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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Fußballspieler und -trainer Bernard Dietz. Zum Historiker siehe [[Bernhard Dietz]].}}
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'''Bernard Dietz''' (Spitzname '''Enatz''' oder '''Ennatz'''; * [[22. März]] [[1948]] in [[Bockum-Hövel]]) ist ein ehemaliger [[Deutschland|deutscher]]
Dietz wurde 1970 mit 22 Jahren Profifußballer. Zunächst als [[Flügelspieler|Linksaußen]] eingesetzt, spielte er ab Sommer 1972 auf der Position des [[
In der Bundesliga geriet er mit Duisburg und Schalke häufig in den Abstiegskampf; die Anzahl von 221 Niederlagen bei Erstligaspielen wurde bisher von keinem Bundesligaspieler übertroffen. Mit dem MSV Duisburg erreichte er das Pokalfinale 1975. In der Saison 1978/79 kam er mit dem MSV bis ins Halbfinale des UEFA-Pokals. 1982 stieg die Mannschaft aus der Bundesliga ab und Dietz wechselte zum FC Schalke 04, bei dem er für vier Erstligasaisons und sein zu Spielerzeiten einziges Zweitligajahr blieb.
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== Kindheit und Jugend ==
=== Einstieg in den Fußball (bis ca. 1965) ===
Bernard Dietz wurde 1948 als Sohn des Ehepaars Helene und Franz Dietz<ref>
[[Datei:Seilscheiben radbod IMGP1794 wp.jpg|
Das Fußballspielen begann er früh in seiner Kindheit auf der Straße. Der Eintritt in einen Verein war damals erst ab dem Alter von zehn Jahren möglich. Die Nachbarschaft war stark vom Bergbau geprägt und überwiegend von Leuten bewohnt, die von der Arbeit unter Tage ihren Lebensunterhalt bestritten.<ref name="yt47">[https://www.youtube.com/watch?v=vimpnSrNHes Spruchreif: MSV Duisburg-Legende Bernard Dietz zur wirtschaftlichen Situation des Vereins], Studio 47 via youtube.com, dort hochgeladen am 5. September 2014. Abgerufen am 23. Dezember 2014.</ref> Bereits zu dieser Zeit entstand sein Spitzname „Ennatz“, denn so nannte ihn ein kleines Mädchen aus der Nachbarschaft – das Kind hatte Schwierigkeiten bei der korrekten Aussprache seines Vornamens.<ref>Klaus-Hendrik Mester: ''Fußball leben im Ruhrgebiet.'' Hildesheim 2014, S. 38.</ref> Dieser Name setzte sich zunächst in Bockum-Hövel durch und begleitete den Fußballer sein Leben lang. Hinsichtlich der Schreibweise existierte mit „Enatz“ eine Alternativform und das doppelte N stieg erst zur bevorzugten Variante auf, als das MSV-Maskottchen 2005 diesen Namen erhielt.<ref>Kees Jaratz: [https://zebrastreifenblog.wordpress.com/2012/04/18/leser-fragen-kees-jaratz-antwortet-was-bedeutet-der-name-ennatz/ Leser fragen – Kees Jaratz antwortet: Was bedeutet der Name Ennatz?], zebrastreifenblog.wordpress.com, 18. April 2012. Abgerufen am 23. Dezember 2014.</ref>
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Nachdem er beim 1. FC Köln ein Probetraining absolviert hatte, sprachen sich dessen Verantwortliche gegen eine direkte Verpflichtung aus. Stattdessen schlugen sie ihm vor, ihn unter Vertrag zu nehmen und zunächst für ein Jahr an den Regionalligisten [[Lüner SV]] zu verleihen. Dieses Angebot lehnte der Spieler jedoch ab.<ref name="rs" />
Aus seiner Sicht besser verlief es, als er sich wenig später beim MSV Duisburg präsentieren durfte. Der Verein bot ihm einen Platz für den Bundesligakader zur Saison 1970/71 an. Dennoch gab es für ihn einen Grund zum Zögern, da ihm kurz zuvor eine Zugehörigkeit zur [[Olympische Sommerspiele 1972/Fußball|deutschen Olympiamannschaft 1972]] in Aussicht gestellt worden war; an diesem Turnier im eigenen Land hätte er nur als Amateur teilnehmen können. Dank der Aussicht einer dauerhaften Profilaufbahn fiel seine Entscheidung zugunsten des MSV<ref name="rs" />, bei dem er einen Kontrakt mit 1.200 [[Deutsche Mark|DM]] monatlichem Grundgehalt zuzüglich 100 DM Siegprämie unterschrieb. Der SV Bockum-Hövel erhielt als Entschädigung für den Wechsel eine Ablösesumme von 25.000 DM.<ref>Niels Barnhofer: [
=== Erste Bundesligajahre als Linksaußen (1970–1972) ===
