„Raga“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Raga du soir au Collège des Bernardins (4730079050).jpg|mini|Raga-Aufführung am Collège des Bernardins]]
Der '''Raga''' oder '''Rag''' ([[Hindi]]: {{lang|hi|राग}}, {{IAST|rāg}}; [[Sanskrit]]: {{lang|sa|रागः}}, {{IAST|rāgaḥ}} ''(Maskulinum)''; [[Tamil]]
Der Raga schreibt vor, welche Töne zu einem Musikstück passen. Ferner gibt der Raga bestimmte [[Melodie|melodische]] und [[Verzierung (Musik)|ornamentale]] Elemente
Eine wichtige indische Musikform, deren wesentlicher Gehalt es ist, einen Raga zu entfalten, wird ebenfalls ''Raga'' genannt: Unter ''Alap'' versteht man die Einführung zu dem Raga. Der Alap entfaltet und schmückt die Charakteristiken eines Raga in Bezug auf die Melodie ([[Phrase (Musik)|Phrasen]], wichtige Noten, Tonbereich usw.). Der Hauptteil heißt ''Gat''. In ihm setzen dann die [[Rhythmus (Musik)|Rhythmusinstrumente]] ein, außerdem wird in ihm dann der Raga voll ausgenutzt und frei in dessen Rahmen improvisiert. Nach symbolisch-ästhetischen Traditionen zu Gruppen zusammengestellte Ragas bilden eine [[Ragamala]].
== Geschichte ==
In der altindischen Musiklehre ''[[Gandharva]]'' zur religiösen Musik, die Bharata Muni erstmals um die Zeitenwende in seinem Werk ''[[Natyashastra]]'' zusammentrug, werden einige Grundbegriffe genannt, die bis heute in der indischen Musik gebräuchlich sind. Grundlage waren die umfassende Zeiteinheit ''[[tala (Musik)|tala]]'', die Tonhöhe ''svara'' und der gesungene Text ''pada''. Der Begriff ''raga'' taucht hier noch nicht auf, er wird erstmals in dem Matanga Muni zugeschriebenen Werk ''Brihaddeshi'' (6.–8. Jahrhundert) erwähnt. Ab dem 14. Jahrhundert wurden die Ragas nach ihrer Ähnlichkeit in ein eindeutiges Schema eingeteilt, das sechs männliche Ragas und sechs weibliche Raginis zur Grundlage hat. Da es weibliche und männliche Namen für einzelne Ragas bereits wesentlich früher gab, könnte die Einteilung nach Geschlechtern noch vor Matanga Munis Zeit begonnen haben. Die weiteren Ragas wurden hiervon abgeleitet.<ref>R. Satyanarayana:
Um 1620 entwickelte [[Venkatamakhin]] ein Skalensystem für die südindische Musik, das 72 ''Melakartas'' (grundlegende heptatonische Skalen) enthält.<ref>Subramaniam Seetha:
== Tonleiter ==
Die [[Tonleiter]]n der westlichen Musik benutzen maximal 12 Töne pro [[Oktave (Musik)|Oktave]]. Die indische Musik orientiert sich dagegen an den [[Shruti (Musik)|Shrutis]] (
Sa Ri Ga Ma Pa Dha Ni Sa
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Das „Sa“ besitzt die Rolle des [[Grundton]]s und die Svaras beziehen sich stets auf das „Sa“. Die Svaras entsprechen im Wesentlichen den [[Solmisation]]ssilben der westlichen Musik Do, Re, Mi, Fa, Sol, La und Si. Allerdings ist eine eins-zu-eins-Zuordnung nicht möglich, da die [[Tonhöhe]] zum einen vom verwendeten Raga abhängt, zum anderen auch jeder Musiker sein eigenes „Sa“ hat. Manchmal wird das C der westlichen Musik als „Sa“ verwendet, das „Sa“ kann jedoch auch höher oder tiefer sein. Beim Zusammenspiel mehrerer Musiker werden alle Instrumente auf den Grundton des dominierenden Musikers gestimmt. Vor allem bei [[Vokalmusik]] ist das „Sa“ oft um mehrere Ganztöne verschoben. Für Gruppenunterricht benutzt der Lehrer oft aus Erfahrung heraus das Gis als Grundton, da in einer stimmheterogenen Gruppe für alle [[Gesang|Singenden]] die angenehmste Schnittmenge der Grundtöne, auf die sich alle einpendeln können, meist das G oder Gis ist.
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Die [[indische Musik]] besitzt keine echte [[Polyphonie]]. Sie legt weniger Wert auf [[Akkord]]e, sondern misst
Üblicherweise erklingt der Grundton als eine Art „Klangteppich“ ([[Bordun]]) während eines gesamten Musikstücks, so dass die Spannung zwischen den einzelnen Tönen mit etwas Übung sehr gut empfunden werden kann.
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{{Commonscat}}
* [http://chandrakantha.com/articles/indian_music/that.html ''That (thaat) – The Indian Modes.''chandrakantha.com] Raga-Gruppenbildner in indischer Notation
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* [https://www.youtube.com/watch?v=HAXDJnhsWzs Wie funktioniert ein Raga] Entwicklung eines neuen Raga aus einem bekannten Lied (YouTube).
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