"Da is ja gar nix!"
Von Maike Ruprecht
()
Über dieses E-Book
Maike Ruprecht
Maike Ruprecht, geboren 1981 in Berlin, lebt in Frankfurt a. M und arbeitet dort als technische Assistentin an der Goethe Universität. Seit 2012 veröffentlicht sie Kolumnen bei Laborjournal (Erlebnisse einer anderen TA) sowie 2019 ihre Kurzgeschichtensammlung "Da is ja gar nix!"
Ähnlich wie "Da is ja gar nix!"
Ähnliche E-Books
Das Haus Zamis 17 - Maskenball Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie dunklen Wasser der Limmat: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOption Färöer - Ein Färöer-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDan Shocker's LARRY BRENT 117: Die Pranke der Sphinx Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDan Shocker's Macabros 94: Todesruf der schwarzen Hexe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod fährt Riesenrad: Ein historischer Wien-Krimi Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Das Phantom im Opernhaus (eBook): Paul Flemmings sechster Fall - Frankenkrimi Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Tote im Volksbad (eBook): KrimiSnack Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimg'funden: Wiener Weihnachtskomödie in drei Akten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der fünf Frauen: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCaspar Hauser Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Funke Magie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDorian Hunter 25 - Der Bucklige von Doolin Castle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen3 a.m. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Henker 2 - Besuch aus einem Totenhaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiesseits vom Jenseits: Der erste Fall für Friedhofsgärtner Paul Blom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIst der RUF ruiniert, folgt der MORD garantiert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTells Rache: Ein freier Fall für Grossenbacher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSalbei, Dill und Totengrün: Kräuter-Krimis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaghena Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWörter statt Möbel: Fundstücke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Putgatory – Im Vorhof zur Hölle: Horrorkabinett - Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tote am Denkmal: Österreich Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeister Fantasy Dreierband 1016 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCaspar Hauser: Die Trägheit des Herzens Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5GALAXIS SCIENCE FICTION, Band 15: BRUDER DER GORGONEN: Geschichten aus der Welt von Morgen - wie man sie sich gestern vorgestellt hat. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTatort Villa Rustica: Schwabenkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Katalysatorin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer alte Grieche (eBook): und andere Kriminalgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann mit den zwei Augen: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Humor & Satire für Sie
Hier sprechen wir Deutsch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen: Vom Martyrium die Fremdsprache Deutsch zu lehren Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Dienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Duden – Redewendungen: Wörterbuch der deutschen Idiomatik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDuden – Grundwortschatz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDuden – Das Bildwörterbuch: Die Gegenstände und ihre Benennung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Duden - Die Grammatik: Struktur und Verwendung der deutschen Sprache. Sätze - Wortgruppen - Wörter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutsche Grammatik: Eine Sprachlehre für Beruf, Studium, Fortbildung und Alltag: Eine Sprachlehre für Beruf, Studium, Fortbildung und Alltag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDagegen bin ich algerisch: Was die Generation Doof denkt, sagt und schreibt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMänner- und frauenfeindliche Witze Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubs-Witze - die besten Witze über Ferien und Urlaub Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Joachim Ringelnatz: Gesammelte Werke Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5101 versaute Witze. Schweinischer Humor. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlack Humor Jokes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber Arbeiten und Fertigsein: Real existierender Humor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArtgerechte Haltung eines Männchens: Erwerb, Erziehung, Entsorgung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Sparadies der Friseure: Eine kleine Sprachkritik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDuden – Das Stilwörterbuch: Feste Wortverbindungen und ihre Verwendung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWiener Wortgeschichten: Von Pflasterhirschen und Winterschwalben Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Gauner, Großkotz, kesse Lola: Deutsch-jiddische Wortgeschichten Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5Nutella hat Lichtschutzfaktor 9,7: Die volle Dosis unnützes Wissen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCoole Witze für die Schule: Witzebuch für Schüler ab 8 Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNo, warum nicht?: Der jüdische Witz als Quelle der Lebenskunst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlorene Geheimnisse des Betens: Die verborgene Kraft von Schönheit, Segen, Weisheit und Schmerz Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schmunzellyrik: Ausgesuchte Gedichte zum Kennenlernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLost in Gentrification: Großstadtgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Blöde und der Gscheite: Die besten Doppelconférencen. Illustriert von Nicolas Mahler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHansi Hinterseer rettet die Welt: ... oder die Besteigung des Küniglberges. Satiren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Aha!-Handbuch der Aphorismen und Sprüche Therapie, Beratung und Hängematte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für "Da is ja gar nix!"
