Location via proxy:   [ UP ]  
[Report a bug]   [Manage cookies]                
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung Erweiterte mobile Bearbeitung
K linkfix
Zeile 1:
[[Datei:Leo Slezak 1927.jpg|mini|Leo Slezak, ca. 1927, Fotografie von [[Ferdinand Schmutzer]][[FileDatei:Leo Slezak Signatur 1938.jpg|rahmenlos]]]]
[[FileDatei:Leo Slezak als Radames.jpg|thumbmini|Leo Slezak als Radames in ''Aida'']]
[[Datei:Slezak 1.jpg|mini|Schallplatte von Leo Slezak (Berlin 1913)]]
'''Leo Slezak''' (* [[18. August]] [[1873]] in [[Šumperk|Mährisch-Schönberg]], [[Österreich-Ungarn]]; † [[1. Juni]] [[1946]] in [[Rottach-Egern]]) war ein österreichischer Opernsänger ([[Tenor]]) und [[Schauspieler]].
 
== Leben ==
[[Datei:LeoSlezak1897 crop cln.jpg|miniaturmini|links|Leo Slezak im Jahre 1897]]
Leo Slezak wurde als Sohn eines Müllers in [[Šumperk|Mährisch-Schönberg]] geboren. Seine Kindheit war von materieller Not geprägt. Als eher schlechter und disziplinär „schwieriger“ Schüler musste er die Realschule vorzeitig beenden. Er versuchte darauf kurzzeitig eine Gärtnerlehre in [[Gmunden]] am [[Traunsee]], danach lernte er drei Jahre lang [[Maschinenschlosser]]ei in Brünn. In dieser Zeit wuchs seine Begeisterung für das Theater, vor allem für komische Rollen. Über einen Chorsänger des Stadttheaters wurde er Statist. Eines Abends „brüllte er die Chorstellen, welche ihm im Ohr geblieben waren“ während einer Aufführung des „Bajazzo“ mit, dabei wurde der Bariton [[Adolf Robinson]] auf ihn aufmerksam, der ihn als Schüler aufnahm und ausbildete. Da sich das Singen wenig mit dem Beruf eines Maschinenschlossers vertrug, ging er zum Militär und schlug sich danach mit Gelegenheitsarbeiten als Schreiber in einer Anwaltskanzlei und Vertreter „für [[Powidl]]“ durch.<ref>Dietmar Grieser: ''Wien. Wahlheimat der Genies.'' Amalthea, Wien 1994, ISBN 3-85002-357-5, S.&nbsp;113</ref>
 
Er debütierte am 19. April 1896 in [[Brünn]] als ''[[Lohengrin]]''.<ref>{{ANNO|mtb|18|04|1896|4|Zum Concerte des Musikvereins}}</ref> Ende 1897 wurde er für fünf Jahre an die [[Staatsoper Unter den Linden|Königliche Hofoper]] nach [[Berlin]] mit einer vorgesehenen Anfangsgage von 18.000 [[Mark (1871)|Mark]] (entspricht heute etwa {{Inflation|DE|18000|1898|r=-3}}&nbsp;[[EUR]]<ref name="Inflation-3">Diese Zahl wurde mit der [[Vorlage:Inflation]] ermittelt, ist auf volle 1.000 EUR gerundet und bezieht sich auf Januar {{JETZIGES_JAHR}}.</ref>) verpflichtet.<ref>{{ANNO|nwg|11|11|1897|36|Theater und Kunst}}</ref><ref>{{ANNO|omt|||1898|204|Brünn|anno-plus=ja}}</ref> Er wurde jedoch nicht beschäftigt, weshalb er schon nach einem Jahr an das Theater in [[Breslau]] wechselte. Hier lernte er seine spätere Frau, die Schauspielerin [[Elsa Wertheim]] (1874–1944) kennen. Es folgten Gastspiele in [[London]] und [[Wien]], wo er jeweils enthusiastisch gefeiert wurde. Ab September 1901 war er ständiges [[Ensemble (Theater)|Ensemblemitglied]] der [[Wiener Staatsoper]] (1926 [[Liste der Ehrenmitglieder der Wiener Staatsoper|Ehrenmitglied]]) und seine erfolgreiche Karriere, zunächst im deutschen Sprachraum, begann. 1907 studierte er in [[Paris]] beim berühmten Tenor [[Jean de Reszke]], um seine Partien stilgerecht vor allem in italienischen (Donizetti, Verdi, Puccini, Leoncavallo u. a.) und französischen Opern (Meyerbeer, Halévy, Bizet, Boieldieu, Delibes u. a.) auch in der Originalsprache singen zu können, womit er sich zielbewusst die Basis für eine internationale Karriere schuf. 1909 bekam er einen Drei-Jahres-Vertrag an der [[Metropolitan Opera]] in [[New York City]] und wurde als [[Richard Wagner|Wagner]]- und [[Giuseppe Verdi|Verdi]]-Sänger gefeiert. Als während eines Gastspiels in [[Russland]] der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] ausbrach, musste er fliehen und wurde von den Wienern mit offenen Armen wieder empfangen. Nicht nur auf der Opernbühne, auch als Liedsänger war er weltweit erfolgreich. Im April 1934 betrat er das letzte Mal als [[Otello (Verdi)|Otello]] die Bühne der Wiener Staatsoper.
[[Datei:Skulptur von Leo Slezak in Rottach-Egern.jpg|miniaturmini|Skulptur von Leo Slezak im Kurpark [[Rottach-Egern]]]]
 
Slezaks Stimme war ein [[Heldentenor]], sein pianissimo war legendär, selbst auf den technisch noch unzulänglichen Schallplattenaufnahmen seiner Zeit fasziniert seine Stimme unter anderem mit erstaunlicher Textverständlichkeit. Mit einer Körpergröße von 195&nbsp;cm und einem Gewicht von etwa 150&nbsp;kg war er auch optisch eine markante Erscheinung.
Zeile 33:
Im Jahr 1908 wurde ihm von der Gemeinde [[Brixlegg]] die Ehrenbürgerschaft verliehen, nachdem er für die Hochwassergeschädigten ein Benefizkonzert gab und den enormen Erlös zur Verfügung stellte.
 
Im Jahr 1960 wurde in Wien-[[Währing]] (18. Bezirk) die ''Leo-Slezak-Gasse'' und 1977 in der Berlin-Neuköllner [[High-Deck-Siedlung|High-Deck-Siedlung]] die ''Leo-Slezak-Straße'' nach ihm benannt. Im [[München]]er Stadtteil [[Obermenzing]] gibt es ebenfalls eine Slezakstraße.
 
== Sonstiges ==
Zeile 120:
* {{VHy Name|710}}
* [http://www.mediathek.at/trefferliste/searchword/czoxMDoibGVvIHNsZXphayI7 Aufnahmen] (Mozart, Puccini, Verdi, Wagner) in der [[österreichische Mediathek|österreichischen Mediathek]]
* {{WiWiWien Geschichte Wiki|Leo_Slezak|}}
* {{BMLO|s1480}}
* {{Operissimo|ffcyoieagxaaaaabnuha|Slezak Leo}}