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Im weiteren Verlauf der Hinrunde wurde er zum Stammspieler und trug bei zu einem deutlichen Aufwärtstrend der im Vorjahr fast abgestiegenen Mannschaft mit. Im eigenen Stadion blieb der MSV unbesiegt. Beim Saisonfinale im Juni 1971 wurde der [[FC Bayern München]] im heimischen [[Wedaustadion]] mit 2:0 geschlagen, wodurch die Münchener die Meisterschaft zugunsten von [[Borussia Mönchengladbach]] verspielten.<ref>Dagmar Dahmen, Hermann Kewitz, Bernd Bemmann: ''MSV Duisburg – die Chronik: wo Meiderich siegt … .'' 2005, S. 102 f.</ref> Dies war der Auftakt zu einer Reihe von Siegen gegen die sonst meist siegreichen Bayern, welche den MSV zu Zeiten von Dietz mehrfach in die Schlagzeilen brachten.<ref>Klaus-Hendrik Mester: ''Fußball leben im Ruhrgebiet.'' Hildesheim 2014, S. 37 f.</ref> Er selbst kommentierte später diesen Umstand:
Das häufige Auftreten von Erfolgen gegen die Bayern fiel in die Jahre von 1970 bis 1979, wohingegen in den nachfolgenden drei Spielzeiten alle Partien verloren gingen. Dietz stand immer auf dem Platz, als Duisburg in neun Partien sieben Siege erzielte, einmal unentschieden spielte und nur einmal verlor.<ref>Dagmar Dahmen, Hermann Kewitz, Bernd Bemmann: ''MSV Duisburg – die Chronik: wo Meiderich siegt … .'' 2005, S. 219 f.</ref><ref name="fd" />
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=== Wechsel in die Abwehr und erste Höhepunkte (1972–1975) ===
Eine wichtige Wendung in der Karriere des bislang als Linksaußen eingesetzten Spielers ereignete sich in der Sommerpause des Jahres 1972. Teile davon verbrachten die Duisburger Fußballer in England, wo Trainer [[Rudolf Faßnacht]] bei einer Serie von Testbegegnungen die Idee entwickelte, Dietz auf der [[Abwehrspieler|linken Abwehrseite]] aufzubieten. Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund, dass ihm in der Offensive mit Wunder, Seliger und Worm eine Reihe weiterer Talente als Konkurrenz gegenüberstand; dies war auf der Außenverteidigerposition hingegen nicht der Fall.<ref>Heinrich Peuckmann: ''Die Helden aus dem Fußball-Westen. Geschichten – Legenden – Anekdoten.'' Münster 2001, S. 134.</ref> Dietz überzeugte dabei mit insgesamt sehr starken Leistungen, sodass er von da an dauerhaft in der Defensive gesetzt war.<ref name="11f">[[Bernd Müllender]]: [
In das Bundesligajahr 1973/74 startete der MSV Duisburg schlecht und im Lauf der Hinrunde rutschte die Elf auf den letzten Tabellenplatz ab. Dies hatte zur Folge, dass Trainer Faßnacht am 21. Oktober sein Amt zur Verfügung stellte und von [[Willibert Kremer]] beerbt wurde. Kremer vertraute Dietz das Amt des Mannschaftskapitäns an, das zuvor von [[Detlef Pirsig]] besetzt worden war. Anschließend blieb die Mannschaft im Abstiegskampf und konnte sich erst durch eine Serie guter Resultate am Saisonende retten.<ref>Dagmar Dahmen, Hermann Kewitz, Bernd Bemmann: ''MSV Duisburg – die Chronik: wo Meiderich siegt … .'' 2005, S. 110 f.</ref>
Nach der Sommerpause 1974 verlief der Beginn der neuen Spielzeit positiv für die Duisburger, doch das Niveau konnte nicht gehalten werden und nach einem stetigen Abwärtstrend reichte es in der Endabrechnung nur für Rang vierzehn. Es war mit acht Treffern sein bis dahin erfolgreichstes Jahr als Torschütze, wobei er sowohl 1978/79 als auch 1980/81 erneut eine solche Bilanz aufweisen konnte.<ref name="fd" /> Im DFB-Pokal konnte das Team unter anderem die Bayern schlagen und traf in der Runde der letzten Vier auf [[Borussia Dortmund]]. Gegen den Zweitligisten mussten die Duisburger beim Stand von 1:1 in die Verlängerung und es war Dietz, der sie letztlich ins Finale schoss.<ref>Friedhelm Thelen:
Bernard Dietz hatte 1975 nicht nur über das Pokalfinale mit der Frankfurter Eintracht zu tun: Er erhielt einige Zeit vor dem Endspiel ein Vertragsangebot des hessischen Bundesligarivalen und traf sich in [[Düsseldorf]] mit Frankfurts Trainer [[Dietrich Weise]] zu Verhandlungen über einen möglichen Wechsel. Beide Seiten wurden sich einig und sein demnach bevorstehender Abschied aus Duisburg fand den Weg in die Medien. Auf dem Parkplatz des Wedaustadions traf Dietz in dieser Phase auf ein Paar mit Kind, das ihn unter Tränen eindringlich um den Verbleib beim MSV bat. Dies führte bei ihm nach eigener Darstellung zu einem Umdenken, das er im Nachhinein folgendermaßen beschrieb:
== Wechselhafte Zeiten beim MSV Duisburg (1975–1982) ==
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Zur Bundesligaaustragung 1976/77 wurde mit [[Otto Knefler]] ein Coach nach Duisburg geholt, den Dietz später als den für ihn prägendsten Mann in dieser Funktion beschrieb. Ferner charakterisierte er ihn als Vaterfigur, die viel Wert auf Disziplin legte.<ref name="rs" /> In der Endabrechnung der Spielzeit stand die Mannschaft auf dem neunten Platz.<ref>Dagmar Dahmen, Hermann Kewitz, Bernd Bemmann: ''MSV Duisburg – die Chronik: wo Meiderich siegt … .'' 2005, S. 118.</ref>
