Hospitalhof Stuttgart

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Neuer Hospitalhof und Hospitalkirche
Innenhof

Der Hospitalhof Stuttgart ist das geistige Zentrum der Evangelischen Kirche in Stuttgart. Er vereint unter einem Dach:

  • ein Verwaltungs- und Begegnungszentrum mit Büros für zahlreiche Dienststellen der Gesamtkirchengemeinde und der Landeskirche
  • und das Bildungszentrum Hospitalhof mit acht Seminar- und Tagungsräumen, das „Bildungsflaggschiff der evangelischen Kirche“,[1] ein „Zentrum für Bildung, Kultur und Spiritualität“.[2]

Die Vierflügelanlage des Hospitalhofs umschließt einen Innenhof und besteht aus dem Hospitalhofgebäude und den Überresten der Hospitalkirche, die nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs teilweise wiederaufgebaut wurde.

Das Gebäude wurde 2012–2014 nach den Plänen des Architekturbüros Lederer Ragnarsdóttir Oei (LRO) an die Hospitalkirche angebaut. Um Bezug zum Bestand herzustellen, wurden im Wasserstrichverfahren produzierte Klinker eingesetzt.[3] Hospitalhof und -kirche liegen „im Herzen der Stadt“[4] in einem zentralen Geviert des schachbrettartig angelegten Hospitalviertels, einem Stadtteil am Westrand der Innenstadt.

Der Hospitalhof wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Dominikanerklosters aus dem späten 15. Jahrhundert erbaut, das nach der Säkularisation von 1536 bis 1895 als Hospital genutzt wurde und danach als Polizeigebäude und Gefängnis diente. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erbaute Wolf Irion (1909–1981) auf dem Grundstück 1960 den Alten Hospitalhof, der 2014 durch einen Neubau ersetzt werden musste.

Bildungszentrum Hospitalhof

Logo des Hospitalhofs

Das Bildungszentrum Hospitalhof ist das Zentrum der Evangelischen Kirche in Stuttgart für Bildung, Kultur und Spiritualität.[2] Die inhaltliche und organisatorische Arbeit am Hospitalhof wird von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern geleistet. Seit 2013 leitet die Pfarrerin Monika Renninger (* 1961) den Hospitalhof.

Leitbild und Aufgaben

Die Grundlage der Arbeit ist das christliche Menschenbild. Humanistische Grundüberzeugungen prägen die Arbeit des Hospitalhofs:[5]

„Wer miteinander nachdenkt und weiterdenkt, lernt den Anderen kennen. Deshalb gehören persönliche Begegnungen, die Offenheit für Anders-Denkende und das Interesse an denen, die ich noch nicht kenne, zum Grundverständnis eines Bildungszentrums.“
„Wir sind überzeugt, dass unterschiedliche Meinungen, kulturelle und religiöse Prägungen, Sprache und Herkunft uns bereichern und uns weitersehen, weiterdenken und weiterkommen lassen. Bildung ist reformatorische Herzenssache.“

Als Haus der Begegnung hat sich der Hospitalhof eine vorurteilsfreie und offene Gesprächskultur zum Ziel gesetzt. Anlässlich der Einführung des Neuen Hospitalhofs schrieben Monika Renninger, der Studienleiter des Bildungszentrums Rolf Ahlrichs und der Pfarrer der Hospitalkirche Eberhard Schwarz:[6]

  • „In den Umbrüchen unserer Zeit und Gesellschaft braucht es nicht nur Offenheit, Flexibilität und die Bereitschaft, sich stets neu auf etwas einzulassen, … es braucht auch Orte der Verlässlichkeit, Orte des Leben-Lernens und Experimentierfelder neuen verbindlichen Lebens. Ein solcher Ort soll und wird auch der neue Hospitalhof wieder sein.“
  • Das Gespräch mit Wissenschaften, die Begegnung mit den Künsten, Fragen von Psychologie, Gesundheit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Menschen haben am Hospitalhof ihren hervorragenden Ort. „Vorträge, Seminare und Workshops helfen, Lebensübergänge zu gestalten und Lebenskrisen zu bewältigen. Das interreligiöse Gespräch ebenso wie aktuelle politische und ethische Fragen sind Teil des Programms, und selbstverständlich die philosophischen und theologischen Deutungen des Menschen und der Welt. Das Programm am Hospitalhof bildet die Einsicht ab, dass Wissen und Weltverständnis allein nicht zu einem gelingenden Leben genügt, es braucht auch Persönlichkeitsbildung und Herzensbildung, damit Menschen mit sich selbst und mit dem, was um sie herum ist, zurechtkommen und zu einem förderlichen und gedeihlichen Zusammenleben beitragen.“

