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== Geografie ==
Gänserndorf liegt etwa 20 km nordöstlich von [[Wien]] im nördlichen [[Marchfeld]]. Mit Wien ist es sowohl durch die [[Angerner Straße]] B 8 als auch durch die [[Nordbahn (Österreich)|Nordbahn]] verbunden.
Die Bevölkerung des Politischen Bezirks nimmt durch diese Umlandergänzungsfunktion stetig zu - von bei der Volkszählung 1991 noch 80.000 auf heute über 100.000 Einwohner.<ref>[https://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=30817 Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde - Wohnbevölkerung]</ref>
 
=== Gemeindegliederung ===
Die am weitesten verbreitete Bodenart sind in der Region die Tschernoseme (Schwarzerdeböden).<ref>[http://www.unserboden.at/files/soilmap_gaenserndorf.pdf siehe dazu Soilmap Gänserndorf]</ref> Sie sind typische Böden des Steppenklimas. Durch die nach der Eiszeit herrschenden Klimabedingungen mit ausgeprägter Trockenheit im Sommer und kalten Wintern wurde das Pflanzenmaterial der steppenartigen Vegetation nur unzureichend abgebaut. Es lagerte sich an der Oberfläche ab und entwickelte den typischen, mächtigen Humushorizont. Tiefgründige Tschernoseme zählen zu den fruchtbarsten Böden in Österreich
{|
|{{Gliederung-AT-Gde|GF|17|0}}
|-
|{{All Coordinates|pos=inline}}
|}
 
Ortslagen sind ''Gänserndorf Süd'', die ''Österreichische Mineralölverwaltung'', [[Siehdichfür (Gänserndorf)|Siehdichfür]] und ''Tiefental''.
 
Die Stadt umfasst eine einzige namensgleiche [[Katastralgemeinde]].
 
=== Nachbargemeinden ===
{{Nachbargemeinden
| NORD = [[Prottes]]
| NORDWEST = [[Schönkirchen-Reyersdorf]]
| OST = [[Weikendorf]]
| SUED = [[Obersiebenbrunn]]
| SUEDWEST = [[Markgrafneusiedl]]
| WEST = [[Strasshof an der Nordbahn]]
}}
 
=== Geologie ===
Das Klima ist dem [[Pannonisches Klima|pannonischen Klimabereich]] zuzuordnen. Es bietet Voraussetzungen für eine breite Produktionsvielfalt der landwirtschaftlichen Betriebe, die intensiven Gemüsebau über Marktfruchtanbau bis zu spezialisierten Winzern und Tierhaltern umfassen.<ref>[https://noe.lko.at/media.php?filename=download%3D%2F2018.09.20%2F1537431162422963.pdf&rn=Bezirksspiegel_2018.pdf Bezirksspiegel Bauernkammer Gänserndorf]</ref> Von den nicht ganz 80.000 ha Landwirtschaftsfläche werden über 41.000 durch Getreideanbau genutzt - Mais mit etwa 6.000 ha, Ölsaaten etwa 7.700 ha, Zuckerrüben 4.700 ha und Gemüseanbau etwas unter 7.500 ha.
Die am weitesten verbreitete Bodenart sind in der Region die Tschernoseme (Schwarzerdeböden).<ref>[http://www.unserboden.at/files/soilmap_gaenserndorf.pdf siehe dazu Soilmap Gänserndorf]</ref> Sie sind typische Böden des Steppenklimas. Durch die nach der Eiszeit herrschenden Klimabedingungen mit ausgeprägter Trockenheit im Sommer und kalten Wintern wurde das Pflanzenmaterial der steppenartigen Vegetation nur unzureichend abgebaut. Es lagerte sich an der Oberfläche ab und entwickelte den typischen, mächtigen Humushorizont. Tiefgründige Tschernoseme zählen zu den fruchtbarsten Böden in Österreich.
 
