„6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95“ – Versionsunterschied

6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95
	; Siegelmarke des Regiments
Aktiv	1. Oktober 1867 bis Januar 1919
Staat	Preußen
Streitkräfte	Preußische Armee
Truppengattung	Infanterie
Unterstellung	XI. Armee-Korps; 22./38. Division
Ehemalige Standorte	Gotha; Hildburghausen; Gotha
Führung
Kommandeur	s. Abschnitt Kommandeure

Versionsgeschichte interaktiv durchsuchen

[gesichtete Version]

← Zum vorherigen Versionsunterschied Zum nächsten Versionsunterschied →

Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt

VisuellWikitext

Inline

Version vom 28. Juni 2024, 22:37 Uhr

Das 6. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 95 war ein Infanterie verband der Preußischen Armee, dessen Ursprünge auf das vereinigte Regiment der Herzöge von Sachsen in dem 1806 von Napoleon initiiertem Rheinbund zurückgehen.

Vorgeschichte

Bis zum 18. Februar 1807 war das erste Kontingent aufgestellt: das Kontingent aus Gotha-Altenburg war der Hauptteil des Regiments der Herzöge von Sachsen. Dieser Tag wurde am 23. Oktober 1896 als Stiftungstag festgesetzt.</ref> in der Tradition der Sachsen-Coburg-Gothaischen und Sachsen-Meiningischen Rheinbund-Kontingente.^[1]^[2] Für den Rheinbund stellten die sächsischen Fürstentümer das Regiment der Herzöge von Sachsen, zwei Linienbataillone (Gotha-Altenburg und Meiningen) und ein leichtes Bataillon (Weimar, Coburg und Hildburghausen) zur Verfügung. Das Kontingent aus Gotha-Altenburg war der Hauptteil des Regiments der Herzöge von Sachsen. 1814 endet die gemeinsame Verbindung der Fürstentümer und es wurden neue, eigenständige Einheiten gebildet. So entstanden für Hildburghausen mit Weimar das Infanterie-Regiment Nr. 94^[3] und für Gotha-Altenburg das Infanterie-Regiment Nr. 96.^[4] Coburg und Meiningen stellten gemeinsam ein Linien- und ein Landwehr-Bataillon auf. 1815 wurden durch Meiningen und Hildburghausen gemeinsam und durch Coburg je ein Bataillon bestehend aus 3. Kompanien mit Linie und Landwehreinheiten aufgestellt. Bereits im nächsten Jahr bestand für zehn Jahre in Coburg und Saalfeld je ein Füsilier-Bataillon und zusätzlich in Meiningen zwei und in Hildburghausen eine Kompanie. 1826 erfolgt die Zusammenlegung von Gotha mit Coburg und Saalfeld und Hildburghausen mit Meiningen. In Coburg-Gotha entstehen damit ein Regiment mit anfangs acht, später mit sechs Kompanien. Meiningen-Hildburghausen bildet ein Schützen-Bataillon mit fünf Kompanien. Mit dieser Umstrukturierung wurden die Standorte auf Gotha, Coburg und Meiningen festgelegt. Coburg-Gotha schließt 1850 mit Preußen eine Militärkonvention ab, wodurch eine Regiment mit einem Musketier-Bataillon (Gotha) und ein Füsilier-Bataillon (Coburg) mit jeweils vier Kompanien entsteht. 1855 wird das Bataillon aus Meiningen-Hildburghausen zu einem Regiment mit zwei Bataillone und vier Kompanien aufgestockt und 1861 als 2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32 aufgestellt. Ab dem 26. Juni 1867 geht aufgrund der Militärkonvention die Führung auf Preußen über.

Geschichte

Das 6. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 95 wurde am 1. Oktober 1867 aufgestellt und der Stiftungstag durch A.K.O. am 23. Oktober 1896 rückwirkend auf den 18. Februar 1807 festgelegt. Der Stab und das I. Bataillon waren in Gotha, das II. Bataillon in Hildburghausen und das Füsilier-Bataillon in Coburg stationiert. Am 15. September 1873 wird die Militärkonvention erneuert. Die 7. Kompanie des Regiments wird am 1. April 1881 an das Infanterie-Regiment Nr. 97 und am 1. April 1887 die 6. Kompanie an das 3. Hessische Infanterie-Regiment Nr. 83 abgegeben. Am 2. Oktober 1893 wird die Errichtung einen anfangs IV. Halb-Bataillons befohlen, welches am 1. April 1897 als Vollbataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 167 abgegeben wird.^[2]

Das Regiment war zunächst der 43. Infanterie-Brigade der 22. Division unterstellt. Später kam der Verband zur 76. Infanterie-Brigade der 38. Division. Während des Ersten Weltkrieges wechselte die Unterstellung am 15. Mai 1915 zur 83. Infanterie-Brigade.

