A Pretty Mess
Von Mia Kingsley
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Über dieses E-Book
Während ich nach einer Möglichkeit suche, aus diesem verdammten Käfig zu flüchten, sehe ich den Ausdruck in seinen Augen genau. Ausgerechnet dieser Kerl will mir helfen? Nachdem er mich bei einer illegalen Auktion ersteigert hat und keinen Hehl daraus macht, dass er mich in seinem Bett will?
Ich kann ihm unmöglich vertrauen. Schon gar nicht, wenn ich keine Chance habe, mich gegen seine dunkle Begierde zu wehren.
Doch einen Gedanken kann ich einfach nicht abschütteln …
Will ich mich überhaupt wehren?
Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.
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Buchvorschau
A Pretty Mess - Mia Kingsley
KAPITEL 1
RAINE
Ich umfasste den Träger meines Rucksacks fester und ärgerte mich zum wiederholten Male darüber, dass mein Fahrrad vor der Bibliothek gestohlen worden war. Zwar war das Ganze schon letzte Woche passiert, aber jeden Abend, wenn ich nach dem Lernen nach Hause lief, ärgerte ich mich aufs Neue darüber. Momentan fehlte mir das Geld für ein neues Rad.
Überhaupt fehlte mir das Geld an allen Ecken und Enden, da meine Tante nur das absolut Nötigste überwies und ich sie nicht um mehr bitten wollte. Sie bezahlte mein Zimmer, für alles andere war ich zuständig. Mein knurrender Magen erinnerte mich daran, dass es gleich wieder Nudeln mit Ketchup geben würde, denn mehr war nicht drin, seit ich meinen zweiten Job im Coffeeshop verloren hatte, weil die Stelle gestrichen worden war. In zwei Wochen konnte ich in der Unibibliothek anfangen und dort aushelfen. Bis dahin mussten Nudeln reichen.
Heute war ich besonders spät dran und betrachtete kritisch die gelben, kreisrunden Flecken der Straßenlaternen vor mir. Eigentlich hätte ich mit den Mädchen aus meinem Wohnheim gehen sollen, aber da Freitag war und sie sich für irgendeine überflüssige Party hatten fertig machen wollen, war ich länger geblieben und hatte prompt die Zeit vergessen.
Abgesehen davon, dass ich wirklich keine Lust auf diese Art von Partys hatte, hätte mein Geld nicht einmal für das Taxi gereicht, von dem zusätzlichen Schnickschnack wie Sekt vorher und dem obligatorischen Besuch im Fast-Food-Restaurant später ganz zu schweigen.
Außerdem hatte ich nichts zum Anziehen, warme Schuhe und eine dicke Jacke waren mir wichtiger gewesen, als ich das letzte Mal etwas zum Ausgeben übrig gehabt hatte.
In meinem Kopf schimpfte ich mit mir, weil ich nun allein im Dunkeln nach Hause gehen musste. Es war nicht einmal so, dass ich sonderlich viel Angst hatte, es war eher nervig, aufpassen zu müssen, auf dem alten Bürgersteig nicht zwischen den Bodenplatten hängen zu bleiben und mir bei einem Sturz alle Knochen zu brechen. Im Hellen konnte man wenigstens noch erkennen, wo man hinlief. Die Straßenbeleuchtung auf dem Campus war ein Witz.
Obwohl es bitterkalt war, liefen kleine Schweißtropfen meine Wirbelsäule hinunter, weil ich für meinen strammen Marsch viel zu viele Schichten anhatte. Denn nicht nur draußen war es winterlich, auch in der Universitätsbibliothek war es zugiger, als für die teilweise sehr alten Bücher gut sein konnte.
Ich freute mich schon auf die heiße Dusche gleich im Wohnheim, die einzige Form von Luxus, die mir im Moment möglich war. Die Zeiten würden sich schon bessern, daran glaubte ich fest, sonst hätte ich längst aufgegeben.
