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Star Trek - 3 Captains, 3 Geschichten
Star Trek - 3 Captains, 3 Geschichten
Star Trek - 3 Captains, 3 Geschichten
eBook413 Seiten5 Stunden

Star Trek - 3 Captains, 3 Geschichten

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Über dieses E-Book

Die Enterprise-A empfängt ein fremdes Signal. Bei der Untersuchung müssen Spock, Doktor McCoy und Chekov notlanden, ohne Kontakt zum Schiff. Nun ist der Landetrupp auf einer feindseligen Welt gestrandet …
Der Nexus hat seinen Kurs geändert. Er steht kurz davor, in den Raum der Kinshaya, einem Mitglied des Typhon-Paktes, einzutreten. Nun liegt es an Captain Picard, zu verhindern, dass die Gegner der Föderation die Macht über ihn erlangen.
Die U.S.S. Titan wird nach Garadius IV beordert. Der Planet ist Riker gut von einer misslungenen Friedensmission zu Zeiten, als er noch auf der U.S.S. Enterprise war, bekannt. Doch dieses Mal ist eine der Kriegsparteien schlicht verschwunden …
SpracheDeutsch
HerausgeberCross Cult
Erscheinungsdatum16. Okt. 2019
ISBN9783959813853
Star Trek - 3 Captains, 3 Geschichten

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    Buchvorschau

    Star Trek - 3 Captains, 3 Geschichten - Greg Cox

    MIASMA

    GREG COX

    STAR TREK

    THE NEXT GENERATION™

    DER STOFF, AUS DEM DIE TRÄUME SIND

    JAMES SWALLOW

    ABWESENDE FEINDE

    JOHN JACKSON MILLER

    Based on

    Star Trek and

    Star Trek: The Next Generation

    created by Gene Roddenberry

    Ins Deutsche übertragen von

    Susanne Picard

    Die deutsche Ausgabe von STAR TREK: 3 CAPTAINS, 3 GESCHICHTEN

    mit den Geschichten STAR TREK: MIASMA, STAR TREK – THE NEXT GENERATION: DER STOFF, AUS DEM DIE TRÄUME SIND und STAR TREK – TITAN: ABWESENDE FEINDE wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.

    Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Susanne Picard; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Katrin Aust und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik, Print-Ausgabe gedruckt von CPI Moravia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice. Printed in the Czech Republic.

    German translation copyright © 2016, 2019 by Amigo Grafik GbR.

    Dieser Sammelband enthält die Originalausgaben (bislang nur als E-Book-only Ausgaben erschienen):

    STAR TREK: MIASMA

    Original English language edition copyright © 2016 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

    STAR TREK – THE NEXT GENERATION: THE STUFF OF DREAMS

    Original English language edition copyright © 2013 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

    STAR TREK – TITAN: ABSENT ENEMIES

    Original English language edition copyright © 2014 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

    ™ & © 2019 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.

    This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

    Print ISBN 978-3-95981-384-6 (November 2019) · E-Book ISBN 978-3-95981-385-3 (November 2019)

    WWW.CROSS-CULT.DE · WWW.STARTREKROMANE.DE · WWW.STARTREK.COM

    INHALT

    STAR TREK – THE ORIGINAL SERIES

    MIASMA

    von Greg Cox

    STAR TREK – THE NEXT GENERATION

    DER STOFF, AUS DEM DIE TRÄUME SIND

    von James Swallow

    STAR TREK – TITAN

    ABWESENDE FEINDE

    von John Jackson Miller

    STAR TREK – THE ORIGINAL SERIES

    MIASMA

    von Greg Cox

    MIASMA

    GREG COX

    Based on

    Star Trek

    created by Gene Roddenberry

    Ins Deutsche übertragen von

    Susanne Picard

    Die deutsche Ausgabe von STAR TREK: MIASMA wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg. Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Susanne Picard; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Katrin Aust und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik.

    Titel der Originalausgabe: STAR TREK: MIASMA

    German translation copyright © 2015 by Amigo Grafik GbR.

    Original English language edition copyright © 2016 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

    ™ & © 2016 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.

