„Alfred von Wegerer“ – Versionsunterschied

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'''Alfred Camille Rudolf Reinhold Leo Arthur von Wegerer''' (* [[22. Februar]] [[1880]] in [[Rastatt]]; † [[19. Juli]] [[1945]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Major]] und [[Historiker]]. Er gilt als Kämpfer gegen die „[[Kriegsschuldlüge]]“.
'''Alfred Camille Rudolf Reinhold Leo Arthur von Wegerer''' (* [[22. Februar]] [[1880]] in [[Rastatt]]; † [[19. Juli]] [[1945]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Major]] und [[Historiker]], der als Kämpfer gegen die „[[Kriegsschuldlüge]]“ gilt.


== Leben ==
== Leben ==

=== Herkunft ===
=== Herkunft ===
Alfred von Wegerer war der Sohn des Leutnants und späteren Generals [[Rudolf von Wegerer]] (* 1852). Seine Mutter war die Dichterin Asta, geborene [[Seebach (Adelsgeschlecht)|von Seebach]] und Tochter vom Staatsminister [[Camillo von Seebach]]. Sein Großvater war [[August Ferdinand von Wegerer]] (1812–1887).<ref name=":0">{{Literatur |Titel=[[Wer ist's?]] |Verlag=Verlag von H.A. Ludwig Degener |Datum=1909 |Seiten=1513}}</ref>
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=== Werdegang ===
=== Werdegang ===
Nach dem Besuch des [[Kadettenanstalt|Kadettenkorps]] wurde Wegerer am 22. März 1900 als [[Leutnant]] im [[Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80|Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Hessisches) Nr. 80]] der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] in [[Wiesbaden]] angestellt.<ref name=":0" /> Er diente als [[Adjutant]] des I. Bataillons und stieg Mitte Oktober 1909 zum [[Oberleutnant]] auf. Ab 1910 absolvierte er zur weiteren Ausbildung für drei Jahre die [[Preußische Kriegsakademie|Kriegsakademie]] in Berlin und wurde am 18. Oktober 1913 unter Beförderung zum [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] ohne [[Offizierspatent|Patent]] in das [[Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen“ (Hannoversches) Nr. 73]] versetzt. Das Patent zu seinem [[Dienstgrad]] erhielt er am 27. Januar 1914.
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1909 war er als [[Leutnant]] im Füsilier-Regiment 80.<ref name=":0" /> Ab 1910 war er für drei Jahre an die Kriegsakademie nach Berlin kommandiert und wurde am 18. Oktober 1913 [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] im Füsilier-Regiment 73 ([[Hannover]]). Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war er [[Kompanieführer]] und [[Bataillonskommandeur]], bevor er im November 1917 zur Verwendung zur [[Heeresgruppe Yıldırım|Heeresgruppe Yilderim]] kam. Im März 1918 wurde er deutscher [[Generalstabsoffizier]] beim osmanischen [[4. Armee (Osmanisches Reich)|AOK 4]] und wurde im Oktober des gleichen Jahres [[Verbindungsoffizier]] der [[2. Armee (Osmanisches Reich)|osmanischen 2. Armee]].

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Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war Wegerer [[Kompaniechef]] und [[Bataillonskommandeur]], bevor er im November 1917 in das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] zur [[Heeresgruppe Yıldırım|Heeresgruppe Yilderim]] kam. Im März 1918 wurde er deutscher [[Generalstabsoffizier]] beim osmanischen [[4. Armee (Osmanisches Reich)|AOK 4]] und im Oktober des gleichen Jahres [[Verbindungsoffizier]] der [[2. Armee (Osmanisches Reich)|osmanischen 2. Armee]].


Nach dem Krieg war er von April bis Juni 1919 beim [[Grenzschutz Ost]] und kam im Oktober 1919 zur [[Sicherheitspolizei (Weimarer Republik)|Sicherheitspolizei]]. Am 20. Dezember 1919 wurde er Major und am 1. April 1920 verabschiedet.
Nach dem Krieg war er von April bis Juni 1919 beim [[Grenzschutz Ost]] und kam im Oktober 1919 zur [[Sicherheitspolizei (Weimarer Republik)|Sicherheitspolizei]]. Am 20. Dezember 1919 wurde er [[Major]] und am 1. April 1920 verabschiedet.