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
"Da is ja gar nix!" - Maike Ruprecht
Inhalt
SPANNUNG, TOD UND GRUSEL
Bürokratischer Erweckungszauber
Der rote Saft
Kreuzfahrt ohne Wiederkehr
Zeit zu gehen
Das Portrait der alten Dame
Regional und artgerecht
Von der Wiege bis zur Bahre
IN EIGENER SACHE
Als ich einmal Parkour machte... ein bisschen
Novemberwetter
Vom Zauberlauch
„Da is ja gar nix"
Die innere Mitte
Drogenküche und andere Vorurteile
Praktikantin, Philosoph und Katze
WER ZULETZT LACHT…
Was wäre wenn…Rapunzel kurze Haare gehabt hätte
Kann Spuren hinterlassen
Cineastische Vorlieben
Ich wache auf und bin…
Begegnung am Meer
Sämtliche in diesem Buch gesammelten Texte entstanden entweder im Rahmen eines Schreibkurses für die jeweilige Abschlusslesung oder einfach aus eigenem Abtrieb.
Die Idee, ein eigenes Buch mit meinen Kurzgeschichten zu veröffentlichen, kam mir, als meine Schreibkursfreundin Meike stolz ihr neustes Werk dieser Art präsentierte. So etwas wollte ich auch haben.
SPANNUNG, TOD UND GRUSEL
Die Idee zu dieser Geschichte ereilte mich bei einem Spaziergang auf dem Friedhof Bonames. Dort findet man auf manchen Grabsteinen bunte Aufkleber, über welche die Friedhofsverwaltung mit den Besitzern der jeweiligen Grabstelle kommuniziert. Für jede der bisher von mir entdeckten vier verschiedenen Botschaften gibt es eine eigene Farbe.
In Gelb gehalten die Ermahnung „Ungepflegtes Grab, ein roter Aufkleber warnt vor der „Unfallgefahr
durch nicht länger standsichere Grabmäler. Es gibt auch einen blauen Aufkleber, den habe ich aber nur ein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Da ich damals noch nicht wusste, dass die Information darauf einmal bedeutsam werden würde, habe ich sie mir leider nicht gemerkt.
Ausschlaggebend für meine Geschichte war jedoch der grüne Aufkleber „Ablauf des Nutzungsrechtes - bitte melden Sie sich bei der Friedhofsverwaltung".
Na dann…
Bürokratischer Erweckungszauber
Die Frau stieß einen spitzen Schrei aus. Gleich darauf noch einen. Zu einem dritten kam sie nicht mehr, weil Herr Vierling sie abwürgte, indem er entschlossen den Regler am Radio drehte und so den Sender wechselte. Das war ja nicht auszuhalten. Wäre er eine Frau, hätte er die Macher derartiger Radiowerbungen sofort wegen übler Nachrede verklagt. So lachhaft wie in Radiospots benahm sich keine Frau, die er im realen Leben je kennen gelernt hatte.
Er konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. Gestern hatte er grüne Aufkleber auf 14 der vielen Grabmäler draußen auf dem Friedhof angebracht.