    This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

    ISBN 978-3-95981-270-2 (September 2016)

    WWW.CROSS-CULT.DE · WWW.STARTREKROMANE.DE · WWW.STARTREK.COM

    Inhalt

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Kapitel 16

    Danksagungen

    Kapitel 1

    Logbuch des Captains, Sternzeit 8715,3

    Die Enterprise transportiert eine Abordnung von Diplomaten der Föderation zu einer wichtigen Konferenz auf Musgrave IV. Obwohl die Diplomaten viele Verhandlungen mit dringenden Themen führen müssen, erwarte ich keine ernsthaften Schwierigkeiten oder Komplikationen auf der Reise nach Musgrave. Andererseits … wenn vier Jahrzehnte in der Sternenflotte mich etwas gelehrt haben, dann, dass man nicht wissen kann, was einen hinter dem nächsten Sonnensystem erwartet.

    „Captain auf der Brücke!"

    Ein Yeoman kündigte James T. Kirks Ankunft an, als der Captain auf die Brücke schlenderte. Er trug immer noch seine beste rote Galauniform. Er hatte gerade an einem Lunch für die illustren Gäste teilgenommen, als man ihm mitgeteilt hatte, dass seine Anwesenheit in der Kommandozentrale erforderlich sei. Um ehrlich zu sein, war er dankbar für die Entschuldigung, sich so früh verabschieden zu können. Man konnte das in feine Worte verpackte Herumgestreite über zu hohe Zölle oder uralte juristische Probleme nur eine gewisse Zeit ertragen, bevor man eine klingonische Invasion herbeisehnte.

    „Mr. Spock, Bericht", bat Kirk knapp.

    Der Vulkanier stand auf, um Kirk Platz zu machen. „Ich bitte um Verzeihung, dass ich Sie stören musste, Captain, aber …"

    „Das ist nicht nötig, unterbrach ihn der Captain. „Glauben Sie mir.

    Spock nickte verständnisvoll. „Wie auch immer es sich damit verhalten mag, Commander Uhura hat ein fremdartiges Signal aufgefangen, dessen Ursprung wohl in einem nahe gelegenen System liegen dürfte."

    „Welche Art von Signal?", wollte Kirk wissen und wandte sich zu Uhuras Station um.

    „Das kann ich nicht genau sagen, Captain, berichtete Uhura. „Neben dem Signal empfange ich auch viele Interferenzen, die die Signalquelle stören und eine Übersetzung erschweren. Das Signal wurde in keiner der Föderation bekannten Sprachen verfasst, aber die Tatsache, dass es in Schleife läuft, lässt darauf schließen, dass es sowohl künstlichen Ursprungs ist, als auch automatisiert gesendet wird. Sie fingerte an ihrem Ohrhörer herum. „Ich versuche, das Signal zu filtern, damit der Universalübersetzer mehr Material für eine Übersetzung bekommt, aber das wird etwas dauern."

    „Verstanden, bestätigte Kirk. „Dann mal los.

    „Aye, Sir."

    Kirk hatte keine Zweifel daran, dass Uhura in der Lage sein würde, die Transmission schließlich zu entschlüsseln, sie war die beste und erfahrenste Kommunikationsoffizierin der Flotte. Aber seine Neugier war geweckt. Eine unbekannte Sprache implizierte einen möglichen Erstkontakt, eine Aussicht, die er auch nach all den Jahren immer noch aufregend fand. Neues Leben und neue Zivilisationen zu entdecken war immerhin die wichtigste Mission der Sternenflotte, es hatte höchste Priorität.

    „Also, womit könnten wir es hier zu tun haben?, dachte er laut. „Einem Notruf? Einem Gruß? Einer Einladung?

    „Einer Warnung, näher zu kommen?, schlug Chekov vor. Er saß an der Navigationsstation vor Kirk. „Oder einer Falle?

    „Auch das ist möglich", gestand Kirk ein. Chekov war nun sowohl der Steuermann des Schiffs als auch der Sicherheitschef, und so konnte Kirk dem Russen keinen Vorwurf machen, dass er die Möglichkeit aussprach, die Botschaft sei vielleicht nicht freundlich. Kirk sah hinüber zu Spock, der wieder seinen Posten an der wissenschaftlichen Station eingenommen hatte.

    „Was halten Sie davon, Spock?"

    „Die Daten reichen nicht aus, um eine haltbare These zu formulieren. Der Vulkanier konsultierte eine Anzeige auf seiner Konsole. „Das Signal scheint vom zweiten Planeten des Varba-Systems auszugehen, das ungefähr sechs Komma sieben vier Lichtjahre von unserer gegenwärtigen Position entfernt liegt.

    „Das System kenne ich nicht", musste Kirk zugeben.

