Siad Hersi

Abdullahi Mohamed Siad Hersi, auch General Morgan genannt, ist ein Kriegsherr (Warlord) und Clanführer im somalischen Bürgerkrieg.

Wie sein Namensvetter Mohamed Siad Barré entstammt er dem Marehan-Subclan der Darod aus Südwestsomalia und wurde dessen Schwiegersohn. Als Barrés Verteidigungsminister schlug er 1988 im nordsomalischen Hargeysa einen Aufstand Abd-ar-Rahman Ahmad Alis und des Ex-Premiers Mohammed Haji Ibrahim Egal nieder. Die somalische Luftwaffe richtete große Zerstörungen an der Stadt an, angeblich soll auch von Libyen geliefertes Nervengas eingesetzt worden sein. Die Rebellen wurden zwar aus Hargeysa vertrieben, gewannen aber bis 1991 schließlich die Kontrolle über das gesamte übrige Land und entmachteten die Regierung Barrés. Seither zerfiel Somalia in umkämpfte Machtbereiche von Clanführern und Kriegsherren ohne funktionierende Staatsgewalt.

Beim Sturz des Präsidenten war Hersi der ranghöchste Militär im auseinanderbrechenden Somalia und kämpfte an Barrés Seite noch bis 1993 vergeblich im Süden des Landes. Hier gründete er aus dem Marehan-Clan die Somali National Front (SNF), die sich bald spaltete. Nach dem Abzug der US-amerikanischen und UNOSOM-Truppen gewann er 1995 die Kontrolle über die Hafenstadt Kismaayo, die er 1999 an eine mit dem Kriegsherrn Mohamed Farah Aidid verbündete SNF-Fraktion verlor, aber weiter belagerte. Aus seinen Anhängern bildete Hersi stattdessen die Somali Patriot Movement (SPM), die im Bürgerkrieg verschiedene Allianzen gegen Aidid (z. B. mit Ali Mahdi Mohammed oder mit Abdullahi Yusuf Ahmed, dem Präsidenten des faktisch autonomen Puntland) sowie gegen die somalische Übergangsregierung geschlossen hat.

Hersi bekämpfte den von 2000 bis 2004 amtierenden Übergangspräsidenten Abdikassim Salat Hassan, mit dem er einst gemeinsam in der Regierung gesessen hatte. Hassan war bis 1991 letzter Innenminister und Vizepremier unter Barré gewesen. Auch Hassans Nachfolger Yusuf hat er sich bisher nicht unterworfen.

Kommandierte Hersi 1991 noch 56.000 Soldaten der somalischen Armee, so steht das Land heute unter der Kontrolle von 75.000 Milizionären, von denen wiederum nur rund 1.000 Mann dem General folgen.