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{{Infobox Ort in der Schweiz
[[Datei:GW-GR-Camuns.svg|80px|left|Wappen]]
| NAME_ORT = Camuns
[[Bild:Camuns2.jpg|thumb|Blick auf Camuns. Im Hintergrund [[Cumbel]], links oben [[Morissen]]]]
| BILDPFAD_KARTE =
[[File:Camuns ArM.jpg|thumb|Camuns in der Bildmitte. Rechts davon Runs, links Sutscheins, unten der Weiler Masauns]]
| BILDPFAD_WAPPEN = GW-GR-Camuns.svg
'''Camuns''' war bis 2002 eine [[politische Gemeinde]] in der [[Val Lumnezia]] im schweizerischen [[Kanton Graubünden]]. Sie liegt hoch über der Strasse durch das [[Valsertal (Graubünden)|Valsertal]] auf der östlichen Talseite auf einer Höhe von 1177 Meter. Sie ging 2002 zusammen mit [[Surcasti]] und [[Tersnaus]] in der Fusionsgemeinde [[Suraua]] auf.
| BILD = Camuns_2022.JPG
| REGION-ISO = CH-GR
| BEZIRK = Surselva
| GEMEINDE = Lumnezia
| PLZ = 7113
| BREITENGRAD = 46.7036
| LÄNGENGRAD = 9.1983
| HÖHE = 1177
| FLÄCHE = 11.09
| EINWOHNER = 60
| STAND_EINWOHNER = 2000
| WEBSITE = www.lumnezia.ch
}}
[[Datei:Karte Gemeinde Camuns 2001.png|mini|295px|Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2002]]
 
'''Camuns''' ({{Audio|Roh-sursilvan-Camuns.ogg|[kɐˈmʊns]}}) war bis 2002 eine [[politische Gemeinde]] in der [[Val Lumnezia]] im [[schweiz]]erischen [[Kanton Graubünden]].
Vor der Fusion bestand die Gemeinde Camuns aus den Weilern Masauns, Sutscheins, Camuns und Runs. Runs gehörte bis 1903 zusammen mit den Weilern Crestas und Caglia zu [[Uors (Lumnezia)|Uors]].


 
== Geographie ==
Das Dorf liegt isoliert zwischen zwei Bachtobeln in der Val Lumnezia auf einer Sonnenterrasse hoch über der Talstrasse, die ins [[Valser Tal (Graubünden)|Valser Tal]] führt – rechtsseitig des Talflusses Glenner. Die Zufahrt zum Dorf erfolgt kurz nach Peiden-Bad auf einem Ausläufer des Pala da Tgiern. Das Ortsbild ist geprägt durch eine Aufspaltung in vier getrennte Weiler und eine [[Maiensäss]]landschaft, die mit vielen Stallbauten und Landwirtschaftsgebäuden durchsetzt ist.
 
Die Kleingemeinde am rechtsseitigen Talhang in der Val Lumnezia (Lugnez GR) war in früherer Zeit eine eigene alpine Bauerngemeinde, die selbstständig oder in Verbund mit den Nachbargemeinden vielfältige Strukturprobleme zu lösen hatte.
1999 wurden die bäuerlichen Betriebe und deren stark zersplitterten Landanteile mittels einer Gesamt[[melioration]] modernisiert.
Ab 2002 erfolgte eine regionale und politische Zusammenarbeit zusammen mit [[Surcasti]] und [[Tersnaus]] in der Fusionsgemeinde [[Suraua]]. Vor dieser Fusion bestand die Gemeinde Camuns aus den Weilern Masauns, Sutscheins, Camuns und Runs. Runs gehörte bis 1903 zusammen mit den Weilern Crestas und Caglia zu [[Uors]]. Nachbargemeinden waren [[Uors-Peiden]], [[Duvin]], [[St. Martin (Lugnez)|St. Martin]] und Tersnaus. Camuns ist heute eine [[Ortsteil|Fraktion]] der fusionierten Talgemeinde [[Lumnezia]], von wo aus sie heute politisch und administrativ verwaltet wird.
 
