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Stefan Moster

deutscher Schriftsteller und Übersetzer

Stefan Moster (* 16. August 1964 in Mainz) ist ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer.

Moster war Dozent an Universitäten in München und Helsinki. 1997 wurde er mit dem Münchner Literaturstipendium für Übersetzung ausgezeichnet. 2001 folgte der Staatliche finnische Übersetzerpreis. Neben anderen übersetzte er Werke von Hannu Raittila, Ilkka Remes, Kari Hotakainen, Markku Ropponen, Petri Tamminen und Daniel Katz ins Deutsche. Ausdrücklich gelobt wurde seine Übersetzung von Rosa Liksoms Roman Kreisland, der nicht ausschließlich im heutigen Standardfinnisch geschrieben ist: Teile des Romans sind im nordfinnischen Dialekt der Heimat der Autorin, andere in Altfinnisch und wieder andere in der Sprache der Oberschicht der ersten Jahrhunderthälfte verfasst.[1] Aldo Keel hob in der Neuen Zürcher Zeitung im Rahmen einer Rezension von Mosters Übertragung von Mikko Rimminens Roman Der Tag der roten Nase Mosters übersetzerische Leistung hervor: „Der Autor – von Haus aus Poet – ist ein Sprachvirtuose. Und der Übersetzer steht ihm nicht nach. Ein «Spurgeln und Pruckeln» hört Irma, als sie mit dem Auto fast im Tiefschnee landet. Näätälä oder Mäkilä heissen die Menschen, die die Hochhaussiedlung bevölkern. Jeder Name ein Gedicht.[2]

2009 gab Moster sein literarisches Debüt mit dem Roman „Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels“. Die Welt am Sonntag schrieb über das Werk: „Mosters Debüt glänzt mit klugen Weltbeobachtungen und erinnert an Joseph Conrad.“[3] 2011 publizierte er „Lieben sich zwei“. Der Roman erzählt von einem Ehepaar, dessen Liebe an seinem unerfüllten Kinderwunsch zu zerbrechen droht. Moster lebte mit seiner Familie im finnischen Espoo, später (Stand 2022) in Berlin.[4] Im Jahr 2012 nahm Moster am Wettbewerb zum Bachmann-Preis teil.[5]

Auszeichnungen

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  • 2001: Finnischer Staatspreis für ausländische Übersetzer
  • 2018: Martha-Saalfeld-Förderpreis (Jurypreisträger)[6]
  • 2022: Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis für die herausragende Übersetzung des Romans Im Saal von Alastalo des finnischen Schriftstellers Volter Kilpi[7]
  • 2022: Jane-Scatcherd-Preis der Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Stiftung (Dotierung: 10.000 Euro)
  • 2023: Alfred-Kordelin-Preis (50.000 Euro) der finnischen Alfred-Kordelin-Foundation. Moster habe „die finnische Literatur sowie ihre Sichtbarkeit im deutschsprachigen Raum auf unschätzbare Weise gefördert“.[8]
  • 2024: Internationaler Literaturpreis – Preis für übersetzte Gegenwartsliteraturen (15.000 Euro) des Berliner Hauses der Kulturen der Welt und der Hamburger Stiftung Elementarteilchen.

Herausgeberschaft

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  • Das schlichte Licht, Bremerhaven 2008
  • Alles frisch: neue Erzählungen aus Finnland, München 2014. ISBN 978-3-423-14348-6

Übersetzungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Barbara Schweizer-Meyer: Porträt einer Nonkonformistin. Die finnische Schriftstellerin Rosa Liksom und ihr Roman Crazeland. In: Neue Zürcher Zeitung
  2. Aldo Keel: Rezension. In: Neue Zürcher Zeitung. 16. Mai 2013, abgerufen am 23. Juli 2014.
  3. Tim Ackermann: Welches Buch für welchen Urlaub? In: Welt am Sonntag. 31. Mai 2009, abgerufen am 23. Juli 2014.
  4. Der Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis 2022 geht an Stefan Moster, buchmarkt.de, veröffentlicht und abgerufen am 17. Mai 2022.
  5. Christopher Schmidt: Am Ende zur Richtigen "Hi" gesagt. In: Süddeutsche Zeitung. 9. Juli 2012, abgerufen am 23. Juli 2014.
  6. Martha-Saalfeld-Förderpreis geht an Stefan Moster, Ute Bales und Siri Schmidt, kulturland.rlp.de, 28. Mai 2018, abgerufen am 28. Juni 2019.
  7. Auszeichnung für Stefan Moster, boersenblatt.net, veröffentlicht und abgerufen am 17. Mai 2022.
  8. Stefan Moster ausgezeichnet. In: Börsenblatt. 6. November 2023, abgerufen am 7. November 2023.
  9. "Neringa" – ein Erinnerungsbuch, Stefan Moster auf den Spuren seines Großvaters, Deutschlandradio Kultur 10. Februar 2016, abgerufen am 5. April 2016.
  10. Tobias Prüwer: Prinzessin Hamlet – In Leipzig stellt Lucia Bihler mit der Shakespeare-Überschreibung von E. L. Karhu die Frage nach den Identitäten, Rezension auf nachtkritik.de vom 2. Dezember 2017, abgerufen am 18. Juni 2021