debate, but to indicate directions of how it could be developed further in a more reflective manner, for instance, in giving up the fixations on projects and on the power of architects to change the world.
s u b \ u r b a n . zeitschrift für kritische stadtforschung, 2017
In den letzten Jahren ist im deutschsprachigen Raum ein verstärktes gesellschaftliches Interesse ... more In den letzten Jahren ist im deutschsprachigen Raum ein verstärktes gesellschaftliches Interesse an räumlicher Planung und deren Mitgestaltung wahrnehmbar. Insbesondere die Diskussionen über konkrete Großprojekte, wie etwa den Berliner Flughafen oder Stuttgart 21, aber auch die Formierung neuer sozialer Bewegungen, wie etwa Recht‑auf‑Stadt‑Netzwerke in verschiedenen Städten, verdeutlichen dies. Parallel dazu wird in der deutschsprachigen und anglo‑amerikanischen Planungstheorie die Konflikthaftigkeit von Planungsprozessen wieder zunehmend in den Fokus genommen. Dieses erneute Interesse am Konflikt hebt sich ab von Debatten, die über viele Jahre zu konsensualen Ansätzen der Zusammenarbeit der Politik mit anderen Altersgruppen geführt wurden, beispielsweise im Kontext der Governance‑Forschung. Mit der kommunikativen Planungstheorie hat sich seit den späten 1980er Jahren passend dazu das Ideal einer weitgehend auf Vermittlung abzielenden Planungspraxis verfestigt. Demgegenüber mehren sich nun jedoch zunehmend Denkansätze wie das neue Theorieangebot des Agonismus (vgl. u. a. Rohkamm 2015a, b), der Planung (wieder) als einen politischen Aushandlungsprozess zu fassen versucht, in dem Konflikte nicht konsensual lösbar sind.
Der vorliegende Themenschwerpunkt greift solche Überlegungen auf
und möchte verschiedene Perspektiven auf Planung als politische (Alltags‑) Praxis diskutieren. Der Startpunkt ist dabei ein grundlegendes Verständnis von Planungspraxis als kontingentes soziales Aushandlungsfeld. Je nach theoretischer Perspektive werden Planungsprozesse dabei im Kontext der sie prägenden Arrangements aus Akteursallianzen, administrativen und materiellen Rahmenbedingungen, alltagsweltlichen und epistemologischen Orientierungen gesehen, die durch Problemwahrnehmungen, angewandte Technologien und sich entwickelnde Rationalitäten formiert und strukturiert werden. Das politische Moment der Planung beschränkt sich dabei nicht allein auf die Privilegierung einer spezifischen raumbezogenen Lösung und auf einen bestimmten Prozessausschnitt. Vielmehr sind jeder Planungsphase politische Momente eingeschrieben, von der Identifizierung eines ‚Problems‘ über Konflikt- und Konsensbildungsprozesse, die Zielfestlegung des Planentwurfs bis zur Umsetzung und Evaluierung. [...]
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2017
In den letzten Jahren ist im deutschsprachigen Raum ein verstärktes gesellschaftliches Interesse ... more In den letzten Jahren ist im deutschsprachigen Raum ein verstärktes gesellschaftliches Interesse an räumlicher Planung und deren Mitgestaltung wahrnehmbar. Insbesondere die Diskussionen über konkrete Großprojekte, wie etwa den Berliner Flughafen oder Stuttgart 21, aber auch die Formierung neuer sozialer Bewegungen, wie etwa Recht‑auf‑Stadt‑Netzwerke in verschiedenen Städten, verdeutlichen dies. Parallel dazu wird in der deutschsprachigen und anglo‑amerikanischen Planungstheorie die Konflikthaftigkeit von Planungsprozessen wieder zunehmend in den Fokus genommen. Dieses erneute Interesse am Konflikt hebt sich ab von Debatten, die über viele Jahre zu konsensualen Ansätzen der Zusammenarbeit der Politik mit anderen Akteursgruppen geführt wurden, beispielsweise im Kontext der Governance‑Forschung. Mit der kommunikativen Planungstheorie hat sich seit den späten 1980er Jahren passend dazu das Ideal einer weitgehend auf Vermittlung abzielenden Planungspraxis verfestigt. Demgegenüber mehren ...
The Wiley Blackwell Encyclopedia of Urban and Regional Studies, 2019
This entry deals with the issue of temporary uses of spaces as a particular form of urban develop... more This entry deals with the issue of temporary uses of spaces as a particular form of urban development based on use agreements that allow for the use of vacant land or buildings for a nominal – or no – rent. Such forms of land use have been developed in many European cities that underwent periods of urban restructuring or shrinkage. The entry distinguishes temporary use from squatting and examines the ways in which temporary use has become a particular planning strategy. In addition, the entry provides an overview of affirmative and critical academic discourses around temporary use.
This chapter on "Architecture" is a contribution to the handbook of critical urban geography, an ... more This chapter on "Architecture" is a contribution to the handbook of critical urban geography, an edited volume by Bernd Belina, Matthias Naumann und Anke Strüver.
This is a co-written chapter with Manuel Lutz on "Planning and participation: between emancipatio... more This is a co-written chapter with Manuel Lutz on "Planning and participation: between emancipation, collaboration and co-option", which was published in a co-edited volume Raumproduktionen II by Anne Vogelpohl, Boris Michel, Henrik Lebuhn, Johanna Hoerning and Bernd Belina.