Garnisonen und Standorte

In der Regimentsgeschichte sind längerfristige Garnisonen bekannt, deren Kasernenbauten bis in das 21. Jahrhundert prägend auf die Stadtbilder sind. Aufgrund von Reorganisationen sind mehrere Standorte in Gotha, Coburg und Meiningen und Kasernen in den Altenburger Vorstädten als Garnison bekannt. Vorübergehende Stationierung des Regiments oder von Regimentsteilen wurden ebenfalls in militärischen Unterlagen festgehalten.^[2] Bis in das 21. Jahrhundert erhalten sind Bauten der ehemaligen Garnisonskasernen, die teilweise bis in die 2020er-Jahre vom Militär genutzt werden. Nachfolgend eine Übersicht:

Garnisonskasernen des Regiments
95er Kaserne in Coburg (2008), Anfänge 1804 ab 1850 folgte der Umbau und die Erweiterung zur Neuen Kaserne nach Plänen des Hof- und Theaterbaumeisters Karl Balthasar Harres.
Hauptkaserne in Meinigen, auch Stadtkaserne genannt. 1865 bis 1867 von Oberbaurat Otto Hoppe errichtet. Sie befand sich am Ende der Lindenallee am damaligen nördlichen Stadtrand. Inzwischen liegt dieses Gebiet mitten in der Stadt.
Kaserne an der Bürgeraue, erbaut 1843–1845, Architekt: Hofbaumeister Gustav Eberhard, Nutzung durch Militär und Polizei bis Anfang der 1980er Jahre, Nachnutzung als Kaufland-Filiale, Ersatzbau: Friedenstein-Kaserne.

Einsätze des Regiments

Im Verlauf seines Bestehens nahm das Regiment an etlichen militärischen Operationen, Feldzügen und Kriegen teil. In Friedenszeiten wurden üblicherweise nur Übungen veranstaltet oder beispielsweise an den sogenannten Kaisermanövern teilgenommen. Nachfolgend eine Auswahl der Vorkommnisse:^[2]

Feldzüge: gegen Preußen 1807 (Vierter Koalitionskrieg), gegen Österreich 1808/9 (Fünfter Koalitionskrieg), in Spanien 1809/10, gegen Russland 1812–1815 (Russlandfeldzug 1812, Befreiungskriege), gegen Frankreich 1814 (Befreiungskriege), gegen Dänemark 1849 (Schleswig-Holsteinische Erhebung), gegen Österreich 1866 (Deutscher Krieg)
Beteiligung als 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95
- Deutsch-Französischer Krieg 1870–1871
- Erster Weltkrieg 1914–1918

Verbleib

Nach Kriegsende wurde der Stab und das I. Bataillon am 16./17. Dezember 1918 in Gotha, das II. Bataillon vom 17.–29. Dezember 1918 in Hildburghausen und das III. Bataillon im gleichen Zeitraum in Coburg demobilisiert. Die Abwickungsstelle befand sich in Coburg, wo das Regiment schließlich im Januar 1919 aufgelöst wurde. Aus Teilen bildeten sich verschiedene Freiformationen. Die 1. und 2. Freiwilligen-Kompanie traten zum Infanterieregiment des Hessen-Thüringen-Waldeckschen Freikorps. Diese Formation ging im Oktober 1919 im I. und III. Bataillon des Reichswehr-Infanterie-Regiments 21 auf. Zudem bildete sich eine Heimatschutz-MG-Kompanie, die im Oktober 1919 als 1. MG-Kompanie in das Rechswehr-Infanterie-Regiment 21 eingegliedert wurde.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die in Sondershausen, ab 1925 in Weimar stationierte 5. Kompanie des 15. Infanterie-Regiments

Kommandeure

Oberst Hermann von Fabeck: 25. September 1867 bis 6. Februar 1868
Friedrich von Beckedorff: 7. Februar 1868 bis 21. Dezember 1872
Oberstleutnant Oskar von Klaß: 28. Dezember 1872 bis 21. März 1873 (mit der Führung beauftragt)
Oberst Oskar von Klaß: 22. März 1873 bis 12. Mai 1879
Oberstleutnant/Oberst Ferdinand von Wulffen: 13. Mai bis 11. Juli 1879
Oberst Hermann von Wickede: 12. Juli 1879 bis 17. Oktober 1881
Oberst Hermann von Malotki: 18. Oktober 1881 bis 11. November 1885
Oberst Richard von Westernhagen: 12. November 1885 bis 13. April 1887
Oberstleutnant Heinrich von Treskow: 14. April bis 15. Juli 1887 (mit der Führung beauftragt)
Oberst Heinrich von Treskow: 16. Juli 1887 bis 14. Februar 1890
Oberstleutnant Viktor von Usedom: 15. Februar bis 23. März 1890 (mit der Führung beauftragt)
Oberst Viktor von Usedom: 24. März 1890 bis 24. März 1893
Gustav Sandes von Hoffmann: 25. März 1893 bis 23. August 1894
Oberstleutnant Gustav von Rex: 30. August bis 11. September 1894 (mit der Führung beauftragt)
Oberst Gustav von Rex: 12.September 1894 bis 14. Juni 1898
Oberst Heinrich von Gablenz: 15. Juni 1898 bis 17. August 1901
Oberst Paul Schuler von Senden: 18. August 1901 bis 14. September 1905
Oberst Seth Max von Mühlenfels: 15. September 1905 bis 17. Februar 1908
Oberst Ernest von Ruville: 18. Februar 1908 bis 21. März 1910
Oberst Nikolaus von Below: 22. März 1910 bis 21. März 1913
Oberst Walther von Berg: 22. März 1913 bis 19. November 1914
Oberstleutnant/Oberst Fritz von Selle: 23. November 1914 bis 3. Juli 1918
Oberstleutnant Curt von Wangenheim: 4. Juli bis 16. Dezember 1918

Bekannte Personen (Auswahl)