Automatisch straffte ich die Schultern, als ich hörte, wie ein Wagen sich näherte und auf meiner Höhe langsamer wurde. Ich umfasste den Rucksack fester, bereit, ihn im Zweifelsfall zu schwingen. Mit den Jura-Lehrbüchern wog er gut und gern 10 Kilogramm und sollte eine passable Waffe abgeben. Geistergeschichten und urbane Legenden von Entführungen und Serienmördern schossen durch meinen Kopf.
Hoffentlich wurden die Bücher nicht beschädigt, falls ich sie zur Verteidigung benutzen musste. Die Strafzahlung dafür würde mich nämlich ins Grab bringen.
»Entschuldigung?«
Skeptisch drehte ich mich um und betrachtete das rundliche Gesicht der Frau, die mich angesprochen hatte. Ihre mausbraunen Haare wurden von einem rosafarbenen Haarreifen zurückgehalten und sie hatte den Kopf aus dem Beifahrerfenster des schwarzen Vans gesteckt. Ihr Kinn wurde von einem hässlichen, selbst gestrickten Schal verdeckt. Sie wirkte in etwa so gefährlich wie Bambi.
»Wir haben uns verfahren, wie kommen wir wohl zum Freeway?«
Sie sprach so leise und sanft, dass ich sie kaum verstehen konnte. Bei der harmlosen Frage entspannte ich mich etwas, zumal es ihr unangenehm zu sein schien, eine Fremde ansprechen zu müssen.
Ich deutete mit der Hand nach vorne und trat näher zu ihr. Sie wich mit großen Augen vom Fenster zurück, als hätte sie Angst, dass ich reinfassen und sie attackieren könnte. Ganz offensichtlich hatte sie mehr Angst vor mir als ich vor ihr.
»Vorne an der Kreuzung müssen Sie rechts und danach links. Ich glaube, ab da ist es bereits ausgeschildert«, erklärte ich und betete, dass ich nicht wieder rechts und links verwechselt hatte, denn das passierte mir sehr oft.
»Ach, so nah sind wir schon dran? Wie peinlich. Bitte entschuldige die Störung.« Sie zwinkerte mir zu, und ich wollte höflich lächeln, als ein merkwürdiges Gefühl mich erschauern ließ. Sie hatte von einem »Wir« gesprochen, doch als ich an ihr vorbeisah, bemerkte ich, dass der Fahrersitz leer war. Mein Magen verkrampfte sich.
Im letzten Moment spürte ich, wie jemand sich mir von hinten näherte, und zuckte zusammen. Ich wollte mich umdrehen, als ein Arm sich um meinen Hals legte und mir die Luft abschnürte.
Ein stechender Schmerz durchzuckte meinen Oberschenkel, und ich sah fassungslos nach unten auf die Spritze, deren Kolben sich langsam senkte und eine klare Flüssigkeit in meine Blutbahn trieb. Ich wollte mich aufbäumen, den Angreifer abschütteln und schreien.
Wie in Zeitlupe erfüllte ein wattiges Gefühl meinen Kopf. Rein theoretisch war ich sicher, dass mein Mund sich öffnete und ich zumindest versuchte, zu schreien. Aber ich hörte nichts, nicht einen Ton.
Mir wurde klar, dass es zu spät war. Das war die letzte schockierende und ernüchternde Erkenntnis, bevor es schwarz um mich herum wurde.
Als ich wieder erwachte, war mir kalt. Schrecklich kalt. So kalt, dass meine Zähne aufeinanderschlugen und ich zitterte. Dadurch bemerkte ich sofort, dass ich gefesselt war. Ich lag auf einer Art Tisch und blinzelte in ein viel zu helles Licht, das direkt über meinem Gesicht schwebte.
Probehalber bewegte ich meine Gliedmaßen hintereinander, doch sie waren alle fixiert worden. Mit gespreizten Beinen, den Armen über dem Kopf und einem Gurt über der Stirn lag ich nackt und hilflos … in irgendeinem Raum.