„Das Nutzungsrecht für Ihre Grabstelle läuft in Kürze ab - bitte melden Sie sich bei der Friedhofsverwaltung". Es musste schließlich alles seine Ordnung haben. Und damit auch jene Hinterbliebenen, die nicht regelmäßig das Grab ihrer Lieben besuchten, von dieser bürokratischen Maßnahme in Kenntnis gesetzt wurden, saß er jetzt im Büro der Friedhofsverwaltung und verschickte die dazugehörigen Bescheide. Sachkundig leckte er die Klebefläche an der Lasche jedes einzelnen Briefumschlags an, bevor er den Umschlag durch Andrücken der angefeuchteten Klebelasche verschloss. Er hätte es nicht tun müssen. Ein befeuchtetes Feuchtekissen stand einsatzbereit neben ihm. Aber er tat es gerne. Der stets gleiche Ablauf hatte etwas Meditatives: falten, tüten, lecken, kleben. Falten, tüten, lecken, kleben.
Ein Geräusch auf dem Flur ließ ihn inne halten. Er hob den Kopf und lauschte, hörte aber nichts mehr. Also faltete, tütete, leckte und klebte er weiter. Im Radio spielte jetzt Musik, sogar ein Lied, das er sehr gern hörte. Das gab seiner Stimmung zusätzlichen Auftrieb.
Abermals ein Poltern. Herr Vierling schaltete das Radio aus und hörte ein klackendes, vertrautes Geräusch. Dieses Geräusch verursachte die Eingangstür, wenn sie ins Schloss fiel. War jemand hereingekommen? Tatsächlich näherten sich Schritte auf dem Flur. Sehr langsame, schlurfende Schritte.
Herr Vierling krauste die Stirn. Er hatte absolut keine Lust, seine meditative Routine von einem Hinterbliebenen unterbrechen zu lassen, der sich über unangemessene Grabbepflanzung beschweren wollte. So wie neulich Frau Schwappenhäuser. Die alte Dame fühlte sich von den Stiefmütterchen auf dem Nachbargrab in ihrer stillen Andacht gestört, da diese, so Frau Schwappenhäuser, „den bösen Blick hätten. Was sollte er dagegen tun? Es gab zwar einen gelben Aufkleber „Ungepflegte Grabstelle - bitte halten Sie Ihre Grabstelle in ordnungsgemäßem Zustand
, der Aufkleber „Unangemessene Grabbepflanzung - bitte pflanzen Sie keine Vegetation mit augengleicher Blütenblattzeichnung" existierte jedoch nicht. Halbherzig schlug er Frau Schwappenhäuser vor, den Stiefmütterchen doch die Augen zu verbinden, was immerhin den Erfolg gehabt hatte, dass die alte Dame empört abgezogen war.
Die Schritte im Gang verstummten, gleich darauf kratzte etwas an der Bürotür.
Herr Vierling legte den eben zugeklebten Umschlag beiseite.
„Herein!"
Zuerst geschah nichts. Dann wieder ein Schaben am Holz, die Klinke bewegte sich zwei Zentimeter nach unten, schwang gleich darauf jedoch wieder in ihre Ruheposition zurück. Durch die Tür war ein leises Röcheln zu hören.
Wer immer dort Einlass begehrte, war nicht nur des korrekten Öffnens einer Tür unkundig, sondern darüber hinaus auch noch schwer erkältet.
Herr Vierling stand seufzend auf, ging hin und öffnete.
Was da hinter der Tür stand, ließ sein Blut gefrieren.
Ein Mann, jedenfalls etwas, das mal ein Mann gewesen war. Das blasse Gesicht war mit Erde verschmiert, in dem einstmals eleganten Anzug hingen Erdkrumen, Insekten krochen darauf herum. Zwei trübe, weißgelbe Kugeln starrten unter verfilztem braunem Haar hervor.
Herr Vierling schrie auf. Er wollte die Tür zuschlagen, doch die Kreatur drückte von der anderen Seite dagegen. Der Spalt vergrößerte sich zusehends. Ein ekelhafter Geruch nach verwesendem Fleisch, vermischt mit dem von feuchter Erde, drang in seine Nase.
Trotz ihres Zustandes verfügte die Kreatur über deutlich mehr Kraft als der Beamte. Zentimeter um Zentimeter verbreiterte sich der Türspalt.
Eine verwesende Hand schob sich zwischen Türblatt und Zarge.
Beim Anblick der