    „Es gibt auch wenig Grund, es zu kennen. Spock sah auf. „Eine unbemannte Sonde hat vor mehreren Jahrzehnten keinerlei Anzeichen für intelligentes Leben entdecken können, und so blieb es weitgehend unerforscht.

    Kirk konnte sich das gut vorstellen. Die Galaxis war groß, und allein in diesem Quadranten waren weite Bereiche noch nicht einmal kartografiert. Selbst wenn man ein ganzes Leben lang durch das Universum reiste, reichte das nicht, all die Welten und Wunder hier draußen in der Weite zu entdecken.

    Nicht, dass er sich nicht trotzdem bemühte, genau das zu schaffen.

    „Wie lange brauchen wir zum Varba-System?", fragte er.

    Spock hatte die nötigen Berechnungen bereits angestellt. „Mit Warp sechs schätzungsweise sieben Komma neun zwei Stunden."

    „Darf ich Sie daran erinnern, Captain, dass die Enterprise auf Musgrave IV erwartet wird?", meldete sich Saavik an der taktischen Konsole zu Wort.

    Der junge vulkanische Lieutenant war erst vor Kurzem wieder zur Besatzung gestoßen und hatte Sulu als taktischen Offizier ersetzt, nachdem dieser zum Captain der Excelsior befördert worden war. Kirk vermisste Sulu, aber er war froh darüber, dass Saavik an Bord war und wie immer bereit schien, direkt und geradeheraus ihre Bedenken auszusprechen. Er wusste ihre offene und ehrliche Art zu schätzen.

    „Zur Kenntnis genommen, Lieutenant, antwortete er. „Aber bei allem gebotenem Respekt vor dem diplomatischen Dienst würde ich mich doch nur ungern von einer Routinemission, bei der ich Bürokraten von A nach B schippere, davon abhalten lassen, ein unbekanntes Signal zu untersuchen, das möglicherweise von einer unbekannten Spezies stammt.

    „Ich neige dazu, Ihnen zuzustimmen, Captain, sagte Spock. „Die bevorstehende Konferenz auf Musgrave IV ist bedeutsam, aber nicht von oberster Priorität. Je nachdem, was wir möglicherweise entdecken, oder auch nicht entdecken, werden keine Kriege ausbrechen, wenn wir etwas verspätet eintreffen.

    „Wir wären vielleicht sogar in der Lage, etwas von der verlorenen Zeit aufzuholen, schlug Saavik vor. „Wir müssten nur unsere gegenwärtige Geschwindigkeit etwas erhöhen und die Maschinen etwas strapazieren.

    „Lassen Sie das Mr. Scott nicht hören, Lieutenant", riet ihr Kirk und war dankbar dafür, dass Scott sich derzeit im Maschinenraum aufhielt. „Aber Sie haben recht. Uns steht eine neue und verbesserte Enterprise zur Verfügung, und unsere Maschinen sind in einem ganz hervorragenden Zustand. Zumindest versichert Scotty mir das immer wieder. Wir können vielleicht sogar mit Bleifuß fliegen, wenn wir müssen."

    Saavik warf ihm einen verständnislosen Blick zu. „‚Bleifuß‘?"

    „Eine archaische menschliche Redensart, erklärte Spock. „Sie bezieht sich auf primitive Landfahrzeuge, die von internen Explosionsmotoren angetrieben wurden. Die Andeutung eines Lächelns huschte über sein Gesicht. „Ich kann selbst aus schmerzhafter Erfahrung berichten, dass der Captain gelegentlich einen solchen Bleifuß anwendet."

    Kirk verstand die scherzhafte Anspielung auf ihr Abenteuer auf Iotia. Es war Jahrzehnte her, damals hatte er, zunächst sehr ungeschickt, versucht, selbst ein solch altmodisches Automobil zu fahren. Irgendwann hatte ich dann den Bogen raus, dachte er fast schon trotzig. Mehr oder weniger jedenfalls.

    „Ich verstehe", bemerkte Saavik und hob eine Augenbraue.

    Kirk lächelte. Saavik glich ihrem vulkanischen Mentor in vielen Dingen. Der Captain war sich beinahe sicher, dass sie, wenn er das Thema das nächste Mal ansprach, genau darüber Bescheid wissen würde.

    „Irgendwelche Hinweise darauf, wie alt das Signal ist?, fragte er und kehrte damit zum eigentlichen Thema zurück. „Oder wie lange es schon gesendet wird?