=== Klima ===
Das Klima ist dem [[Pannonisches Klima|pannonischen Klimabereich]] zuzuordnen. Es bietet Voraussetzungen für eine breite Produktionsvielfalt der landwirtschaftlichen Betriebe, die intensiven Gemüsebau über Marktfruchtanbau bis zu spezialisierten Winzern und Tierhaltern umfassen.<ref>[https://noe.lko.at/media.php?filename=download%3D%2F2018.09.20%2F1537431162422963.pdf&rn=Bezirksspiegel_2018.pdf Bezirksspiegel Bauernkammer Gänserndorf]</ref> Von den nicht ganz 80.000 ha Landwirtschaftsfläche werden über 41.000 durch Getreideanbau genutzt – Mais mit etwa 6.000 ha, Ölsaaten etwa 7.700 ha, Zuckerrüben 4.700 ha und Gemüseanbau etwas unter 7.500 ha.
{{Klimatabelle
| TABELLE =
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| lfnov =
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== Gemeindegliederung ==
{|
|{{Gliederung-AT-Gde|GF|17|0}}
|-
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|}
 
Ortslagen sind ''Gänserndorf Süd'', die ''Österreichische Mineralölverwaltung'', [[Siehdichfür (Gänserndorf)|Siehdichfür]] und ''Tiefental''.
 
Die Stadt umfasst eine einzige namensgleiche [[Katastralgemeinde]].
 
== Nachbargemeinden ==
{{Nachbargemeinden
| NORD = [[Prottes]]
| NORDWEST = [[Schönkirchen-Reyersdorf]]
| OST = [[Weikendorf]]
| SUED = [[Obersiebenbrunn]]
| SUEDWEST = [[Markgrafneusiedl]]
| WEST = [[Strasshof an der Nordbahn]]
}}
 
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Der Name des Ortes wurde zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert in den verschiedensten Schreibweisen erwähnt, da nach dem Gehör die angesagten Namen eingetragen wurden. Unter [[Maria Theresia]] wurde der Ort 1741 urkundlich als „Großgänserndorf“ bezeichnet. Ab etwa 1750 wurde der Ort als Unter-Gänserndorf im Marchfeld (im Unterschied zu Ober-Gänserndorf bei [[Korneuburg]]) bezeichnet. Nach Einrichtung der [[Bezirkshauptmannschaft]] im Jahr 1901 stellte Unter-Gänserndorf den Antrag auf Namensänderung und am 21. März 1904 wurde der Name „Gänserndorf“ kundgemacht.
 
Der Aufschwung Gänserndorfs begann mit dem Anschluss an die [[Nordbahn (Österreich)|Nordbahn]] im Jahr 1838. 1853 wurdeMit der Gemeinde1848 daseröffneten Marktrecht[[Bahnstrecke verliehen;Gänserndorf–Marchegg|Zweigstrecke zurnach StadtMarchegg]], erhobendie wurdebis sie1870 durchdie BeschlussHauptverbindung dervon NiederösterreichischenWien Landesregierungüber vom[[Bratislava|Pressburg]] 19nach Budapest bildete, wurde Gänserndorf früh zu einem bedeutenden Eisenbahnknoten. Dezember1853 1958wurde der Gemeinde das Marktrecht verliehen.
 
Auch in Gänserndorf wurde 1917 eine Sammelstelle für „Kriegsmetall“ eingerichtet.<ref>{{Literatur |Titel=Kriegsmetall-Einkaufsstellen |Sammelwerk=Der Morgen. Wiener Montagblatt |Band=36 |Datum=1917-09-17 |Seiten=11. |Online=http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dmo&datum=19170917&query=%22GAweinsthal%22+%22Jude%22&ref=anno-search&seite=11 |Abruf=2020-03-20}}</ref>
 
