Evolution des Krieges: vom Krieg zum Terrorismus
Von Sascha Mané
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Evolution des Krieges - Sascha Mané
Geschichte des Krieges
Die Antike
Aus dem alten Ägypten, stammen die ältesten Berichte über Kriegsführung und Schlachten. Die Schlacht um Kadesh beispielsweise, in der Ramses der II gegen die Hethiter ein Patt errang und diesen in Ägypten als Sieg verkaufte. Sie fand im Jahre 1300 v. Chr. Statt und gilt als die früheste, vom Ablauf rekonstruierbare Schlacht. Auf beiden Seiten wurden Infanterie und Streitwagen eingesetzt. Oftmals wurden aus offenen Feldschlachten, erbitterte Belagerungen. Mit den „Seevölkern", den Phöniziern und Griechen, kamen zu den bekannten Landschlachten nun auch die Seekrieg dazu. So schlug 480 v. Chr., die griechische Flotte bei Salamis die zahlenmäßig weit stärkere persische Flotte und stoppten damit die persischen Hegemonialbestrebungen in Griechenland.
Alexander der Große
Als größten Feldherren aller Zeiten, kann man getrost Alexander den Großen bezeichnen, der mit seiner äußerst disziplinierten Armee Eroberungsfeldzüge innerhalb kürzester Zeit durchführte und damit als Erfinder des Blitzkrieges gelten kann. Alexander der Große bzw. Alexander III. von Makedonien (* 20. Juli 356 v. Chr. in Pella; † 10. Juni 323 v. Chr., in Babylon) war von 336 v. Chr. bis zu seinem Tod König von Makedonien und Hegemon des Korinthischen Bundes. Phillip II., der Vater Alexanders, errichtete in Makedonien sein Königreich unter Einbeziehung mehrerer griechischer Städte, aus dem vormals belanglosen Kleinstaat. Alexander erweiterte dieses Territorium durch den sogenannten Alexanderzug und die Eroberung des Archämenidenreiches bis nach Indien. Nach seinem siegreichen Ägyptenfeldzug, wurde er dort zum Pharao gekrönt. Die Hafenstadt Alexandria wurde nach ihm benannt.
Durch seine großen militärischen Erfolge wurde das Leben Alexanders ein beliebtes Motiv in Literatur und Kunst, von Makedonien bis Baktrien. Mit Alexander dem Großen begann das Zeitalter des Hellenismus, während dieser Zeit verbreitete sich die griechische Kultur über das Weltreich Alexanders. Die hellenistische Zivilisation, die Alexander in seinem Reich manifestierte, überstand den politischen Zusammenbruch des Weltreiches und seiner Nachfolgestaaten und assimilierte sich allmählich in die großen Zivilisationen Roms und Byzanz'.
„Si fractus inlabatur orbis inpavidum ferient ruinae.
Wenn über ihm der Weltkreis einbräche,
träfen die Trümmer ihn unerschrocken."
Horaz
Das römisches Reich
Die römische Zivilisation begünstigte die Entwicklung eines straff organisierten, disziplinierten Heeres, welches rasch zu einer Militärmacht heranwuchs. Als wichtigstes Heereskontingent galten die Fußsoldaten. Eine römische Legion (lat. legio, von legere „lesen im Sinne von: „auslesen
, „auswählen") war ein selbstständig operierender Armeeverband. Die aus ca. 3.000 bis 6.000 Legionären bestehende Legion wurde meist unterstützt von schwerer Infanterie und einer Abteilung Legions Reiterei. Die Legionen operierten meistens zusammen mit nicht römischen Bündnistruppen aus Infanteristen, Berittenen, Bogenschützen und Schleuderern in etwa gleicher Zahl. Sie waren zwar formal nicht Teil der Legion, wurden aber durch diese im Einsatz geführt und unterstützten diese unmittelbar mit ihren spezialisierten Fähigkeiten.
