AKWAEKE EMEZI
Der Tod des Vivek Oji
Übersetzt von Anabelle Asaaf
„Am Tag von Vivek Ojis Tod brannten sie den Markt nieder.“ Aus diesem einen Satz besteht das erste Kapitel dieses beeindruckenden Romans. Danach geht es zunächst zeitlich zurück, geht zum Kennenlernen von Viveks Eltern, zu dem Tag der Geburt, an dem auch Viveks Großmutter starb, bis zum Tag des Todes. Mit diesem Tag beginnt die Wahrheitssuche von Viveks Mutter, die unbedingt wissen will, warum ihr Sohn gestorben ist. In diesen auktorialen Kapiteln sind Viveks Eltern, Freundinnen zu hören. Sie wechseln sich ab mit Kapiteln, in denen sich Viveks Cousin Osita erinnert, der ihm sehr nahestand. Außerdem schaltet sich Vivek immer wieder mit kurzen Passagen aus dem Jenseits in die Erzählung ein. Mühelos gleitet Emezi durch die vielen erzählerischen Instanzen in diesem Roman. Allein die narrative Anlage drückt immer wieder aus, wie fluide Identitäten und Wahrnehmungen sein können. Sie zeigt zudem, wie gesellschaftliche Konventionen jeden einzelnen Menschen beeinflussen, wie sie verhindern, dass man zu sich selbst stehen, sich selbst akzeptieren kann. Vor allem aber wird)