NICOLE KOPPANDI liest „Manifesto“ von Bernadine Evaristo
Um welches Manifest geht es denn? Es geht um ihr persönliches Manifest, ihre Lebensgeschichte. Ich finde es beeindruckend, wie sie an ihrem Traum festgehalten hat, um von der Kunst leben zu können. Die Vorstellung eines Nine-to-five-Jobs war für sie unerträglich. Sie hatte immer an das geglaubt, was sie macht. Zuerst Theater, dann Literatur. 2019 hat sie den Booker Prize gewonnen, als erste Schwarze Frau.
Wo lebt sie denn? London. Ihr Vater ist Nigerianer. Er war um die 20, als er nach England kam. Ihre Mutter ist Engländerin, wurde in den 1930er Jahren als Einzelkind geboren und es wurde alle Hoffnung in die Tochter gesetzt, dass sie es einmal besser hat.
Das war für die Familie eine herbe Enttäuschung. Ihre Großmutter hatte null Verständnis dafür, dass ihre Tochter einen Schwarzen heiratet und mit diesem acht „Mischlinge“ zur Welt bringt.