Veranstaltungen

Die rund 350 Veranstaltungen des Hospitalhofs werden jährlich von Tausenden von Menschen besucht. In Vorträgen, Seminaren und seelsorgerlichen Gesprächsgruppen „werden die wichtigsten gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen, kulturellen, theologischen und spirituellen Themen verhandelt“. Darüber hinaus veranstaltet der Hospitalhof Konzerte und vielbeachtete Ausstellungen zur Gegenwartskunst.[7]

Für die Veranstaltungen stehen im Neuen Hospitalhof acht Seminar- und Tagungsräume (siehe auch Räume) zur Verfügung. Die Kunstausstellungen finden in den beiden langen Fluren im Erdgeschoss statt, an der Stelle, wo sich früher die Kreuzgänge befanden.

Geschichte

Aufbau unter Martin Klumpp

Im Jahr 1979 übernahm Martin Klumpp (* 1940) die Stelle des Pfarrers an der Hospitalkirche und rief ein Jahr später das Evangelische Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart ins Leben. Bei der Gründung dieser Bildungseinrichtung ließ er sich von den folgenden Grundsätzen leiten:[8]

  • „Wenn uns der Glaube mündig macht, dann wächst das Interesse für die Welt und ihre Probleme. Wer mehr weiß, kann besser mitentscheiden.“
  • „Mir war es wichtig, dass die Region Stuttgart sich nicht nur wirtschaftlich entwickelt, sondern dass dabei auch soziale, kulturelle, ökologische und geistliche Aspekte einbezogen werden.“

Im Laufe der Jahre konnte Klumpp für den Hospitalhof viele bedeutende Referenten gewinnen, darunter Carl Friedrich von Weizsäcker, Elisabeth Kübler-Ross, Ruth Cohn, Viktor E. Frankl, Carl Rogers, Paul Watzlawick, Alexander Mitscherlich, Heinrich Albertz, Stefan Heym, Bülent Ecevit, Hilde Domin, Ernst Käsemann und Gerhard Ebeling.[9]

Der Hospitalhof ist, so Martin Klumpp, eine „Keimzelle, aus der zum Beispiel die Hospizarbeit, die Vesperkirche, die Johannes-Brenz-Grundschule und Kirche in der City hervorgewachsen sind“.[9] Die Hospizarbeit ist im Hospiz Stuttgart organisiert, das sich die „Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen“ zum Ziel gesetzt hat.[10] Die Evangelische Kirche in der City Stuttgart ist ein Zusammenschluss der drei Innenstadtkirchen Stiftskirche, Leonhardskirche und Hospitalkirche, die „mit ihren unterschiedlichen gottesdienstlichen und spirituellen Angeboten ein[laden], in evangelischer Freiheit und Tradition den christlichen Glauben zu feiern und zu erfahren“.[11]

Ausbau unter Helmut A. Müller

Als Klumpp 1986 die Pfarrstelle wechselte und das Amt des Stuttgarter Stadtdekans antrat, folgte ihm Helmut A. Müller als Pfarrer der Hospitalkirche und als Leiter des Hospitalhofs, dem er bis 2013 vorstand. Er organisierte mehr als 10.000 Veranstaltungen und über 200 Ausstellungen im Hospitalhof und der Hospitalkirche, „wo er vor allem jungen Künstlern eine Plattform bot, aber auch internationale Künstler nach Stuttgart holte, wie zum Beispiel Jonathan Meese, Tobias Rehberger und Christian Jankowski“.[12]

