„Thomas Maissen“ – Versionsunterschied
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'''Carl Thomas Maissen''' (* [[23. Oktober]] [[1962]] in [[Zürich]]; [[Bürgerort|heimatberechtigt]] in [[Sumvitg]]) ist ein [[Schweiz]]er [[Historiker]].
Maissen == Leben ==
Thomas Maissen
Von 1993 bis 1995 war er Wissenschaftlicher Assistent bei [[Luise Schorn-Schütte]] an der [[Universität Potsdam]]. Von 1996 bis 2004 war er Mitarbeiter der ''[[Neue Zürcher Zeitung|Neuen Zürcher Zeitung]]'' für ''Historische Analysen''. Im Jahr 2002 erfolgte seine [[Habilitation]] bei [[Bernd Roeck]] an der [[Universität Zürich]] mit der Arbeit ''Die Geburt der Republic. Staatsverständnis und Repräsentation in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft''. Von 2002 bis 2004 hatte Maissen eine [[Schweizerischer Nationalfonds|SNF]]-Förderprofessur an der [[Universität Luzern]] inne.
Maissen ist seit 2006 Mitglied der [[Heidelberger Akademie der Wissenschaften]] und der [[Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg]]. Im Jahre 2007 rief er die Heidelberger [[Graduiertenschule]] für Geistes- und Sozialwissenschaften (HGGS) ins Leben, die er bis 2012 als Sprecher leitete. Von 2008 bis 2013 war er ausserdem als Gründer und Koordinator des integrierten internationalen Masterstudiengangs in Geschichtswissenschaften mit der [[École des hautes études en sciences sociales]] Paris tätig.
Maissen ist schweizerisch-finnischer [[Doppelbürger]]. Er ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Paris (Stand 2020).<ref>[https://www.dhi-paris.fr/fileadmin/user_upload/DHI_Paris/01_Institut/02_Personen/Wissenschaft/Publikationslisten_Lebenslaeufe/2020_03_11_CV_Thomas_Maissen.pdf Lebenslauf von Thomas Maissen beim Deutschen Historischen Institut Paris]. Abgerufen am 10. September 2020 (PDF).</ref>
== Forschungsschwerpunkte ==
[[Datei:Thomas Maissen Aufnahme von Samuel Schumacher.jpg|mini|Thomas Maissen (2019)]]
Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der [[Geschichtsschreibung|Historiographie]], die Geschichte des (staats-)politischen Denkens, [[Mentalitätsgeschichte]], [[Geschichtsbild]]er, die [[Geschichte der Schweiz]] sowie [[Bildungsgeschichte|Bildungs- und Schulgeschichte]]. Im Gefolge seiner Tätigkeit bei der ''Neuen Zürcher Zeitung'' entstanden ein Bildband zur Schweiz im Zweiten Weltkrieg, zwei Bücher über Zeitungsgeschichte und die 2005 veröffentlichte Darstellung ''Verweigerte Erinnerung. Nachrichtenlose Vermögen und die Schweizer Weltkriegsdebatte 1989–2004''. In seiner 1994 erschienenen Dissertation über das Interesse an Frankreichs Vergangenheit während der italienischen Renaissance konnte er unter anderem herausarbeiten, dass die französischen Könige um 1500 mit Hilfe italienischer Hofhistoriker ihre eigene Geschichte nach humanistischen Standards aufzuwerten suchten.<ref>Thomas Maissen: ''Von der Legende zum Modell. Das Interesse an Frankreichs Vergangenheit während der italienischen Renaissance.'' Basel 1994.</ref> Gemeinsam mit [[Michael Kempe (Historiker)|Michael Kempe]] veröffentlichte er eine Darstellung über die ersten deutschsprachigen Aufklärungsgesellschaften in Zürich in den Jahrzehnten um 1700.<ref>Vgl. dazu die Besprechungen von Ursula Pia Jauch in: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'' 132, 11. Juni 2002, S. 59; Roman Luckscheiter in: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 27. August 2002; Detlef Döring
In seiner 2006 veröffentlichten Habilitation ging es um die Frage, «wann und weshalb in der Schweiz ein republikanisches Selbstverständnis entstand, das diesen Namen verdient».<ref>Thomas Maissen: ''Die Geburt der Republic. Staatsverständnis und Repräsentation in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft.'' Göttingen 2006, S. 14. Vgl. dazu die Besprechungen von [[Clausdieter Schott]] in: ''Neue Zürcher Zeitung.'' 17. Januar 2007, S. 46; Sebastian Bott in: ''Pro Saeculo XVIIIo. Societas helvetica.'' 30 (2007), S. 45–49; Inken Schmidt-Voges in: ''sehepunkte.'' 7 (2007), Nr. 6 [15.