== Geschichte ==
Das Dorf gehörte zur Kirchengemeinde von [[Vella GR|Vella]] und war als Lehen des [[Bistum Chur|Bistums Chur]] im Besitz der [[Freiherren von Belmont]], die ihren Sitz auf der [[Burg Belmont]] bei [[FlimsFidaz]] hatten. 1371, nach dem Tod des letzten Belmont, übernahmen die Freiherren von [[Freiherren von Sax#Sax-Misox|Sax-Misox]] bis 1478 das Gebiet als Lehen. 1538 kaufte sich Camuns, die in von den bischöflichen Rechten los. Kirchlich gehörte Camuns bis 1528 zu St. Vincenz in Pleif auf der gegenüber liegenden Talseite, dann zu Surcasti. Am 9. Juni 1528 trennte sich Camuns von der Kirchengemeinde [[Katholische Kirche Pleif|St. Vinzens]]. Die Bewohner konnten aber erst am 15. Mai 1691 eine eigene Kirchengemeinde errichten. Die [[Katholische Pfarrkirche Camuns|Katholische Pfarrkirche]] war 1597 erstmals erbaut worden und ist [[Antonius der Große|Antonius Abt]] und dem Evangelisten [[Johannes (Evangelist)|Johannes]] geweiht. 1697–1701 wurde sie auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus neu aufgebaut. Die Wand- und Deckengemälde stammen von Johann Jakob Riegg aus dem Jahre 1698. Bis 1851 pflegte Camuns eine [[Nachbarschaft (Graubünden)|Nachbarschaft]] mit [[Peiden]] und [[Cumbel]].
Am 9. Juni 1528 trennte sich Camuns von der Kirchengemeinde [[Katholische Kirche Pleif|St. Vinzens]], konnte aber erst am 15. Mai 1691 eine eigene Kirchengemeinde errichten. Bis 1851 pflegte Camuns eine [[Nachbarschaft (Graubünden)|Nachbarschaft]] mit [[Peiden]] und [[Cumbel]].
 
BisDie 1921 wurde diekatholische Pfarrei von Camuns wurde bis 1921 von den [[Kapuziner]]n besorgt, die im Namen der [[Gegenreformation]] in ganz Graubünden tätig waren. Nach einer Vakanz von 13 Jahren übernahmen 1934 andere GeistlicheWeltgeistliche die [[Katholische Pfarrkirche Camuns|Pfarrkirche]]. Die Kirche wurde 1597 gebaut und ist [[Antonius der Große|Antonius Abt]] und dem Evangelisten [[Johannes (Evangelist)|Johannes]] geweiht.
Seit 1970 führt Camuns eine Schul-, Kultur- und Kultusgemeinschaft mit [[Uors-Peiden]], Tersnaus und Surcasti. Das gesellschaftliche Leben ist heute durch eine stetige Abwanderung bedroht. Durch die Anbindung der politischen Gemeinde seit 2013 an die Talgemeinde Lumnezia mit Verwaltungssitz in Vella erhofft man sich neue Impulse.
 
== Bevölkerung ==
{| class="wikitable"
|-
! colspan="5" | Bevölkerungsentwicklung
|- bgcolor="#FFEC9B" align="center"
| align=left | '''Jahr''' || 1850|| 1941|| 1990|| 2000
|- align=center
| align=left | '''Einwohner''' || 77|| 128|| 45|| 60
|}
 
== Besonderes ==
Vom Berg ''Pala da TgierTgiern'' gehtoberhalb jedesvon JahrCamuns geht im FrühlingFrühjahr vorhäufig demnach Dorfschneereichen durchWintern dasin der Wildschlucht Val da Camuns eine [[Lawine]] abnieder. AmHistorisch aufgezeichnet begrub eine solche am 1. März 1730 begrub sie eine Mutter mit ihrem Kind, ein Haus und einen Stall. Ein Lawinenwarnsystem beobachtet heute die Situation und sichert die Talstrasse von Ilanz nach Vals.
 
Seit 2017 verbindet eine [[Hängebrücke Val da Tersnaus|Fussgänger-Hängebrücke]] über das Val da Tersnaus Camuns mit dem Nachbardorf Tersnaus.
 
== Sehenswürdigkeiten ==
{{Siehe auch|Liste der Kulturgüter in Lumnezia}}
[[FileDatei:Camuns ArM.jpg|thumbmini|Camuns in der Bildmitte. Rechts davon Runs, links Sutscheins, unten der Weiler Masauns]]
 
== Literatur ==
* *[[Erwin Poeschel]]: ''Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden'', Band IV,. Birkhäuser Verlag, Basel 1942.
* {{HLS|1450|Camuns|Autor=Adolf Collenberg|Datum=2016}}
* Duri Blumenthal u.&nbsp;a.: ''Kulturführer Val Lumnezia und Vals.'' Gemeinde Lumnezia/Vella 2000, S. 213f.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.lumnezia.ch/ Offizielle Website der Gemeinde Lumnezia]
* {{HLS|1450|Camuns}}
* [httphttps://www.vallumneziasurselva.chinfo/Geschichte.1088.0.htmlFerienregionen/Lumnezia Val Lumnezia] auf surselva.info
* [http://www.e-lir.ch/index.php?id=171&lemma=c&chavazzin=&lang=r Camuns] auf ''[[Lexicon Istoric Retic]]'' (rumantsch)
 
{{Navigationsleiste Region Surselva}}
 
{{Normdaten|TYP=g|GND=4603070-0|VIAF=246287811}}
 
[[Kategorie:Ort im Kanton Graubünden]]
[[Kategorie:Ehemalige politische Gemeinde in der Schweiz]]
[[Kategorie:Val Lumnezia]]
[[Kategorie:SurauaGeographie (Lumnezia)]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 2002]]
 
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