Ostasien
Ostasien, die unbeschreibliche Symbiose aus uralter Kultur und schillernder Moderne, bietet nahezu jedem Reisenden etwas: hypermoderne Städte, einsame Berge, Wüsten und Steppen, Klöster zur inneren Einkehr, gleißende Neonwelten. Egal, ob man in heißen Quellen baden oder lieber in riesigen Einkaufszentren shoppen gehen will, in den Ländern am anderen Ende Ostasiens wird man fündig. Einfach macht das Reisen, dass die meisten Regionen der Welt sichere Reiseziele sind, erschwert wird es, weil nur wenige Ostasiaten englisch sprechen und in manchen Ecken die Straßenschilder nicht in lateinischen Buchstaben geschrieben sind.
Das Reich der Mitte bildet mit seiner Größe fast einen eigenen Kontinent. Mit über einer Milliarde Menschen ist es der bevölkerungsreichste Staat der Erde. Doch die Einwohner sammeln sich zum großen Teil in den Küstenprovinzen im Osten und an den großen Flüssen. Der Westen ist geprägt von menschenleeren Bergen, Steppen und Wüsten. In seinen 5000 Jahren Geschichte hat China unzählige Kulturgüter geschaffen, die heute das Land schmücken. Und es ist nicht zu Ende. In den Küstenstädten entstehen neue Prachtbauten, die das Bild des modernen Chinas in der Welt prägen.
Hongkong war einst die Perle im Osten des Britischen Empires und auch heute findet sich noch viel vom kolonialen Erbe in dieser kosmopolitischen Stadt, die vielleicht der beste Einstiegspunkt für Reisende nach Ostasien ist. Hier erlebt man den chinesischen Traum von Moderne und wirtschaftlichem Reichtum, wie er im Rest des Landes erst in den letzten Jahren entstanden ist. Kaum zu glauben, dass es auch hier noch stille Ecken der Ruhe und Natur gibt, die es zu entdecken gilt.
Macau war in den letzten Jahren portugiesischer Herrschaft ziemlich heruntergekommen, doch seitdem ist es aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. In seinem Süden hat sich eine unglaubliche Unterhaltungsindustrie breit gemacht, die den Vergleich mit Las Vegas nicht zu scheuen braucht. Die bunten Lichter der Casinos strahlen weit in die Nacht, während auf einer seiner Inseln ein kleines Indoor-Venedig mit seinen vielen Boutiquen um Kunden wirbt. Tagsüber kann man dann zur Erholung durch das alte Macau mit seinen kleinen Straßen mit portugiesischen Namen spazieren und die alten Regierungsgebäude, Kirchen und Festungen besuchen. Hier fühlt man sich fast an das andere Ende Eurasiens nach Lissabon versetzt, und wenn man ein paar Pastéis de Nata (kleine Puddingkuchen) probiert, glaubt man sich in die alte Kolonialzeit zurückversetzt und lernt erst den Zauber dieser kleinen Stadt kennen, die man bequem zu Fuß erkunden kann.
Chinas verlorener Sohn besinnt sich in den letzten Jahren immer mehr auf eigene kulturelle Wurzeln. Die malayo-polynesischen Ureinwohner bilden zwar nur noch eine kleine Minderheit, spielen aber in der Tourismuswerbung eine große Rolle, auch weil einige Stämme inzwischen an den Einnahmen in ihren Heimatregionen beteiligt sind. In den Städten dominiert die chinesische Kultur mit ihrem geschäftigen Treiben und bunten Tempeln, während man Entspannung im japanischen Erbe findet: Dem Baden in den heißen Quellen des Landes. Die Bergwelt im Zentrum und die Ostküste bieten viel Natur, deren Höhepunkt die Taroko-Schlucht ist, mit ihren weißen vom Fluss gewaschenen Marmor.
Samurais, Zen, Geishas, Sushi, Manga,... vieles fällt einem beim Land der aufgehenden Sonne ein und doch sind diese Dinge nur ein kleiner Teil, der Japan ausmacht. In den Megastädten herrscht ein riesiges Menschengewirr, während die Berge Japans und Hokkaido noch ruhige Plätze bieten. Heiße Quellen bieten sich zur Entspannung nach Bergwanderungen in der Natur an. Bei Übernachtungen in traditionellen Herbergen (Ryokans) kann man noch das traditionelle Japan kennenlernen, am besten in der alten Kaiserstadt Kyoto. Und auf Okinawa finden sich subtropische Strände.
Geheimnisvolles Nordkorea. Sicher, aufgrund der politischen Lage, kein Urlauberland. Wer aber trotzdem die Gelegenheit haben sollte, sich das Land ansehen zu dürfen, wird neben dem Gigantismus der kommunistischen Diktatur auch viele Naturschönheiten finden, wie den Paekdu, dem höchsten Berg des Landes mit einem Kratersee; mythischer Ursprung Koreas und angeblicher Geburtsort von Nordkoreas Diktator Kim Jong-il.
Eingequetscht zwischen den Großmächten China und Japan, hat Korea viel von seinen beiden großen Nachbarn übernommen, hier und da aber auch eigene Akzente von seiner 5000 Jahre alten Kultur bewahrt. Kaum ein anderes Volk kann behaupten, so lange im selben Gebiet zu siedeln, wie die Koreaner. Entsprechend finden sich hier zahlreiche Spuren der Vergangenheit, wie zum Bespiel in Gyeongju, auch wenn der Koreakrieg viel im Land zerstört hat. Daneben bieten Berge und Wälder eine reiche Natur zum Wandern und die südliche Insel Jeju ist der Traum aller koreanischen Hochzeitspaare. Von den Japanern übernahmen die Koreaner die Badehauskultur, die nach einem anstrengenden Tag einen zur Ruhe kommen lässt, streng getrennt nach Männlein und Weiblein.
- Der Fuji, Japans heiliger Berg, ist ein schlafender Vulkan, der zuletzt 1707 ausbrach. Den 3776 m hohen Berg besteigt man nachts, um den Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu sehen.
- Die Große Mauer Chinas kann man nicht, wie oft behauptet, vom Weltall aus mit dem bloßem Auge sehen. Beeindruckend ist ihre 8852 km Länge trotzdem.
- Die Zhuang sind ein eigenständiges Volk mit 16 Millionen Angehörigen im Süden Chinas.
- Die Taklamakan ist nach der Sahara die zweitgrößte Sandwüste der Welt.