Am 6. August 1977 traf Duisburg zur Saisoneröffnung vor heimischem Publikum auf den [[Hamburger SV]] mit seinem neuverpflichteten Starspieler [[Kevin Keegan]]. Mit einer herausragenden Defensivleistung konnte er sich gegen den englischen Stürmer behaupten und ermöglichte einen 5:2-Erfolg seines Teams. Nur Wochen später folgte ein weiteres bemerkenswertes Spiel, als am 5. November die Bayern an die Wedau reisten. Der Linksverteidiger war vornehmlich für die Abwehrarbeit gegen seinen Nationalmannschaftskollegen [[Karl-Heinz Rummenigge]] vorgesehen<ref name="bescheidenheit">Klaus Wille: [
Am 1. Dezember 1977 musste Trainer Knefler aus gesundheitlichen Gründen verabschiedet werden und nach zwei Interimstrainern übernahm erneut Rolf Schafstall das Amt. Am letzten Spieltag traf Dietz gegen Schalke 04 zum 1:0-Endstand, durch den der MSV wieder für den europäischen Wettbewerb qualifiziert war.<ref>Dagmar Dahmen, Hermann Kewitz, Bernd Bemmann: ''MSV Duisburg – die Chronik: wo Meiderich siegt … .'' 2005, S. 120 f.</ref>
1978 war das Jahr, in dem seine Amtszeit als Kapitän vorläufig endete und gleichzeitig eine neue begann: Beim MSV wurde er in der Funktion trotz seiner weiterhin hervorgehobenen Rolle durch [[Kees Bregman]] ersetzt, wohingegen er beim DFB erstmals Spielführer war. Einige Zeit später übernahm er allerdings auch beim MSV wieder diese Aufgabe.<ref name="Dagmar Dahmen 2005">Dagmar Dahmen, Hermann Kewitz, Bernd Bemmann: ''MSV Duisburg – die Chronik: wo Meiderich siegt … .'' 2005, S. 127.</ref> Die folgende Hinrunde in der Bundesliga verlief für die Mannschaft schwach, was mit einer persönlichen Formschwäche von Dietz einherging. Der inzwischen 30-Jährige sah einen Anlass für Kritik an der Führung, bedauerte die Abgänge von [[Theo Bücker]] sowie MSV-Rekordspieler [[Michael Bella]] und äußerte sich über die aus seiner Sicht zu starke Ausrichtung auf junge, unerfahrene Akteure:
Die Spielzeit 1978/79 war für Duisburg vom guten Abschneiden im europäischen Wettbewerb geprägt. Nachdem sie sich in der ersten Runde deutlich gegen den polnischen Klub [[Lech Posen]] durchsetzten, stand anschließend ein Duell mit dem DDR-Oberligisten [[FC Carl Zeiss Jena]] an. Zum Auftakt gab es bei den Thüringern ein torloses Unentschieden und auch beim Rückspiel im Wedaustadion war nach 90 Minuten noch kein Treffer gefallen. In der Verlängerung erzielte Dietz das Führungstor, das den Auftakt zum 3:0-Sieg seiner Mannschaft darstellte. Im Achtelfinale schlugen sie [[Racing Straßburg]] und in der nachfolgenden Runde gewannen sie gegen [[Honvéd Budapest]]. Im anstehenden Halbfinale musste der MSV gegen den regionalen Nachbarn Borussia Mönchengladbach antreten. Nach einem 2:2 zuhause unterlag Duisburg in Mönchengladbach mit 1:4. Es blieb mit einer Platzierung unter den besten vier Mannschaften das erfolgreichste Abschneiden des MSV Duisburg im europäischen Wettbewerb.<ref>Dagmar Dahmen, Hermann Kewitz, Bernd Bemmann: ''MSV Duisburg – die Chronik: wo Meiderich siegt … .'' 2005, S. 124.</ref>
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Seine Entscheidung zugunsten des MSV Duisburg hatte zur Folge, dass er sich erneut dem Abstiegskampf stellen musste. Anfangs blieb das Team sechsmal ungeschlagen und war auf einem guten Kurs, bis eine 3:4-Heimniederlage gegen Köln eine negative Wendung einleitete. Insbesondere bei einem 1:5 in Dortmund präsentierte sich der Kapitän schwach, weswegen von mancher Seite gefordert wurde, ihn vorerst aus der Startelf zu nehmen. Dietz bekam aber weiterhin das Vertrauen von Trainer Wenzlaff und konnte sich mit seinen Teamkameraden letztlich ein erneutes Mal retten. Der Vertrag von Friedhelm Wenzlaff wurde trotz stetiger Diskussionen über den Sommer 1981 hinaus verlängert, auch weil sich der Mannschaftskapitän für ihn eingesetzt hatte.<ref name="Dagmar Dahmen 2005"/>