    „Tut mir leid, nein, Captain, antwortete Uhura. „Wenigstens noch nicht.

    „Mit anderen Worten, es könnte ein dringender Notruf sein. Oder es kann noch eine Weile warten."

    „Eine akkurate Schlussfolgerung, bestätigte Spock. „Wir haben ebenso keine Anhaltspunkte dafür, wie lange das Signal noch gesendet wird. Er sah mit nachdenklicher Miene zum Captain hinüber. „Es wäre ein großer Verlust, wenn die unbekannten Entitäten, die für das Signal verantwortlich sind, sterben oder einfach an einen anderen Ort gehen, bevor wir die Gelegenheit haben, es zu untersuchen."

    „Ein Verlust, in der Tat", sagte Kirk.

    Dann traf er eine Entscheidung. Nach allem, was sie bisher wussten, verlangte das Signal nach einer umgehenden Antwort. „Mister Chekov, nehmen Sie Kurs auf das Varba-System."

    „Aye, Sir", erwiderte Chekov.

    Kirk erhob sich und ging zum Turbolift auf der Steuerbordseite. „Mr. Spock, die Brücke gehört Ihnen. Ich muss unsere Passagiere darüber informieren, dass sich ihre Reise ein wenig verzögert. Er zog eine Grimasse angesichts dieser Vorstellung. „Wünschen Sie mir Glück.

    „Vulkanier glauben nicht an Glück, gab Spock trocken zurück. „Auch wenn unsere Erfahrungen oft das Gegenteil beweisen.

    Kirk hielt vor der Tür zum Turbolift inne. Er hatte es nicht eilig damit, einer Schiffsladung unzufriedener Diplomaten zu begegnen. Besonders die troyianische Botschafterin würde wohl Schwierigkeiten machen. „Wollen Sie damit andeuten, dass wir all die Jahre nur mit Glück überstanden haben?"

    „Überhaupt nicht, antwortete Spock. „Nur, dass Sie ein beachtliches Talent an den Tag gelegt haben, jeglicher Wahrscheinlichkeit zu trotzen.

    Kirk gefiel diese Ansicht. „Nun, dann hoffen wir mal, dass dieses Talent anhält, wenn wir Varba II erreichen und in Erfahrung bringen, was es mit diesem mysteriösen Signal genau auf sich hat."

    Kirk warf einen letzten nachdenklichen Blick auf den Hauptschirm der Brücke, auf dem die fernen Sterne in den gewaltigen Tiefen des Weltraums lockten. Er wusste, dass das Unbekannte immer potenziell gefährlich war, besonders, wenn es um Erstkontakte ging.

    Dieser Ausflug war nicht ohne Risiko, wie Chekov sie so richtig erinnert hatte. Sie führten das Schiff in unbekannte Gewässer, um einen Ruf zu beantworten, dessen Ursprung und Bedeutung ein Rätsel war. Es war sogar möglich, dass sie nach einem Köder schnappten und direkt in eine Falle liefen.

    Hoffen wir also, dass der Umweg das Risiko wert ist, dachte er.

    Und die Gefahr.

    Kapitel 2

    „Wir nähern uns Varba II, kündigte Spock an. „Wir werden in einer Minute in die obere Atmosphäre eintreten.

    Die Galileo befand sich im Sinkflug auf den Planeten, dessen nördliche Hemisphäre nun weitgehend das Sichtfeld aus der vorderen Windschutzscheibe des Shuttles ausfüllte. Eine dichte, wirbelnde senffarbene Atmosphäre verdeckte alle Meere und Kontinente, die sich auf der Planetenoberfläche befinden mochten. Der undurchdringliche Nebel, der eine seltsame subtile Leuchtkraft besaß, bedeckte den gesamten Planeten und war offenbar die Quelle der merkwürdigen elektromagnetischen Interferenzen, die das Signal, das hier auf Varba II seinen Ursprung hatte, so verzerrten. Sie stellten auch eine erhebliche Herausforderung für die Sensoren und Transporter der Enterprise dar. Deshalb hatte man sich entschieden, eher ein Shuttle zu nehmen, als sich blindlings auf den Planeten zu beamen.

    „Und ich dachte, Argelius wäre neblig. Doktor Leonard McCoy beäugte die schimmernden Wolken aufmerksam. „Sind wir sicher, dass sich da unten irgendwo fester Boden befindet?