Ich wusste nicht, wo ich war, und die Aussichtslosigkeit der Lage ließ mich schluchzen. Obwohl ich leise wimmerte, war meine Kehle wie zugeschnürt und mein Herz hämmerte von innen gegen die Rippen.
Immer wieder versuchte ich, mich gegen die Fesseln aufzubäumen, in der Hoffnung, dass sie nachgaben und ich mich befreien konnte. Damit verschwendete ich nur wertvolle Kraft. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass ich mich gar nicht so bewegen konnte, wie ich es wollte. Die Befehle schienen viel später als üblich in meinen Körperteilen anzukommen. Ich wusste nicht, womit ich unter Drogen gesetzt worden und wie lange es her war.
Mir wurde schwindelig, und die Tatsache, dass ich kurz vor einer Panikattacke stand, sickerte in mein Bewusstsein. Wie viel Gutes konnte schon dabei herauskommen, wenn man betäubt und entführt wurde, um nackt in einem dunklen Raum aufzuwachen?
Das würde sicher nicht die beste Überraschungsparty meines Lebens werden, zumal mein Geburtstag erst in ein paar Monaten war.
Mein Atem ging pfeifend, egal, wie sehr ich versuchte, mich zu beruhigen. Bei jedem Luftholen wurden meine Rippen von den Fesseln eingeschnürt, was es mir nicht leichter machte, mich wieder unter Kontrolle zu bringen und nicht auszuflippen.
Alles wird gut. Alles wird gut. Alles muss gut werden.
Doch meine Angst war nichts im Vergleich zu dem Gefühl, das ich verspürte, als die Tür geöffnet wurde. Schritte kamen näher und zwei Personen beugten sich über mich. Da sie sich genau vor dem hellen Licht befanden, konnte ich sie nicht sehen, sondern nur zwei dunkle Umrisse.
»Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?« Ich war mir so sicher, mit lauter Stimme gesprochen zu haben, in meinen Ohren klang es nach einem kaum verständlichen Flüstern. Ich krächzte mehr, als dass ich sprach.
Sie ignorierten mich und begannen sich zu unterhalten.
»Wir haben hier eine Besonderheit. Eine Jungfrau«, sagte der rechte Schatten.
Das Blut schoss in meine Wangen und ich presste die Lippen aufeinander. Offenbar war ich während meiner Bewusstlosigkeit untersucht worden.
»Jungfrauen bringen viel Geld.«
Die zweite Stimme, wie die erste ebenfalls männlich, klang vollkommen unbeteiligt und emotionslos und sorgte für einen Schauer auf meinem Rücken, der nichts mit der erbärmlichen Raumtemperatur zu tun hatte.
»Lassen Sie mich gehen. Man wird nach mir suchen«, wisperte ich atemlos. Selbst die wenigen Worte strengten mich unglaublich an. »Sie machen einen großen Fehler.«
Der Lichtschein über meinem Kopf veränderte den Winkel und ich konnte zum ersten Mal etwas sehen.
Der Mann über mir grinste. Hätte ich ihn in einem Coffeeshop getroffen, hätte ich sehr wahrscheinlich einen zweiten Blick riskiert. Er war attraktiv mit langen blonden Haaren, die er nach hinten gestrichen hatte. Seine grünen Augen funkelten vergnügt.
»Nun, Raine, wir wissen beide, dass das nicht stimmt.«
Mein Puls begann noch hektischer zu klopfen. Woher wusste er meinen Namen?
»Raine Hopkins«, begann er zu dozieren. Er richtete sich auf und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. »Deine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als du 14 Monate alt warst. Deine Tante Sue hat dich danach aufgezogen, gut verstanden habt ihr euch nie, und ihr wart beide gleichermaßen erleichtert, als du ausgezogen bist, um aufs College zu gehen. Euer letztes Telefongespräch liegt zwei Monate zurück, ein Pflichtanruf zu Weihnachten. Niemand wird dich vermissen, Raine, und ich werde sehr viel Geld mit dir verdienen.«
Als hätte er irgendein Recht, mich zu berühren, beugte er sich vor und strich mit dem Finger über meine Unterlippe, bevor er einen leichten Kuss darauf drückte. Er lachte leise. »Ich war wirklich selten so in Versuchung, eins der Spielzeuge für mich selbst zu behalten.« Er streichelte meine Wange – eine Liebkosung, die ihm absolut nicht zustand.