Zunächst rechtfertigte der Trainer das Vertrauen, da das Austragungsjahr 1981/82 zufriedenstellend für den MSV begann. Der 26. September 1981 wurde für Dietz und seine Mitspieler hingegen zu einem schwarzen Tag, da es auswärts beim Hamburger SV eine 0:7-Niederlage gab. Dies war der Auftakt zu einer steilen Talfahrt und am 30. November wurde Wenzlaff durch [[Kuno Klötzer]] ersetzt, was den Abwärtstrend jedoch nicht stoppte. Am 29. Mai 1982 lief der Spieler zum letzten Mal für Duisburg in der Bundesliga auf und musste trotz eines 2:1-Siegs gegen [[Fortuna Düsseldorf]] den Abstieg hinnehmen, den Dietz selbst auf die fehlende mannschaftliche Geschlossenheit zurückführte.<ref name="rs" /> Der Sturz in die Zweitklassigkeit leitete nach zwölf Jahren seinen Abschied vom MSV ein, da der Klub ihn wegen massiver Einsparmaßnahmen, bedingt durch die mit dem Abstieg noch verschärften finanziellen Probleme, unbedingt abgeben wollte.<ref>Dagmar Dahmen, Hermann Kewitz, Bernd Bemmann: ''MSV Duisburg – die Chronik: wo Meiderich siegt … .'' 2005, S. 128 f.</ref>
== Letzte Jahre auf Schalke (1982–1987) ==
=== Ab- und Wiederaufstieg (1982–1984) ===
Der 34 Jahre alte Linksverteidiger fand im Sommer 1982 umgehend wieder Arbeit, als er beim Bundesligaaufsteiger Schalke 04 unterschrieb. Damit wechselte er zu einem Verein, dessen Heimspiele er schon im Jugendalter regelmäßig besucht hatte.<ref name="Hardy Grüne 2011">Hardy Grüne: ''Glaube, Liebe, Schalke. Die komplette Geschichte des FC Schalke 04.'' Göttingen 2011, S. 283.</ref> Neben Dietz verstärkten weitere Neuzugänge den Kader. Der Defensivspieler erhielt durchgehend das Vertrauen seines Trainers [[Sigfried Held]] und auch das des ab Januar 1983 amtierenden Nachfolgers [[Jürgen Sundermann]], wodurch er als einziger Spieler keine Partie verpasste.<ref>
Nach 13 Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse folgte Dietz seinem Arbeitgeber in die 2. Bundesliga. So kam es für ihn zu einer Premiere, als er am 5. August 1983 bei einem 3:0-Heimsieg gegen den [[SC Charlottenburg]] im Alter von 35 Jahren sein Zweitligadebüt gab. Da er nach wie vor unumstritten war und nahezu bei allen Begegnungen auflief, blieb ihm im November das Zusammentreffen mit seinem Ex-Klub nicht erspart. 32.000 Zuschauer waren im Duisburger Wedaustadion anwesend, als sich die Schalker 1:1 vom MSV trennten.<ref>[
=== Langsamer Abschied (1984–1987) ===
In der Spielzeit 1984/85 präsentierte sich der Aufsteiger Schalke als solide Bundesligamannschaft und belegte am Ende den achten Rang.<ref>
Nach der Sommerpause 1986 erhielt er unter dem neuen Trainer Rolf Schafstall, den er noch aus Duisburger Zeiten kannte, zunächst wieder Chancen auf Einsätze, doch insbesondere seine Verletzungen bereiteten ihm massive Probleme.<ref name="ts04" /> Am 8. November 1986 nahm er bei einer 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach zum letzten Mal an einer Begegnung in der Bundesliga teil. Noch bis zum Saisonende stand er im Kader, doch zur Sommerpause 1987 endete seine Zeit als Bundesligafußballer endgültig; während seines letzten Jahres hatte er parallel zu seiner Spielertätigkeit bereits die Schalker A-Jugend als Trainer betreut.<ref name="fussballschule">{{Webarchiv|url=http://www.fussballschule-dietz.de/cms/front_content.php?idcat=9&lang=1 |wayback=20141101203825 |text=Karriere als Trainer
Dietz wurde im Verlauf seiner 495 Bundesligapartien nicht ein einziges Mal vom Platz gestellt und hält bis heute zwei Rekorde: Zum einen ist er der Spieler der deutschen Eliteklasse, der mit 221 Niederlagen am häufigsten verlor (vor [[Michael Lameck]], der 212 mal verlor). Daneben setzte er eine positive Bestmarke, denn mit 77 Treffern ist er der torgefährlichste Abwehrspieler in der Ligageschichte.<ref name="50j">Florian Reinecke: {{Webarchiv | url=http://50jahre.bundesliga.de/de/legenden/0000236423.php | wayback=20141101194535 | text=Der Schmied aus Bockum-Hövel wird 65}}, 50jahre.bundesliga.de. Abgerufen am 2. Dezember 2015.</ref> Für seinen endgültigen Abschied von der höchsten deutschen Liga kehrte der mittlerweile 40-Jährige am 10. Mai 1988 ins Duisburger Wedaustadion zurück, wo er vor 25.000 Zuschauern mit einer Auswahlmannschaft gegen die Nationalelf antrat und zahlreiche Prominente des deutschen Fußballs zu seinen Ehren erschienen.<ref name="fd">[
== Nationalmannschaft ==
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Bereits 1970 war Dietz für die [[Deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure|Amateurnationalmannschaft]] eingeladen worden und hatte bei einem Qualifikationsspiel gegen Österreich im Kader gestanden, ohne eingesetzt zu werden.<ref name="yt47" /> Des Weiteren absolvierte er in den Jahren 1974 und 1975 drei Begegnungen für die [[Deutsche B-Fußballnationalmannschaft|B-Auswahl]].
