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„Gitter (Salzgitter)“ – Versionsunterschied

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| Höhe = 159 <!-- Quelle: Geodatenzentrum -->
| Fläche = 2.984
| Einwohner = 772771
| Einwohner-Stand-Datum = 20212023-12-31
| Eingemeindungsdatum = 1940-04-01
| Eingemeindet-nach = [[Salzgitter-Bad]]
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Gitter ist einer der südlichsten Stadtteile Salzgitters und grenzt fast übergangslos an [[Salzgitter-Bad]], den zweitgrößten Stadtteil.
Die Gebietsfläche des Stadtteils, der zusammen mit Salzgitter-Bad eine [[Gemarkung]] bildet, misst rund 298,4 Hektar.<ref name="Stadtteilfl">Das [https://www.salzgitter.de/rathaus/jahrbuch.php Statistische Jahrbuch der Stadt Salzgitter 20162020] (Seite 17; PDF; 4,5&nbsp;MB) weist die Fläche der Stadtteile Salzgitter-Bad und Gitter nur zusammen aus (seit 2016: 2221,7 Hektar), da diese Stadtteile keine separaten [[Gemarkung]]en bilden. Die Flächenanteile der einzelnen Stadtteile wurden anhand der Karte gemessen.</ref>
 
== Geschichte ==
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Die Zugehörigkeit des Ortes hat sich im Laufe der Geschichte mehrfach geändert. Im 9. Jahrhundert gehörte das Geschlecht der [[Immedinger]] zu den Grundherren in Gitter. Als [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich I.]] 909 Mathilde aus dem Geschlecht der Immedinger heiratete, fielen deren Besitztümer in Gitter an den damaligen Herzog von [[Stammesherzogtum Sachsen|Sachsen]]. Mit Heinrichs Krönung 919 wurden dieser Besitz zum Reichsgut – die Krone im Wappen von Gitter zeugt noch heute davon. Zu Beginn des Jahres 1086 übertrug [[Heinrich IV. (HRR)|Heinrich IV.]] das Reichsgut an den [[Udo von Gleichen-Reinhausen|Bischof Udo von Hildesheim]]. Diese Schenkung war eine Art Entschädigungsleistung des Kaisers an den Bischof. Der Bischof hatte sich nämlich im Konflikt zwischen Heinrich und dem Papst – dem [[Investiturstreit]] – auf die Seite des Kaisers gestellt und hatte Heinrich auch in den Auseinandersetzungen mit dem sächsischen Adel unterstützt.
 
Im 13. Jahrhundert bis 1342 waren in ''Getere'' die [[Reichsunmittelbarkeit|reichsfreien]] Edelherren [[Meinersen (Adelsgeschlecht)|von Meinersen]] reich begütert. Laut ihrem [[Lehnswesen|Lehnsregister]] gaben sie ihre Besitzungen in Gitter als Lehen an folgende Adelsfamilien: [[Gustedt|von Gustedt]], von Othfresen, von Gowische, von Velstede, von Astfeld, von Mahlum, [[Wallmoden (Adelsgeschlecht)|von Wallmoden]], [[Oberg (Adelsgeschlecht)|von Oberg]], von Henneckenrode und von Harlingeberg. Die Hälfte der Salz-Grafschaft (mit Rechten und Zoll) über die Saline gaben sie um 1220 und um 1280 als Lehen an Bruno von Gustedt und alle seine Brüder.<ref>Peter Przybilla: ''Die Edelherren von Meinersen'', Hrsg.: Uwe Ohainski und Gerhard Streich, Hahnsche Buchhandlung Hannover 2007, S.&nbsp;526–527</ref>
 