Bernhard III.: Regimentschef
Georg Hirth: während des Deutsch-Französischen Krieges
Karl Arthur Hartung: 1881 als Einjährig-Freiwilliger
Hermann Quarck: 1896/97 als Einjährig-Freiwilliger
Franz Neelmeyer: als Einjährig-Freiwilliger
Oberstabsarzt Paul Brecht: Regimentsarzt
Gotthard Heinrici: trat am 8. März 1905 als Fahnenjunker in die Armee und in das Regiment ein; erneut Anfang 1919 im Regiment
Hauptmann/Major Helmuth Bohm: 1911 Kompaniechef, 1914 Bataillonskommandeur
Vizefeldwebel d. R. Hermann Adler: mit Beginn des Ersten Weltkriegs
Peter Vogt

Nachwirkung

Als sichtbares Zeichen der Erinnerungskultur an die Geschichte des Regiments und an die gefallenen Regimentsangehörigen sind einige Denkmale bekannt. Ab 1874 war in Gotha ein von Ludwig Bohnstedt entworfenes Landes-Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 aufgestellt, welches zugleich auf Regimentsdenkmal war. 1927 wurde in Gotha ein Gefallenen-Denkmal für das Regiment eingerichtet, welches 1946 aber abgebrochen wurde.^[5] Das Denkmal des 6. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 95 bei Wörth im Elsass und das Denkmal auf der Veste Coburg sind bis in das 21. Jahrhundert als Andenken für die gefallenen Regimentsangehörigen sichtbar.

Denkmale
Gefallenen-Denkmal für das Regiment in Gotha
Denkmal im Elsass
Denkmalbronze
Denkmal an der Veste Coburg

Die sogenannte „95er-Kaserne“ in Coburg ist bis in das 21. Jahrhundert erhalten geblieben.

Siehe auch

Beteiligte Staaten der Militärkonvention zum Norddeutschen Bund und zur Preußischen Armee

Weblinks

Commons: 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Bundesarchiv Freiburg, 160 Jahre Infanterie-Regiment Nr. 95, 1807-1967. Wiedersehenstreffen vom 16.-18. Juni 1967 in Coburg.- Hrsg.: Verein des ehem. Kgl. Preuss. (6. Thür.) Infanterie-Regiments Nr. 95 in Coburg

Literatur

Paul von Abel: Stammliste der Königlich Preußischen Armee. Salzwasser Verlag, Paderborn 2013, ISBN 978-3-7340-0012-6, S. 141–142 (Textarchiv – Internet Archive – Reprint der 1905 bei E.S. Mittler und Sohn in Berlin erschienenen Ausgabe).
Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 603–605.
Buttmann: Kriegsgeschichte des Königlich Preußischen 6. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 95. 1914–1918. Verlag Bernhard Sporn, Zeulenroda 1935.
Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 168.
Georg Lantz: Geschichte der Stammtruppen des 6. Thüringischen Infanterie-Regiments No. 95 als Deutsche Bundes-Kontingente von 1814–1867. Verlag Richard Sattler, Braunschweig 1897.
August Niemann: Das sechste Thüringische Infanterie-Regiment No. 95 im Feldzug gegen Frankreich 1870–1871. Verlag Thienemann, Gotha 1875.
Günther Voigt: Die Infanterie-, Füsilier- bzw. Grenadier-Regimenter 61–99 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 3. Biblio-Verlag, Osnabrück 1982, ISBN 3-7648-1199-4.
Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, 1990, S. 245–247.

Einzelnachweise

↑ Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde. G. Fischer., 1943, S. 181.
↑ ^a ^b ^c ^d Abel: Stammliste der Königlich Preußischen Armee. S. 141–142 (Online bei archive.org).
↑ Abel: Stammlisten, S. 139–140
↑ Abel: Stammlisten, S. 143–144
↑ Heiko Stasjulevics: Das verschwundene Kriegerdenkmal. In: Thüringer Allgemeine. 1. April 2017 (Online-Artikel).

[:0-1] Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde. G. Fischer., 1943, S. 181.

[Abel-Stammlisten-2] Abel: Stammliste der Königlich Preußischen Armee. S. 141–142 (Online bei archive.org).

[3] Abel: Stammlisten, S. 139–140

[4] Abel: Stammlisten, S. 143–144

[Stasjulevics-5] Heiko Stasjulevics: Das verschwundene Kriegerdenkmal. In: Thüringer Allgemeine. 1. April 2017 (Online-Artikel).

[1]

[2]

[3]

[4]

[5]