Ende 1974 erhielt der damals 26-Jährige eine Einladung in die [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|A-Nationalmannschaft]] unter der Führung von Trainer [[Helmut Schön]] und debütierte in ihr am 22. Dezember dieses Jahres, als er bei einem 1:0-Sieg auf Malta von Beginn an auf dem Platz stand. Im Anschluss daran wurde er – begünstigt durch den Abschied des ehemaligen Stammspielers [[Horst-Dieter Höttges]] aus der Nationalelf<ref>Hans Milberg: [
Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1978|Weltmeisterschaft 1978]] in Argentinien zählte er wieder zum Aufgebot und stand meist in der Startaufstellung. Nachdem die Mannschaft die Vorrunde überstanden hatte, musste sie in einer Zwischenrunde, die ebenfalls im Gruppenmodus ausgetragen wurde, um den Einzug ins Finale kämpfen. Nach zwei Unentschieden gegen Italien und die Niederlande wurden die Ambitionen durch die so genannte [[Córdoba 1978|Schmach von Córdoba]] verspielt. Dietz stand auf dem Platz, als Deutschland den Österreichern mit 2:3 unterlag und die Qualifikation fürs Endspiel letztlich klar verfehlte. Als wesentliche Ursachen für das Scheitern beschrieb Dietz im Nachhinein die fehlende mannschaftliche Geschlossenheit und die schlechte Stimmung in Folge der lagerartigen Unterbringung während des Turniers.<ref>Matthias Bossaller: [
=== Kapitänsamt und Triumph bei der EM (1978–1981) ===
Im Anschluss an die WM 1978 erhielt die Nationalelf in [[Jupp Derwall]] einen neuen Trainer. Kurz nach seinem Amtsantritt bestimmte Derwall Bernard Dietz zum Stellvertreter des [[Mannschaftskapitän]]s [[Sepp Maier]].<ref name="11f" /> Das Kapitänsamt übernahm Dietz zum ersten Mal am 20. Dezember 1978, als Maier gegen die Niederlande nicht aufgeboten wurde.<ref name="ReferenceA"/> Durch einen 1979 erlittenen Unfall war der Torhüter schließlich gezwungen, seine Laufbahn zu beenden und so stieg der Duisburger Verteidiger zum Spielführer auf.<ref>Dagmar Dahmen, Hermann Kewitz, Bernd Bemmann: ''MSV Duisburg – die Chronik: wo Meiderich siegt … .'' 2005, S. 117.</ref>
Nach der enttäuschenden WM erreichte die deutsche Mannschaft einen der acht Startplätze der [[Fußball-Europameisterschaft 1980|Europameisterschaft 1980]]. Der Modus sah zwei Gruppen vor, aus denen sich die jeweils Erstplatzierten direkt für das Endspiel qualifizierten. Die von Dietz angeführte Mannschaft schlug die Tschechoslowakei sowie die Niederlande und kam ohne seine Mitwirkung nicht über ein 0:0 gegen Griechenland hinaus. Es reichte für den Einzug ins Finale, in dem Deutschland am 22. Juni 1980 in Rom auf Belgien traf. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit gelang [[Horst Hrubesch]] der 2:1-Siegtreffer. Dank seiner Rolle in der Mannschaft durfte Dietz bei der nachfolgenden Siegerehrung den Pokal als Erster entgegennehmen. Der Titelgewinn stellte den größten Erfolg seiner Karriere dar.
