UNBEGRENZT
Der Flaschengeist
achts um zwei schrecke ich aus dem Schlaf hoch. Ein Klirren ist zu vernehmen. Zuerst denke ich, es ist das mir nur zu vertraute Geräusch, das entsteht, wenn Moni im Dunkeln mit den Zähnen versehentlich ans Glas ihrer Sektflöte stößt. »Trinkst du wieder heimlich im Bett?«, frage ich. »Hörst du das auch?«, flüstert sie. Der Glutschein ihrer Zigarre erhellt ihr besorgtes Gesicht. »Das ist genau unter uns. Da ist jemand in unserem Keller.« Ich schlucke. Wir sind gerade erst eingezogen: Parterre, Plattenbau, immerhin zentral gelegen zwischen LKW-Werkstätten und einer Jugendverwahranstalt. Unsere Kellerparzelle, zufällig die größte des Hauses und exakt unter unserem Schlafzimmer befindlich, ist bis unter die Decke angefüllt mit Leergut, eine Hinterlassenschaft des verstorbenen Vormieters, Paul Hlylkczßsel.
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