Seine erstmals 2010 veröffentlichte ''Geschichte der Schweiz'' erschien 2019 in sechster Auflage. In dieser Überblicksdarstellung behandelt er auf 330 Seiten die Geschichte der Schweiz vom 13. Jahrhundert bis zur aktuellen Finanz- und Bankenkrise.<ref>Vgl. dazu die Besprechungen Urs Hafner in: ''Neue Zürcher Zeitung'', 15. September 2010, S. 22; Rudolf Walther in: ''[[Tages-Anzeiger]].'' 17. September 2010; Jürg Schoch in: ''Journal.'' 21, 17. September 2010; Christof Wamister in: ''[[Basler Zeitung]].'' 18. September 2010; Beatrix Mesmer in: ''[[NZZ am Sonntag]].'' Bücherbeilage, 26. September 2010, S. 24; Christoph Bopp in: ''[[Aargauer Zeitung]].'' 20. Oktober 2010; Urs Bitterli in: ''[[Schweizer Monatshefte]].'' Januar/Februar 2011, S. 52; Hansmartin Schmid, in: ''[[Bündner Tagblatt]].'' 6. Januar 2011; Verena Mayer in: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 2. Februar 2011, S. 16; Tobias Engelsing
== Schriften (Auswahl) ==
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* ''Die Geschichte der NZZ 1780–2005.'' Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2005, ISBN 3-03823-134-7.
* ''Verweigerte Erinnerung. Nachrichtenlose Vermögen und die Schweizer Weltkriegsdebatte 1989–2004.'' Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2005, ISBN 3-03823-046-4 (2. Auflage, ebenda 2005, ISBN 3-03823-204-1).
* ''Die Geburt der Republic. Staatsverständnis und Repräsentation in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft'' (= ''Historische Semantik.'' Bd. 4). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-36706-6 (2., veränderte Auflage, ebenda 2008, ISBN 978-3-525-36706-3; zugleich: Zürich, Universität, Habilitations-Schrift, 2001; [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/index.asp?type=buchpreis&name=buch2006&year=2006&pn=forum ausgezeichnet mit dem Buchpreis «Das Historische Buch 2007» für das beste historische Buch des Jahres 2006, Kategorie Frühe Neuzeit (
* ''Geschichte der Schweiz.'' hier + jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden 2010, ISBN 978-3-03919-174-1 ([http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-15198 Rezension]), (6., überarbeitete Auflage 2019; Lizenzausgabe: Reclam, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-15-011013-3; dazu Übersetzungen ins Französische, Italienische, Serbokroatische und Bulgarische).
* ''Schweizer Geschichte im Bild.'' hier + jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden 2012, ISBN 978-3-03919-244-1.
* ''Geschichte der Frühen Neuzeit'' (= ''C. H. Beck-Wissen.'' Bd. 2760). Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65472-5 (2. Auflage 2017, ISBN 978-3-406-72092-5).
* ''Schweizer Heldengeschichten – und was dahintersteckt.'' hier + jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden 2015, ISBN 978-3-03919-340-0 (5. Aufl. 2016).
* mit [[Barbara Mittler]]: ''Why China did not have a renaissance – and why that matters. An interdisciplinary dialogue.'' De Gruyter Oldenbourg, Berlin u. a.
'''Herausgeberschaften'''
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* mit [[Fania Oz-Salzberger]]: ''The Liberal–Republican Quandary in Israel, Europe and the United States. Early Modern Thought Meets Current Affairs.'' Academic Studies Press, Boston MA 2012, ISBN 978-1-936235-55-1.
* mit [[Annette Kämmerer]], Michael Wink, Thomas Kuner: ''Gewalt und Altruismus. Interdisziplinäre Annäherungen an ein grundlegendes Thema des Humanen'' (= ''Schriften des Marsilius-Kollegs.'' Bd. 14). Winter, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-8253-6441-0.
== Literatur ==▼
* ''Antrittsrede von Herrn Thomas Maissen an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 21. Juli 2007.'' In: ''Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften für 2007.'' Heidelberg 2008, S. 148–150.▼
== Weblinks ==
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▲== Literatur ==
▲* ''Antrittsrede von Herrn Thomas Maissen an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 21. Juli 2007.'' In: ''Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften für 2007.'' Heidelberg 2008, S. 148–150.
== Anmerkungen ==
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{{Personendaten
|NAME=Maissen, Thomas
|ALTERNATIVNAMEN=Maissen, Carl Thomas
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Historiker
|GEBURTSDATUM=23. Oktober 1962
|