    McCoy hatte auf einem der Passagiersitze im Cockpit Platz genommen, neben Spock, der das Shuttle selbst hatte steuern wollen, um so das Signal bis zu seinem Ursprungsort zurückzuverfolgen. Ein Medikit der Sternenflotte stand zu Füßen des Doktors, einerseits für den Fall, dass sie tatsächlich auf irgendeine Art Notruf antworteten, andererseits, falls sich das Außenteam irgendwelche Verletzungen zuzog. Spock hoffte, dass sich diese Vorsichtsmaßnahme als unnötig erweisen würde, aber er war sich auch durchaus der Tatsache bewusst, dass die Landung auf einem unbekannten Planeten oft Risiken beinhaltete, die Leib und Leben gefährdeten. Er hatte mittlerweile an mehr Begräbnissen der Sternenflotte teilgenommen, als ihm lieb war … einschließlich seinem eigenen. Und inadäquate Daten erhöhten nur die Anzahl der Variablen in einer Berechnung.

    „Wir können uns über nichts sicher sein, begann Spock. „Die ungewöhnliche Atmosphäre des Planeten macht detaillierte Sensoranzeigen problematisch, aber es gibt auch Anzeichen für ein annähernd der M-Klasse entsprechendes Landschaftsszenario unter der schweren Wolkendecke. Der wissenschaftliche Offizier überprüfte eine Anzeige auf der Konsole vor sich. „Ich versuche, den Ursprungsort des Signals genauer zu erfassen. Ich konnte den Suchradius bereits auf ein Areal von fünfhundert Kilometern einschränken."

    „Fünfhundert, sagen Sie?, gab McCoy zurück und schnaubte. „Sie werden schlampig, Spock. Ich hatte etwas präzisere Angaben von Ihnen erwartet, zumindest ein paar Stellen hinter dem Komma.

    „Ich versichere Ihnen, Doktor, dass meine Fähigkeiten durchaus nicht eingeschränkt sind. Je näher wir dem Ursprungsort kommen, desto effektiver werden wir den Suchradius eingrenzen können, da bin ich sicher."

    „Das hoffe ich doch sehr, erwiderte McCoy. „Bitte vergessen Sie nicht, dass wir nicht mehr so jung und knusprig sind wie früher. Ich hätte nichts gegen ein wenig gesunde Bewegung einzuwenden, aber ich will auch nicht auf der Suche nach diesem verflixten Signal über den ganzen Planeten wandern. Er streckte sich unbehaglich in seinem Sitz. Muskeln und Gelenke knackten. „Die meisten von uns altern nicht so langsam wie ihr Vulkanier."

    „Mein Beileid, Doktor. Das muss wirklich unbequem für Sie sein."

    „Ja ja, legen Sie nur den Finger in die Wunde!, grummelte McCoy und wechselte dann das Thema. „Es muss Jim umbringen, dass er bei dieser Expedition nicht dabei ist.

    „Es war eine logische Entscheidung", antwortete Spock. „Der Captain kann schwerlich die Würdenträger im Stich lassen, für die er verantwortlich ist, nur um eine möglicherweise gefährliche Mission auf die Oberfläche anzuführen. Er hatte kaum eine andere Wahl, als auf der Enterprise zu bleiben."

    „Oh, ich verstehe schon, warum er uns nicht begleiten konnte, erwiderte McCoy. „Irgendjemand muss die Wogen der Empörung dieser VIPs ja glätten. Aber Sie und ich wissen, dass Jim lieber mit uns in diese Suppe da unten fliegen würde.

    Spock musste dieser Einschätzung zustimmen. „Da haben Sie zweifellos recht, Doktor."

    Außer ihm selbst und Dr. McCoy bestand das Außenteam noch aus Chekov und einem dreiköpfigen Sicherheitsteam. Saavik hatte ebenfalls mitkommen wollen, aber ihre besonderen Fähigkeiten wurden bei dieser speziellen Mission nicht gebraucht. Darüber hinaus fühlte sich Spock als ihr Mentor verpflichtet, jeden Anschein von Bevorzugung zu vermeiden, den eine Bewilligung ihres Wunsches ohne guten Grund wohl dargestellt hätte. Sie war zweifellos enttäuscht, aber Enttäuschung war eine Emotion und daher etwas, mit dem ein Vulkanier rasch fertigwurde.

    Zumindest nahm Spock das an.

    Varba II wurde vor ihnen immer größer. Nun blinkte auch ein Annäherungsalarm auf dem Kontrollfeld vor ihnen.

