Stell dir vor, du hast eine Flut von beschriebenen Seiten in einem Buch über dein Ich, die du immer wieder umblätterst, ohne zu wissen, was darauf geschrieben steht
Von Gudrun Fischer
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Über dieses E-Book
Selbstgeschichten werden in der Psychologie auch innere Geschichten genannt. Sie enthalten innere Dialoge/Monologe bzw. Selbstgespräche, die im Kopf stattfinden. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, welche Geschichten wir uns in unserem Kopf erzählen und wie sie unsere Sichtweise auf uns selbst und die Welt um uns herum beeinflussen.
Die Selbstgeschichten sind somit der Schlüssel zu allem. Sie enthalten Symbole und stiften Sinn. In ihnen finden wir die Antwort auf unsere Fragen, die Lösung für unsere Probleme und die Wahrheit über uns selbst. In ihnen finden wir unsere Stärken und Schwächen, unsere Träume und Ängste, unsere Freuden und Leiden. Es ist wichtig, eine Nähe zu den eigenen Selbstgeschichten und der unsichtbaren Schreibfeder herzustellen. Schaffe eine Verbindung und entfalte die Kraft dieser Beziehung!
Gudrun Fischer
Gudrun Fischer therapiert in freier Praxis in Xanten. Eine ihrer spezifischen Therapien ist das Umschreiben und Neuformulieren von Selbstgeschichten. Selbstgeschichten sind auch als innere Geschichten, innere Erzählungen oder Self-Storytelling bekannt und sind ein wesentlicher Bestandteil der Narrativen Psychologie. Indem Gudrun Fischer die Menschen unterstützt, schädigende Selbstgeschichten loszulassen und sich stattdessen positiven zuzuwenden, kann sie einen gesünderen Lebensstil unterstützen. Wie funktioniert das System der Selbstgeschichten? Die Autorin gibt eindrucksvolle Einsichten in die Narrative Psychologie. Sie erklärt lebhaft und sachkundig, warum der Mensch seine Gedanken und Gefühle in Selbstgeschichten aufbewahrt, wie diese uns blockieren oder bekämpfen können und wie wir sie emotional und gedanklich umformen können. Als Autorin hat Gudrun Fischer bereits verschiedene therapeutische Ratgeber und Handbücher für ihre Klienten und Patienten verfasst. Weitere Informationen unter www.gudrungrossbach.com
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Buchvorschau
Stell dir vor, du hast eine Flut von beschriebenen Seiten in einem Buch über dein Ich, die du immer wieder umblätterst, ohne zu wissen, was darauf geschrieben steht - Gudrun Fischer
Zur Autorin:
Gudrun Fischer therapiert in freier Praxis in Xanten. Eines ihrer spezifischen Therapien ist das Umschreiben und Neuformulieren der Selbstgeschichten (innere Geschichten, Self Storytelling, Narrative Psychologie) im Menschen. Indem sie die Menschen unterstützt, schädigende Selbstgeschichten loszulassen und sich stattdessen gesünderen Selbstgeschichten zuzuwenden, kann sie bei der Förderung eines gesünderen Lebensstils helfen. Als Autorin hat sie verschiedene therapeutische Ratgeber und Handbücher für ihre Klienten und Patienten verfasst.
Weitere Informationen unter www.gudrungrossbach.com
Das Buch:
Dein Ich enthält Seiten, die über dich erzählen. Sei nicht besorgt, denn es gibt viele Seiten und du musst nicht alle auf einmal lesen. Du kannst dein Ich jeden Tag ein bisschen weiter umblättern - oder auch nicht. Vielleicht möchtest du einfach nur neugierig sein und warten, bis du landest, wo du landen willst. Wenn du anfängst zu lesen, wirst du vielleicht entdecken, dass du überrascht bist, wie viel du schon über dich weißt. Oder vielleicht erfährst du auch etwas Neues über dich, von dem du gar nicht gedacht hättest, dass es wahr ist. Auf jeden Fall wirst du feststellen, dass deine Selbstgeschichten sehr inspirierend sind und dass sie dir helfen können, in deinem Leben mehr Kontrolle und Freude zu finden.