Unter Helmut A. Müller erfuhr der Hospitalhof noch einmal einen bedeutenden Schub in der Weiterentwicklung: „Die wachsende Zahl der Veranstaltungen und Teilnehmenden legt ein eindrucksvolles Zeugnis von der zunehmenden Bedeutung des Hospitalhofs ab. Dazu hin hat der von Müller entfaltete Schwerpunkt ‚Kunst der Gegenwart am Hospitalhof‘ diesen weit über die Grenzen Stuttgarts hinaus bekannt gemacht.“[2]

Umgebung

Hospitalviertel

Der Hospitalhof mit dem Haupteingang in der Büchsenstraße 33 liegt am westlichen Rand der Stuttgarter Innenstadt, Stadtbezirk Stuttgart-Mitte. Das ursprünglich an dieser Stelle gelegene Dominikanerkloster bildet das Zentrum der vom Grafen Ulrich V. von Württemberg gegründeten Neuen Vorstadt, die auch als Turnieracker-Vorstadt, dann auch Obere bzw. Reiche Vorstadt und nach der Klosterkirche, die Maria gewidmet worden war, Liebfrauenvorstadt bezeichnet wurde. Das Viertel wurde nach dem Vorbild von Turin schachbrettartig angelegt, eine Struktur, die sich bis heute erhalten hat. Es umfasste die Fläche, die im Wesentlichen dem Dreieck zwischen der Fritz-Elsas-Straße im Südwesten, der Schloßstraße im Nordwesten und der Theodor-Heuss-Straße im Südosten entspricht. Nachdem das Dominikanerkloster im Zuge der Reformation am 5. Februar 1536 vom Herzog Ulrich aufgehoben und das Klostergebäude der Stadt mit der Auflage dort ein Hospital einzurichten, in dem Alten und Armen unterhalten wurden sollten, übergeben worden war, wurde dorthin das 170 Jahre zuvor von Katharina von Helfenstein, der Gattin des Grafen Ulrich IV. von Württemberg am Obertor, am heutigen Wilhelmsbau, gestiftete Spital verlegt. Das auf diese Weise entstandene „Bürgerhospital“ wurde zur Wiege des Stuttgarter Klinikums. Das umliegende Viertel wurde seit dieser Zeit Spital- bzw. Hospitalviertel genannt.

Im Jahr 1938 wurde die dem Hospitalhof unweit gelegene Alte Synagoge in der Hospitalstraße 36 in den Novemberpogromen zerstört, und im Zweiten Weltkrieg fielen außer der Hospitalkirche und dem ehemaligen Klostergebäude die meisten der alten Fachwerkhäuser des Viertels den Bomben zum Opfer, so dass nach dem Krieg fast das komplette Viertel neu aufgebaut werden musste. 1952 wurde am alten Standort wieder eine Synagoge errichtet, das zerstörte ehemalige Dominikanerkloster wurde von dem 1960 fertiggestellten (alten) Hospitalhof ersetzt, und das übrige Viertel wurde durch eine Mischbebauung von Wohn-, Geschäfts- und Bürohäusern wieder neu aufgebaut. Heute stellt sich das Hospitalviertel überwiegend als Büro- und Geschäftsviertel dar mit Läden, Gaststätten, Hotels, Banken, Versicherungen, Schulen, Behörden- und Verbandssitzen, sozialen, kulturellen und kirchlichen Einrichtungen dar.

„Dem Vorteil direkter Nachbarschaft zum Musentempel ‚Liederhalle‘, zur Universität, zum Kunstverein und zu fast allen Behörden, Kliniken und Kaufhäusern steht im Wohnbezirk eine erhebliche Belastung u. a. durch den Autoverkehr in der Innenstadt gegenüber.“[13] Hinzu kommt der Zustrom von Nachtschwärmern von der benachbarten Partymeile der Theodor-Heuss-Straße, die Berge von Unrat hinterlassen und selbst nicht davor zurückschrecken, das Reformationsdenkmal zu entweihen und zu verunreinigen.