Anlässlich des Gewinns der Fußballeuropameisterschaft wurde er vom Bundespräsidenten mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt.<ref>Bundesarchiv:Sportpreise (Silberlorbeer): Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes an die deutsche Fußballnationalmannschaft (Europameisterschaft 1980) Signatur B.Arch B122/29165.</ref>
Zu Beginn des Jahres 1981 wollte er im Anschluss an sein 50. Länderspiel seinen Rücktritt aus dem Nationalteam verkünden, doch auf Drängen von Bundestrainer Derwall verzichtete er auf diesen Schritt. Im weiteren Verlauf des Jahres kam es durch die Rückkehr von [[Paul Breitner]] nach Ansicht von Dietz zu Verstimmungen innerhalb der Mannschaft. Gleichzeitig setzte Derwall, der ihn noch Monate zuvor zum Bleiben bewogen hatte, seinen Kapitän zwischenzeitlich nur noch auf die Bank. Bei einer 1:2-Niederlage gegen Brasilien am 19. Mai 1981 bestritt Dietz sein 53. Länderspiel und wurde von da an nicht mehr nominiert. Das Kapitänsamt hatte er 19 Mal innegehabt.<ref name="11f" /><ref>[
== Zeit als Trainer (1986–2006) ==
=== Einstieg und Jahre im Amateurbereich (1986–1994) ===
Schon während der Spielzeit 1986/87, als er noch dem Schalker Bundesligakader angehörte, war Dietz Trainer der A-Jugend des Klubs und führte die Mannschaft zum Gewinn des Westfalenpokals 1987.<ref name="interviewvfl">Tobias Teckentrup: {{Webarchiv | url=http://www.vfl-bochum.de/vfl2000/archiv/interview/dietz/dietz.html | wayback=20010730230310 | text=VfL Bochum: Interview mit Bernard Dietz}}, vfl-bochum.de, Januar 2001. Abgerufen am 23. Dezember 2014.</ref> Mit seinem Abschied aus der ersten Mannschaft endete zur Sommerpause 1987 gleichzeitig seine Tätigkeit im Jugendbereich, er verließ Gelsenkirchen und wurde für die nachfolgende Saison 1987/88 als Coach des Oberligisten [[ASC Schöppingen]] eingestellt. In der damals noch drittklassigen [[Fußball-Oberliga Westfalen|Oberliga Westfalen]] erreichte der ASC unter Dietz mehrfach Spitzenplatzierungen: 1988 betrug der Rückstand auf den Zweiten [[Westfalia Herne]] lediglich einen Punkt, womit Schöppingen die Teilnahme an der deutschen Amateurmeisterschaft knapp verpasste. Der Rückstand auf den Meister [[Preußen Münster]], der an der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga teilnehmen durfte, war hingegen sehr deutlich.<ref>
Das Auftreten im Pokal bildete den Auftakt zu einer Spielzeit, in der sich die Mannschaft steigerte und schließlich den zweiten Platz erreichte.<ref>
Nach seinem Abschied in Schöppingen fand Dietz 1992 im vormaligen Oberligakonkurrenten SC Verl einen neuen Arbeitgeber. Er konnte dabei an seine vorausgehenden Erfolge als Trainer anknüpfen und führte das Team in seinem ersten Jahr auf den zweiten Tabellenplatz.<ref>
=== Nachwuchsförderer in Bochum (1994–2001) ===
Beim Profiklub aus Bochum übernahm Dietz Verantwortung im Nachwuchsbereich, indem er die A-Jugend und später auch die Amateurmannschaft trainierte. 1994 hatte er die A-Junioren unter schwierigen Bedingungen übernommen und sorgte für einen positiven Schub für die U-19-Mannschaft, der sich unter anderem im Gewinn des Westfalenpokals dieser Altersklasse ausdrückte. Auch engagierte er sich persönlich bei der Förderung seiner Schützlinge, indem er beispielsweise den noch nicht volljährigen [[Delron Buckley]] nach dessen Ankunft aus Südafrika zeitweise bei sich zuhause aufnahm.<ref name="bz" /> Von der U-19 wechselte er zu den Amateuren des Vereins. Die zweite Auswahl führte er zurück in die viertklassige Oberliga Westfalen, bevor 1999 auch noch der Aufstieg in die Regionalliga glückte. Kurz darauf wechselte Dietz die Seiten, als er im Oktober 1999 [[Ernst Middendorp]] beerbte und für eine Übergangszeit Bochums Profimannschaft trainierte. Dort verhalf er einigen Nachwuchskräften aus der U-23 wie dem späteren Nationalspieler [[Paul Freier]] zum Durchbruch in der Zweitligamannschaft.<ref name="fussballschule" /> Auch in sportlicher Hinsicht lief es unter seiner [[Ägide]] gut, weswegen eine weitere Beschäftigung in dieser Funktion zum Thema wurde; Dietz selbst hatte daran aber ohnehin kein Interesse und kehrte am Jahresende zu den Amateuren zurück.<ref name="11f" />
Am Saisonende 1999/2000 musste er mit seinen Nachwuchsspielern den Wiederabstieg in die Oberliga hinnehmen. Parallel schaffte die Profimannschaft den Aufstieg in die Bundesliga, stieg allerdings schon 2001 wieder ab. Im Anschluss daran wurde Dietz erneut zum Cheftrainer der Profimannschaft des VfL Bochum befördert. Sportlich lief es relativ gut und der VfL befand sich dicht hinter den Aufstiegsplätzen, als der Trainer am 3. Dezember 2001 überraschend sein Amt niederlegte. Seinen Rücktritt begründete er damit, dass er die Mannschaft entgegen seinen Plänen noch nicht auf einen Aufstiegsplatz hatte führen können und sagte weiter:
=== Rückkehr nach Duisburg und Trainerzeit in Ahlen (2002–2006) ===
Mit [[Detlef Pirsig]] war es ein alter Bekannter aus Spielerzeiten, der 2002 das Amt des Sportdirektors in Duisburg innehatte und Dietz nach langer Abwesenheit zu einer Rückkehr bewegte. Wie zuvor in Bochum lag der Fokus auf der Nachwuchsarbeit, denn Dietz war für die [[MSV Duisburg II|Amateurmannschaft des MSV Duisburg]] zuständig. Schon bald wechselte er allerdings zur Profimannschaft in die 2. Bundesliga, als er am 3. November 2002 übergangsweise den Posten des zuvor entlassenen Cheftrainers [[Pierre Littbarski]] übernahm. Anschließend gewann die Mannschaft unter seiner Leitung fünf von sechs Spielen, was maßgeblich zum letztlich erreichten Klassenerhalt beitrug. Ab Mitte Dezember desselben Jahres konnte er sich wieder voll den Amateuren zuwenden, musste allerdings am Ende der Spielzeit mit ihnen den Abstieg in die fünftklassige Verbandsliga hinnehmen. 2004 führte er sie zum direkten Wiederaufstieg in die Oberliga Nordrhein. In den nachfolgenden Jahren belegte das Team Platzierungen im Tabellenmittelfeld. Mit Beginn der Spielzeit 2006/07 gab Dietz die Verantwortung ab und übernahm das Traineramt beim Regionalligisten [[Rot Weiss Ahlen]].
