„Joseph Güttler“ – Versionsunterschied

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Version vom 27. Juli 2024, 15:37 Uhr

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Joseph Güttler, auch Josef Güttler (* 8. Dezember 1841 in Hain, Kreis Habelschwerdt, heute Bolków, Polen; † 13. Oktober 1912 in Langenbrück, Kreis Habelschwerdt, heute Mostowice, Gmina Bystrzyca Kłodzka, Polen) war ein schlesischer Chorrektor und Komponist.

Leben

Güttler erhielt seine Ausbildung am Breslauer Lehrerseminar von Seminarmusiklehrer Schnabel, dem Sohn des Komponisten Joseph Ignaz Schnabel, und war zu dieser Zeit ein eifriger Sänger in der Breslauer „Singakademie“. Von 1872 bis 1903 wirkte er als Hauptlehrer und Chorrektor in Langenbrück, wo er auch starb.[1]

Güttler galt als hervorragender Organist. Als Komponist war er beeinflusst von der Breslauer Schule um Joseph Ignaz Schnabel, Moritz Brosig und Max Filke. Er komponierte rund 450 kirchenmusikalische Werke. Sein Gesamtwerk wird auf etwa 600 Kompositionen geschätzt, von denen viele verloren gegangen sein dürften, weil die Manuskripte zur Herstellung von Abschriften von Hand zu Hand wanderten und oft nicht mehr an den Komponisten zurückgegeben wurden.[2] Damit gilt er neben Ignaz Reimann als einer der produktivsten Komponisten Schlesiens.[3] Seine Werke sind volkstümlich schlicht gehalten und an die aufführungstechnischen Möglichkeiten kleiner Ensembles und Landchöre angepasst.

Werke

Messen
Requiems
Werke für Singstimmen, Chor und Instrumente (teilweise ad libitum)
Instrumentalwerke
  • 12 kurze Präludien zum Gebrauch beim öffentlichen Gottesdienst für Orgel op. 95
  • 12 Pastoral-Präludien für die hl. Weihnachtszeit op. 122
  • Der Weg zum Grabe. Trauermarsch Nr. 1 für Blechinstrumente
  • Trauermarsch Nr. 2 für Blechinstrumente

Aufnahmen/Tonträger

  • Lass mich deine Leiden singen. In: Christ ist erstanden. Werke von Ignaz Reimann, Joseph Güttler, Tomás Luis de Victoria und Amand Ferdinand Nentwig. Sängerbund Mühldorf e. V., Collegium Musicum Mühldorf, Josef Überacker (Orgel), Josef Rolle (Leitung). Aufnahme 1985. Wünschelburger Edition, F 669 302[5] (mehrfach auf CD wiederveröffentlicht[6]).[Anm. 1]

Literatur

  • Lothar Hoffmann-Erbrecht (Hrsg.): Schlesisches Musiklexikon. Wißner, Augsburg 2001, ISBN 3-89639-242-5, S. 240.
  • Pazdírkův hudební slovník naučný : Část osobní. Sv. 1: A–K. Pazdírek, Brno 1937 (abgerufen über WBIS, Z74227).
  • Paul Preis: Musik- und Theaterleben von Stadt und Kreis Glatz. Ein Rückblick. Band 2: Kreis Glatz. Lüdenscheid 1969, S. 350 (Anm. 144) u. 379 (Anm. 407).
  • Peter Schellert, Verena Schellert: Die Messe in der Musik. Komponisten. Band 1: A–K. Bodensee-Musikversand, Singen/Bohlingen 1999, ISBN 3-9803649-2-5, S. 402.

Hörbeispiele

Anmerkungen

  1. Im Beiblatt der Erstveröffentlichung auf LP wird Güttler fälschlich mit den Lebensdaten 1866–1940 angeführt.

Einzelnachweise

  1. Maximilian Josef Heimann: Josef Güttler, ein Kantor und Komponist im Erlitztale. Unveröffentlichtes Manuskript. Zitiert nach: Preis 1969, S. 350 (Anm. 144).
  2. Preis 1969, S. 379 (Anm. 407).
  3. Siegmund Pchalek: Ignaz Reimann (1820–1885), Leben und Werk. Butz, Sankt Augustin 2008, ISBN 978-3-928412-07-0, S. 27, 53, 55; reimann-wambierzyce.pl / eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  4. Joseph Güttler: Missa pro Defunctis. Messe für die Verstorbenen für Sopran und Alt als I. Stimme, Tenor und Bass als II. Stimme und Orgel. Opus 138. 1908 (org.pl [abgerufen am 21. Juli 2024]).
  5. Ignaz Reimann, Tomás Ludovico De Vittoria*, Josef Güttler, Amand Ferdinand Nentwig – Christ ist erstanden bei Discogs
  6. Christ Ist Erstanden (Karfreitag und Ostern mit Schlesischen Liedern und Chorwerken. Kompositionen von Ignaz Reimann u. a.) bei Discogs

d:Q112473613


Kategorie:Chorleiter Kategorie:Komponist Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1841 Kategorie:Gestorben 1912 Kategorie:Mann