    „Wir treten in die Atmosphäre des Planeten ein, meldete Spock und hob seine Stimme, damit es auch die hören konnten, die im Passagierbereich des Shuttles saßen. „Es ist möglich, dass es in dieser Atmosphäre zu Turbulenzen kommt. Bitte bereiten Sie sich darauf vor.

    „Oh Mann. McCoy überprüfte noch einmal seinen Sicherheitsgurt. „Ich wusste, ich hätte heute nichts frühstücken sollen.

    Spocks Warnung erwies sich als durchaus begründet. Auch wenn das Shuttle in einem sehr flachen Winkel und mit moderater Geschwindigkeit in die schimmernden gelben Wolken eintauchte, um die Hülle der Galileo möglichst wenig Stress auszusetzen, stellte sich die obere Atmosphäre des Planeten doch als entschieden stürmischer heraus als das Vakuum des Weltalls. Der schlanke Schiffskörper der Galileo war wesentlich aerodynamischer als die alten, eher kastenförmigen Shuttles, die in Spocks jungen Jahren dem Standard entsprochen hatten, aber dessen ungeachtet waren die Wetterbedingungen eine Herausforderung. Heftige Winde, die den Anzeigen nach Geschwindigkeiten von über hundert Stundenkilometern erreichten, prallten auf das Shuttle und stießen es hin und her. Spock brauchte seine ganze Konzentration und all seine Fähigkeiten als Pilot, um die Galileo unter Kontrolle und auf Kurs zu halten. Was nicht befestigt war, rollte lautstark im hinteren Kabinenteil herum. Chekov ließ prompt einen russischen Fluch vom Stapel.

    „Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal sage, meinte McCoy mit einer Stimme, die von den Turbulenzen immer wieder erschüttert wurde. „Aber da bevorzuge ich doch den Transporter.

    Spock musste McCoy wieder einmal zustimmen, doch er sprach es nicht aus, und konzentrierte sich lieber auf die immer schwieriger werdende Aufgabe, das Shuttle zu steuern. Der Ausläufer eines Zyklons traf die Backbordseite der Galileo wie ein Phaserschuss und ließ die Landefähre trudeln. McCoy schrie erschrocken auf, und Spock war dankbar für die beiden Sicherheitsgurte, die sie in ihren Sitzen festhielten, und die schiffseigene künstliche Schwerkraft, die half, die schwindelerregenden Auswirkungen des Stoßes zu dämpfen. Kühl, aber rasch bediente er die Kontrollen, um den Flug trotz der wilden Stürme, die aus jeder Richtung auf die Galileo eindroschen, zu stabilisieren. Das grimmige Heulen der Sturmböen konnte man selbst durch die schallisolierte Hüllenpanzerung des Shuttles hören. Der Klang erinnerte Spock an das Jaulen eines Packs hungriger Le-matyas zu Hause auf Vulkan.

    „Schilde hoch, rief er über den kreischenden Lärm hinweg. „Schalte Deflektoren ein.

    Er hoffe gehofft, dass die Schilde zusätzlichen Schutz vor dem Sturm bieten würden, aber stattdessen entstand ein grellweißer Blitz direkt außerhalb der Galileo. Spocks inneres Augenlid reagierte auf der Stelle. Eine donnernde Explosion erschütterte das Shuttle. Funken brachen aus dem Steuerpult hervor, lebenswichtige Systeme hatten Kurzschlüsse. Staub und Trümmer regneten aus der Decke herab, Risse breiteten sich beunruhigend schnell über die Windschutzscheibe hinweg aus. Die Lichter der Landefähre flackerten und erfüllten das Innere mit stroboskopartigem Licht. Schotten bogen sich nach innen, das strapazierte Metall protestierte kreischend. Der Geruch von Qualm und brennenden Stromkreisläufen verpestete die Atmosphäre der Fähre. Spocks Ohren klingelten, und er sah, wie Teile der äußeren Hülle des Shuttles abgerissen wurden und davonflogen.

    „Was zur Hölle …, schrie McCoy. „Spock!

    „Später, Doktor." Spock formulierte in Gedanken bereits eine Theorie, die den unerwarteten Energieausbruch erklären konnte, aber seine Aufmerksamkeit wurde von wichtigeren Dingen beansprucht. Die Explosion hatte die Galileo von ihrem Kurs abgebracht und ließ sie nun mit hoher Geschwindigkeit steil der Oberfläche entgegenstürzen. Wie ein Meteor schoss die Fähre nun der unsichtbaren Oberfläche Tausende Meter unter ihnen entgegen. Spock schätzte, dass er nur noch Sekunden hatte, um einen unweigerlich tödlichen Crash zu verhindern. Höhe mal Beschleunigung ergab eine Katastrophe.