»Spielzeug?«, wiederholte ich empört und wollte meinen Kopf wegdrehen, doch der zweite Mann packte mein Kinn.
»Soll ich sie für die Versteigerung fertig machen?«, wollte er wissen.
Wovon redeten die beiden eigentlich? Angst blubberte in meinem Magen, bis ich glaubte, mich übergeben zu müssen. Allerdings war meine Kehle wie zugeschnürt.
»Ja, nimm für sie den goldenen Käfig und stell sie in die Mitte, unsere kleine Jungfrau.«
»Was?«, schrie ich nun. Die einzige Folge war, dass der Kerl, der mich ohnehin schon festhielt, seine Hand über meinen Mund legte und das Geräusch erstickte. Es beruhigte mich, dass meine Kraft langsam zurückkehrte – das war aber auch das einzig Positive, das ich der Situation abgewinnen konnte.
Der Blonde entfernte sich, während der andere sich daranmachte, meine Fesseln zu lösen.
Er schob seine Hand unter meinen Nacken, nachdem er den Gurt gelöst hatte, der meinen Kopf fixiert hatte. Ich spürte kaltes Metall an meinem Nacken, dann an meiner Kehle. Es klackte, bevor er an meinem Hals herumfummelte und ich den Fremdkörper spürte. Kaum dass meine Finger befreit waren, griff ich nach oben und ertastete ein starres Halsband samt Vorhängeschloss. Meine Hände fühlten sich leicht taub an, trotzdem war ich mir sicher, dass ich mich leider nicht täuschte. Er hatte mir ein verdammtes Halsband angelegt.
Ich wollte flüchten, kämpfen, mich wehren, aber es stellte sich heraus, dass ich viel zu schwach dazu war. Meine Beine knickten weg, sobald sie den Boden berührten, und er nahm mich auf seine Arme, um mich zu tragen.
Unkoordiniert wollte ich ihm meine Hand ins Gesicht schlagen und traf nach einigen Versuchen seine Wange, wirkliche Schmerzen schien ich ihm nicht zu bereiten.
Er trat durch einen Vorhang, das helle Licht stach in meine Augen und ich presste widerwillig die Lider zusammen.
Es quietschte, als er mich absetzte und die Käfigtür schloss. Kraftlos hielt ich mich an den Streben fest und starrte hinaus. Ich zitterte am ganzen Körper und brauchte all meine Kraft, um mich aufrecht zu halten. Die Luft wich aus meinen Lungen und die Aussichtslosigkeit meiner Lage wurde irgendwie real.
Ich saß in einem überdimensionalen Vogelkäfig auf einem Podest mitten in einem riesigen Raum. Und ich war nicht allein.
Allein im ersten Versuch zählte ich fünfzehn weitere Käfige und in jedem saß ein Mädchen wie ich.
Wo zum Teufel war ich hier gelandet?
KAPITEL 2
DEREK
Die ganze Veranstaltung war krank. Genauso krank wie alle Anwesenden. Wenn ich das Gebäude in genau dieser Minute angezündet hätte, würden die richtigen Leute umkommen.
Doch damit wäre mein Rachebedürfnis nicht gesättigt. Sie sollten leiden. Ein Tod im Flammenmeer? Damit würden sie viel zu leicht davonkommen.
»So, Derek, was denkst du?« Mein Boss kam näher, reichte mir ein Glas Champagner, während er an seiner Zigarre nuckelte. Inzwischen hatte ich mich an den Gestank der Dinger gewöhnt und musste nicht mehr gegen den Brechreiz kämpfen, sobald er sich eine ansteckte.
