Denkwerkstatt Museum
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Über dieses E-Book
In der »Denkwerkstatt Museum« loten Studierende und ihre Dozent/innen, Schüler/innen und Lehrer/innen das Museum als Verhandlungsort über Kunst, kulturelle Erinnerung und Gegenwart
aus. Exemplarischer Ort ist die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.
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Kunst für Sie
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Buchvorschau
Denkwerkstatt Museum - Books on Demand
INHALTSVERZEICHNIS
GRUSSWORT
MARION ACKERMANN
BARBARA WELZEL
VORWORT
BARBARA WELZEL
DENKWERKSTATT MUSEUM
NIKLAS GLIESMANN
VOM ARBEITEN IN EINER DENKWERKSTATT
NATALIE ÇALKOZAN, LEA HEMKER, VICTORIA HÖCHST,
SARAH HÜBNER, ANNA KAMPE, INGA MICHAELIS,
EYLEEN RÖBERT, LISA SARACHMAN, ANN KATRIN SCHULTE,
MAREIKE WEHNER, SINA ZIEGLER
BOTSCHAFTERBERICHTE
HEINZ UDO BRENK
BOTSCHAFTER FÜR KUNSTWERKE – WAS HAT DIE SCHULE DAVON?
SARAH HÜBSCHER
VON DER VERMITTLUNG – ÜBER DIE VERORTUNG – HIN ZUM BOTSCHAFTER-SEIN
JULIA HAGENBERG
»EIN SPIEL DER FRAGEN UND ANTWORTEN« – KUNST-BETRACHTUNG MIT SCHUL-KLASSEN AUS DER PERSPEKTIVE DER MUSEUMSPÄDAGOGIK
PIERRE ROSENBERG
KUNSTGESCHICHTE UNTERRICHTEN?
NIKLAS GLIESMANN
BARBARA WELZEL
NACHWORT
DAS BUCHTEAM
LITERATUR ZUM EINSTIEG
GRUSSWORT
Nordrhein-Westfalen zeichnet sich durch eine vielfältige Kulturlandschaft aus. Es gibt viele inspirierende Künstlerinnen und Künstler und attraktive Orte, die dazu einladen, Kunst und Kultur hautnah zu erleben. Diese Orte wollen wir intensiv für die Kulturelle Bildung, einen Schwerpunkt unserer Kulturpolitik, nutzen. Es geht darum, neben Wissen eigene Kreativität, die Begeisterung für Kunstwerke und ihre Ästhetik zu fördern. Um möglichst frühzeitig anzusetzen, ist die Kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen von enormer Bedeutung.
Hier setzt zum Beispiel das Landesprogramm Kultur und Schule an. In allen Kultursparten, im Theater, der Literatur, der Bildenden Kunst, der Musik, dem Tanz, dem Film oder den Neue Medien wird jungen Menschen die Begegnung mit Kunst und Kultur – unabhängig vom familiären Hintergrund und Wohnumfeld – ermöglicht. Mit dieser Zielsetzung sind besondere Projekte ins Leben gerufen worden. Auch über das Programm »Kulturrucksack« erhalten Kinder und Jugendliche attraktive und altersgemäße Bildungs- und Kulturangebote.
Die »Denkwerkstatt Museum« ist ein bemerkenswertes Projekt, das Universität, Museum und Schule in einer Verantwortungsgemeinschaft zusammenbringt. Gemeinsam erkunden die verschiedenen Akteure die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Die meisten der Studierenden des Seminars für Kunst und Kunstwissenschaft der Technischen Universität Dortmund haben die Absicht, Lehrerinnen und Lehrer zu werden. In der »Denkwerkstatt Museum« agieren sie als Botschafter des Museums und seiner Werke für Schülerinnen und Schüler. Damit bauen sie für Kinder und Jugendliche Brücken in den Raum des Museums und ermöglichen ihnen so, ein Kunstmuseum und moderne Kunst als spannende Lebenswelten wahrzunehmen.
Ich danke den beteiligten Projektteilnehmern für ihre Mitwirkung sehr herzlich. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen verknüpft kontinuierlich die Ausstellungs- und Forschungsarbeit mit einem breit gefächerten Angebot kultureller Bildung und ästhetischer Praxis. Ich danke der Direktorin Dr. Marion Ackermann sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie sich auch für die »Denkwerkstatt Museum« engagiert haben.
Auch dem Team des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Technischen Universität Dortmund unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Welzel und Dr. Niklas Gliesmann gilt mein Dank ebenso wie allen Studierenden, die als Botschafter für die Werke der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen eine kaum zu überschätzende Aufgabe übernommen haben.
Ich freue mich, dass die Museumswerkstatt bei verschiedenen Schulen Anklang gefunden hat, allen voran beim Heinrich-Heine-Gymnasium in Dortmund. Die Lehrerinnen und Lehrer haben Kulturelle Bildung selbstverständlich in den schulischen Alltag integriert, und die Schülerinnen und Schüler bestätigen, wie wichtig derartige Projekte sind: Viele von ihnen sind ihrerseits zu Botschaftern des Museums und seiner Kunstwerke für Familien, Freunde und jüngere Schülerinnen und Schüler geworden.
