Im Sommersemester 1933 begann Carstens sein Jura-Studium an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt. Die NS-Machthaber hatten die Absicht, diese Universität in eine nationalsozialistische „Musteruniversität“ umzuwandeln. Am 1. Mai 1933 übernahm der Nationalsozialist [[Ernst Krieck]] als „Führer“ ihre Leitung. Die [[Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund|NS-Studentenorganisationen]] forderten, dass die Studenten der ersten Semester in „Kameradschaftshäusern“ oder in vom NS-Standpunkt aus einwandfreien Korporationsheimen wohnten. Carstens entschied sich für ein „Kameradschaftshaus“ und musste von nun an am [[Sturmabteilung|SA-Dienst]] teilnehmen.<ref>Tim Szatkowski: ''Karl Carstens – Eine politische Biographie.'' 2007, Böhlau Verlag Köln, Weimar, Wien.</ref> 1936 war Carstens nach [[Denunziation]] eine Studienbeihilfe der Landesschulbehörde Bremen entzogen worden. Nach Aufforderung durch den Präsidenten des Bremer Landgerichts unter Androhung der Nichtzulassung zum Assessorexamen im Jahre 1937 beantragte Carstens die Mitgliedschaft in der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]. Er verschleppte die Einreichung notwendiger Unterlagen, so dass der Antrag erst nach Kriegsausbruch positiv beschieden wurde<ref>Tim Szatkowski: ''Karl Carstens – Eine politische Biographie.'' 2007, Böhlau Verlag Köln, Weimar, Wien.</ref>; zu einem Zeitpunkt also, an dem Carstens bereits Soldat war und somit nach dem Wehrgesetz nicht aktives Parteimitglied sein konnte.<ref>2. Wehrgesetz vom 21. Mai 1935 in: Reichsgesetzblatt. Teil I. Ausgegeben zu Berlin den 22. Mai 1935 (Nr. 52). – bei Tim Szatkowski zitiert.</ref> Er erhielt aber die Mitgliedsnummer 5.736.988.<ref>Helmut Gewalt: {{Webarchiv|text=Angehörige des Bundestags / I. - X. Legislaturperiode ehemaliger NSDAP- & / oder Gliederungsmitgliedschaften |url=http://www.niqel.de/bredel/news/mdb.pdf |wayback=20160103123739}} (PDF-Datei, abgerufen am 19. November 2011; 61 kB).</ref> Entsprechend entschied die I. [[Spruchkammerverfahren|Spruchkammer]] Bremen im Rahmen von Carstens’ [[Entnazifizierung]]sverfahren am 3. Juni 1948, dass eine „praktische Mitgliedschaft in der NSDAP nie bestand“ und er „nach dem Maß seiner Kräfte aktiv Widerstand gegen die Nazi-Gewaltherrschaft“ leistete.<ref>Tim Szatkowski: ''Karl Carstens – Eine politische Biographie.'' 2007, Böhlau Verlag Köln, Weimar, Wien.</ref>
Seit 1955 war er Mitglied der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]].