Stell dir vor, du hast eine Flut von beschriebenen Seiten in einem Buch über dein Ich, die du immer wieder umblätterst, ohne zu wissen, was darauf geschrieben steht.
Es ist, als würde man ein atemberaubendes Buch lesen, das über das eigene unbekannte Selbst erzählt.
Selbstgeschichten sind in deinem Inneren, auch wenn du sie nicht bewusst wahrnimmst. Sie werden von deinen Gefühlen, Erinnerungen, Meinungen, Erwartungen und Gedanken verändert, ohne dass du es bemerkst. Deine Selbstgeschichten bilden das Fundament für deine gedankliche Stimme und die Vorstellungswelt in deinem Kopf.
„Seit Anbeginn der Zeit …". Der Mensch ist ein Geschichtenerzähler und schon seit Jahrtausenden wird die Welt durch Geschichten miteinander verbunden. In Selbstgeschichten vereinigen wir unser ICH.
Menschen sind Geschichtenerzähler – sie erstellen, interpretieren und erweitern ihr Leben durch ihre Selbstgeschichten. Manchmal können uns die Selbstgeschichten gedanklich weit wegführen. Der Protagonist ist der Leser selbst, der sich und andere nonstop in seinen Selbstgeschichten entwirft. Aber was passiert, wenn unsere Selbstgeschichten unser Leben steuern?
Mit ihrem über Jahrzehnte gesammelten Wissen zeigt die psychologische Therapeutin, wie man seine Selbstgeschichten in eine andere Richtung steuern und persönliche Grenzen überwinden kann. In vielen Reflexionsgeschichten mit subtilen und skurrilen Details lernt der Leser, wie er sein Leben durch Selbstgeschichten produktiver, energiegeladener und glücklicher gestalten kann. Der Leser lernt, was es bedeutet, Verantwortung für seine Selbstgeschichten zu übernehmen, und wird zu einem Meister seiner eigenen Narrative.
Die Therapeutin enthüllt die versteckten Inhalte in den Selbstgeschichten und bietet Anleitungen und Übungen an. Sie vermittelt, dass es wichtig ist, innezuhalten und sich den Selbstgeschichten zu stellen, die unser Leben bestimmen.
Dieses Buch ist ideal, um in entspannter Weise einen anderen Blick auf unser psychisches und mentales Leben zu werfen. Es beinhaltet zudem komplexe und knifflige psychologische Aspekte, die verblüffend wirken.
Die Narrative Psychologie sieht den Menschen als Geschichtenerzähler. Er entwirft sich und andere in seinen Narrationen, d. h. in seinen Selbstgeschichten.
Selbstgeschichten sind eine großartige Möglichkeit, deine Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Wenn du dich selbst besser kennenlernst, kannst du auch besser entscheiden, was für dich wichtig ist und was nicht. Außerdem lernst du, dich über deine innere Welt besser auszudrücken. Diese Fähigkeit ist wichtig, um erfolgreich zu sein, egal ob im Studium, bei der Arbeit oder in Beziehungen.
Selbstgeschichten bestehen aus drei Welten, die miteinander verbunden sind: was wir tun, wie wir uns fühlen und wer wir sind. Sie zeigen dir also, wer du bist und was dich ausmacht.
Dein Gehirn macht alles zu Selbstgeschichten und du nimmst darin verschiedene Erzählperspektiven ein. Alles, was du wahrnimmst, fühlst und denkst, wird zu einer Geschichte in deinem Gehirn. Jede Selbstgeschichte ist einzigartig und so auch das, was du daraus lernen kannst.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, warum wir unsere Gefühle und Gedanken in einer geschichtlichen Form organisieren?
Die psychologische Grundlage ist die narrative Psychologie. Es ist ein interdisziplinäres Feld, das Einflüsse aus verschiedenen Disziplinen wie Psychologie, Soziologie, Anthropologie, Linguistik und Literaturwissenschaft umfasst.