Von 1914 bis 1921 war er Mitarbeiter der antikommunistischen „[[Antibolschewistische Liga|Liga zum Schutze der deutschen Kultur]]“ und wurde in der Zeit des Nationalsozialismus als Vorkämpfer gegen die Kriegsschuldlüge verehrt. Ab 1. Oktober 1921 war er erst Geschäftsführer und dann bis zur Auflösung am 1. Januar 1937 Leiter der [[Zentralstelle für Erforschung der Kriegsursachen]] in Berlin.<ref>''Der Grosse Brockhaus''. Band 12, 1957, S. 384.</ref> Im Rahmen der Zentralstelle war er am 1. Juli 1923 Gründer der ''[[Die Kriegsschuldfrage: Berliner Monatshefte|Berliner Monatshefte]]''. Im Herbst des gleichen Jahres gründete er die Gesellschaft für Erforschung der Kriegsursachen. Ab 1. Oktober 1930 war er bei der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres angestellt.
Von 1914 bis 1921 war er Mitarbeiter der antikommunistischen „[[Antibolschewistische Liga|Liga zum Schutze der deutschen Kultur]]“ und wurde in der Zeit des Nationalsozialismus als Vorkämpfer gegen die Kriegsschuldlüge verehrt. Ab 1. Oktober 1921 war er erst Geschäftsführer und dann bis zur Auflösung am 1. Januar 1937 Leiter der [[Zentralstelle für Erforschung der Kriegsursachen]] in Berlin.<ref>''Der Grosse Brockhaus.'' Band 12, 1957, S. 384.</ref> Im Rahmen der Zentralstelle war er am 1. Juli 1923 Gründer der ''[[Die Kriegsschuldfrage: Berliner Monatshefte|Berliner Monatshefte]]''. Im Herbst des gleichen Jahres gründete er die Gesellschaft für Erforschung der Kriegsursachen. Ab 1. Oktober 1930 war er bei der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres angestellt.


Im Februar 1933 erklärte seinen Beitritt zur [[Deutschnationale Volkspartei|Deutschnationalen Volkspartei]].<ref>Erzgebirgischer Volksfreund vom 17. Februar 1933.</ref> Für sein Kampf gegen die „Kriegsschuldlüge“ war er von der [[Universität Gießen]] mit dem [[Ehrendoktor]] ausgezeichnet worden.<ref>{{Literatur |Titel=Deutschland im Ersten Weltkrieg: Vorbereitung, Entfesselung und Verlauf des Krieges bis Ende 1914 |Verlag=Leipziger Universitätsverlag |Datum=2004 |ISBN=978-3-937209-84-5 |Seiten=23}}</ref>
Im Februar 1933 erklärte seinen Beitritt zur [[Deutschnationale Volkspartei|Deutschnationalen Volkspartei]].<ref>''Erzgebirgischer Volksfreund'' vom 17. Februar 1933.</ref> Für sein Kampf gegen die „Kriegsschuldlüge“ verlieh ihm die [[Universität Gießen]] die [[Ehrendoktor]]würde.<ref>{{Literatur |Titel=Deutschland im Ersten Weltkrieg: Vorbereitung, Entfesselung und Verlauf des Krieges bis Ende 1914 |Verlag=Leipziger Universitätsverlag |Datum=2004 |ISBN=978-3-937209-84-5 |Seiten=23}}</ref>


Im Laufe seiner Karriere schrieb er über 300 Aufsätze.
Im Laufe seiner Karriere schrieb er über 300 Aufsätze.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Edmund Glaise von Horstenau]], [[Peter Broucek]]: ''Ein General im Zwielicht: K.u.K. Generalstabsoffizier und Historiker''. [[Böhlau Verlag|Böhlau]], 1980, S. 549.
* [[Edmund Glaise von Horstenau]], [[Peter Broucek]]: ''Ein General im Zwielicht: K.u.K. Generalstabsoffizier und Historiker.'' [[Böhlau Verlag|Böhlau]], 1980, S. 549.