Lageplan des Hospitalviertels.
▬▬ Hospitalviertel. ▬▬ Hospitalhof und Hospitalkirche.
     
Stadtplan von Stuttgart, Matthäus Merian, 1643. – Oben: die schachbrettartig angelegte Reiche Vorstadt, Mitte: Altstadt, unten: Leonhardsvorstadt.

Nur wenige Gebäude im Hospitalviertel haben die Schrecken des Zweiten Weltkrieges bzw. den „Abrissfuror“[14] der Stadt überstanden. Eines der letzten alten Gebäude, das mindestens 350 Jahre alte Wengerterhaus in der Firnhaberstraße 1, überstand unbeschadet mehrere Jahrhunderte und wurde 2012 zugunsten eines modernen Investitionsprojekts der Abrissbirne preisgegeben.[15] Von den etwa 80 Gebäuden[16] des Hospitalviertels sind nur zwei Gebäude vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden: das Haus der Wirtschaft und das Haus Büchsenstraße 28 (siehe unten, Haus C).

Nachbargebäude

Die unmittelbare Umgebung des Hospitalhofs „ist so gesichtslos wie ein x-beliebiges Randquartier der sechzige Jahre“.[17] Sie spiegelt durch das wahllose Nebeneinander verschiedener Baustile den Wildwuchs bei der Entwicklung des Quartiers nach dem Zweiten Weltkrieg wider:

  • Das über 100 Jahre alte Haus Büchsenstraße 28 (C) wurde von den Architekten Eisenlohr & Weigle „zeitgemäß und modern in einem klassizistisch geprägten Jugendstil“[18] erbaut und ist das Glanzstück unter den Nachbarhäusern des Hospitalhofs.
  • Einige Bauten stammen aus den fünfziger Jahren. Sie haben verputzte Fassaden und Ziegelwalmdächer (E, I, L).
  • Einige modernere Gebäude haben verputzte Fassaden und Flachdächer (F, G, H, K).
  • Ein paar moderne Geschäfts- und Wohnhäuser haben Fassaden aus Sichtbeton (A, B) oder Glas und Metall (D, J).
Lageplan des Hospitalhofs und der Nachbargebäude.
Legende: A–L: Nachbargebäude (im Uhrzeigersinn), 2-stellige Zahl: Hausnummer, 4-stellige Zahl: Baujahr (falls bekannt).
Lageplan des Hospitalplatzes, 1910.
1 Hospitalkirche
2 Reformationsdenkmal
3 Mittelportal
4 Hospitalbrunnen
5 Rasenflächen
6 Hospitalplatz mit Allee

Hospitalplatz

Auf dem Gelände des Hospitalplatzes befand sich einst der alte Spitalkirchhof, bis dieser im Jahr 1746 stillgelegt wurde.[19] Der Hospitalplatz war früher mit einer Kastanienallee bepflanzt (siehe Lageplan), von der nur die eine der beiden Reihen vor der Südfassade der Hospitalkirche übrigblieb. Die neun Bäume verdecken und verstecken die Südfassade der Kirche und das Reformationsdenkmal hinter sich. Der Platzcharakter des Hospitalplatzes ist nicht mehr erkennbar.

Arno Lederer plädierte 2010 für die Freistellung der Fassade und des hinter Kastanien verborgenen Reformationsdenkmals. Die dafür gefällten Bäume sollten durch eine Baumreihe auf der gegenüberliegenden Straßenseite ersetzt werden. Nach Lederer hätte man die historische Sandsteinfassade mit den leeren Maßwerkfenstern dadurch besser sehen und mit dem weiteren grünen Saum die „nichtkommerzielle Exklave der Stadt“ vergrößern können.

Ab 2015 wurde der Hospitalplatz zu einem reinen Fußgängerbereich umgestaltet, von einer Versetzung der Kastanien wurde jedoch abgesehen.[4][20]

Gebäude

Architektonische Grundsätze

Das Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei (LRO) lässt sich bei der Planung von architektonischen Objekten von der Grundüberzeugung leiten, dass es Aufgabe der Architekten ist, der „Unwirtlichkeit unserer Städte“[21] entgegenzuwirken, das heißt der Architektur ein humanes Angesicht zu verleihen.

