„Schutzgelderpressung“ – Versionsunterschied
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== Beschreibung und Abgrenzung ==
Das Besondere bei der Schutzgelderpressung ist in der Regel die regelmäßige Erbringung dieser Leistung, so dass die Zahllast quasi die Ausprägung einer nichtstaatlichen Steuer annimmt. Viele große Verbrecherorganisationen wie die [[Mafia]], die [[Cosa Nostra]], die chinesischen [[Triaden]] oder auch die japanische [[Yakuza]] begannen mit Schutzgelderpressungen als Haupteinnahmequelle, bevor sie in weitere illegale Geschäftsfelder vordrangen, wie Betäubungsmittelkriminalität, Glücksspiel, Waffenhandel und Wirtschaftskriminalität.<ref>
Der Soziologe [[Diego Gambetta]] beschreibt die Mafia als eine „Industrie, die privaten Schutz schafft, fördert und verkauft“. Er betrachtet die Mafia als einen Anbieter von Schutzdienstleistungen. Falls es eine Nachfrage nach Schutz gibt und dafür freiwillig bezahlt wird, gilt die Gewährung von Schutz als echte Dienstleistung. Die Mafia kann solange mit Nachfrage rechnen wie Misstrauen in der Gesellschaft herrscht. Gastronomen, die aus Ländern stammen, in denen das Vertrauen in die staatlichen Behörden gering ist, werden in Deutschland häufig Opfer von Schutzgelderpressern.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Gandzior |url=http://www.morgenpost.de/berlin/article109413520/Berliner-Gastwirte-kaempfen-gegen-Schutzgelderpresser.html |titel=Berliner Gastwirte kämpfen gegen Schutzgelderpresser |hrsg=Berliner Morgenpost |datum=2012-09-23 |abruf=2015-11-23}}</ref> Indem die Mafia nur bestimmten Kunden Schutz bietet, schafft sie künstlich Bedarf für ihr Dienstleistungsangebot. Allerdings wird diese Dienstleistung nicht durch eine marktwirtschaftliche Beziehung, sondern im Rahmen von Herrschaft und Vertrauen erbracht. Der Schutzsuchende und der Mafioso haben kein Vertrauen zueinander. Trotzdem kommt das Dienstleistungsgeschäft zustande, weil der Kunde dem Mafioso das Recht übergibt, seine Dienste einzufordern. Der Schutzsuchende lässt sich in die Strukturen der Mafia einbinden.<ref>{{Internetquelle |autor=Wolfgang Dunkel, Margit Weihrich |url=http://www.isf-muenchen.de/pdf/SchutzalsDienstleistung.pdf |titel=Schutz als Dienstleistung – Der Kunde und sein Pate |datum=2004-10-06 |format=PDF |abruf=2015-11-23}}</ref>
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