Auf Weisung des Gauleiters [[Josef Bürckel]] erstellte Staatskommissar [[Walter Rafelsberger]] im Herbst 1938 Pläne eines ersten „Judensammellagers“, auch als „Auswandererumschulungslager für Nichtarier“ bezeichnet, mit Baracken für 10.000 Personen im [[Marchfeld]]. Dadurch sollten jüdische Arbeitslose aus Wien geschafft und damit Wohnraum freigemacht, Juden in handwerkliche Berufe umgeschult und ihre Arbeitskraft genutzt werden, solange sie noch im Land seien.<ref>Dieter Maier: ''Arbeitseinsatz und Deportation. Die Mitwirkung der Arbeitsverwaltung bei der nationalsozialistischen Judenverfolgung in den Jahren 1938–1945.'' (= ''Publikationen der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz.'' Band 4). Berlin 1994, ISBN 3-89468-127-6, S. 62. / Dokument [[Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945|VEJ]] 2/111.</ref> Ende Februar 1939 waren neben einer SA-Wachmannschaft etwa 80 Juden in Gänserndorf untergebracht und mit vorbereitenden Arbeiten beschäftigt. Im April 1939 wurde eine Höchstzahl von 160 jüdischen Arbeitern erreicht, alsbald aber viele von ihnen zu anderen Arbeitseinsätzen abgezogen.<ref>Wolf Gruner: ''Zwangsarbeit und Verfolgung. Österreichische Juden im NS-Staat 1938–1945.'' StudienVerlag, Innsbruck / Wien / München 2001, ISBN 3-7065-1396-X, S. 102.</ref> Bis zu 80 Juden wurden in der Folge bei landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt. Da bereits hohe Kosten aufgelaufen waren und die Finanzierung ungeklärt blieb, wurde das Lager zum 1. April 1940 geschlossen.<ref>Wolf Gruner: ''Zwangsarbeit und Verfolgung. Österreichische Juden im NS-Staat 1938–1945.'' StudienVerlag, Innsbruck / Wien / München 2001, ISBN 3-7065-1396-X, S.&nbsp;147.</ref>
 
Am 19. Dezember 1958 wurde Stadterhebung durch Beschluss der Niederösterreichischen Landesregierung vollzogen. Gänserndorf hat sich im 19. und 20. Jahrhundert zur Schul- und Einkaufsstadt, aber auch zu einem kulturellen Zentrum entwickelt. Fachmarktzentren haben sich angesiedelt, das [[Weinviertel Klinikum]] (Medizinisches Zentrum Gänserndorf) ist seit 15. Juli 2002 geöffnet und ein [[Windenergieanlage|Windpark]] wurde in Betrieb genommen.
 
Anfang 2004 wurde Gänserndorf in die Aktion [[Stadterneuerung]] des Landes Niederösterreich aufgenommen.<ref>{{Webarchiv|url=https://www.gaenserndorf.at/stadterneuerung/ |wayback=20200610110754 |text=Stadterneuerung Gänserndorf - Stadtkern: laufende Berichte |archiv-bot=2023-05-22 05:21:07 InternetArchiveBot }}</ref>
Die Stadt ist Ausgangspunkt für Ausflüge in das Weinviertel sowie zu den March-Donau-Auen und den Schlössern des [[Marchfeld]]es.
 
=== Religionen ===
Anfang 2004 wurde Gänserndorf in die Aktion [[Stadterneuerung]] des Landes Niederösterreich aufgenommen.<ref>[https://www.gaenserndorf.at/stadterneuerung/ Stadterneuerung Gänserndorf - Stadtkern: laufende Berichte]</ref>
Größte Religionsgemeinschaft ist die [[Römisch-katholische Kirche]], der 69,1 % der Bevölkerung angehören. Dem [[Islam]] gehören 3,6 % an, [[Evangelische Kirche|evangelisch]] sind 3,3 %, [[Orthodoxe Kirche|orthodox]] 1,4 %. 20,1 % der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.
 