Die narrative Psychologie beschäftigt sich mit den Selbstgeschichten der Menschen. Selbstgeschichten sind das Drehbuch für deine Selbstgespräche und dein Kopfkino. Selbstgeschichten sind persönlich und innig. Sie handeln von Themen, die uns am Herzen liegen oder mit denen wir zu kämpfen haben.
Die Narrative Psychologie betont, dass Menschen ihre Gefühle und Gedanken als Teil eines größeren, erzählenden Zusammenhangs interpretieren, in dem sie alles in eine erzählende Struktur einfügen. Sie erklärt, wie wir Gefühle und Gedanken z. B. aus Erlebnissen durch das ständige innere Formulieren und Erzählen in Selbstgeschichten verarbeiten und verstehen.
Möchtest du dich verändern? Dann fange an, deine eigenen Selbstgeschichten umzuschreiben. Viele von uns leben in einer Art Schattendasein, wo wir nur die halbe Wahrheit über uns selbst kennen und glauben.
In den Selbstgeschichten vereinigen sich deine Gefühle und Gedanken. Es hat sich gezeigt, dass die Selbstgeschichten, eine wichtige Rolle dabei spielen, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen, wie wir über uns selbst und andere denken, wie wir uns verhalten und wie wir unsere Beziehungen zu anderen gestalten.
Die Narrative Psychologie untersucht, wie die Geschichten, die sich die Menschen selbst erzählen, die Art und Weise beeinflussen, wie wir über uns selbst und andere denken, wie wir uns verhalten und wie wir unsere Welt wahrnehmen. Es hat sich gezeigt, dass die Selbstgeschichten, eine wichtige Rolle dabei spielen, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen und wie wir unsere Beziehungen zu anderen gestalten.
Jeder von uns hat seine eigenen Selbstgeschichten im Kopf. Doch wusstest du, dass sie dich unbewusst überzeugen? Alles aus deiner Wahrnehmung und Bewusstsein ist und wird von deinem Gehirn in Selbstgeschichten verarbeitet. Eine der besten Möglichkeiten, um dich selbst zu lesen, sind deine Selbstgeschichten. Sie sind eine mächtige und effektive Methode für die Selbstreflexion. Selbstgeschichten schreibst und erzählst du dir selbst. Wenn man sich seinen inneren Selbstgeschichten zuwendet, begibt man sich auf eine Reise durch die eigenen Selbstgeschichten. Du verstehst dich besser, sofern du dich selbst lesen kannst. Selbstgeschichten helfen dir, dich selbst und deine Beziehungen zu dir und anderen richtiger zu deuten, deine Ängste zu bewältigen, dich selbst zu lieben und dich anzunehmen. Es ist eine Reise, die dich durch deine Furcht, Blockaden und Sehnsüchte führt. Dies ist ein Handbuch für diese Reise.
Das Ziel der meisten Menschen ist es, glücklich und erfüllt zu sein. Doch auf dem Weg dahin kommen viele Fragen auf: Wo soll man anfangen? Welchen Weg soll man einschlagen? Was sind die Hindernisse, die man überwinden muss? Und am Ende des Tages: Hat es sich gelohnt? Das Erste, was du wissen musst, ist, dass es keine einzige Antwort auf deine vielen Fragen gibt. Jeder von uns darf selbst herausfinden, was für ihn oder sie stimmt. Das kann eine lange und schwierige Reise sein, aber es lohnt sich.
Auf dieser Suche nach den Antworten wirst du viele verschiedene Wege ausprobieren. Manche werden dir helfen und manche werden dich behindern. Aber am Ende ist es deine Reise und du entscheidest, wo du hingehst und was du tust.