„Zuerst die Stadt, dann das Haus“

Bauwerke werden meist nicht als Solitäre empfunden, sondern als ein Teil ihres Umfelds. Man sollte daher annehmen, dass ein Architekt, der Neues in eine gewachsene Umgebung baut oder Altes erneuert, sich dessen bewusst ist und dem bereits Vorhandenen Respekt bezeugt. Aus dieser Überzeugung schrieb sich LRO den Wahlspruch „Zuerst die Stadt, dann das Haus“[22] auf die Fahnen:[23]

„Ein Gebäude ist immer nur Teil eines Ganzen: Teil der Landschaft, Teil der Stadt, in der es steht. Und so begreifen wir die Aufgabe, die uns zugefallen ist, nicht als eine, die sich allein auf das Gebäude bezieht, das es zu bauen gilt, sondern als einen Beitrag zur Stadt und der näheren Umgebung, in der es steht.“
„Ein altes Sprichwort sagt, Kirche, Rathaus und Schule gehören zu den besonderen Bauten, die für die Stadt prägend sind. Ihnen hat man also zugesprochen, sich dem Duktus und der Ordnung der ‚normalen‘ Häuser der Bürgerstadt nicht unterordnen zu müssen.“

Die disparate Architektur des Hospitalviertels hätte den Architekten auch keinen Anhaltspunkt geboten, sich an die Umgebung anzupassen. Vielmehr war es ihr Bestreben, dem Geviert um die Hospitalkirche seine ursprüngliche Bedeutung als stadtbildprägendes Areal zurückzugeben. Dazu dienten die folgenden Maßnahmen:[23][24]

  • „Zurückführung der Baumassen auf die ehemaligen Fluchten, … also die Verdrehung der Anlage im Stadtgrundriss“, oder wie Wolfgang Bachmann es ausdrückt: „Die Fluchten der neunen Gebäudeschenkel sträuben sich gegen das brave Straßenraster ringsum.“[25]
  • Verlängerung des „Torsos der Kirchenwand auf die ursprüngliche Ausdehnung“.
  • Die Flure im Erdgeschoss und der Innenhof orientieren sich an den ehemaligen Kreuzgängen.
  • Im Innenhof erinnern sechs Säulenhainbuchen, „genau dort, wo früher die Säulen der Kirche waren“, und eine langgestreckte, quaderförmige Betonbank an das verlorene Langhaus. Ein Karrée von streng gereihten Hochstammrosen in der anderen Hälfte des Hofs lässt Motive des ehemaligen Klostergartens anklingen.
  • „Das Mauerwerk aus hellen Ziegeln“ ist eine Reminiszenz an den ehemaligen „Charakter des innenstädtischen Ensembles, als dem historischen Nukleus des Viertels“.

„Drinnen ist nicht draussen“

Moderne Glasfassaden, die geradezu typisch für die zeitgenössische Bautätigkeit in Stuttgart sind, finden keinen Platz im architektonischen Kanon von LRO. Nach dem Grundsatz „Drinnen ist nicht draussen“ verwendet LRO statt der allgegenwärtigen Glasfassaden konventionelle Lochfassaden aus Ziegelstein, die „uns auf den ersten Blick vertraut“[26] vorkommen:[27]

  • „Wir mögen die transparenten Glashüllen nicht so sehr. Warum sollen wir in Gebäude gehen, die uns beim Betreten sagen: du bist wieder draußen.“
  • „Außen ist außen und innen ist innen. Die Baukunst hat im Laufe der Jahrhunderte eine unendliche Vielzahl von schönen Räumen aufzuweisen, die ihre Qualität durch die sparsame Verwendung der Öffnungen erhalten, die aufgrund ihrer Lichtführung weiter und spannender sind als man das zunächst von außen erahnt hat.“