@@ Zeile 1: / Zeile 1: @@
 {{Infobox Militärische Einheit
 |Name=
+|Bild=[[Datei:Siegelmarke Königlich Preussisches 6. Thüringisches Infanterie Regiment Nr. 95.png|250px]]
-|Bild=
-[[Datei:Siegelmarke Königlich Preussisches 6. Thüringisches Infanterie Regiment Nr. 95.png|100px]]
 |Beschriftung=Siegelmarke des Regiments
-|Daten=1807 bis Januar 1919
+|Daten=1. Oktober 1867 bis Januar 1919
 |Enddatum=
+|Land={{Preußen-1892}}
-|Land=[[Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha]]
-|Streitkräfte=[[Rheinbund]]<br />[[Bundesheer (Deutscher Bund)]]<br />[[Preußische Armee]]
+|Streitkräfte=[[Preußische Armee]]
 |Teilstreitkraft=
 |Teilstreitkraft_Bezeichnung=
@@ Zeile 15: / Zeile 14: @@
 |Gliederung=
 |Mannstärke=
-|Teil_von=[[XI. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich)|XI. Armee-Korps]]<br />[[38. Division (Deutsches Kaiserreich)|38. Division]]
+|Teil_von=[[XI. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich)|XI. Armee-Korps]]<br />[[22. Division (Deutsches Kaiserreich)|22.]]/[[38. Division (Deutsches Kaiserreich)|38. Division]]
 |Stationierungsort=
 |Stationierungsort_Bezeichnung=
 |Herkunft der Soldaten=
-|Historische Stationierungsorte= [[Coburg]]<br />[[Gotha]]
+|Historische Stationierungsorte=[[Gotha]]<br /> [[Hildburghausen]]<br />[[Gotha]]
 |Spitzname=
 |Schutzpatron=
@@ Zeile 42: / Zeile 41: @@
 |Kommandeur1_Bezeichnung=
 }}
-Das '''6. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 95''' war ein [[Infanterie]]-[[Regiment]] der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]], dessen Ursprünge auf das vereinigte ''Regiment der Herzöge von Sachsen'' in dem 1806 von [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] initiiertem [[Rheinbund]] zurückgehen. Friedensstandorte des Regiments waren [[Gotha]] und [[Coburg]].
+Das '''6. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 95''' war ein [[Infanterie]][[Verband (Militär)|verband]] der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]], dessen Ursprünge auf das vereinigte ''Regiment der Herzöge von Sachsen'' in dem 1806 von [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] initiiertem [[Rheinbund]] zurückgehen.
-== Geschichte ==
+== Vorgeschichte ==
-Als [[Stiftung]]stag des ''6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95'' wurde der 18.&nbsp;Februar 1807 festgelegt.<ref>Bis zum 18. Februar 1807 war das erste Kontingent aufgestellt: das Kontingent aus [[Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg|Gotha-Altenburg]] war der Hauptteil des ''Regiments der Herzöge von Sachsen''. Dieser Tag wurde am 23. Oktober 1896 als Stiftungstag festgesetzt.</ref> in der Tradition der [[Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha|Sachsen-Coburg-Gothaischen]] und [[Herzogtum Sachsen-Meiningen|Sachsen-Meiningischen]] [[Rheinbund]]-Kontingente.<ref name=":0">{{Literatur |Titel=Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde |Verlag=G. Fischer. |Datum=1943 |Seiten=181 |Online= |Abruf=}}</ref><ref name="Abel-Stammlisten" /> Für den Rheinbund stellten die sächsischen Fürstentümer das ''Regiment der Herzöge von Sachsen'', zwei Linienbataillone (Gotha-[[Altenburg]] und [[Meiningen]]) und ein leichtes Bataillon ([[Weimar]], [[Coburg]] und [[Hildburghausen]]) zur Verfügung. Das Kontingent aus Gotha-Altenburg war der Hauptteil des ''Regiments der Herzöge von Sachsen''. 1814 endet die gemeinsame Verbindung der Fürstentümer und es wurden neue, eigenständige Einheiten gebildet. So entstanden für Hildburghausen mit Weimar das [[5. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 94 (Großherzog von Sachsen)|Infanterie-Regiment Nr. 94]]<ref>Abel: Stammlisten, S. 139–140</ref> und für Gotha-Altenburg das [[7. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 96|Infanterie-Regiment Nr. 96]].<ref>Abel: Stammlisten, S. 143–144</ref> Coburg und Meiningen stellten gemeinsam ein Linien- und ein [[Landwehr]]-Bataillon auf. 1815 wurden durch Meiningen und Hildburghausen gemeinsam und durch Coburg je ein Bataillon bestehend aus 3.&nbsp;Kompanien mit Linie und Landwehreinheiten aufgestellt. Bereits im nächsten Jahr bestand für zehn Jahre in Coburg und Saalfeld je ein [[Füsilier]]-Bataillon und zusätzlich in Meiningen zwei und in Hildburghausen eine Kompanie. 1826 erfolgt die Zusammenlegung von Gotha mit Coburg und Saalfeld und Hildburghausen mit Meiningen. In Coburg-Gotha entstehen damit ein Regiment mit anfangs acht, später mit sechs Kompanien. Meiningen-Hildburghausen bildet ein Schützen-Bataillon mit fünf Kompanien. Mit dieser Umstrukturierung wurden die Standorte auf Gotha, Coburg und Meiningen festgelegt. Coburg-Gotha schließt 1850 mit Preußen eine [[Militärkonvention]] ab, wodurch eine Regiment mit einem [[Musketiere|Musketier]]-Bataillon (Gotha) und ein Füsilier-Bataillon (Coburg) mit jeweils vier Kompanien entsteht. 1855 wird das Bataillon aus Meiningen-Hildburghausen zu einem Regiment mit zwei Bataillone und vier Kompanien aufgestockt und 1861 als [[2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32]] aufgestellt. Ab dem 26.&nbsp;Juni 1867 geht aufgrund der Militärkonvention die Führung auf Preußen über.