Nach Ende der [[Hildesheimer Stiftsfehde]] fiel Gitter für 120 Jahre unter die Herrschaft der [[Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel|Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel]]. Als Ergebnis des [[Hildesheimer Stiftsfehde#Quedlinburger Rezess|Hildesheimer Hauptrezesses]] vom 17. April 1643 gehörte Gitter bis 1802 wieder zum [[Hochstift Hildesheim]]. Als am 3. August 1802 preußische Soldaten in das Bistum Hildesheim einmarschierten, fiel das Hochstift Hildesheim – und mit ihm Gitter – an das Königreich Preußen. In der Franzosenzeit von 1807 bis 1813 gehörte Gitter als Commune im Canton Salzgitter im Distrikt Goslar im [[Departement der Oker]] zum [[Königreich Westphalen]].
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=== Bevölkerungsentwicklung ===
Eine frühe Angabe stammt aus einem Hufenschatz- und Zehnteinnahmenregister von 1525 – hier werden 11 Höfe in Gitter genannt. Das Liebenburger Erbregister von 1548 berichtet detailliert über die Zahl der Höfe, Eigentümer, Meier und Abgaben. Es gab insgesamt 23 Höfe, davon 6 Ackerhöfe (mit etwa 46 Hufen), 4 Halbspännerhöfe und 13 Kothöfe (mit etwa 14 Hufen Land) sowie einen freien Ackerhof. An Land wurden insgesamt 60 Hufen Feldmark aufgezählt, dazu kamen 700 Morgen Wald und 200 weitere Morgen, die den [[Schwicheldt (Adelsgeschlecht)|Herren von Schwicheldt]], von [[Cramm]] und dem [[Kloster Ringelheim]] gehörten. Im Kirchenbuch von 1573 hatte der damalige Pfarrer und Spezialsuperintendent Georg Tappe eine erste namentliche Aufzählung aller „Inwohner des Dorfes“ niedergeschrieben, hier wurden 180 Personen genannt.
1758 hatte sich die Zahl der großen Höfe kaum verändert, jetzt waren es 5 Ackerhöfe, 3 Halbspännerhöfe, 11 Kothöfe, 8 Brinksitzer und 9 Häuslinge. In einer Steueraufstellung aus dem gleichen Jahr werden 161 Personen aufgeführt, dazu zählte auch das Dienstpersonal wie Mägde und Knechte. Und 1808 lebten in 41 Häusern schon 344 Einwohner.
 
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| 2021 || 772
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| 2022 || 789
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| 2023 || 771
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[[Datei:Georgskirche zu Gitter Zeichnung von 1820.jpg|mini|Georgskirche zu Gitter – Zeichnung von 1820]]
 
Bereits im 8. und 9. Jh. wurde die hiesige Gegend durch Mönche aus Fulda missioniert. Zu dieser Zeit muss in Gitter bereits eine Kirche gestanden haben, die vermutlich dem heiligen St. Georg geweiht war, dem Schutzheiligen der Waffenschmiede sowie der Reiter und Pferde. Gitter war damals Sitz eines [[Archidiakonat]]s, das um die Mitte des 16. Jahrhunderts nach Salzgitter verlegt wurde. Für die nächsten fast 430 Jahre hatte kein Pfarrer mehr seinen Wohn- und Amtssitz in Gitter. Seit der Zeit bilden Gitter und Hohenrode eine Kirchengemeinde.
 
Erst 1959 zog erstmals seit 1530 wieder ein Pfarrer in das zu diesem Zweck neu erbaute Pfarrhaus nach Gitter. Die Eigenständigkeit der Kirche in Gitter wechselte in der Vergangenheit mehrfach und Gitter wurde zeitweilig durch eine zweite Pfarrstelle der [[St.-Mariae-Jakobi-Kirche|Mariae-Jacobi-Gemeinde]] aus Salzgitter-Bad betreut. Seit 2018 bildet die Gemeinde mit den evangelischen Gemeinden von [[Salzgitter-Bad#Religion|Salzgitter-Bad]] einen Kirchenverband, der 2023 zusammen mit der Kirche von [[Groß Mahner]] die Kirchengemeinde TRINITATIS in Salzgitter-Bad bildet<ref>"Salzgitter-Zeitung vom 14. Februar 2023: ''Trinitatis – Fünf Gemeinden starten in die Zukunft''"</ref>.
 
=== Geschichte der Christuskirche ===
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== Weblinks ==
{{commonscat|Gitter}}
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Salzgitter-Gitter&method=simpleSearch Literatur über Gitter, Katalog der DNB]
 
== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="Jahresbericht">{{Internetquelle |autor=Referat für Wirtschaft und Statistik |url=https://www.salzgitter.de/rathaus/jahrbuch.php |titel=Statistisches Jahrbuch der Stadt Salzgitter |hrsg=Stadt Salzgitter |abruf=20222024-0102-1920 |kommentar=Gesamtzahl Wohnberechtigter (Haupt- und Nebenwohnsitz) © Stadt Salzgitter}}</ref>
<ref name="Monatsstatistik">{{Internetquelle |autor=Referat für Wirtschaft und Statistik |url=https://www.salzgitter.de/rathaus/monatsbericht.php |titel=Statistische Monatsberichte der Stadt Salzgitter |hrsg=Stadt Salzgitter |abruf=20222024-0102-1920 |kommentar=Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung © Stadt Salzgitter}}</ref>
</references>