Ein wichtiger Aspekt ist die Ausweitung der »Denkwerkstatt Museum« für Schülerinnen und Schüler, die als Flüchtlinge nach Nordrhein-Westfalen gekommen sind. Ich wünsche diesem Projekt weiterhin Erfolg und viele Nachahmer.
UTE SCHÄFER
Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.
MARION ACKERMANN
BARBARA WELZEL
VORWORT
Die »Denkwerkstatt Museum« ist ein ungewöhnliches Projekt, indem sie einen neuen Raum eröffnet, den drei Institutionen gemeinsam gestalten: Museum, Universität und Schule. Alle drei sind einander Gastgeber, alle drei nehmen sich in die Pflicht. Sie erfüllen ihren je eigenen Auftrag – und zwar im Regelbetrieb, nicht in der Ausnahmesituation von Projekten, die zeitlich begrenzt durch externe Drittmittel finanziert oder als zusätzlicher Event inszeniert werden.
Das Museum zeigt sich mit seinem Auftrag des Sammelns, Bewahrens, Forschens und Vermittelns. Es ist Gastgeber mit seinen hochwertigen Sammlungen, mit dem Präsentieren von wertvollen Kunstwerken und mit dem Schaffen einer Plattform für das wechselseitige Lernen und den Austausch mit einer sich verändernden Gesellschaft. Die Universität ist Stätte von Forschung, Lehre und Studium; dort wird der Erkenntnisfortschritt vorangebracht und immer von Neuem an die nächste Generation weitergegeben. Sie ist Gastgeberin mit ihren Lehrenden und Studierenden, die ihr Wissen in den Bereichen von Kunstgeschichte und Vermittlung in der »Denkwerkstatt Museum« einsetzen, erproben und experimentell verfeinern. Die Schule ist Bildungsstätte für alle jungen Menschen des Landes; hier wird grundlegendes Wissen vermittelt und Teilhabe eröffnet – unabhängig von sozialer oder kultureller Herkunft. Sie ist entscheidender Ort für die Verwirklichung gesellschaftlicher Gerechtigkeit. In der »Denkwerkstatt Museum« ist sie Gastgeberin eines Dialoges zwischen Schüler/innen und Lehrer/innen sowie Studierenden und ihren Dozent/innen, die das Museum als Verhandlungsort über Kunst, kulturelle Erinnerung und Gegenwart ausloten.
Erfunden wurde die »Denkwerkstatt Museum« im Wintersemester 2010/2011; seither hat sie sich für mehr als 500 junge Menschen geöffnet. Alle drei Institutionen – so lässt sich nach den zurückliegenden fünf Jahren festhalten – werden bereichert durch diese Dialoge. Gerade auch für das Museum ist das Projekt besonders wichtig, da im Austausch mit jungen Menschen eine Dynamik und Lebendigkeit des Museums erzeugt und zu einer Aktualisierung der Sammlung sowie des künstlerischen und pädagogischen Programms angeregt wird.
Wir danken allen, die dieses Projekt ermöglichen, und allen, die sich daran in den vergangenen Jahren beteiligt haben: Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, Studierenden, von denen manche inzwischen selbst Lehrer/innen sind, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, den Lehrenden an der TU Dortmund, namentlich Dr. Niklas Gliesmann, der die »Denkwerkstatt Museum« seit 2013 federführend leitet und weiterentwickelt hat. Wir freuen uns, dieses – wie wir stolz und überzeugt glauben sagen zu dürfen – modellhafte Projekt nach fünf Jahren durch eine Publikation einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen.
»ICH FAND DEN AMERIKANERRAUM
BESONDERS SCHÖN.
DAS LAG NICHT NUR AN DEN BILDERN,
SONDERN AUCH DARAN,
DASS DER RAUM SO OFFEN
UND HELL IST.«
»ICH WÜRDE AUF ALLE FÄLLE
NOCHMAL HINGEHEN,
MIT FREUNDEN UND FAMILIE
UND MEIN WISSEN AN SIE
WEITERGEBEN.«
»ES MACHT EBEN AUCH
EINEN ANDEREN EINDRUCK,
WENN MAN VOR DEN BILDERN STEHT,
ALS WENN DIESE LEDIGLICH
VON EINEM
BEAMER
PROJIZIERT WERDEN.
MAN BEKOMMT EINEN GANZ
ANDEREN EINDRUCK.
DAS IST FÜR MICH
DER WICHTIGSTE UNTERSCHIED
ZUR SCHULE.«
BARBARA WELZEL
DENKWERKSTATT MUSEUM
Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen galt seit ihrer programmatischen Gründung im Jahr 1961 als »Heimliche Nationalgalerie«. Die Stiftung datiert in das Jahr des Mauerbaus, die ersten Sammlungsjahre in die Zeit der Frankfurter Auschwitzprozesse. Das Museum verkörpert den Aufbruch der westdeutschen Nachkriegszeit in herausragender Weise: den unbedingten Aufbauwillen, in Deutschland kulturelle Orte zu schaffen, an denen Werke von im Dritten Reich verfemten Künstlern eine Heimstatt finden konnten und hier künftig öffentlich Wertschätzung erfahren und zugänglich sein sollten. In der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen sollten