„Walter Lerche (Jurist)“ – Versionsunterschied
| [gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K →Literatur: Angaben zu Helmut Kramer (Hrsg.): ''Braunschweig unterm Hakenkreuz. Bürgertum, Justiz und Kirche – Eine Vortragsreihe und ihr Echo'' präzisiert |
Acky69 (Diskussion | Beiträge) K →Vor 1945: Zeichensetzung |
||
Zeile 4:
Der Sohn eines Landgerichtsrats war im Jahre 1919 bei der [[Novemberrevolution in Braunschweig|Niederschlagung der Braunschweiger Räteregierung]] als Mitglied des [[Freikorps Maercker]] beteiligt. Er studierte [[Rechtswissenschaft]] und legte 1922 und 1926 die beiden Staatsexamen ab. Anschließend fand er im Mai 1931 eine Anstellung beim Braunschweiger Land- und Amtsgericht und trat am 1. Mai 1933 in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ein. Er war Mitglied im [[Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund|Rechtswahrerbund]] und zeitweise in der [[Sturmabteilung|SA]]. Zwischen 1935 und 1937 war er Blockwalter der [[Nationalsozialistische Volkswohlfahrt|NSV]]. Nach einer Beförderung zum Landgerichtsdirektor im Jahre 1937 wurde er im Januar 1944 zum Vorsitzenden des Braunschweiger Sondergerichts ernannt, dessen stellvertretender Vorsitzender er seit 1939 war. Trotz Parteizugehörigkeit war Lerche seit 1940 Mitglied des Kirchenvorstandes der Braunschweiger [[St. Magni (Braunschweig)|St. Magni]]-Gemeinde.
Er war als Vorsitzender des Sondergerichts maßgeblich an der Verurteilung der 19jährigen [[Erna Wazinski]] beteiligt, die durch eine Denunziation wegen angeblicher Plünderei nach dem [[Bombenangriff auf Braunschweig am 15. Oktober 1944]] zum Tode verurteilt wurde. Dieser Fall beschäftigte die Braunschweiger Gerichte bis zum März 1991, als dieses Urteil aufgehoben wurde.
Nach neuester Forschung war Lerche nachweislich an 59 Todesurteilen des Sondergerichts Braunschweig beteiligt.<ref>Ludewig, Kuessner: ''„Es sei also jeder gewarnt“ – Das Sondergericht Braunschweig 1933–1945'', S. 270 (siehe Literatur)</ref>
== Nach 1945 ==
| |||