Trieb
Trieb (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | der Trieb | die Triebe |
Genitiv | des Triebs des Triebes |
der Triebe |
Dativ | dem Trieb dem Triebe |
den Trieben |
Akkusativ | den Trieb | die Triebe |
Worttrennung:
- Trieb, Plural: Trie·be
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Botanik: junger, neu entstandener Spross (Pflanzenteil)
- [2] Psychologie, Psychiatrie: inneres Verlangen; innerer Antrieb, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen
- [3] Technik: Kraftübertragung oder die Übertragung eines Drehmoments
- [4] Technik: ein Zahnrad mit einer nur geringen Anzahl an Zähnen
- [5] Bäckerei: das Lockern des Gebäcks mit Triebmitteln
Herkunft:
- von mittelhochdeutsch trīp → gmh, dieses von trīben (treiben)[1]
Synonyme:
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [1] Pflanzenwachstum
- [2] Thymopsyche
- [4] Uhrwerk
Unterbegriffe:
- [1] Angsttrieb, Blatttrieb/Blatt-Trieb, Bodentrieb, Geiltrieb, Geiztrieb, Jungtrieb, Kieferntrieb, Kurztrieb, Leittrieb, Maitrieb, Nebentrieb, Seitentrieb, Sommertrieb, Terminaltrieb, Wassertrieb
- [1, 2] Haupttrieb, Johannistrieb
- [2] Aggressionstrieb, Begattungstrieb, Bewegungstrieb, Destruktionstrieb, Detumeszenztrieb, Erhaltungstrieb, Erwerbstrieb, Forschertrieb, Fortpflanzungstrieb, Freiheitstrieb, Geltungstrieb, Geschlechtstrieb, Herdentrieb, Kontrektationstrieb, Lebenstrieb, Nachahmungstrieb, Nahrungstrieb, Naturtrieb, Paarungstrieb, Partialtrieb, Sammeltrieb, Selbsterhaltungstrieb, Sexualtrieb, Spieltrieb, Stehltrieb, Todestrieb, Urtrieb, Wandertrieb, Zerstörungstrieb
- [4] Ankerradtrieb, Beisatztrieb, Hülltrieb, Kleinbodentrieb, Kurbeltrieb, Minutentrieb, Riementrieb, Stahltrieb, Wechseltrieb, Ritzel
- [5] Germ, Hefe
Beispiele:
- [1] Diese Pflanze hat seit dem Düngen viele neue Triebe bekommen.
- [1] „Ein Mandelbaum hat schon zartgrüne Triebe, der Marillenbaum ist bereits in voller Blüte.“[2]
- [2] „Diese erhabene Geistesstimmung ist das Loos starker und philosophischer Gemüther, die durch fortgesetzte Arbeit an sich selbst den eigennützigen Trieb unterjochen gelernt haben.“[3]
- [2] „Die französische Kunst des Flirts bedeutet mir nichts, der wilde Trieb hingegen sehr viel.“[4]
- [2] „Man kann es drehen und wenden, wie man will, der Sexualtrieb ist eindeutig der stärkste und rücksichtsloseste Trieb überhaupt.“[5]
- [2] „Der Trieb zur Ausrottung mochte sich zu allen Zeiten an Gewalt entsprochen haben – monologisierte der Uralte –, aber daß die Menschen hierzu ihre Erfindungen und Konstruktionen einsetzten, berühre ihn absonderlich.“[6]
- [2] „Es ist ein ungeheuerlicher, fast monströser Trieb, aber wir werden sehn, daß Sade ihm den Anspruch verdankt, der erste Systematologe der Perversionen gewesen zu sein, hundert Jahre vor Krafft Ebing.“[7]
- [3–5] „Kennst du Bedeutung des Ausdrucks Trieb?“ wurde Justin Im Deutschunterricht gefragt.
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] neuer Trieb
Wortbildungen:
- antreiben, treiben
- [2, 3] Triebfeder
- [2] Triebbefriedigung, triebhaft, Triebhaftigkeit, Triebleben, Triebtäter, Triebtheorie, Triebverbrechen
- [3] Antrieb, Triebwagen, Triebwerk
- [4] Getriebe, Triebstock
Übersetzungen
Bearbeiten [1] Botanik: junger, neu entstandener Spross (Pflanzenteil)
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[2] Psychologie, Psychiatrie: innerer Antrieb, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen
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[5] Bäckerei: das Lockern des Gebäcks mit Triebmitteln
- [1–5] Wikipedia-Artikel „Trieb“
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Trieb“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Trieb“
- [1, 2] The Free Dictionary „Trieb“
- [1–4] Duden online „Trieb“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Trieb“
- [4] Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, Seite 707.
Quellen:
- ↑ Duden online „Trieb“
- ↑ Der Garten Italiens. Abgerufen am 27. Dezember 2019.
- ↑ Friedrich Schiller → WP: Ueber die tragische Kunst. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL) .
- ↑ Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004, ISBN 3-499-23650-8, Seite 23. Englisches Original 2001.
- ↑ Vince Ebert: Machen Sie sich frei!. Sonst tut es keiner für Sie. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-62651-7, Seite 204 f.
- ↑ Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 141. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.
- ↑ Otto Flake: Marquis de Sade. Mit einem Anhang über Rétif de la Bretonne. Mit zwei Nekrologen auf Otto Flake von Rolf Hochhuth. Deutscher Taschenbuch Velag, München 1966, Seite 56. Zuerst 1930.