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Für die Planeten und Monde des Sonnensystems gilt entsprechend einer Konvention der [[Internationale Astronomische Union|IAU]] von 1970 jener Pol eines Himmelskörpers als Nordpol, der in Richtung des Gesamtdrehimpulses des Sonnensystems liegt.<ref>C. de Jager, A. Jappel (Hrsg.): ''Transactions IAU XIVB''. Dordrecht 1971, S. 128.</ref> Das entspricht grob dem Pol, dessen Richtung nördlich der [[Ekliptik]] weist (genauer nördlich der [[Laplace-Ebene]] des Sonnensystems). Das bedeutet, dass bei einigen Himmelskörpern – z.&nbsp;B. [[Venus (Planet)|Venus]], [[Uranus (Planet)|Uranus]] und [[Pluto]] – nach IAU-Konvention die Rotation [[Rechtläufig und rückläufig|retrograd]] ist, also am Nordpol im Uhrzeigersinn erfolgt.
 
Diese Konvention wurde nicht immer berücksichtigt, insbesondere bei Körpern, deren Rotationsachse erheblichen [[Säkular (Astronomie)|säkularen]] Schwankungen unterliegt wie [[Asteroid]]en und speziell [[Komet]]en. Bei diesen wurde häufig unabhängig von der Richtung der Pol mit Rotation gegen den Uhrzeigersinn als Nordpol bezeichnet.<ref>James H. Shirley: ''Encyclopedia of planetary sciences''. London 1997, S. 157</ref><ref>J. H Lieske: ''Algorithm for IAU north poles and rotation parameters.'' In: ''Celestial Mechanics and Dynamical Astronomy'', Bd. 57, Nr. 3, S. 473–491, [httphttps://adsabs.harvard.edu/full/1993CeMDA..57..473L online].</ref>
Dementsprechend hat die ''Working Group on Cartographic Coordinates and Rotational Elements'' (WGCCRE), der zuständige Ausschuss der IAU, einen Vorschlag erarbeitet, nach dem für [[Zwergplanet]]en, [[Kleinplanet]]en und [[Komet]]en die Pole so bestimmt werden, dass die Rotation um die erste [[Hauptträgheitsachse]] rechtläufig erfolgt. Um Verwirrung zu vermeiden, sollen die so benannten Pole allerdings als „positiver“ (Nord-)Pol bzw. „negativer“ (Süd-)Pol bezeichnet werden.<ref>''Report of the IAU Working Group on Cartographic Coordinates and Rotational Elements: 2009'', S. 116f.</ref>