+Bis zum 18. Februar 1807 war das erste Kontingent aufgestellt: das Kontingent aus [[Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg|Gotha-Altenburg]] war der Hauptteil des ''Regiments der Herzöge von Sachsen''. Dieser Tag wurde am 23. Oktober 1896 als Stiftungstag festgesetzt.</ref> in der Tradition der [[Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha|Sachsen-Coburg-Gothaischen]] und [[Herzogtum Sachsen-Meiningen|Sachsen-Meiningischen]] [[Rheinbund]]-Kontingente.<ref name=":0">{{Literatur |Titel=Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde |Verlag=G. Fischer. |Datum=1943 |Seiten=181 |Online= |Abruf=}}</ref><ref name="Abel-Stammlisten" /> Für den Rheinbund stellten die sächsischen Fürstentümer das ''Regiment der Herzöge von Sachsen'', zwei Linienbataillone (Gotha-[[Altenburg]] und [[Meiningen]]) und ein leichtes Bataillon ([[Weimar]], [[Coburg]] und [[Hildburghausen]]) zur Verfügung. Das Kontingent aus Gotha-Altenburg war der Hauptteil des ''Regiments der Herzöge von Sachsen''. 1814 endet die gemeinsame Verbindung der Fürstentümer und es wurden neue, eigenständige Einheiten gebildet. So entstanden für Hildburghausen mit Weimar das [[5. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 94 (Großherzog von Sachsen)|Infanterie-Regiment Nr. 94]]<ref>Abel: Stammlisten, S. 139–140</ref> und für Gotha-Altenburg das [[7. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 96|Infanterie-Regiment Nr. 96]].<ref>Abel: Stammlisten, S. 143–144</ref> Coburg und Meiningen stellten gemeinsam ein Linien- und ein [[Landwehr]]-Bataillon auf. 1815 wurden durch Meiningen und Hildburghausen gemeinsam und durch Coburg je ein Bataillon bestehend aus 3.&nbsp;Kompanien mit Linie und Landwehreinheiten aufgestellt. Bereits im nächsten Jahr bestand für zehn Jahre in Coburg und Saalfeld je ein [[Füsilier]]-Bataillon und zusätzlich in Meiningen zwei und in Hildburghausen eine Kompanie. 1826 erfolgt die Zusammenlegung von Gotha mit Coburg und Saalfeld und Hildburghausen mit Meiningen. In Coburg-Gotha entstehen damit ein Regiment mit anfangs acht, später mit sechs Kompanien. Meiningen-Hildburghausen bildet ein Schützen-Bataillon mit fünf Kompanien. Mit dieser Umstrukturierung wurden die Standorte auf Gotha, Coburg und Meiningen festgelegt. Coburg-Gotha schließt 1850 mit Preußen eine [[Militärkonvention]] ab, wodurch eine Regiment mit einem [[Musketiere|Musketier]]-Bataillon (Gotha) und ein Füsilier-Bataillon (Coburg) mit jeweils vier Kompanien entsteht. 1855 wird das Bataillon aus Meiningen-Hildburghausen zu einem Regiment mit zwei Bataillone und vier Kompanien aufgestockt und 1861 als [[2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32]] aufgestellt. Ab dem 26.&nbsp;Juni 1867 geht aufgrund der Militärkonvention die Führung auf Preußen über.
+== Geschichte ==
-Aufgestellt wurde das ''6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95'' am 1.&nbsp;Oktober 1867. Der Stiftungstag 18.&nbsp;Februar 1807 wurde am 23.&nbsp;Oktober 1896 rückwirkend per [[Kabinettsorder|A.K.O.]] festgelegt. Neben dem Stab war auch noch das I.&nbsp;Bataillon in Gotha stationiert, wobei das II.&nbsp;Bataillon in Hildburghausen und das III.&nbsp;Bataillon in Coburg beheimatet waren. Am 15.&nbsp;September 1873 wird die Militärkonvention erneuert. Die 7.&nbsp;Kompanie des Regiments wird am 1.&nbsp;April 1881 an das [[1. Oberrheinisches Infanterie-Regiment Nr. 97|Infanterie-Regiment Nr. 97]] und am 1.&nbsp;April 1887 die 6.&nbsp;Kompanie an das [[Infanterie-Regiment „von Wittich“ (3. Kurhessisches) Nr. 83|Infanterie-Regiment Nr. 83]] abgegeben. Am 2.&nbsp;Oktober 1893 wird die Errichtung einen anfangs IV.&nbsp;Halb-Bataillons befohlen, welches am 1.&nbsp;April 1897 als Vollbataillon an das neu aufgestellte [[1. Ober-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 167|Infanterie-Regiment Nr.&nbsp;167]] abgegeben wird.<ref name="Abel-Stammlisten" />