Der Erfolg der römischen Legionen resultierte neben der überlegenen Ausrüstung, der intensiven Ausbildung und der Disziplin im Gefecht, aber hauptsächlich aus ihrer taktischen Flexibilität und der Fähigkeit, sich gegen Guerilla Taktiken zur Wehr zu setzen. Sie bildete damit einen wesentlichen Faktor für die Expansion des römischen Reiches.Nachdem die Römer im ersten punischen Krieg nur knapp der Niederlage entkamen, lernten sie im zweiten soviel dazu, dass sie im dritten punischen Krieg, mittels ihrer Marine, in der Lage waren Karthago total zu zerstören. Aus diesen letzten beiden Kriegen stammen auch die frühesten Aufzeichnungen über Entervorgänge die römische Legionen, mithilfe von sog. Enterbrücken (Corvi), auf gegnerische Schiffe ausübten. Bereits das ägyptische Heer bestand zum großen Teil aus Fremdenlegionären. Auch das römische Heer bestand, in der Kaiserzeit nach Cäsar, zu einem erheblichen Teil aus Bündnistruppen. Einer dieser nicht Römer, Arminius der Cherusker (17 v. Chr. - 21 n. Chr.), schlug bei Kalkriese bzw. im Teutoburger Wald, drei römische Legionen unter der Führung des Publius Quintilius Varus, unter Mithilfe der vereinigten lokalen germanischen Stämme. Arminius gelang es, den römischen Legionen ein Territorium aufzuzwingen, das den Germanen erlaubte, durch guerillataktische Schockangriffe, die Oberhand zu gewinnen.
„Pax Optima Rerum
Der Friede ist das beste der Dinge."
Silius Italicus
Das Mittelalter
Das Geschlecht der Karolinger, das sich auf Karl Martell ,,den Hammer" aus dem Geschlecht der Arnulfinger beruft, gehörte wie verschiedene andere Familiengeschlechter zum Frankenreich. Die fränkische Königskrone beanspruchte bis ins 8. Jahrhundert das Geschlecht der Merowinger.
Unter der merowingischen Dynastie versahen die Karolinger das Amt des Hausmeiers
, des ersten Mannes im Staat. Pippin der Mittlere, der die militärische Befehlsgewalt und die finanziellen Befugnisse an sich gerissen hatte, brachte in seiner Stellung als Hausmeier das fränkische Reich immer stärker unter seine Kontrolle. Im Jahr 751 n. Chr. schickte er den letzten Merowingerkönig Childerich ins Kloster und krönte sich selbst zum fränkischen König. Nach dem Tode Pippins teilte sich sein Sohn Karl zunächst die Herrschaft mit seinem Bruder Karlmann. Als auch dieser 771 stirbt, wurde Karl der Große zum alleinigen Herrscher der Franken. Um sein Reich an den Grenzen zu festigen, führte Karl jahrelang einen Mehrfrontenkrieg. So kämpfte er auf der Seite von Papst Hadrian I. gegen die Langobarden und besiegte deren letzten König Desiderius. An der Westgrenze gelang es Karl nach mehrmaligen Feldzügen über die Pyrenäen, die dort ansässigen Mauren zu schlagen. Am längsten dauerte sein Krieg gegen die Sachsen, die sich vehement der Christianisierung widersetzten. Am Anfang der Sachsenkriege stand die Zerstörung der Irminsul im Jahr 772. In diesem heidnischen Baumheiligtum vermuteten die Sachsen die Weltenesche Yggdrasil aus der Edda (germanische Göttersage). Karl sah sich in den folgenden Jahren einem Gegner gegenüber, der einen Guerillakrieg gegen seine Truppen führte. In kleinen Trupps verschanzten sich die Sachsen immer wieder in den Sümpfen und Wäldern Norddeutschlands und überfielen die übermächtigen Franken aus dem Hinterhalt. Immer wieder drangen Karls Truppen auf sächsisches Gebiet vor und gründeten Ansiedlungen wie die Karlsburg, das heutige Paderborn. Durch die Entvölkerung großer Gebiete wurden viele Sachsen, vor allem aus den Führungsschichten der Stammesgesellschaften, in das fränkische Reich deportiert. Durch diese Massaker und die Umsiedlungsaktionen, gelang es Karl schließlich die Sachsenstämme, nach einem letzten Aufstand im Jahr 804 zu schlagen. Während der Krieg, Karls des Großen gegen die Sachsen, noch in vielen, kurzen Feldzügen ablief, änderte sich die Kriegsführung mit den Kreuzzügen grundlegend.