Für den Zweitligaabsteiger aus Ahlen lief es unter Dietz von Beginn an relativ schlecht und der Klub geriet auch eine Liga tiefer in die Nähe der Abstiegszone. Dietz’ Anstellung endete bereits am 29. Oktober 2006 wieder. In den vorausgegangenen Monaten hatte er den 18-jährigen [[Kevin Großkreutz]] in die Mannschaft integriert, der es später bis in die Nationalelf schaffte.<ref name="fussballschule" /> Nach eigenen Angaben hatte Dietz vor seinem Abschied durch die schwierige interne Situation „den Spaß am Fußball verloren“. Infolgedessen traf er die Entscheidung, seine Trainerlaufbahn zu beenden.<ref name="rs" /> Im August 2012 machte er eine Ausnahme, als er sich dem MSV Duisburg übergangsweise als Co-Trainer zur Verfügung stellte.<ref name="fd" /><ref>[
=== Taktische Auffassung ===
Dietz galt als Anhänger klassischer Taktiken, weswegen er in Ahlen grundsätzlich auf ein 4-4-2-System mit jeweils einem defensiven und einem offensiven Mittelfeldspieler setzte. Gleichzeitig forderte er von seinen Spielern Variabilität zwischen den Positionen ein, um dem Gegner die Einstellung auf seine Mannschaft zu erschweren. Er wurde als unkomplizierter, aber kompromissloser Trainer wahrgenommen.<ref>Uwe Gehrmann: [
Im Nachwuchsbereich legte er auf die taktische Schulung seiner Spieler besonderen Wert. Sehr wichtig war ihm vor allem, ihr Verständnis und Deutungsvermögen für das Spielgeschehen zu fördern. Strenges disziplinarisches Vorgehen und harte Trainingsmethoden entsprachen dagegen nicht seiner Berufsauffassung.<ref>Matthias Geyer, Alfred Weinzierl: [
== Verantwortlicher beim MSV (
[[Datei:Bernard Dietz 2011.jpg|
Im Juli 2010 gab der MSV Duisburg bekannt, seinen ehemaligen Spieler und Trainer künftig in einer Funktion als Berater für den Vorstand in die Vereinsstrukturen integrieren zu wollen. Obwohl Dietz nach eigener Auskunft zuvor nichts davon gewusst hatte<ref>
Im November 2011 wurde seine Aufnahme in den Aufsichtsrat der aus dem Hauptverein ausgegliederten Profiabteilung beschlossen.<ref>[
Am 29. Mai 2013, nur wenige Wochen nach
Am 21. Juni 2019 gab Dietz seinen Rücktritt aus dem Vorstand bekannt.<ref>''[https://www.nrz.de/sport/fussball/msv/dietz-verlaesst-den-vorstand-des-msv-duisburg-id226263549.html Dietz verlässt den Vorstand des MSV Duisburg]'', NRZ online vom 21. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni.</ref> Als Gründe gab er sowohl gesundheitliche Dinge an, aber auch dass er mit den Entscheidungen des Vereins nicht mehr einverstanden sei.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.liga3-online.de/msv-duisburg-vize-praesident-bernard-dietz-tritt-zurueck/ |titel=MSV Duisburg: Vize-Präsident Bernard Dietz tritt zurück |werk= |hrsg= |datum=2019-06-24 |abruf=2019-06-24 |sprache=de}}</ref>
== Auftreten, Spiel- und Arbeitsweise ==
=== Spielweise und Auftreten ===
Auf dem Fußballplatz und im Training zeigte er sich engagiert und häufig kämpferisch, weshalb er gelegentlich als „[[Maloche]]r“ bezeichnet wurde.<ref>[
Den Hauptteil seiner Laufbahn erlebte er als Linksverteidiger, doch nachdem er im Jugend- und Amateurbereich als Stürmer und in seinen ersten Profijahren als Linksaußen gespielt hatte, schaltete er sich weiterhin regelmäßig ins Offensivspiel ein. Dieser Hintergrund erklärt, warum er mit 77 Treffern der torgefährlichste Verteidiger der Bundesligageschichte ist. Hinzu kam, dass er bei Bedarf auch andere Positionen auf dem Spielfeld einnehmen konnte und deswegen als vielseitig einsetzbar galt.<ref name="Klaus Hoeltzenbein 2013"/> Einzig in der Nationalmannschaft blieb er stärker auf die Defensive beschränkt und schoss in seinen 53 Länderspielen daher nie ein Tor. Untypisch für seine taktische Rolle war seine bemerkenswerte Fairness, durch die er in 16 Jahren Bundesliga nie vom Platz gestellt wurde und lediglich zwölf gelbe Karten sah – zum Teil wurde er sogar in mehreren aufeinanderfolgenden Spielzeiten kein einziges Mal verwarnt.