Gänserndorf ist Sitz einer römisch-katholischen [[Pfarre]] und dreier Moscheen.
== Bevölkerungsentwicklung ==
 
=== Bevölkerungsentwicklung ===
[[Datei:GF siedlung.jpg|mini|Durch zahlreiche Wohnungsneubauten hat sich die Bevölkerung in Gänserndorf in den letzten 30&nbsp;Jahren mehr als verdoppelt.]]
Da sowohl der Bezirk als auch die Stadt verkehrsgünstig im Pendelumland Wiens liegt, hat sich die Bevölkerungszahl seit den 1960er Jahren nahezu verdreifacht<ref>[https://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=30817 Statistik Austria, Abgestimmte Erwerbsstatistik, demographische Daten]</ref>
 
[[Datei:GF siedlung.jpg|mini|Durch zahlreiche Wohnungsneubauten hat sich die Bevölkerung in Gänserndorf in den letzten 30&nbsp;Jahren mehr als verdoppelt.]]
{{Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung der Stadtgemeinde Gänserndorf}}
 
== Religionen ==
[[Datei:Gaenserndorf 01.jpg|mini|hochkant|Stadtpfarrkirche]]
Größte Religionsgemeinschaft ist die [[Römisch-katholische Kirche]], der 69,1 % der Bevölkerung angehören. Dem [[Islam]] gehören 3,6 % an, [[Evangelische Kirche|evangelisch]] sind 3,3 %, [[Orthodoxe Kirche|orthodox]] 1,4 %. 20,1 % der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.
 
Gänserndorf ist Sitz einer römisch-katholischen [[Pfarre]] und dreier Moscheen.
 
== Partnerstadt ==
* {{SVK|#}} [[Malacky]], Slowakei
 
== Politik ==
Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.
* Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 9 ÖVP, 2 FPÖ, und 1 Grüne. (29 Mitglieder)
* Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ, 7 ÖVP, 4 FPÖ, 2 Grüne, und 1 LIF.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=1995|Abruf=2019-07-01}}
* Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 SPÖ, 8 ÖVP, 3 FPÖ, und 2 Grüne.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=2000|Abruf=2019-07-01}}
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 20 SPÖ, 9 ÖVP, 3 Grüne, und 1 FPÖ.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=2005|Abruf=2019-07-01}}
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ, 10 ÖVP, 5 FPÖ, und 3 Grüne.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=2010|Abruf=2019-07-01}} (33 Mitglieder)
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 14 SPÖ, 4 Grüne, 4 FPÖ, und 1 Freie Bürgerliste Gänserndorf.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=2015|Abruf=2019-07-01}}
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020]] hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 21 ÖVP, 9 SPÖ, 4 Grüne, 2 FPÖ und 1 NEOS.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=2020|Abruf=2020-01-26}}
 
Von 1945 bis 2015 gehörten alle Bürgermeister der SPÖ an. Ab dem 9. März 2015 stellt die ÖVP erstmals den Bürgermeister. Bei der [[Europawahl 2014]] erreichte die [[FPÖ]] den ersten Platz.
 
; Bürgermeister
<!--Jahr–Jahr Vorname Nachname (Partei) chronologisch ergänzen-->
{{Mehrspaltige Liste |breite=20em |liste=
* 1850–1860 Johann Zillinger
* 1861–1867 Gregor Scharmitzer
* 1867–1870 Johann Tschirf
* 1870–1875 Lorenz Zillinger
* 1875–1888 Georg Hansy
* 1888–1892 Raimund Hager
* 1892–1901 Leopold Scharmitzer
* 1901–1919 Laurenz Strasser
* 1919–1929 [[Leopold Scharmitzer]] (CS)
* 1929–1932 Heinz Zechl
* 1932–1935 Johann Haindl
* 1935–1937 Leopold Scharmitzer
* 1937–1938 Johann Haindl
* 1938–1943 Alfred Lehner – Wehrdienst ab 1943
* 1943–1945 Josef Huber – beauftragter Geschäftsführer
* 1945–1946 Josef Helm – von den Russen abgesetzt
* 1946 [[Friedrich Ficker]] (SPÖ) – von den Russen eingesetzt
* 1946–1950 Josef Helm (SPÖ)
* 1950–1955 Johann Staringer (SPÖ)
* 1955–1978 [[Josef Graf (Politiker)|Josef Graf]] (SPÖ)
* 1978–1980 [[Ernest Brezovszky]] (SPÖ)
* 1980–1988 Erwin Konecny (SPÖ)
* 1988–1998 Dietmar Prorok (SPÖ)
* 1998–2006 Johann Karl (SPÖ)
* 2006–2010 Annemarie Burhardt (SPÖ)
* 2010–2012 Robert Michl (SPÖ)
* 2012–2015 Kurt Burghardt (SPÖ)
* seit 2015 [[René Lobner]] (ÖVP)
}}
 