Da die Techniken des Festungsbaus immer fortschrittlicher wurden, dauerten die Kriege im Mittelalter viel länger und benötigten wesentlich mehr Material zur Erstürmung von Festungen, d.h. Die Armeen wurden größer und symmetrisch dazu wuchs der Materialtross einer Armee. Bestimmender Faktor waren nun die gewaltigen Ritterheere, die unterstützt von Bogenschützen und Fußsoldaten in die Schlacht geworfen wurden. Die Zivilbevölkerung war die Leidtragende, da die riesigen Heere in der Regel aus dem Land ernährt wurden, während die Bevölkerung Mangel litt.
„Der waffenlose Sieg des Mönches Gregor VII. Über Heinrich IV. Hat mehr Anrecht auf die Bewunderung der Welt, als alle Siege eines Alexanders, Cäsars oder Napoleons. Die Schlachten, welche die Päpste des Mittelalters schlugen, wurden nicht durch Eisen und Blei, sondern durch moralische Macht erkämpft und die Anwendung so feiner und geistiger Mittel ist es, welche das Mittelalter weit über unsere Zeit erhebt. Ein Napoleon erscheint einem Gregor gegenüber nur als Barbar."
Ferdinand Gregorovius
Die Kreuzzüge
Die Heilige Stadt Jerusalem war das Ziel der meisten Kreuzritter, die sich zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert auf den Weg in den Nahen Osten machten. Ihr Vorhaben, Jerusalem für die Christenheit zu erobern, war selten von Erfolg gekrönt. Die meisten Kreuzritterheere verwüsteten zwar weite Landstriche und zogen marodierend umher, doch die heilige Stadt bekamen sie nie zu Gesicht. Durch die Kreuzzüge begann ein fruchtbarer Austausch mit der orientalischen Kultur.
Als am 8. Juni 632 ein Mann namens Mohammed in den Armen seiner Frau Aisha stirbt, weiß die Welt noch nicht, was für eine kraftvolle Bewegung sich in den kommenden Jahrhunderten von der Arabischen Halbinsel aus verbreiten wird. In kurzer Zeit erobert der Islam große Teile des Nahen Ostens und Nordafrikas. Bis 643 n. Chr. hat der islamische Glaube durch die Expansionspolitik Kalif Omar Ibn al-Chattabunters, Damaskus (im heutigen Syrien), Jerusalem, Mesopotamien, Ägypten und Teile Persiens unter seine Kontrolle gebracht. Ab 711 n. Chr. gründeten Muslime auf der Iberischen Halbinsel unter Kalif Al-Walid ein Emirat (al Andalus) und dringen bis nach Südfrankreich vor. Nur ein Jahrhundert nach dem Tod des Propheten Mohammed erstreckt sich der arabische Einfluss vom Atlantik im Westen bis ins heutige Pakistan im Osten. „Gott will es" mit diesen Worten ruft Papst Urban II. Zum heiligen Krieg auf. Jerusalem ist für die Christen des Mittelalters neben Santiago de Compostela eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten. Als 1096 n. Chr. eine Armee aus französischen, lothringischen und normannischen Rittern zum eigentlichen ersten Kreuzzug aufbricht und mit Zwischenhalt in Konstantinopel, 1099 n. Chr. Jerusalem erreicht und einnimmt, folgt ein Blutbad. Zahlreiche muslimische, jüdische und sogar christliche Bewohner, darunter viele Kinder und Frauen, werden von den Kreuzrittern niedergemetzelt. Mit Edessa, Antiochia und Tripolis entstehen drei weitere Kreuzfahrerstaaten. Edessa wird im Jahr 1144 n. Chr. von einem muslimischen Heer erobert. Jetzt ruft Papst Eugen III. zum zweiten Kreuzzug auf, doch der Feldzug ist schlecht geplant und endet 1149 n. Chr. Edessa bleibt unerobert. Jerusalem wollen die Muslime den Kreuzfahrern unter keinen Umständen kampflos überlassen. Dem legendären Sultan Saladin, gelingt es 1187 n. Chr., die Heilige Stadt unter seine Herrschaft zu bringen. Daraufhin ruft Papst Gregor VIII. zum dritten Kreuzzug auf – dem folgen unter anderem Kaiser Friedrich Barbarossa, König Philipp II. von Frankreich und der englische Herrscher Richard Löwenherz. Doch keinem von ihnen war Erfolg beschieden. Barbarossa erlag einem Sturz von seinem Pferd, Philipp der II. war durch seinen Krieg mit Johann von England verhindert und Richard Löwenherz erreichte lediglich einen Waffenstillstand mit Sultan Saladin. Bis zum Jahr 1270 n. Chr. werden vier weitere Kreuzzüge organisiert.