+Das '''6. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 95''' wurde am 1.&nbsp;Oktober 1867 aufgestellt und der Stiftungstag durch [[Kabinettsorder|A.K.O.]] am 23.&nbsp;Oktober 1896 rückwirkend auf den 18.&nbsp;Februar 1807 festgelegt. Der Stab und das I.&nbsp;Bataillon waren in Gotha, das II.&nbsp;Bataillon in Hildburghausen und das Füsilier-Bataillon in Coburg stationiert. Am 15.&nbsp;September 1873 wird die Militärkonvention erneuert. Die 7.&nbsp;Kompanie des Regiments wird am 1.&nbsp;April 1881 an das [[1. Oberrheinisches Infanterie-Regiment Nr. 97|Infanterie-Regiment Nr. 97]] und am 1.&nbsp;April 1887 die 6.&nbsp;Kompanie an das [[Infanterie-Regiment „von Wittich“ (3. Kurhessisches) Nr. 83|3. Hessische Infanterie-Regiment Nr. 83]] abgegeben. Am 2.&nbsp;Oktober 1893 wird die Errichtung einen anfangs IV.&nbsp;Halb-Bataillons befohlen, welches am 1.&nbsp;April 1897 als Vollbataillon an das neu aufgestellte [[1. Ober-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 167|Infanterie-Regiment Nr.&nbsp;167]] abgegeben wird.<ref name="Abel-Stammlisten" />
-Das Regiment war der [[76. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|76. Infanterie-Brigade]] bei der [[38. Division (Deutsches Kaiserreich)|38. Division]] unterstellt. Während des Krieges wechselte die Unterstellung unter die [[83. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|83.&nbsp;Infanterie-Brigade]].
+Das Regiment war zunächst der [[43. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|43. Infanterie-Brigade]] der [[22. Division (Deutsches Kaiserreich)|22. Division]] unterstellt. Später kam der Verband zur [[76. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|76. Infanterie-Brigade]] der [[38. Division (Deutsches Kaiserreich)|38. Division]]. Während des Ersten Weltkrieges wechselte die Unterstellung am 15. Mai 1915 zur [[83. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|83.&nbsp;Infanterie-Brigade]].
 == Garnisonen und Standorte ==
@@ Zeile 58: / Zeile 58: @@
 Gotha-Bürgeraue 2-CTH.JPG|Kaserne an der Bürgeraue, erbaut 1843–1845, Architekt: Hofbaumeister Gustav Eberhard, Nutzung durch Militär und Polizei bis Anfang der 1980er Jahre, Nachnutzung als Kaufland-Filiale, Ersatzbau: [[Friedenstein-Kaserne]].
 </gallery>
 == Einsätze des Regiments ==
 Im Verlauf seines Bestehens nahm das Regiment an etlichen [[Operation (Militär)|militärischen Operationen]], [[Feldzug|Feldzügen]] und [[Krieg]]en teil. In Friedenszeiten wurden üblicherweise nur Übungen veranstaltet oder beispielsweise an den sogenannten [[Kaisermanöver (Deutsches Kaiserreich)|Kaisermanövern]] teilgenommen. Nachfolgend eine Auswahl der Vorkommnisse:<ref name="Abel-Stammlisten" />
@@ Zeile 66: / Zeile 67: @@
 {{Siehe auch|38. Division (Deutsches Kaiserreich)#Gefechtskalender}}
+=== Verbleib ===
+Nach [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Kriegsende]] wurde der Stab und das I. Bataillon am 16./17. Dezember 1918 in Gotha, das II. Bataillon vom 17.–29. Dezember 1918 in Hildburghausen und das III. Bataillon im gleichen Zeitraum in Coburg [[Demobilisierung|demobilisiert]]. Die Abwickungsstelle befand sich in Coburg, wo das Regiment schließlich im Januar 1919 aufgelöst wurde. Aus Teilen bildeten sich verschiedene [[Freikorps|Freiformationen]]. Die 1. und 2. Freiwilligen-Kompanie traten zum Infanterieregiment des Hessen-Thüringen-Waldeckschen Freikorps. Diese Formation ging im Oktober 1919 im I. und III. Bataillon des Reichswehr-Infanterie-Regiments 21 auf. Zudem bildete sich eine Heimatschutz-MG-Kompanie, die im Oktober 1919 als 1. MG-Kompanie in das Rechswehr-Infanterie-Regiment 21 eingegliedert wurde.
+Die [[Traditionsübernahme (Militär)|Tradition]] übernahm in der [[Reichswehr]] durch Erlass des Chefs der Heeresleitung [[General der Infanterie]] [[Hans von Seeckt]] vom 24. August 1921 die in [[Sondershausen]], ab 1925 in Weimar stationierte 5. Kompanie des [[15. Infanterie-Regiment (Reichswehr)|15. Infanterie-Regiments]]
 == Kommandeure ==
 <div style="column-width:15em; column-count:2;">
-* [[Oberst]] [[Hermann von Fabeck]]: vom 25. September 1867 bis 6. Februar 1868
+* [[Oberst]] [[Hermann von Fabeck]]: 25. September 1867 bis 6. Februar 1868
-* [[Friedrich von Beckedorff]]: vom 7. Februar 1868 bis 21. Dezember 1872
+* [[Friedrich von Beckedorff]]: 7. Februar 1868 bis 21. Dezember 1872
-* [[Oberstleutnant]] [[Oskar von Klaß]]: vom 28. Dezember 1872 bis 21. März 1873 (mit der Führung beauftragt)
+* [[Oberstleutnant]] [[Oskar von Klaß]]: 28. Dezember 1872 bis 21. März 1873 (mit der Führung beauftragt)
-* Oberst Oskar von Klaß: vom 22. März 1873 bis 12. Mai 1879
+* Oberst Oskar von Klaß: 22. März 1873 bis 12. Mai 1879
-* Oberstleutnant/Oberst [[Ferdinand von Wulffen]]: vom 13. Mai bis 11. Juli 1879