    Es sei denn, ich ändere die Gleichung, dachte er.

    Vulkanisches Training und Disziplin schlossen die Panik aus. Er überbrückte schnell und effizient die ausgebrannten Kreisläufe zu den Hilfssystemen, um die Kontrollfelder wieder zu aktivieren. Ein rascher Blick auf die Monitore des Cockpits überzeugte ihn davon, dass die Explosion die Galileo ernsthaft beschädigt hatte. Die Schilde waren kollabiert (was wahrscheinlich noch das geringste Problem darstellte, wie er befürchtete), unaufhörlich blinkende rote Lichter und Anzeigen meldeten Fehlfunktionen und Ausfälle in allen Bereichen, auch kritische Systeme waren betroffen. Die künstliche Schwerkraft und die Trägheitsdämpfer waren ausgefallen und hatten die Galileo zum Spielball von Varba IIs eigener erbarmungsloser Schwerkraft werden lassen, die ungefähr zwischen der der Erde und der des Vulkan rangierte. Auch die strukturelle Integrität war betroffen und legte die unwillkommene Möglichkeit eines baldigen Hüllenbruchs nahe, während das wrackgeschlagene Shuttle seiner sicheren Zerstörung entgegenstürzte.

    Eines nach dem anderen, sagte sich Spock.

    Der primäre Impulsantrieb war ausgefallen. Offenbar hatte er schwere Schäden davongetragen, also versuchte er, die Landedüsen zu zünden. Zu seiner Erleichterung aktivierten sich die Düsen tatsächlich und erlaubten ihm, die Galileo auf ihrem Sturz kopfüber in Richtung Planetenoberfläche wenigstens etwas zu kontrollieren. Die Steuerung reagierte träge und sperrig, aber wenigstens schienen die wilden Stürme nachzulassen, als sich das Shuttle immer schneller der Oberfläche näherte. Auch der allgegenwärtige Nebel begann sich langsam auszudünnen und ermöglichte zumindest eine wenn auch geringe Sichtweite. Obwohl er noch mit den Kontrollen zu kämpfen hatte, schaffte Spock es, das Trudeln der Galileo auszugleichen und das Shuttle parallel zur Oberfläche des Planeten auszurichten, die nun allzu schnell sichtbar wurde.

    Durch die Lücken im phosphoreszierenden gelben Nebel war nun ab und an ein nächtlicher Sumpf zu erkennen, der teilweise von einem dicken Teppich aus Laub und Ranken bedeckt war. Die Marschen schienen ihnen wie ein klingonischer Schlachtkreuzer auf Kollisionskurs entgegenzurasen. Die Düsen gaben alles, aber sie konnten die Beschleunigung des Shuttles nur abbremsen, nicht aber umkehren.

    „Spock", ließ sich McCoy nun ängstlich vernehmen.

    „Ich sehe es, Doktor. Halten Sie sich fest. Eine sanfte Landung ist nicht mehr möglich."

    „Ich hatte befürchtet, dass Sie das sagen."

    Die Düsen stotterten und zündeten unregelmäßig. Wild aufblinkende rote Lichter auf den Armaturen warnten vor einem totalen Systemversagen. Spock bedauerte kurz, dass Sulu nicht hier war, um seine überlegenen Künste als Pilot in dieser Krise unter Beweis stellen zu können. Es kam nun hauptsächlich darauf an, wie das Shuttle die nächsten Minuten durchhielt.

    „Bereiten Sie sich auf den Aufprall vor!", rief er laut.

    Er blieb dabei geistesgegenwärtig genug, um ein Notrufsignal an die Enterprise zu schicken. Der Erste Offizier war nicht sicher, ob das Signal die intensiven atmosphärischen Störungen durchdringen konnte, aber er glaubte, es sei das Risiko wert. Captain Kirk musste Bescheid wissen, dass das Außenteam Hilfe benötigte.