Doch einzig Kaiser Friedrich II. gelingt es während des fünften Kreuzzugs noch einmal, Jerusalem für die Christen zu gewinnen. Allerdings erreichte Friedrich II. sein Ziel allein durch die Hilfe der Diplomatie. In einem Friedensvertrag mit dem ägyptischen Sultan al-Kamil werden den Christen 1229 n. Chr. große Teile Jerusalems für zehn Jahre zugesprochen. Ihre Feldzüge haben die Kreuzfahrer zwar nicht an ihr Ziel gebracht, aber durch den Kontakt mit der islamischen Kultur, wurde der westlichen Zivilisation in ihrer Geisteswelt, im medizinischen Denken, in der Mathematik und in den kulinarischen Künsten, ein enormer Dienst erwiesen.
„Caedite eos; novit enim Dominus qui sunt eius!"
„Tötet sie Alle, denn der Herr kennet die Seinen!"
Arnold von Citeaux
(Erzbischof von Narbonne)
Der hundertjährige Krieg
Der hundertjährige Krieg war ein sog. Thronfolgekrieg zwischen Frankreich und England. Das Thronerbe Karls des IV., wurde von gleich zwei Kandidaten beansprucht. Philipp VI. von Valois aus Frankreich und Eduard III. aus England. Diese Auseinandersetzung, die mit diversen Unterbrechungen über hundert Jahre dauerte, bekamen in der Geschichte die Bezeichnung Hundertjähriger Krieg
. Frankreich stand vor einer Zerreißprobe. Nach den Niederlagen der französischen Armee verschlechterte sich die Situation zusehends. Mehrere Aufstände und interne Kämpfe zwischen dem Haus von Orléans und den Burgundern schwächten die französische Position und erlaubte den Engländern, große Teile Frankreichs zu besetzen. Der Anwärter auf den Thron aus dem Hause Valois konnte sich nur im Süden behaupten. Das Wunder welches die Franzosen brauchten, kam in Gestalt der Jeanne D'Arc. Das Erscheinen der Jungfrau von Orléans änderte die Situation umgehend. Dem jungen Mädchen aus dem lothringischen Dorf Domrémy gelang es, die nationalen Gefühle und die verlorene Hoffnung im Volk zu erwecken. Durch Jeanne D'Arc ermutigt, kämpfte sich die französische Armee von Sieg zu Sieg. 1429 n. Chr. wurde Karl VII. Aus dem Hause Valois, in Reims feierlich gekrönt. 1436 wurde Paris eingenommen; 1453 verloren die Engländer (mit Ausnahme von Calais) das bis 1558 noch besetzt blieb) alle französischen Gebiete. Der Hundertjährige Krieg dauerte offiziell 114 Jahre.
„Meine Worte und Werke habe ich
auf Gottes Geheiß vollbracht. Ich lege
sie niemandem zur Last: weder dem König
noch einem anderen; und wenn daran ein
Falsch ist, so fällt es auf mich und niemand
anderen zurück."