Der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt war ein kritischer Grenzgänger, der über die gesamte zw... more Der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt war ein kritischer Grenzgänger, der über die gesamte zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts an den Schnittstellen von Design, Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung und von Akademie, Praxis und Aktivismus gewirkt hat. Seine Arbeit stellt auf äußerst zugängliche Art eine Reihe von Grundannahmen der verschiedenen Disziplinen und Praxisbereiche in Frage, die sich im weitesten Sinne mit der Gestaltung der menschlichen Lebensumwelt auseinander setzen. Ihm ist an der Auflösung der Gleichung gelegen, dass aus der Perspektive der gestaltenden Disziplinen auf jede gesellschaftliche Problemstellung mit einer baulichen Intervention geantwortet wird.
The notion of ‘shrinking cities’ emerged in the context of population loss and economic decline i... more The notion of ‘shrinking cities’ emerged in the context of population loss and economic decline in East Germany around the turn of the 21st century. Different practices, policies, academic research and public debates developed, which were mainly concerned with how to deal with this problem. However, the emergence of shrinkage as an urban problem in Germany and what it entails have so far rarely been examined. This includes the starting points and assumptions on which different approaches to shrinkage are based. In employing Foucault’s notion of problematisation in a research perspective of governmentality, this thesis argues that taken-for-granted practices and rationalities of governing shrinkage can be decentred and attention can be drawn to the contingencies of practices, rationalities and techniques which emerged in relation to shrinking cities. A particular focus on conflicts and contestations shows the extent to which practices and assumptions are contested or not. Fieldwork was undertaken in the city of Hoyerswerda in Saxony, once the booming Second Socialist City of the GDR, which has lost almost half its inhabitants since German Unity in 1990. The empirical material gathered comprises semi-structured interviews and a diverse set of documents. The main analytical focus was on how spaces, times, subjectivities and subjects were problematised in the future discourses and practices in Hoyerswerda and on the issues around which conflicts, contestations and counter-conducts emerged. The research found a unanimous agreement in the examined shrinkage discourses that a difference can be made locally if shrinkage is governed properly. The differences of opinion and the conflicts over policies centre around rationalities, practices and techniques of how to govern shrinkage and which spaces, times and subjectivities are considered beneficial or detrimental to the future. The main conflict in the government of shrinkage in Hoyerswerda concerns the question of how to deal with the city’s GDR past: which historical and spatial continuities to avoid or to foster and the subjectivities associated with these spaces and times.
Mobile Urbanism provides a unique set of perspectives on the current global-urban condition. Draw... more Mobile Urbanism provides a unique set of perspectives on the current global-urban condition. Drawing on cutting-edge theoretical work, leading geographers reveal that cities are not isolated objects of study; rather, they are dynamic, global–local assemblages of ...
... Rationalities of Ethical Consumption Clive Barnett, Paul Cloke, Nick Clarke & Ali... more ... Rationalities of Ethical Consumption Clive Barnett, Paul Cloke, Nick Clarke & Alice Malpass Spatial Politics: Essays for Doreen Massey Edited by David Featherstone and Joe Painter The Improvised State: Sovereignty, Performance and Agency in Dayton Bosnia Alex Jeffrey In ...
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Books by Nina Gribat
Papers by Nina Gribat
https://www.marlowes.de/stadt-fuer-wen/
Inwieweit diese Tendenzen Effekte des Bologna-Prozesses sind, der an den deutschen Universitäten nicht-enden-wollende Reformen und Neugründungen von Studiengängen in Gang gesetzt hat, ob sie ein Anzeichen für eine zunehmende Experimentierfreude und Innovationslust sind, oder gar für einen größeren Wandel in der inhaltlichen Orientierung der Lehre von Städtebau/Urban Design stehen, kann hier nicht geklärt werden. Studien, die die großen Entwicklungslinien von „Stadt“ in der Lehre und Praxis untersuchen, gibt es kaum. Anhand verschiedener lebhafter Debatten aus den letzten Jahren lassen sich aber einige Themen und Fragestellungen nachzeichnen, die in der Städtebau/Urban Design Lehre an Zentralität gewonnen haben.
https://www.marlowes.de/stadt-fuer-wen/
Inwieweit diese Tendenzen Effekte des Bologna-Prozesses sind, der an den deutschen Universitäten nicht-enden-wollende Reformen und Neugründungen von Studiengängen in Gang gesetzt hat, ob sie ein Anzeichen für eine zunehmende Experimentierfreude und Innovationslust sind, oder gar für einen größeren Wandel in der inhaltlichen Orientierung der Lehre von Städtebau/Urban Design stehen, kann hier nicht geklärt werden. Studien, die die großen Entwicklungslinien von „Stadt“ in der Lehre und Praxis untersuchen, gibt es kaum. Anhand verschiedener lebhafter Debatten aus den letzten Jahren lassen sich aber einige Themen und Fragestellungen nachzeichnen, die in der Städtebau/Urban Design Lehre an Zentralität gewonnen haben.
Der vorliegende Themenschwerpunkt greift solche Überlegungen auf
und möchte verschiedene Perspektiven auf Planung als politische (Alltags‑) Praxis diskutieren. Der Startpunkt ist dabei ein grundlegendes Verständnis von Planungspraxis als kontingentes soziales Aushandlungsfeld. Je nach theoretischer Perspektive werden Planungsprozesse dabei im Kontext der sie prägenden Arrangements aus Akteursallianzen, administrativen und materiellen Rahmenbedingungen, alltagsweltlichen und epistemologischen Orientierungen gesehen, die durch Problemwahrnehmungen, angewandte Technologien und sich entwickelnde Rationalitäten formiert und strukturiert werden. Das politische Moment der Planung beschränkt sich dabei nicht allein auf die Privilegierung einer spezifischen raumbezogenen Lösung und auf einen bestimmten Prozessausschnitt. Vielmehr sind jeder Planungsphase politische Momente eingeschrieben, von der Identifizierung eines ‚Problems‘ über Konflikt- und Konsensbildungsprozesse, die Zielfestlegung des Planentwurfs bis zur Umsetzung und Evaluierung. [...]