+* Oberstleutnant/Oberst [[Ferdinand von Wulffen]]: 13. Mai bis 11. Juli 1879
-* Oberst [[Hermann von Wickede (General)|Hermann von Wickede]]: vom 12. Juli 1879 bis 17. Oktober 1881
+* Oberst [[Hermann von Wickede (General)|Hermann von Wickede]]: 12. Juli 1879 bis 17. Oktober 1881
-* Oberst [[Hermann von Malotki]]: vom 18. Oktober 1881 bis 11. November 1885
+* Oberst [[Hermann von Malotki]]: 18. Oktober 1881 bis 11. November 1885
-* Oberst [[Richard von Westernhagen]]: vom 12. November 1885 bis 13. April 1887
+* Oberst [[Richard von Westernhagen]]: 12. November 1885 bis 13. April 1887
-* Oberstleutnant [[Heinrich von Treskow]]: vom 14. April bis 15. Juli 1887 (mit der Führung beauftragt)
+* Oberstleutnant [[Heinrich von Treskow]]: 14. April bis 15. Juli 1887 (mit der Führung beauftragt)
-* Oberst Heinrich von Treskow: vom 16. Juli 1887 bis 14. Februar 1890
+* Oberst Heinrich von Treskow: 16. Juli 1887 bis 14. Februar 1890
-* Oberstleutnant [[Viktor von Usedom]]: vom 15. Februar bis 23. März 1890 (mit der Führung beauftragt)
+* Oberstleutnant [[Viktor von Usedom]]: 15. Februar bis 23. März 1890 (mit der Führung beauftragt)
-* Oberst Viktor von Usedom: vom 24. März 1890 bis 24. März 1893
+* Oberst Viktor von Usedom: 24. März 1890 bis 24. März 1893
-* Gustav Sandes von Hoffmann: vom 25. März 1893 bis 29. August 1894
+* Gustav Sandes von Hoffmann: 25. März 1893 bis 23. August 1894
-* Oberst [[Gustav von Rex]]: vom 30. August 1894 bis 14. Juli 1898
+* Oberstleutnant [[Gustav von Rex]]: 30. August bis 11. September 1894 (mit der Führung beauftragt)
-* Oberst [[Heinrich von Gablenz]]: vom 15. Juli 1898 bis 17. August 1901
+* Oberst [[Gustav von Rex]]: 12.September 1894 bis 14. Juni 1898
-* Oberst [[Paul Schuler von Senden]]: vom 18. August 1901 bis 14. September 1905
+* Oberst [[Heinrich von Gablenz]]: 15. Juni 1898 bis 17. August 1901
-* Oberst Seth Max von Mühlenfels: vom 15. September 1905 bis 17. Februar 1908
+* Oberst [[Paul Schuler von Senden]]: 18. August 1901 bis 14. September 1905
-* Oberst [[Ernest von Ruville]]: vom 18. Februar 1908 bis 21. März 1910
+* Oberst Seth Max von Mühlenfels: 15. September 1905 bis 17. Februar 1908
-* Oberst [[Nikolaus von Below (General, 1855)|Nikolaus von Below]]: vom 22. März 1910 bis 21. März 1913
+* Oberst [[Ernest von Ruville]]: 18. Februar 1908 bis 21. März 1910
-* Oberst Walther von Berg: vom 22. März 1913 bis 19. November 1914 (†)
+* Oberst [[Nikolaus von Below (General, 1855)|Nikolaus von Below]]: 22. März 1910 bis 21. März 1913
-* Oberstleutnant/Oberst [[Fritz von Selle]]: vom 23. November 1914 bis 3. Juli 1918, vorher Kommandeur des III. Bataillons
+* Oberst Walther von Berg: 22. März 1913 bis 19. November 1914
-* Oberstleutnant Curt von Wangenheim (* 1872): vom 4. Juli 1918 bis 16. Dezember 1918
+* Oberstleutnant/Oberst [[Fritz von Selle]]: 23. November 1914 bis 3. Juli 1918
+* Oberstleutnant Curt von Wangenheim: 4. Juli bis 16. Dezember 1918
 </div>
 == Bekannte Personen (Auswahl) ==
 <div style="column-width:15em; column-count:2;">
-* [[Bernhard III. (Sachsen-Meiningen)|Bernhard III.]]: [[Ordonnanzoffizier]]
+* [[Bernhard III. (Sachsen-Meiningen)|Bernhard III.]]: [[Regimentschef]]
-* [[Georg Hirth]]: während des [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieges]]
+* [[Georg Hirth]]: während des Deutsch-Französischen Krieges
 * [[Karl Arthur Hartung]]: 1881 als [[Einjährig-Freiwilliger]]
 * [[Hermann Quarck]]: 1896/97 als Einjährig-Freiwilliger
@@ Zeile 107: / Zeile 114: @@
 </div>
-== Auflösung und Nachwirkung ==
+== Nachwirkung ==
+Als sichtbares Zeichen der [[Erinnerungskultur]] an die Geschichte des Regiments und an die gefallenen Regimentsangehörigen sind einige Denkmale bekannt. Ab 1874 war in Gotha ein von [[Ludwig Bohnstedt]] entworfenes Landes-Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 aufgestellt, welches zugleich auf Regimentsdenkmal war. 1927 wurde in Gotha ein [[Denkmal Infanterieregiment Nr. 95|Gefallenen-Denkmal für das Regiment]] eingerichtet, welches 1946 aber abgebrochen wurde.<ref name="Stasjulevics" /> Das Denkmal des 6. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 95 bei Wörth im Elsass und das Denkmal auf der [[Veste Coburg]] sind bis in das 21. Jahrhundert als Andenken für die gefallenen Regimentsangehörigen sichtbar.
-Im September/Oktober 1918 wurde das Regiment an der Westfront aufgerieben und im Dezember 1918 aufgelöst.<ref name=":0" />
-In der [[Reichswehr]] wurde die Tradition durch die 5. Kompanie des [[15. Infanterie-Regiment (Reichswehr)|15. Infanterie-Regiments]] übernommen.