Jeanne d’Arc
Der dreißigjährige Krieg
Während im ausgehenden Mittelalter die Kreuzzüge die Ära der Religionskriege einläuteten, wurden sie in Deutschland und Europa mit dem dreißigjährigen Krieg besonders verheerend fortgeführt. Gustav II.Adolf (08*19.12.1594 + 06.11.1632) „der Löwe aus Mitternacht", sicherte die Existenz des Protestantismus in Europa und verhinderte den Sieg der Habsburger unter ihrem Feldherren Albrecht Wenzel Eusebius Wallenstein (*24.09.1583 +25.02.1634). Ganz Mitteleuropa wurde von marodierenden Söldnertruppen durchstreift, die die Bevölkerung drangsalierten, ausplünderten und abschlachteten. Durch Brandschatzung und grauenvolle Pogrome, wurde die Bevölkerung in manchen Landstrichen um bis zu 50 Prozent dezimiert.
Dies war die Zeit der Musketiere und Landsknechte und mit ihnen gewannen die frühen Schusswaffen an Beachtung.
„Der Krieg ernährt den Krieg. Gehen Bauern drauf,
Ei, so gewinnt der Kaiser mehr Soldaten."
Friedrich Schiller
Das 18. Jahrhundert
Dies ist das Jahrhundert der stehenden Heere. Vor Allem Preußen, England und Frankreich unterhielten große, straff organisierte Heere, die durch intensiven Formal Dienst zu präzisen Schlachtaufstellungen und taktischen Manövern fähig waren. Unmenschlicher Drill, sorgte für absoluten Gehorsam. Eine gezielte Logistik, versorgte die Heere mit Nahrungsmitteln und Munition. Häufig wurden Seewege blockiert, um an Landkriegen beteiligte Nationen zu schwächen. Ein typischer Vertreter des straff organisierten Heeres, war die napoleonische Armee Frankreichs.
Napoleon Bonaparte
Geboren wurde Napoleon Bonaparte am 15. August 1769. Sein Geburtsort liegt auf Korsika, in der Stadt Ajaccio. Seine Eltern waren Carlo Buonaparte und Lätitia Ramolina. Napoleon hatte zwölf Geschwister, wovon allerdings nur acht überlebten. Napoleons Muttersprache war italienisch. Der spätere Kaiser von Frankreich lernte erst mit neun Jahren französisch, im College in Autun. Die Militärschulen in Brienne und Paris ermöglichten dem jungen Bonaparte zwischen 1779 und 1785 eine Ausbildung die er am 28. Oktober 1785 als Secondeleutnant der Artillerie (ein verhältnismäßig niedriger Dienstrang) bestand.
Obwohl seine Eltern von adligem Stand waren und sein Vater Rechtsanwalt war, wurde er doch von seinen Kameraden als schlecht ausgebildeter Inselbewohner wahrgenommen. Obwohl Napoleon Angehöriger des französischen Militärs war, förderte er die Unabhängigkeit von Korsika. Am 11. Juni 1793 musste er deswegen Korsika verlassen. Am 19. Februar 1797 unterzeichnete Napoleon, zu dem Zeitpunkt noch General, eigenmächtig einen Friedensvertrag mit dem Papst. Dem folgte am 9. November 1799,der Staatsstreich. Napoleon und seine Getreuen erreichen die Auflösung des Direktoriums und die Ernennung Bonapartes zum Konsul für zehn Jahre. Am 2. August 1802 wurde Bonaparte zum Konsul auf Lebenszeit ernannt.
1.Koalitionskrieg (1792-97 ) Frankreich - Österreich
Der Frieden von Campoformio von 1797 beendet den Waffengang Frankreichs mit Österreich. Österreich muss darin der Abtretung des linken Rheinufers zustimmen. und Belgien und Mailand mit Frankreich gegen Venetien tauschen. Danach baut Napoleon das französische Satellitensystem durch Tochterrepubliken aus.
2.Koalitionskrieg ( 1799 - 1802 ) Frankreich – Österreich, Portugal, Neapel, Russland, Osmanisches Reich und England
Im Frieden von Luneville 1801 muss Österreich erneut die Bedingungen des Friedens von Campioformio anerkennen. Auf den Friedensschluss mit Portugal, Neapel, Russland und mit dem Osmanischen Reich, folgt 1802 der Friede von Amiens mit England. England verzichtet darin auf alle kolonialen Eroberungen außer Ceylon und Trinidad, im Tausch gegen die Aufgabe Ägyptens durch Frankreich. 1802 beginnt Napoleon mit der Neuordnung Italiens. Frankreich bricht den Baseler Frieden, durch die Besetzung Hannovers und bereitet ab 1804 die Invasion Englands von Boulogne aus vor.