Was macht der Mensch mit den Inhalten aus seiner Wahrnehmung und seinem Bewusstsein? Wie funktioniert das System der Selbstgeschichten? Die Autorin gibt eindrucksvolle Einsichten in die narrative Psychologie. Sie erklärt lebhaft und sachkundig, warum und wie der Mensch seine Gedanken und Gefühle in Selbstgeschichten aufbewahrt, wie extrem die Selbstgeschichten den Menschen fördern, blockieren oder bekämpfen und wie die Selbstgeschichten ihn emotional und gedanklich formen. Anregungen zur förderlichen Umgestaltung deiner Selbstgeschichten machen diese Reise in deine Selbstgeschichten zu einem unvergesslichen Abenteuer. Selbstgeschichten sind eine lebendige Kunst, die eine zentrale Komponente des Lebens darstellt. Selbstgeschichten sind eine lebendige Kunst, die eine zentrale Komponente des Lebens darstellt.
Stell dir vor, du hast eine Flut von beschriebenen Seiten in einem Buch über dein Ich, die du immer wieder umblätterst, ohne zu wissen, was darauf geschrieben steht
Gudrun Fischer
Inhaltsverzeichnis
Zur Autorin:c
Das Buch:c
Warum sich die Mühe machen und psychologische Bücher lesen? 1
Szene3
Übung4
Anregungen4
Platz für Notizen5
Vorwort 6
Szene10
Übung10
Anregungen11
Platz für Notizen12
Einleitung 13
Szene15
Szene16
Szene16
Szene17
Szene18
Szene20
Szene20
Szene21
Szene21
Fazit27
Fazit29
Übung30
Anregungen31
Platz für Notizen32
Gefühle 33
Szene34
Szene36
Szene38
Szene38
Szene39
Szene45
Szene46
Fazit47
Übung47
Anregungen48
Platz für Notizen49
Platz für Notizen50
Ambivalenzen 51
Szene52
Szene58
Szene61
Fazit62
Übung62
Anregungen63
Platz für Notizen64
Platz für Notizen65
Aggressionen 66
Szene67
Szene68
Szene69
Szene70
Szene71
Szene72
Fazit74
Übung75
Anregungen75
Platz für Notizen77
Platz für Notizen78
Angst 79
Szene79
Szene81
Szene83
Szene87
Szene90
Fazit93
Übung93
Anregungen94
Platz für Notizen95
Platz für Notizen96
Grenzen 97
Szene99
Szene100
Szene102
Szene104
Szene108
Szene112
Fazit115
Übung116
Anregungen117
Platz für Notizen118
Platz für Notizen119
Emotionaler Stil 120
Szene122
Szene123
Szene125
Szene126
Fazit128
Übung128
Anregungen129
Platz für Notizen130
Platz für Notizen131
Wahrnehmung 132
Szene133
Szene134
Szene136
Szene137
Szene139
Fazit140
Übung140
Anregungen141
Platz für Notizen142
Platz für Notizen143
Selbstwahrnehmung 144
Szene145
Szene147
Fazit148
Übung149
Anregungen150
Platz für Notizen151
Platz für Notizen152
Grundeinstellung – Mindset 153
Szene155
Szene156
Fazit158
Übung158
Anregungen:159
Platz für Notizen160
Platz für Notizen161
Beziehungen 162
Szene162
Szene163
Szene164
Fazit176
Übung177
Anregungen:177
Platz für Notizen179
Platz für Notizen180
Kommunikation 181
Szene182
Szene183
Szene184
Szene185
Szene185
Fazit193
Übung194
Anregungen194
Platz für Notizen195
Platz für Notizen196
Gedanken, Grübeln, innere Dialoge 197
Szene197
Szene199
Szene201
Fazit212
Übung213
Anregungen213
Platz für Notizen214
Platz für Notizen215
Selbstfürsorge 216
Szene216
Szene218
Szene221
Fazit223
Übung223
Anregungen:224
Platz für Notizen225
Platz für Notizen226
Ich-Stärke 227
Szene227
Szene229
Szene230
Fazit242
Übung243
Anregungen:244
Platz für Notizen245
Platz für Notizen246
Aufmerksamkeit 247
Szene247
Szene248
Szene249
Szene255
Fazit256
Übung257
Anregungen:257
Platz für Notizen259
Platz für Notizen260
Erwachsenen-Ich
Kindheits-Ich 261
Szene261
Szene261
Szene263
Fazit269
Übung269
Anregungen:270
Platz für Notizen271
Platz für Notizen272
Aufklärer 273
Fazit276
Übung277
Anregungen:278
Platz für Notizen280
Schlusswort 281
Über den Autor 283
Warum sich die Mühe machen und psychologische Bücher lesen?