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
{{Siehe auch|Liste der denkmalgeschützten Objekte in Gänserndorf|Liste der Kellergassen in Gänserndorf}}
[[Datei:Gaenserndorf 01.jpg|mini|hochkant|Stadtpfarrkirche]]
* Katholische [[Pfarrkirche Gänserndorf]] Hll. Schutzengel
* [[Jüdischer Friedhof Gänserndorf]]
Zeile 266 ⟶ 216:
* Das Piefkedenkmal, eine „Klangskulptur aus [[COR-TEN-Stahl]]“ vor der Stadtbücherei, ähnelt einer [[Schallplatte]] und gibt bei Bewegung ein Kratzgeräusch von sich. Es wurde im September 2009 zu Ehren von [[Johann Gottfried Piefke]] aufgestellt, der im Juli 1866 zusammen mit seinem Bruder Rudolf in Gänserndorf ein Konzert gegeben hatte. Die Stadt erinnert mit der Skulptur zum einen an die [[Schlacht bei Königgrätz]], die für die Preußen siegreich zu Ende gegangen war und an der Piefke als Musiker teilgenommen hatte, und zum anderen daran, dass Piefke im 19. Jahrhundert ein durchaus sogar in Österreich bekannter und beliebter Militärmusiker war.<ref>[http://www.piefkedenkmal.at/ Piefkedenkmal in Gänserndorf]</ref>
 
;=== Kulturveranstaltungen ===
* Ein bekanntes Kulturevent in Gänserndorf ist die ''Sommerszene''. Diese an acht Wochenenden im Juli und im August stattfindende Freiluftveranstaltung bietet Musikdarbietungen und Kulinarisches aus den Gastronomiebetrieben der Stadt. Ein weiteres Highlight sind die Martinifeiern um den 11. November. Am Wochenende um den 8. Dezember findet jeweils von Freitag bis Sonntag der ''Advent im und um das Rathaus'' statt. Im Frühling und im Herbst haben die Geschäfte jeweils an einem Freitag im Rahmen der ''Langen Einkaufsnacht'' bis spät in die Nacht geöffnet.
 
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Es gibt in Gänserndorf drei größere Ansammlungen von Verkaufslokalen und Betrieben: Die zentral gelegenen Geschäfte in der Bahnstraße und Hauptstraße Gänserndorfs und Geschäftslokale auf der Bodenzeile im Südwesten der Stadt. Im Norden gelegen findet man eine größere Anzahl von Betrieben wie ÖMV und Novoferm.
 
;=== Bedeutende Unternehmen ===
* [[OMV|OMV Austria Exploration & Production GmbH]], Aufsuchung und Gewinnung von Erdöl und Erdgas
* [[Domoferm]], Herstellung von Stahltüren, Brandschutztoren, Zargen usw.
* [[Ziegelofen Gänserndorf]], 1970 stillgelegt
 
=== Öffentliche Einrichtungen ===
==== Schulen ====
* Volksschule
* Neue Mittelschule (seit 1. September 2013 – vorher Hauptschule I und II)
Zeile 289 ⟶ 239:
* ASO – Allgem. Sonderschule
 
