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Luftschiff (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ das Luftschiff die Luftschiffe
Genitiv des Luftschiffes
des Luftschiffs
der Luftschiffe
Dativ dem Luftschiff
dem Luftschiffe
den Luftschiffen
Akkusativ das Luftschiff die Luftschiffe
 
[1] das Luftschiff LZ-129 Hindenburg in Lakehurst

Worttrennung:

Luft·schiff, Plural: Luft·schif·fe

Aussprache:

IPA: [ˈlʊftˌʃɪf]
Hörbeispiele:   Luftschiff (Info)

Bedeutungen:

[1] lenkbares Luftfahrzeug, das aus einem länglichen, dickbauchigen, mit einem Leichtgas gefüllten Körper besteht, an dessen Unterseite eine oder mehrere Gondeln zur Aufnahme von Fracht oder Passagieren angebracht sind
[2] regional, besonders Brasilien (Rio Grande do Sul), Südafrika (KwaZulu-Natal): Luftfahrzeug, das durch den aerodynamischen Auftrieb feststehender beziehungsweise umlaufender Flügel in der Luft getragen wird

Herkunft:

  • strukturell:
Determinativkompositum aus den Substantiven Luft und Schiff
[1] Das Wort ist in der Bedeutung ‚Luftfahrzeug‘ seit dem 18. Jahrhundert bezeugt.[1]
[2] Weder afrikaanses vliegtuig → af noch englisches aeroplane → en können hier einen Einfluss ausgeübt haben. Es handelt sich vielmehr um die Übertragung eines Ausdrucks auf alle folgenden Erzeugnisse ähnlicher Art. Vielleicht hat die Bildhaftigkeit des Ausdrucks zu seiner Bewahrung beigetragen.[2]

Synonyme:

[1] Zeppelin, Zeppelinluftschiff
[1] veraltet; Flugschiff
[2] Flugzeug; Maschine
[2] dichterisch: Silbervogel
[2] umgangssprachlich: Flieger; zumeist abwertend: Mühle
[2] salopp: Kiste
[2] veraltet; Aeroplan, Flugmaschine
[2] Fliegersprache: Vogel
[2] Südafrika (KwaZulu-Natal: Paulpietersburg, Uelzen): Aeroplane

Oberbegriffe:

[1, 2] Luftfahrzeug

Unterbegriffe:

[1] Forschungsluftschiff, Solarluftschiff

Beispiele:

[1] „Über ihnen flog ein Luftschiff.“[3]
[1] „Die Berichterstatter zeigten sich vor allem beeindruckt von der schieren Phänomenologie des Luftschiffs. Sie, die doch seit Jahr und Tag immer wieder das Kolossale des Luftschiffs beschrieben hatten, mussten nun als Augenzeugen konzedieren: ‚es war doch ein unerwartet imponierender Anblick, den man nicht so bald vergessen wird‘. Und unabhängig voneinander hielten sie es der Erwähnung wert, dass die Propeller des Luftschiffs infolge der schnellen Umdrehung gar nicht sichtbar seien.“[4]
[1] „Nobile war mit dem Luftschiff ‚Italia‘ erneut zum Nordpol aufgebrochen, diesmal ohne Amundsen. Auf dem Rückweg stürzte der Zeppelin ab.“[5]
[1] „Im Näherkommen erkannte ich ein langes Luftschiff, das über einem großen Kurgan schwebte.“[6]
[1] „Die letzte offizielle Zeppelinpost in Deutschland wurde im Oktober 1939 mit dem Luftschiff »LZ 130« befördert.“[7]
[1] „Aus dem vorerst hauptsächlich der Feindbeobachtung dienenden Einsatz von Luftschiffen und Flugzeugen wurde eine Waffe, mit der ein „Luftkrieg“ eingeläutet wurde, der im Zweiten Weltkrieg verheerende Ausmaße annahm.“[8]

Wortbildungen:

[1] Luftschiffer (→ Luftschifferin), Luftschifffahrt/Luftschiff-Fahrt

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Wikipedia-Artikel „Luftschiff
[1] Duden online „Luftschiff
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Luftschiff“ auf wissen.de
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Luftschiff
[1] The Free Dictionary „Luftschiff
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLuftschiff
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Luftschiff
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 6. Band Lein–Peko, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04793-3, DNB 965409120, Seite 2469.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1095.
[2] Cléo Vilson Altenhofen: Hunsrückisch in Rio Grande do Sul. Ein Beitrag zur Beschreibung einer deutschbrasilianischen Dialektvarietät im Kontakt mit dem Portugiesischen. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06776-0, DNB 946457603; Seite 262, 288, 330.
[2] Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 205.

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Luftschiff
  2. Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 205.
  3. Joachim Ringelnatz: Als Mariner im Krieg. Diogenes, Zürich 1994, ISBN 3-257-06047-5, Seite 145 (Der Text erschien unter dem Namen Gustav Hester im Jahr 1928).
  4. Rüdiger Haude: Grenzflüge. Politische Symbolik der Luftfahrt vor dem Ersten Weltkrieg. Das Beispiel Aachen. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2007, ISBN 978-3-412-20059-6, Seite 177 (Zitiert nach Google Books)
  5. Frank Thadeusz: Irrfahrt ans Ende der Welt. In: DER SPIEGEL. Nummer 25, 2009, ISSN 0038-7452, Seite 120–121 (Zitat auf Seite 121)..
  6. Jonathan Littell: Die Wohlgesinnten. Roman. Berliner Taschenbuch Verlag, Berlin 2009 (Originaltitel: Les bienveillantes, übersetzt von Hainer Kober), ISBN 978-3-8333-0628-0, Seite 584 (französisches Original 2006 erschienen).
  7. Deutsche Post (Herausgeber): Brieftauben, Ballone, Blechkanister. Postbeförderung zwischen Innovation und Kuriosität. ohne Verlagsangabe, ohne Ortsangabe 2013, Seite 57.
  8. Horst Dieter Schlosser: Der Erste Weltkrieg im Spiegel der Sprache. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 2, 2014, Seite 43-50, Zitat Seite 45.
  9. Jules Verne: Di flih-mashin oder a rayze arum der velv in a luft shif. Ferlag fun Di Hibru poblishing ḳompani / Hebrew Publishing Co., Brooklyn 1899 (Originaltitel: Robur-le-conquérant, übersetzt von Avner Tanenboym), Seite Titelblatt (online auf Commons: Di flih-mashin - oder a rayze arum der ṿelṭ in a lufṭ shif, abgerufen am 15. November 2020).
  10. Cléo Vilson Altenhofen: Hunsrückisch in Rio Grande do Sul. Ein Beitrag zur Beschreibung einer deutschbrasilianischen Dialektvarietät im Kontakt mit dem Portugiesischen. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06776-0, DNB 946457603; Seite 262, 288, 330.