    Immer vorausgesetzt, sie überlebten die Landung …

    Die Galileo stieß mit der Nase zuerst krachend durch das dichte Laubdach in den Sumpf hinein. Splitternde Äste und Baumstämme kratzten laut an der Hülle des Shuttles. Die Düsen bemühten sich, den Aufprall zu mildern, aber sie hatten gegen die üble Verbindung von Schwerkraft und Beschleunigung, die das Shuttle im Griff hatte, keine Chance. Trübe schwarze Wasser von unbekannter Tiefe rasten auf sie zu. Spock riss die Steuerung der Galileo herum, um sie ins Wasser zu lenken, und verfehlte dabei nur knapp das nahe liegende Ufer.

    Man konnte nur hoffen, dass das Wasser tief genug war.

    Die Galileo platschte in den Sumpf. Auch wenn sie im Wasser gelandet waren, war der Aufprall selbst doch beachtlich. Nur die Sicherheitsgurte bewahrten Spock und McCoy davor, aus den Sitzen gerissen zu werden. Die bereits von Rissen durchzogene Windschutzscheibe splitterte endgültig und überschüttete Spock mit winzigen, scharfen Scherben, sodass er einen Arm hochriss, um sich zu schützen. Im Tumult der Bruchlandung fiel ihm der scharfe Schmerz in seiner rechten Schulter zuerst gar nicht auf. Das Überleben und die Pflicht hatten Vorrang.

    Schließlich kam das Shuttle zu einem plötzlichen Halt.

    Für einen Augenblick war Spock benommen. Er verlor einige wertvolle Sekunden, bevor er angemessen auf die Katastrophe reagierte. Er blinzelte und schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können, dann analysierte er hastig die Situation und das Personal, für das er verantwortlich war. Er begann mit der Person, die im Sessel neben ihm zusammengesunken war.

    „Doktor?"

    „Ich bin noch in einem Stück, murmelte McCoy und versuchte probeweise, sich zu bewegen. Er stöhnte und zog eine Grimasse. „Glaube ich zumindest.

    „Commander Chekov?", rief Spock und sah über seine Schulter hinweg in den hinteren Teil des Shuttles. Dieser füllte sich nun rasch mit Qualm, dessen Ursprung in mehreren kleinen elektrischen Feuern lag. Er musste seine Augen anstrengen, um durch die beißenden Rauchschwaden hindurch etwas zu sehen. Auch seine Nase und seine Kehle reagierten nun gereizt.

    „Keine Verluste, Sir, meldete Chekov und hustete dabei. „Oder besser gesagt, noch nicht.

    Es blieb keine Zeit, um genauer nachzuforschen. Brackiges Wasser rauschte durch die gesplitterte Windschutzscheibe und flutete bereits das Cockpit. Die Galileo sank mit dem Bug zuerst in etwas, das offenbar eine waschechte Lagune zu sein schien. Das Gewicht des hereinströmenden Wassers sorgte dafür, dass die Fähre noch schneller kippte und sich das Heck hob, während Chekov und seine Leute sich mühsam aus den Sitzen aufrappelten. Husten und hastige Rufe mischten sich in den Tumult.

    „Schneller!, drängte Chekov seine Gefährten heiser. „Bewegt euch!

    Das Wasser war schon knietief ins Cockpit eingedrungen und stieg immer höher. Inmitten des Rauchs und der Flut analysierte Spock die Lage und rief dann den einzig logischen Befehl: „Das Schiff evakuieren!"

    Er löste seine Gurte, sicherte seinen Trikorder und wandte sich an McCoy, der sich ebenfalls bereits aus den Sicherheitsgurten kämpfte. Der Doktor verzog dabei das Gesicht, als schmerzten ihn die raschen Bewegungen. Spock kannte das Gefühl. Die Bruchlandung hatte auch ihn nicht unversehrt gelassen.

    „Können Sie laufen, Doktor?", fragte Spock.

    „Darauf können Sie wetten. McCoy erhob sich aus dem Sitz und wollte gerade das Cockpit verlassen, als er sich umwandte, als habe er etwas vergessen. „Warten Sie! Mein medizinischer Notfallkoffer.

    Die Bruchlandung hatte den Koffer aufplatzen lassen. Sein Inhalt hatte sich im gefluteten Cockpit verteilt. Hastig versuchte McCoy, so viel vom Kofferinhalt wie möglich zusammenzuraffen, und warf dabei Hyposprays und Medikamente wieder in die Tasche hinein. Aber die Zeit war gegen ihn. Es würde nur noch wenige Minuten dauern, bis das Shuttle völlig untergegangen war. Das Wasser selbst war zwar unangenehm kalt, aber

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