==== Ämter und Behörden ====
* [[Bezirkshauptmannschaft]]
* [[Bezirksgericht (Österreich)|Bezirksgericht]]
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* [[Gebietskrankenkasse|Niederösterreichische Gebietskrankenkasse]]
 
==== Gesundheitseinrichtungen ====
* Medizinischesörtliche ZentrumPoliklinik (Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf)
* niedergelassene Ärzte (praktischer Arzt, Hautarzt, Frauenarzt, Kinderarzt, Zahnarzt, Orthopäde, Urologe, Lungenfacharzt, Augenarzt, Radiologe, diverse Alternativmediziner, Tierarzt)
* Bezirksapotheke
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* [[Österreichisches Rotes Kreuz|Rotes Kreuz]] Bezirksstelle Gänserndorf
 
==== Brandschutz ====
* [[Freiwillige Feuerwehr]] mit Bezirksalarmzentrale
 
=== Freizeit ===
[[Datei:Gf-buecherei.JPG|mini|Stadtbücherei und Musikschule Gänserndorf]]
 
==== StadtbüchereiAusflüge ====
Gänserndorf ist Ausgangspunkt für Ausflüge in das Weinviertel sowie zu den March-Donau-Auen und den Schlössern des [[Marchfeld]]es.
In der Stadtbücherei stehen fast 35.000 Bücher, Zeitschriften, Comics, Tonkassetten, CDs, Videos, DVDs und CD-ROMs für alle Interessierten zur Verfügung. Auch ein PC mit Internetzugang steht den Lesern zur Verfügung. Zusätzlich sind im literatur_network_marchfeld sieben Büchereien des Bezirkes Gänserndorf zusammengeschlossen. Dieses Netzwerk ermöglicht einen direkten Zugriff auf ca. 60.000 Medien.
 
==== Hallenbad und FreibadStadtbücherei ====
In der Stadtbücherei stehen fast 35.000 Bücher, Zeitschriften, Comics, Tonkassetten, CDs, Videos, DVDs und CD-ROMs für alle Interessierten zur Verfügung. Auch ein PC mit Internetzugang steht den Lesern zur Verfügung. Zusätzlich sind im literatur_network_marchfeld sieben Büchereien des Bezirkes Gänserndorf zusammengeschlossen. Dieses Netzwerk ermöglicht einen direkten Zugriff auf ca. 60.000 Medien.
 
==== Hallenbad und Freibad ====
Das Hallenbad wurde 1979 eröffnet. In seinem Keller waren eine Sauna bestehend aus zwei Kabinen, einer Dampfkammer und einer Infrarotkabine untergebracht. Während der Sommermonate wurde das am Hallenbadgelände befindliche Freibad geöffnet, wobei Freibadbesucher das Hallenbad mitbenützen konnten. Im Jahr 2017 wurde das Hallenbad geschlossen und im Oktober 2018 mit dem Umbau begonnen. Die Wieder-Eröffnung fand im Januar 2020 statt. Das neue Bad wurde als Regionalbad für 200 Besucher konzipiert und beinhaltet ein 25-Meter-Becken, ein Lehrschwimmbecken, eine Sprunganlage und eine Hindernisschwimmanlage.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.noen.at/gaenserndorf/meilenstein-regionalbad-in-gaenserndorf-eroeffnet-gaenserndorf-regionalbad-gaenserndorf-regionalbad-fotos-185090807 |titel=Regionalbad in Gänserndorf eröffnet |datum=2020-01-18 |abruf=2020-11-23 |sprache=de}}</ref>
 
==== Stadthalle ====
Die Stadthalle besteht im Wesentlichen aus einer großen Sporthalle mit rund 300 Tribünenplätzen, einem kleineren Veranstaltungssaal im Untergeschoß und dem Restaurant ''Gambrinus''.
 