3.Koalitionskrieg ( 1805 ) Frankreich – Russland, Österreich
In der Dreikaiserschlacht von Austerlitz, siegt Napoleon 1805 über Österreicher und Russen. Im Dezember 1805 wurde der Vertrag von Schönbrunn unterzeichnet, indem Preußen im Tausch gegen Kleve, Neuenburg, Ansbach und Bayreuth das Kurfürstentum Hannover erhält und sich durch ein Beistandsbündnis in das Napoleonische System eingliedert. Der Frieden von Preßburg Ende Dezember 1805 verpflichtet Österreich zur Rückgabe Venetiens und Dalmatiens an die Republik Italien; Tirols, Vorarlbergs und Lindaus an Bayern und des Breisgaus und Konstanz' an Baden und Württemberg dafür erhält es Salzburg. Außerdem erklärt Bonaparte die bourbonische Dynastie in Neapel für abgesetzt.
4.Koalitionskrieg (1806-1807 ) Frankreich – Preußen, Sachsen
Napoleon besiegt Preußen in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt 1806, daraufhin löst sich Sachsen aus dem Bündnis mit Preußen, schließt mit Frankreich den Frieden von Posen und tritt dem von Napoleon gegründeten Rheinbund bei. 1806 verkündet Napoleon die Kontinentalsperre gegen Großbritannien und schließt 1807 den Frieden zu Tilsit zwischen Frankreich und Russland. Der Preußische Staat wird beschränkt auf die Gebiete östlich der Elbe, das Königreich Westfalen und das Großherzogtum Warschau entstehen neu, während Russland sich mit Frankreich zu einem Bündnis der Kontinentalsperre gegen England anschließt. Europa wird in eine französische und russische Interessensphäre geteilt.
5.Koalitionskrieg (1809 ) Frankreich - Österreich
Im Frieden von Schönbrunn muss Österreich an Bayern, Salzburg, das Innviertel und Nordtirol abtreten, an Italien Südtirol, an Frankreich die Illyrische Provinz, an Warschau Westgalizien und Krakau, an Russland Tarnopol. Am 11. 8. 1813 schloss sich Österreich den verbündeten Russen, Preußen und Schweden an.
Unter dem Oberbefehl von Karl Fürst zu Schwarzenberg wurde Napoleon von 16. 10. 1813 – 18.10.1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig entscheidend geschlagen. Die verbündeten Heere rückten in Frankreich ein, Napoleon wurde zur Abdankung gezwungen und der Wiener Kongress zur Neuordnung Europas einberufen. In Zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen standen die Bildung des Kaisertums Österreich und die Auflösung des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation. Napoleon starb am 5. Mai 1821 auf Sankt Helena.
„Je stärker wir sind, desto
Unwahrscheinlicher ist der Krieg."
Otto von Bismarck
Der erste Weltkrieg
Der erste Weltkrieg begann im Sommer 1914 und hielt bis in den November des Jahres 1918 an. Er ist das Resultat langjähriger Spannungen zwischen den europäischen Großmächten. Er endete mit der Niederlage der Mittelmächte und kostete rund 17 Millionen Menschen das Leben. Im 1. WK stehen sich die Triple Entente und die Mittelmächte gegenüber. Die Triple Entente ist ein Militärbündnis, das zwischen Frankreich, England und Russland bestand. Diese entwickelte sich aus der Entente cordiale (herzliches Einverständnis), die ein Bündnis zwischen England und Frankreich war. Es ging neben kolonialen Fragen auch darum die Macht des dt. Reiches einzuschränken, das mit dem Programm des Neuen Kurses
unter Wilhelm II. eine Weltmachtpolitik anstrebte. Vor allem durch das Flottenbauprogramm sah das Vereinigte Königreich seine Rolle als Seemacht gefährdet. Später im Jahre 1917 trat auch die USA auf Seiten der Entente in den Krieg ein. Die Mittelmächte bestanden aus dem dt.