Ich wählte meine Antwort mit Bedacht. »Der goldene Käfig, die Kleine hat was.«
Gelächter erhob sich, und ich stürzte den Champagner hinunter, um zu verbergen, dass ich das Ganze alles andere als amüsant fand. Ich lieferte die Antworten, die sie hören wollten, und versuchte sonst, mich so gut es ging im Hintergrund zu halten.
Dabei war es nur halb gelogen, das Mädchen war hübsch und der störrische Ausdruck in ihren Augen stand ihr gut. Unter normalen Umständen hätte ich Mitleid mit ihr gehabt, aber so weit, wie ich inzwischen vorgedrungen war, konnte ich mir diesen Luxus nicht mehr erlauben.
Behalt die Nerven, ermahnte ich mich selbst. Seit drei Jahren war ich damit beschäftigt, mich in Jarred McLeods Organisation unverzichtbar zu machen, und endlich war ich im innersten Kreis angekommen. Der Weg war lang und im wahrsten Sinne des Wortes mit Blut befleckt gewesen. Bis ich diese Veranstaltung zum ersten Mal besucht hatte, war ich eigentlich davon ausgegangen, dass mein Gewissen sich bereits verabschiedet hatte.
Offenbar traf das nur zu, wenn Kriminelle involviert waren, solange Gewalt und Schmerz nur untereinander ausgeteilt wurden, konnte ich mich damit arrangieren. Ich hatte damit zu kämpfen, wenn Unschuldige mit hineingezogen wurden – so wie hier. Diese Mädchen hatten nichts anderes getan, als zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein und wenige lebende Verwandte zu haben.
Ich konnte es mir nicht leisten, jetzt Skrupel zu zeigen. Unabhängig davon, wie geschmacklos ich die illegale Versteigerung von Sexsklavinnen fand.
Mein Boss klopfte mir auf die Schulter und wandte sich dann Patrice Harrington zu, der immer wieder zu den Käfigen schielte, als hätte er noch nie eine nackte Frau gesehen. Ich konnte es kaum erwarten, sie alle fallen zu sehen. Einer war widerlicher als der andere.
»Meine Herren.« Christopher McLeod, der Veranstalter der Auktion und Cousin von Jarred, kam mit ausgebreiteten Armen auf uns zu. »Na, wie sagt euch das Angebot zu?«
Christopher war etwa in meinem Alter und auf Menschenhandel und Prostitution spezialisiert, während sein Cousin – mein Boss – sich um Waffen und Drogen kümmerte. Es gab noch einen dritten McLeod, Sean, der illegales Glücksspiel im Angebot hatte.
Gemeinsam hatten sie vor zehn Jahren meinen Vater in den Ruin getrieben, bis dieser sich umgebracht hatte. Meine Mutter war nicht viel später an ihrem Kummer gestorben.
Jetzt endlich hatte ich die Möglichkeit, mich für all das zu revanchieren, was sie meiner Familie angetan hatten.
Die Cousins tuschelten kurz miteinander, bevor Christopher die beiden Stufen zum Podest hinaufkletterte und seine Ansprache hielt: »Guten Abend, meine Herren. Herzlich willkommen! Die Regeln sollten zur Genüge bekannt sein. Jedes Mädchen hier steht zum Verkauf. Heute bieten wir Ihnen zusätzlich einen besonderen Leckerbissen.« Mit großen Schritten ging er auf den goldenen Käfig zu.
Die kurvige Rothaarige darin wich erschrocken zurück und presste ihren Rücken gegen die Gitterstäbe, als könnte sie sich auf diese Weise verstecken.
»Eine Jungfrau!« Er machte eine dramatische Pause und tatsächlich ging ein Raunen durch den Raum. »Wie immer haben Sie nun fünfundvierzig Minuten Zeit, Ihr höchstes Gebot abzugeben, bevor Ihre neue Sklavin Ihnen übergeben wird – vorausgesetzt natürlich, Sie haben die höchste Summe geboten.«
Die Kleine hatte Glück, dass die Gäste das Podium nicht betreten durften, denn ich sah mehr als nur einen Mann, der bei dem Gedanken, sie als