<ref name="fd" /> Vor allem bedingt durch seine große Vereinstreue, wegen der er einzig für die beiden oft abstiegsbedrohten Mannschaften Duisburg und Schalke spielte, holte er als Spieler nie einen Titel auf Vereinsebene. Gemäß dem Buch ''Im Land der 1000 Derbys. Die Fußball-Geschichte des Ruhrgebiets.'' gewann Dietz neben der Europameisterschaft 1980 nur einen weiteren Titel – die Bockum-Höveler Meisterschaft der Straßenkicker 1957.<ref>Hartmut Hering (Hrsg.): ''Im Land der 1000 Derbys. Die Fußball-Geschichte des Ruhrgebiets.'' Göttingen 2002, S. 303.</ref>
Hinsichtlich der Einstellung entdeckte der frühere Nationalspieler maßgebliche Unterschiede zwischen sich und jüngeren Spielergenerationen, sowohl bezüglich der Disziplin als auch mit Blick auf die Allgegenwärtigkeit persönlicher Berater.<ref name="11f" /> In einem Interview aus dem Jahr 2001 äußerte er Kritik über den gesamtgesellschaftlichen Zustand:
=== Privatleben ===
Seine Ehe kam über den Fußball zustande, denn Dietz heiratete die Tochter des Wirtsehepaars der Vereinsgaststätte des SV Bockum-Hövel, bei dem seine Laufbahn begonnen hatte; später bekam das Paar zwei Kinder. Als er 1970 seine Profikarriere in Duisburg begann, entschied er sich dafür, weiterhin in Bockum-Hövel zu wohnen.<ref name="yt47" /> Eine langjährige Heimat fand er später im nahegelegenen Dorf [[Walstedde]].<ref>[
Als gesundheitliche Folge seiner Laufbahn trug Dietz zwei geschädigte Knie davon.<ref name="bescheidenheit" /> Im September 2007 rief er gemeinsam mit seinem Sohn Christian die ''Fußballschule Dietz'' ins Leben.<ref name="ts04" /> Dort werden die Kinder auf den Sportanlagen verschiedener Vereine im Rahmen ein- bis dreitägiger Lehrgänge geschult.<ref>[
=== Anerkennung durch den MSV und seine Fans ===
Am 19. Februar 2002 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft des MSV Duisburg verliehen.<ref>Dagmar Dahmen, Hermann Kewitz, Bernd Bemmann: ''MSV Duisburg – die Chronik: wo Meiderich siegt … .'' 2005, S. 105.</ref> Als weitere Anerkennung für seine Leistungen im Dienste des Vereins stehen ihm und seiner Ehefrau Dauerkarten auf Lebenszeit zu.<ref name="malwieder" />
2005 sollten die Anhänger der Duisburger über den Namen des Vereinsmaskottchens abstimmen. Zur Wahl stand auch sein Spitzname „Ennatz“, der sich bei der Abstimmung mit einem deutlichen Vorsprung von rund 2.000 Stimmen durchsetzen konnte.<ref>[
=== Dokumentarfilm ===
Der deutsche Regisseur [[Adnan G. Köse]] drehte über Dietz den Dokumentarfilm ''[[Ennatz – Eine Zebralegende]]'', welcher am 13. Oktober 2018 im [[Theater am Marientor]] uraufgeführt wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Detlef Luderer |url=https://www.msv-museum.de/news/2018/ennatz-eine-zebralegende/ |titel=Ennatz – Eine Zebralegende |werk=msv-museum.de |hrsg= |datum= |
== Bilanz und Erfolge ==
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== Weblinks ==
{{Commonscat}}
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* [https://www.nrwision.de/mediathek/heimat-made-in-duisburg-bernhard-dietz-fussballprofi-ad-beim-msv-duisburg-210311/ Interview mit Bernhard Dietz] in der Mediathek von [[NRWision]], 11. März 2021
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Navigationsleiste Europameister-Kader der deutschen Fußballnationalmannschaft 1980}}
{{Exzellent|3. Januar 2015|137317263}}
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{{Personendaten
|NAME=Dietz, Bernard
|ALTERNATIVNAMEN=Dietz, Enatz (Spitzname); Dietz, Ennatz (Spitzname)
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Fußballspieler und -trainer
|GEBURTSDATUM=22. März 1948
|GEBURTSORT=[[Bockum-Hövel]], Deutschland
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
|