==== Erlebnispark ====
Der [[Safaripark Gänserndorf|ehemalige Safaripark]] ist seit seinem Konkurs im Jahr 2004 geschlossen. Einen Teil dieses Geländes hat die AWA-Erlebnispark GmbH<ref>[http://www.erlebnispark-gaenserndorf.at/ AWA-Erlebnispark GmbH]</ref> gepachtet und betreibt dort einen Hochseilklettergarten mit Streichelzoo und Bogenschießparcours.
 
==== Gut Aiderbichl ====
Einen weiteren Teil dieses Geländes hat das [[Gut Aiderbichl]] gepachtet und dort in den bereits vom Safaripark errichteten Affenhäusern ein „Affenrefugium“ eingerichtet, in welchem ehemalige Laboraffen der Firma Baxter betreut werden.<ref>[http://www.gut-aiderbichl.com/ Gut Aiderbichl]</ref> Ferner wurden Auffangstationen für Hunde, Ziegen und Tauben eingerichtet. Das Gelände des Gut Aiderbichl ist nicht öffentlich zugängig.
 
=== Sport ===
Neben Fußball ist in Gänserndorf vor allem [[Handball]] ein großer Blickfang, denn der Verein [[UHC Gänserndorf]] spielte bis 2009 in der höchsten österreichischen Spielklasse, der [[Handball Liga Austria]].
 
[[Kunstturnen]] ist eine weitere Sportart, in der Gänserndorf eine österreichweite Vormachtstellung innehat. Als die erfolgreichsten können die Geschwister Florian und Tina Ramharter (beide Staatsmeister und Mitglieder des Nationalteams) genannt werden. Niederösterreichweit sind die Turnerinnen und Turner des SV OMV Volksbank Gymnastics Gänserndorf eine Klasse für sich, national sind Platzierungen unter den ersten 5 seit Jahren Standard.
 
Weiters sind die Tänzer des UTSS Raika Gänserndorf sehr erfolgreich. Auch sie haben den Niederösterreichischen Titel geholt.
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Neben den sportlichen Vereinen gibt es auch noch zwei weitere für die Liebhaber der [[Fotografie]] sowie der [[Philatelie]].
 
== Politik ==
Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.
* Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 9 ÖVP, 2 FPÖ, und 1 Grüne. (29 Mitglieder)
* Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ, 7 ÖVP, 4 FPÖ, 2 Grüne, und 1 LIF.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=1995|Abruf=2019-07-01}}
* Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 SPÖ, 8 ÖVP, 3 FPÖ, und 2 Grüne.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=2000|Abruf=2019-07-01}}
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 20 SPÖ, 9 ÖVP, 3 Grüne, und 1 FPÖ.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=2005|Abruf=2019-07-01}}
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ, 10 ÖVP, 5 FPÖ, und 3 Grüne.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=2010|Abruf=2019-07-01}} (33 Mitglieder)
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 14 SPÖ, 4 Grüne, 4 FPÖ, und 1 Freie Bürgerliste Gänserndorf.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=2015|Abruf=2019-07-01}}
* Mit den [[Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020]] hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 21 ÖVP, 9 SPÖ, 4 Grüne, 2 FPÖ und 1 NEOS.{{Gemeinderatswahl NÖ Ref|Jahr=2020|Abruf=2020-01-26}}
 
Von 1945 bis 2015 gehörten alle Bürgermeister der SPÖ an. Ab dem 9. März 2015 stellt die ÖVP erstmals den Bürgermeister. Bei der [[Europawahl 2014]] erreichte die [[FPÖ]] den ersten Platz.
 