-Als sichtbares Zeichen der [[Erinnerungskultur]] an die Geschichte des Regiments und an die gefallenen Regimentsangehörigen sind einige Denkmale bekannt. Ab 1874 war in Gotha ein von [[Ludwig Bohnstedt]] entworfenes Landes-Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/1871 aufgestellt, welches zugleich auf Regimentsdenkmal war. 1927 wurde in Gotha ein [[Denkmal Infanterieregiment Nr. 95|Gefallenen-Denkmal für das Regiment]] eingerichtet, welches 1946 aber abgebrochen wurde.<ref name="Stasjulevics" /> Das Denkmal des 6. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 95 bei Wörth im Elsass und das Denkmal auf der [[Veste Coburg]] sind bis in das 21. Jahrhundert als Andenken für die gefallenen Regimentsangehörigen sichtbar.
 <gallery caption="Denkmale"  widths="150" heights="110"  perrow="4" mode="nolines" class="center">
 Soldat 95.jpg|Gefallenen-Denkmal für das Regiment in Gotha
@@ Zeile 120: / Zeile 123: @@
 </gallery>
-Die sogenannte ''95er-Kaserne'' in Coburg ist bis in das 21. Jahrhundert erhalten geblieben.
+Die sogenannte „95er-Kaserne“ in Coburg ist bis in das 21. Jahrhundert erhalten geblieben.
 {{Hauptartikel|Coburger Kasernen#95er-Kaserne}}
@@ Zeile 132: / Zeile 135: @@
 == Literatur ==
 * {{BibISBN|978-3-7340-0012-6|Seiten=141–142}}<!--Abel, Stammliste der Königlich Preußischen Armee (1905) -->
+* [[Claus von Bredow]]: ''Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres.'' Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 603–605.
-* {{Literatur
+* Buttmann: ''Kriegsgeschichte des Königlich Preußischen 6. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 95. 1914–1918.'' Verlag Bernhard Sporn, Zeulenroda 1935.
-   |Autor=[[Klaus von Bredow]], Ernst von Wedel
+* [[Jürgen Kraus (Historiker)|Jürgen Kraus]]: ''Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918.'' Teil VI: ''Infanterie.'' Band 1: ''Infanterie-Regimenter.'' Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 168.
-   |Titel=Historische Rang- und Stammliste des Deutschen Heeres
+* Georg Lantz: ''Geschichte der Stammtruppen des 6. Thüringischen Infanterie-Regiments No. 95 als Deutsche Bundes-Kontingente von 1814–1867.'' Verlag Richard Sattler, Braunschweig 1897.
-   |Band=1,2
+* August Niemann: Das sechste Thüringische Infanterie-Regiment No. 95 im Feldzug gegen Frankreich 1870–1871.'' Verlag Thienemann, Gotha 1875.
-   |Verlag=Biblio
-   |Ort=Osnabrück
-   |Datum=1972
-   |ISBN=3-7648-0847-0}}
 * {{Literatur |Autor=Günther Voigt |Titel=Die Infanterie-, Füsilier- bzw. Grenadier-Regimenter 61–99 der preussischen Armee |Hrsg=[[Dermot Bradley]], [[Hans Bleckwenn]] |Sammelwerk=Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen |Band=3 |Ort=Osnabrück |Verlag=Biblio-Verlag |Datum=1982 |ISBN=3-7648-1199-4}}
-* Günter Wegner: ''Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939''. Biblio Verlag, 1990, S. 245 ff.
+* Günter Wegner: ''Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939.'' Biblio Verlag, 1990, S. 245–247.
 == Einzelnachweise ==
@@ Zeile 161: / Zeile 161: @@
 {{Normdaten|TYP=k|GND=16138584-9|VIAF=220638584}}
-[[Kategorie:Gegründet 1807]]
+[[Kategorie:Gegründet 1867]]
 [[Kategorie:Aufgelöst 1919]]
 [[Kategorie:Infanterieverband (Preußen)|Infanterieregiment 095]]
 [[Kategorie:Militärischer Verband im Deutsch-Französischen Krieg]]
 [[Kategorie:Infanterie-Regiment des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg|Preussen Infanterieregiment #::95]]
-[[Kategorie:Militärischer Verband (Sachsen)|Infanterie-Regiment #:95]]

„6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95“ – Versionsunterschied

Version vom 28. Juni 2024, 22:37 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Geschichte

Garnisonen und Standorte

Einsätze des Regiments

Verbleib

Kommandeure

Bekannte Personen (Auswahl)

Nachwirkung

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

Navigationsmenü

6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95
Siegelmarke des Regiments
Aktiv	1. Oktober 1867 bis Januar 1919
Staat	Preussen Konigreich Preußen
Streitkräfte	Preußische Armee
Truppengattung	Infanterie
Unterstellung	XI. Armee-Korps 22./38. Division
Ehemalige Standorte	Gotha Hildburghausen Gotha
Führung
Kommandeur	s. Abschnitt Kommandeure

„6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95“ – Versionsunterschied

Version vom 28. Juni 2024, 22:37 Uhr

Vorgeschichte

Geschichte

Garnisonen und Standorte

Einsätze des Regiments

Verbleib

Kommandeure

Bekannte Personen (Auswahl)

Nachwirkung

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

Navigationsmenü

Suche