Wertigkeit, Dauerhaftigkeit, Nachhaltigkeit

Der Einsatz „geschlossener Fassaden aus Mauerwerk oder Beton mit entsprechender Dämmung“ bietet nach Ansicht von LRO folgende Vorteile:[26]

  • „Geschlossene Fassaden sind gegenüber solchen aus Glas und Metall … preiswerter in der Herstellung als solche aus Glas und Metall.“
  • Die langfristigen Vorzüge geschlossener Fassaden betreffen „die Dauerhaftigkeit, die Pflege, aber auch den geringeren Aufwand für Reparatur.“

Grundriss

 Grundrisse 
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
2. Obergeschoss

Der L-förmige Grundriss des Neuen Hospitalhofs legt sich über den Grundriss des alten Dominikanerklosters. Der langgezogene Gebäuderiegel an der Gymnasiumstraße entspricht dem ehemaligen Westflügel. Er ist rechtwinklig mit einem doppelt so breiten Gebäudeteil verbunden, der über dem ehemaligen Nordflügel und einem Teil des Ostflügels errichtet wurde und durch seine Überbreite auch einen Streifen des ehemaligen Klosterhofs belegt.

„Der neue Hospitalhof greift die inhaltliche und architektonische Verbindung von Kirche und Hospitalhof, ergänzt um das Verwaltungsgebäude wie einst in den Klöstern das Wirtschaftsgebäude, wieder auf. Mit diesem klösterlichen Grundriss des Gesamtgebäudes, den die Architekten Lederer Ragnarsdóttir und Oei leicht versetzt in die Fläche des Areals gedreht haben, ist ein Ort neu definiert, der im besten Sinne ‚aus dem Rahmen fällt‘.“[5]

Im Erdgeschoss sind die Räume zur Straße hin angeordnet, so dass die innenliegenden Flure wie die früheren Klosterkreuzgänge auf den Innenhof hinausgehen.

„Auch kommt der nahezu quadratische Grundriss dem Wunsch nach vielfältiger Nutzung entgegen. Der Saal ist sozusagen der Kern der Anlage, um den die anderen Räume sich im Grundriss und Schnitt gruppieren.“[26]

Räume

Der Hospitalhof erfüllt zwar eine städtebauliche Funktion für das Hospitalviertel und steht als Kunstwerk auch für sich selbst, seine Hauptbestimmung liegt jedoch in der Bereitstellung von Räumlichkeiten für das Bildungszentrum und Büros für die über 100 Mitarbeiter der evangelischen Kirchenverwaltung.

Tagungs- und Seminarräume

Acht Säle sind für die Bildungsarbeit und für Tagungen reserviert. Vier Säle im Erdgeschoss ranken sich um den umlaufenden Flur, der an die alten Klosterkreuzgänge erinnert: drei kleinere, durch prägnante Dreiecksfenster belichtete Tagungsräume an der Gymnasiumstraße für 18–66 Personen und der „Kleine Saal“, der Elisabeth-und-Albrecht-Goes-Saal an der Durchgangsgasse zum CVJM-Haus für maximal 176 Personen. Daneben steht an der Büchsenstraße ein „Salon“ zur Verfügung, der als Cafeteria dienen kann. Da das Haus über keine eigene Gastronomie verfügt, erfolgt die Bewirtschaftung bei Bedarf durch Dienstleistungsfirmen. Zwei weitere Tagungsräume sind im dritten Obergeschoss untergebracht.

Großer Saal

Der Elisabeth-und-Albrecht-Goes-Saal liegt direkt unter dem „Großen Saal“, dem Paul-Lechler-Saal im ersten Obergeschoss. Zusammen mit der dazugehörigen Empore erstreckt sich dieser über zwei Stockwerke und bietet maximal 612 Personen Platz.[28] Der Bühnenraum wird durch 3 × 13 Lichtaugen beleuchtet, die dem Paul-Lechler-Saal auch nach außen ein markantes Gesicht verleihen. Der Zuschauerraum beeindruckt durch eine glasüberdachte geschwungene Lamellendecke, durch die das hereinströmende Zenitallicht den Saal taghell erleuchtet. An den Saal grenzt ein Foyer mit Sitzerkern, die auf die Büchsenstraße hinausgehen und die Gäste zum Gespräch einladen.