=== Bürgermeister ===
<!--Jahr–Jahr Vorname Nachname (Partei) chronologisch ergänzen-->
{{Mehrspaltige Liste |breite=20em |liste=
* 1850–1860 Johann Zillinger
* 1861–1867 Gregor Scharmitzer
* 1867–1870 Johann Tschirf
* 1870–1875 Lorenz Zillinger
* 1875–1888 Georg Hansy
* 1888–1892 Raimund Hager
* 1892–1901 Leopold Scharmitzer
* 1901–1919 Laurenz Strasser
* 1919–1929 [[Leopold Scharmitzer]] (CS)
* 1929–1932 Heinz Zechl
* 1932–1935 Johann Haindl
* 1935–1937 Leopold Scharmitzer
* 1937–1938 Johann Haindl
* 1938–1943 Alfred Lehner – Wehrdienst ab 1943
* 1943–1945 Josef Huber – beauftragter Geschäftsführer
* 1945–1946 Josef Helm – von den Russen abgesetzt
* 1946 [[Friedrich Ficker]] (SPÖ) – von den Russen eingesetzt
* 1946–1950 Josef Helm (SPÖ)
* 1950–1955 Johann Staringer (SPÖ)
* 1955–1978 [[Josef Graf (Politiker)|Josef Graf]] (SPÖ)
* 1978–1980 [[Ernest Brezovszky]] (SPÖ)
* 1980–1988 Erwin Konecny (SPÖ)
* 1988–1998 Dietmar Prorok (SPÖ)
* 1998–2006 Johann Karl (SPÖ)
* 2006–2010 Annemarie Burghardt (SPÖ)
* 2010–2012 Robert Michl (SPÖ)
* 2012–2015 Kurt Burghardt (SPÖ)
* seit 2015 [[René Lobner]] (ÖVP)
}}
 
=== Partnerstadt ===
* {{SVK|#}} [[Malacky]], Slowakei
 
== Persönlichkeiten ==
Zeile 347 ⟶ 348:
<!-- Chronologisch gereiht nach Geburtsjahr -->
* [[Wilhelm Exner]] (1840–1931), Präsident des österreichischen Gewerbevereins
* [[Jacques Freundlich]] (1874–1951), Rechtsanwalt
* [[Leopold Scharmitzer]] (1882–1944), Politiker ([[Christlichsoziale Partei (Österreich)|CS]]/[[Vaterländische Front|VF]]) und Landwirt
* [[Josef Schlesinger (1902–1971)]], Funktionär der [[Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes]] in der DDR<ref>* Gänserndorf 24. März 1902; † Berlin 20. März 1971. Schlesinger erhielt in der DDR höchste Auszeichnungen, u.&nbsp;a. ein Ehrengrab in der Grabanlage[[Gedenkstätte der Sozialisten#Gräberanlage Pergolenweg|Gräberanlage ''Pergolenweg'']] der [[Gedenkstätte der Sozialisten]] auf dem Berliner [[Zentralfriedhof Friedrichsfelde]].</ref>
* [[Johann Schweinhammer]] (1904–2003), Politiker (ÖVP) und Landwirt
* [[Rudolf Noll]] (1906–1990), Archäologe
* [[Josef Graf (Politiker)|Josef Graf]] (1912–2000), Politiker (SPÖ) und Hauptschullehrer
* [[Gregor Widholm]] (* 1948), Wissenschaftler und Musiker
 
=== Mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten ===
<!-- Alphabetisch gereiht nach Nachname -->
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* [[Friedrich Ficker]] (1905–1989), Politiker (SPÖ)
* [[Franz Legerer]] (1886–1963), Politiker (ÖVP) und Elektrotechniker
* [[Kata Takács]] (* 1991), Basketballspielerin
 
== Galerie ==
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== Literatur ==
* {{Austria Topographie Schweickhardt Niederösterreich |viertel=E |band=2 |seite=73 |text=Gänserndorf (Unter-)}}
* {{ANNO|ztg|00|00|2007|359|AUTOR=Eleonore Lappin|Strukturen der Verantwortung. Volksgerichtsverfahren wegen Verbrechen gegen ungarische Juden in österreichischen Zwangsarbeitslagern des Sondereinsatzkommandos der Sicherheitspolizei und des SD in Ungarn, Außenkommando Wien. (…) Der historische Hintergrund. Die Gänserndorfer Transporte|ZUSATZ=Heft Nr. 6 (XXXIV. Jahrgang)|ALTSEITE=353 f.|anno-plus=ja}}
* {{Literatur