Boulengerula ist eine Gattung innerhalb der Familie der Erdwühlen in der Ordnung der Schleichenlurche. Es sind wurmartige Amphibien ohne Gliedmaßen und mit einem stark zurückgebildeten Schwanz. Der Gattungsname ehrt den britischen Zoologen George Albert Boulenger.
Boulengerula | ||||||||||||
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Boulengerula taitanus | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Boulengerula | ||||||||||||
Tornier, 1896 |
Boulengerula taitanus
Boulengerula taitanus ist in Kenia heimisch und wurde 1935 erstmals von Arthur Loveridge beschrieben. Die erwachsenen Tiere werden 24,4 cm bis 33,3 cm lang, ihr einzig bekanntes Vorkommen sind die Taita-Berge Südost-Kenias.
Die Tiere legen Eier, aus denen ein mit speziellen Zähnen ausgestatteter Nachwuchs schlüpft.
Bekanntheit hat die Art durch ihre erstmals in der Tierwelt beobachtete Fütterungsform der Nachkommen erhalten. Die Weibchen ernähren ihre Jungen mit ihrer eigenen Haut, die reich an Eiweißen und Fetten ist und in ihrer Zusammensetzung der Milch von Säugetieren ähnelt.
Dabei schlängeln sich die Jungtiere um den Leib der Mutter herum und pellen mit ihren Zähnen deren Haut ab. Etwa einen Millimeter pro Tag wachsen so die Jungtiere während die Mütter innerhalb einer Woche 14 Prozent ihres Körpergewichts verlieren.
Die Zellen und das gesamte Hautgewebe der Weibchen verändern sich während dieser Hautfütterung. Die Zellen quellen auf und füllen sich u.a. mit nahrhaften Fetttröpfchen.
Die ursprüngliche Annahme, dass die Tiere sich vom Dotter in den Eiern ernähren und die Mütter ihrem Nachwuchs über das Bewachen der Eier hinaus keine besondere Pflege zukommen lassen, ist nicht korrekt.
Es wird vermutet, dass diese Art der Fütterung eine Zwischenstation hin zur Entwicklung im Mutterleib und damit zur Lebendgeburt sein könnte. In diesem Fall würde der Nachwuchs die Spezialzähne nutzen, um innerhalb des mütterlichen Körpers die Auskleidung des Eileiters abzuschaben. Die mikroskopisch kleinen Zähne der Jungtiere von Boulengerula taitanus waren vor 50 Jahren entdeckt worden.