Lesen und Vorlesen lassen ist eine einträgliche Möglichkeit, sich selbst zu bilden und die Welt um uns herum zu entdecken.
Lesen ist eine großartige Aktivität, die uns dabei hilft, neue Informationen zu erwerben, unsere Kreativität anzuregen und unsere allgemeine Kommunikationsfähigkeit zu verbessern. Einige Menschen empfinden das Lesen langweilig und einschüchternd, insbesondere wenn es sich um lange Texte oder komplexe Themen handelt.
Das Mantra „Lesen ist Macht" ist eine großartige Motivation für diejenigen, die das Lesen als eine Herausforderung sehen. Dieses Mantra ermutigt uns, weiterzulesen und zu lernen, da wir wissen, dass wir dadurch immer mächtiger werden.
Wenn der Mensch etwas liest, bearbeitet oder schreibt, denkt, fühlt und formuliert er Selbstgeschichten. Die flüstert er sich zu und glaubt sie schließlich. So gestaltet er seine Vorstellungen.
Der Mensch kann sie nicht sehen, aber sie sind da. Die Selbstgeschichten der Menschen haben Macht. Die Macht, das Lebensgefühl heimlich zu gestalten.
Du kennst das sicherlich auch: Da stehst du vor einer neuen Aufgabe, und schon bist du im Strudel deiner Selbstgeschichten gefangen.
Die Akteure in den Selbstgeschichten:
erzählen von früheren Situationen, in denen einem schon mal etwas nicht gelungen ist
fabulieren von Personen, die das Gefühl herstellen, das man es eh nicht schafft
Hier werden Selbstgeschichten zu deinem Feind.
Du hast sicher schon einmal davon gehört, dass das menschliche Gehirn ständig Selbstgeschichten generiert. Mithilfe der Selbstgeschichten ordnen und verarbeiten wir, was wir erleben. Sie beschreiben unsere emotionalen Spektren, mit Schattierungen und Nuancen. Selbstgeschichten prägen in hohem Maße unsere Wahrnehmung und unser Verhältnis zur Welt. Was wir nicht formulieren und erzählen können, existiert einfach nicht für uns. Das gilt auch für die persönlichen Selbstgeschichten. Wir erzählen sie uns im Geiste oder in Selbstgesprächen.
Empfinden Sie oft Stress und Überforderung oder lassen Sie unbehagliche Empfindungen und Überlegungen nicht los? Falls ja, können die gedanklichen und emotionalen Inhalte ihrer Selbstgeschichten der Grund sein. Der Mensch braucht Selbstgeschichten, weil das menschliche Gehirn allen Dingen eine Ordnung, einen Sinn und einen Bezug zueinander geben muss. Es geschieht von selbst. Das Gehirn vervollständigt alles zu einer Selbstgeschichte.
Szene
Er lag auf seiner Couch, ein Buch in der Hand. Seine Augen wanderten über die Buchstaben, aber er konnte sich nicht konzentrieren. Es war so langweilig! Und dieses Buch war so kompliziert ... Er hasste es, wenn die Autoren Fachbegriffe verwendeten.
Aber er musste weiterlesen. Er hatte sich vorgenommen, dieses Jahr mehr zu lesen, und bisher hatte er gute Fortschritte gemacht. Also musste er dranbleiben und durchhalten - auch wenn es schwerfiel.
Vielleicht half ja ein Kaffee? Er stand auf und ging in die Küche, um den Kocher anzustellen. Dann setzte er sich wieder hin und wartete, bis der Kaffee fertig war. Als er ihn endlich trinken konnte, fühlte er sich schon etwas besser - aber leider nur kurzfristig.
Also musste er sich jetzt motivieren: Was war der Sinn des Ganzen? Warum quälte er sich damit? Weil Lesen Macht bedeutete - Macht über die eigenen Gedanken und Fantasien. Je mehr man las, desto mehr Wissenschaftler wurde man - und das bedeutete auch: Je mehr Mut man besaß!