Raumbelegung

Der Paul-Lechler-Saal ist nicht nur auf Grund seiner Größe der zentrale Ort des Hospitalhofs. Die Gestaltung des Saals weckt, ohne prunkvoll zu sein, ein Gefühl der Feierlichkeit und des Wohlgefühls:

„Festlich wie ehemals die Dominikanerkirche wirkt im Neubau der große Saal. Ihn überwölbt, den wie umgekehrte Schiffsrümpfe gestalteten venezianischen Kirchendecken gleichend, eine Lamellenkonstruktion, die ein riesiges Oberlicht enthält. Wie sie ist auch die Bühnenrückwand aus bernsteinfarbenem Ahornholz zusammengesetzt; schlicht weiß dagegen Saal und Empore, zu denen der weinrote Bodenbelag einen angenehm belebenden Gegensatz bildet.“[17]
„Der Saal erweckte bereits bei der Einweihung Begeisterung – ein schönerer ist in jüngerer Zeit in Stuttgart nicht gebaut worden.“[29]

Raumnamen

„Schon immer waren die Dominikaner für Ihre Predigt geschätzt und als Impulsgeber nicht nur für geistliche, sondern auch weltliche Bildung bekannt. Diese Tradition setzte sich in den Namen fort, die mit der Kirche künftig verbunden waren: Der Humanist Johannes Reuchlin (1455–1522), der Kirchen- und Schulreformer Johann Valentin Andreae (1586–1654), der spätere Prälat und berühmte Prediger Karl Gerok (1815–1890), um nur einige zu nennen.“[30]

Die Tagungs- und Seminarräume wurden nach diesen und anderen prominenten Persönlichkeiten benannt, die in Stuttgart gewirkt haben:

Fenster

1 Dreiecksfenster, Gymnasiumstraße, EG.
2 Hochrechteckfenster mit Verdachung, Heustraße, 2.–4. OG.
3 Spitzbogenfenster mit Querlamellen aus Holz, Hospitalplatz, EG und 1. OG.
4 Französische Fenster mit Verdachung, rotem Rollo und Brüstungsgitter, Gymnasiumstraße, 1.–4. OG.
5 3 Zeilen mit je 13 Lichtaugen, außen mit Betonrahmen und -schirm, innen mit Faltklappen, Heustraße, 1. OG, Paul-Lechler-Saal.
6 Ein Lichtauge je Stockwerk, mit Ziegelsteinrahmen, Metallfensterbank und Glasfenster, südöstliche Hoffassade.
7 Quadratfenster, Gymnasiumstraße, EG.
8 Fensterkasten, Büchsenstraße, Treppenhaus, je eins im 1.–3. OG.
9 Quadratfenster mit Längslamellen aus Holz, Hospitalplatz, 3. OG.
10  Französische Fenster mit Holzrahmen und Brüstungsgitter, nordwestliche Hoffassade, 1. OG.
11 Sitzerker mit doppeltem Hochrechteckfenster, Foyer des Paul-Lechler-Saals, 1. OG.
12 Querrechteckfenster mit feststehenden Längslamellen aus Ziegelsteinen, Heustraße, 1. OG.

Der Ideenreichtum der Architekten macht sich auch in ihrem Fensterprogramm bemerkbar. Sie begnügten sich nicht, wie häufig üblich, mit wenigen Rechteckformen unterschiedlichen Formats, sie schöpften vielmehr aus einem vielfältigen Repertoire von Fenstertypen mit unterschiedlichen Merkmalen:

  • Formen: Dreieck, Rechteck, Quadrat, Kreis
  • Rahmen: Ziegelstein, Holz, Metall
  • Sicht- und Sonnenschutz: Quer- und Längslamellen aus Holz und Ziegelsteinen, Lichtaugenschirme, Rollos.

