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== Leben ==
 
Wolfgang Kayser promoviertewurde 1932 über die Lyrik des [[Barock]]dichters [[Georg Philipp Harsdörffer|Harsdörffer]] undpromoviert. 1933 trat er der [[Sturmabteilung|SA]] bei. Er habilitierte sich 1935 über die Geschichte der deutschen [[Ballade]]. Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] zeigte er sich linientreu gegenüber den Nationalsozialisten. 1933Am trat17. erJuni der1937 [[Sturmabteilung|SA]]beantragte beier unddie 1937Aufnahme derin die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 4.358.672).<ref>Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/19030543</ref><ref name="Klee298">[[Ernst Klee]]: ''Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945.'' S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 298.</ref> 1938 wurde er Privatdozent in Leipzig und 1941 Leiter des Deutschen Kulturinstituts in [[Lissabon]],<ref name="Klee298"/> wobei er als „außerplanmäßiger Professor im Reichsdienst“<ref name="Klee298"/> auch eine Dozentur für Germanistik an der [[Universität Lissabon]] innehatte. Zu dieser Zeit arbeitete er bereits an seinem späteren wegweisenden Lehrbuch ''Das sprachliche Kunstwerk'', wie ein im Sommer 1942 an der [[Universität Coimbra]] gehaltener Vortrag (1944 publiziert) sowie beispielhafte Analysen von Texten portugiesischer Literatur in diesem literaturtheoretischen Hauptwerk beweisen.
 
Nach 1945 aus dem Dienst entlassen, arbeitete er großenteils als freier Dozent, Autor und Übersetzer. 1948 erschien ''Das sprachliche Kunstwerk. Eine Einführung in die Literaturwissenschaft'',<ref name="archive" /> das starken Einfluss auf die Nachkriegsgermanistik hatte.<!-- ? Beleg ?--> 1950 erhielt er eine Professur an der [[Universität Göttingen]], wo er bis zu seinem Tod 1960 wirkte. Die von ihm vertretene [[werkimmanente Interpretation]] war die bis in die 1960er Jahre prägende Methode der deutschen Literaturwissenschaft. Mit der Abkehr von der politisierten nationalsozialistischen Germanistik und der Zuwendung zu einem europäischen sowie fächerübergreifenden kunstwissenschaftlichen Literaturverständnis erwarb er sich auch internationale Reputation. Seit 1954 war er Mitglied der [[Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung|Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung]] in [[Darmstadt]]. 1956 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Göttinger [[Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>Holger Krahnke: ''Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001'' (= ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse.'' Folge 3, Bd. 246 = ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse.'' Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 129.</ref>
 
ErWolfgang starbKayser 1960erlitt mit 53 Jahren unerwartet anund einerohne HerzerkrankungVorerkrankung einen Herzschlag.<ref>[[Die Zeit]] 29. Januar 1960: [http://www.zeit.de/1960/05/wolfgang-kayser/komplettansicht ''Wolfgang Kayser'']</ref>
 
== Schriften ==
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* ''Vom Rhythmus in deutschen Gedichten.'' In: ''[[Euphorion (Zeitschrift)|Dichtung und Volkstum]].'' Bd. 39 (1938), S. 487–510.
* ''Bürgerlichkeit und Stammestum in [[Theodor Storm]]s Novellendichtung'' (1938)
* ''Schiller als Dichter und Deuter der Größe.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen/Zürich (= ''Göttinger Universitätsredem.'' Heft 26).
* ''Gedichte des deutschen Barock'' (Auswahl und Nachwort, 1943), [[Insel-Bücherei#Kriegsvernichtete Ausgaben|Insel-Bücherei]] 313/2 (weitestgehend kriegsvernichtet; privater Nachdruck 1989)
* ''O Problema dos Géneros Literários'' (1944, Sonderdruck des Deutschen Instituts der Universität Coimbra; Übersetzung aus dem Portugiesischen von Ursula Kayser mit [[Orlando Grossegesse]] in ''Literaturtheorie am Ende? 50 Jahre Wolfgang Kaysers "Sprachliches Kunstwerk"''. Tübingen/Basel 2001).
* ''Kleine deutsche Versschule'' (1946, 2528. Aufl. 19952019)
* ''Das sprachliche Kunstwerk. Eine Einführung in die Literaturwissenschaft.'' (Bern 1948,; 207. AuflAuflage ebenda 1961; 20. Auflage 1992)<ref name="archive">Digitalisat [https://archive.org/details/dassprachlicheku00kays online] (archive.org)</ref>
* ''Entstehung und Krise des modernen Romans'' (1954)
* ''Das Groteske. Seine Gestaltung in Malerei und Dichtung'' (1957)
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== Literatur ==
* [[Rudolf Walter Leonhardt]],: ''[http://www.zeit.de/1960/05/wolfgang-kayser Wolfgang Kayser. Er war unentbehrlich und muß nun doch entbehrt werden]'';, in: ''DIE ZEIT'', 29. Januar 1960, Nr. 05.
* [[Orlando Grossegesse]] u., [[Erwin Koller (Germanist)|Erwin Koller]] (HerausgeberHrsg.): ''Literaturtheorie am Ende? 50 Jahre Wolfgang Kaysers "Sprachliches Kunstwerk". Internationales Kolloquium, Braga 1998''. Francke, Tübingen/Basel 2001.
* {{NDB|11|384|386|Kayser, Wolfgang|Ingeborg Ackermann|118721399}}
* [[Frank-Rutger Hausmann]]: ''Auch im Krieg schweigen die Musen nicht. Die Deutschen Wissenschaftlichen Institute im Zweiten Weltkrieg''. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-35357-X.
 
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Leipzig)]]
[[Kategorie:Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung]]
[[Kategorie:Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen]]
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied]]
[[Kategorie:SA-Mitglied]]