== Weblinks ==
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Version vom 22. April 2024, 08:48 Uhr

Alfred Camille Rudolf Reinhold Leo Arthur von Wegerer (* 22. Februar 1880 in Rastatt; † 19. Juli 1945 in Berlin) war ein deutscher Major und Historiker, der als Kämpfer gegen die „Kriegsschuldlüge“ gilt.

Leben

Herkunft

Alfred von Wegerer war ein Sohn des preußischen Generals der Infanterie Rudolf von Wegerer (1852–1929). Seine Mutter war die Dichterin Asta, geborene von Seebach und Tochter des Staatsministers Camillo von Seebach. Sein Großvater war August Ferdinand von Wegerer (1812–1887).[1]

Werdegang

Nach dem Besuch des Kadettenkorps wurde Wegerer am 22. März 1900 als Leutnant im Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Hessisches) Nr. 80 der Preußischen Armee in Wiesbaden angestellt.[1] Er diente als Adjutant des I. Bataillons und stieg Mitte Oktober 1909 zum Oberleutnant auf. Ab 1910 absolvierte er zur weiteren Ausbildung für drei Jahre die Kriegsakademie in Berlin und wurde am 18. Oktober 1913 unter Beförderung zum Hauptmann ohne Patent in das Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen“ (Hannoversches) Nr. 73 versetzt. Das Patent zu seinem Dienstgrad erhielt er am 27. Januar 1914.

Im Ersten Weltkrieg war Wegerer Kompaniechef und Bataillonskommandeur, bevor er im November 1917 in das Osmanische Reich zur Heeresgruppe Yilderim kam. Im März 1918 wurde er deutscher Generalstabsoffizier beim osmanischen AOK 4 und im Oktober des gleichen Jahres Verbindungsoffizier der osmanischen 2. Armee.

Nach dem Krieg war er von April bis Juni 1919 beim Grenzschutz Ost und kam im Oktober 1919 zur Sicherheitspolizei. Am 20. Dezember 1919 wurde er Major und am 1. April 1920 verabschiedet.

Von 1914 bis 1921 war er Mitarbeiter der antikommunistischen „Liga zum Schutze der deutschen Kultur“ und wurde in der Zeit des Nationalsozialismus als Vorkämpfer gegen die Kriegsschuldlüge verehrt. Ab 1. Oktober 1921 war er erst Geschäftsführer und dann bis zur Auflösung am 1. Januar 1937 Leiter der Zentralstelle für Erforschung der Kriegsursachen in Berlin.[2] Im Rahmen der Zentralstelle war er am 1. Juli 1923 Gründer der Berliner Monatshefte. Im Herbst des gleichen Jahres gründete er die Gesellschaft für Erforschung der Kriegsursachen. Ab 1. Oktober 1930 war er bei der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres angestellt.

Im Februar 1933 erklärte seinen Beitritt zur Deutschnationalen Volkspartei.[3] Für sein Kampf gegen die „Kriegsschuldlüge“ verlieh ihm die Universität Gießen die Ehrendoktorwürde.[4]

Im Laufe seiner Karriere schrieb er über 300 Aufsätze.

Literatur

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Wer ist's? Verlag von H.A. Ludwig Degener, 1909, S. 1513.
  2. ↑ Der Grosse Brockhaus. Band 12, 1957, S. 384.
  3. ↑ Erzgebirgischer Volksfreund vom 17. Februar 1933.
  4. ↑ Deutschland im Ersten Weltkrieg: Vorbereitung, Entfesselung und Verlauf des Krieges bis Ende 1914. Leipziger Universitätsverlag, 2004, ISBN 978-3-937209-84-5, S. 23.
Personendaten
NAME Wegerer, Alfred von
ALTERNATIVNAMEN Wegerer, Alfred Camille Rudolf Reinhold Leo Arthur von (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Major und Historiker
GEBURTSDATUM 22. Februar 1880
GEBURTSORT Rastatt
STERBEDATUM 19. Juli 1945
STERBEORT Berlin
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