◆◆◆
Selbstgeschichten helfen dem Menschen, sich leichter an seine Ziele zu erinnern oder motiviert zu bleiben. Der Mensch verwendet die Selbstgeschichten wie Mantras. Er wiederholt sie oft. So entfalten sie ihre Wirkung. Bewusste positive Selbstgeschichten helfen, gewählte Ziele zu erreichen und das Leben zu verbessern.
Übung
Sie haben das Kapitel gerade zu Ende gelesen und formulieren bereits eine Selbstgeschichte, die zunächst aus ungeordneten Puzzleteilen besteht. Nehmen Sie sich bitte etwas Zeit und suchen Sie bewusst und sorgfältig nach den richtigen Worten und Sätzen. Auch ihr Schreibstil ist wichtig. Von positiv, ruhig, höflich und sanft über witzig und lässig bis aufgeregt, dringend, kraftvoll.
Nehmen Sie nun ihre Selbstgeschichten wahr. Wertschätzen Sie ihre Selbstgeschichten im zweiten Schritt. Jede ihrer Selbstgeschichten ist einzigartig und hat etwas zu sagen. Achten Sie auf die Botschaften, die in den Geschichten stecken. Nehmen Sie sich Zeit für diesen Prozess. Der beste Weg, um voranzukommen, ist das Schreiben über ihre Selbstgeschichten. Wenn Sie ihre Selbstgeschichten aufschreiben, können Sie sich besser kennenlernen und verstehen, was Sie motiviert und was nicht.
Anregungen
Ich erzähle ... kritisch, zornig, unwillig, missbilligend, abweisend, unsicher, verschreckt, bedroht, zaghaft, zuversichtlich, aufgeregt, erwartungsvoll, erleichtert, gespannt, neugierig.
Platz für Notizen
Vorwort
Das Gehirn macht alles zu Selbstgeschichten.
Ich bekam gestern beim Warten in der Supermarkt-Schlange ein Gespräch mit, wie eine junge Frau am Handy sagte: „Ja sicher, nachdem sie mir das gebeichtet hat, sagte ich Knut, dass er sich die Sache mit dem Job im Ausland noch einmal überlegen sollte ... und er hat offenbar sofort unterschrieben." Ich war nicht im Bilde darüber, was zwischen den beiden Personen verbal ausgetauscht wurde, doch sogleich meldete sich mein Gehirn und schuf eine Selbstgeschichte. Storytelling hat eine starke Wirkung auf das Gehirn und alles wird zu einer Geschichte. Natürlich war es mir unmöglich, die Dame nach allen Details zu befragen. Stattdessen machte ich mir Emotionen und Gedanken darüber, was sie wohl von wem gehört hatte und was geschehen war: Hatte sie erfahren, dass Knuts Freundin ihn betrogen hatte? Wollte er wegen seiner anstrengenden Familie im Ausland einen neuen Job antreten, um weit weg von seiner Familie sein zu können? Hatte er etwas Schlimmes getan?
Selbstgeschichten sind persönlich und innig. Sie handeln von Themen, die uns am Herzen liegen oder mit denen wir zu kämpfen haben. Gefühle und Gedanken aus Wahrnehmung und Bewusstsein (bewusst und unbewusst) sind zwei der Schlüsselelemente, die Selbstgeschichten ausmachen. Damit gestaltet das menschliche Gehirn die Selbstgeschichten. Als Geschichte wird es im Gehirn gespeichert. In den Selbstgeschichten spiegeln sich die Wahrnehmung und das Bewusstsein wider. Jede Person nimmt verschiedene Erzählperspektiven ein.
Mit jeder Selbstgeschichte kreieren wir unser eigenes Schicksal.
Selbstgeschichten werden von vielen Emotionen und Gedanken bewohnt. In den Selbstgeschichten erzählen die Emotionen von sich. Es gibt da die Freude, die sich in jedem Raum ausbreitet und alle Herzen erfüllt. Der Mut sitzt