Der Stuttgarter Stadtdekan Søren Schwesig sieht in der reichen Fensterausstattung des Hospitalhofes auch eine symbolische Komponente: „Besonders beeindruckend am neuen Hospitalhof sind seine Fenster und der Innenhof. Die Botschaft heißt: Licht und frische Ideen rein, den Blick weiten. Der Hospitalhof ist kein ‚Elfenbeinturm‘, sondern steht mitten im Leben.“[4]

Spitzbogenfenster

Für den Aufbau des Alten Hospitalhofs wurde die nach den Kriegszerstörungen erhalten gebliebene Südfassade um zwei Joche verkürzt. Zur „Heilung“ dieser historischen Amputation baute LRO die verlorenen zwei Joche wieder auf, ohne sie nachzubilden. Damit erhielt die Südwand der Kirche ihre ursprüngliche Länge zurück, so dass sie nun wieder die Geviertseite am Hospitalplatz auf ganzer Länge ausfüllt.

Die Fassade der beiden neuen Joche ist wie der übrige Hospitalhof mit hellen Ziegeln verkleidet, die in deutlichem Kontrast zu dem altersdunklen gelben Sandstein der alten Südfassade treten. Die Fenster sind wie die alten Joche mit Spitzbögen, Strebepfeilern und Kaffgesimsen ausgestattet, verzichten jedoch auf gotisches Maßwerk und verbergen durch hölzerne Querlamellen das dahinter liegende Fluchttreppenhaus.

Dreiecksfenster

Zehn in Reihe angeordnete Fenster an der Gymnasiumstraße belichten die vier Säle im Erdgeschoss. Sie sind als gleichschenklige, „zuckerhutförmige“[29] Dreiecke oder wie ein großes A ausgebildet („A-Fenster“), werden außen von schmalen Betonleisten und einer Fensterbank aus Metall gerahmt, im Innern durch Holzprofile (der mittlere Teil des dreiteiligen Fensters kann nach innen aufgeklappt werden).

Die sonst selten anzutreffende Dreiecksform von Maueröffnungen ist für LRO fast schon ein Erkennungszeichen geworden. Die Dreiecke haben grundsätzlich eine abgerundete Spitze, ihre Höhe reicht bis zur einfachen oder doppelten Geschosshöhe, sie können gleichschenklig sein oder gleichseitig, ihre Spitze kann nach oben weisen oder nach unten, die Abrundung kann eher spitz sein wie bei einem Zuckerhut oder stumpf wie bei einem Bogen, und schließlich können die Dreiecke als Fenster oder als Arkaden implementiert sein.[31]

Lichtaugen

Bullaugenähnliche Lichtaugen trifft man häufig bei zeitgenössischen Bauten an. Sie werden als fensterlose Dekorelemente eingesetzt oder als verglaste Lichtspender. Die Bühne des Paul-Lechler-Saals belichten 3 Reihen mit je 13 Lichtaugen, die wie in Reih und Glied auf das benachbarte CVJM-Haus hinausblicken. Die Lichtaugen werden außen durch dicke, schiefsitzende „Sonnenkrempen“ aus Beton beschattet.[32] Im Innern werden sie durch zwei halbrunde Faltklappen aus Holz verschlossen, die sich wie Schmetterlingsflügel auf- und zuklappen lassen.

Der Studienleiter des Hospitalhofs Rolf Ahlrichs sieht in den Lichtaugen ein Symbol für die Arbeit des Bildungszentrums: „Das Bildungsverständnis kommt unter anderem in den Löchern zum Ausdruck, … die sich auch in der Architektur des Neubaus wiederfinden. Diese Löcher veranschaulichen: Es gibt mindestens 39 Perspektiven auf ein Thema. … Wir stehen hier dafür, dass es eine Vielzahl an Meinungen gibt und dass jeder seinen Standpunkt entwickeln kann.“[33]

Rezeption

Schon kurz nach seiner Einweihung fand der Neue Hospitalhof ein unisono begeistertes Echo in der Tagespresse und in den Fachzeitschriften.

Die Architekturkritikerin Amber Sayah, Redakteurin für Kunst und Architektur in der Kulturredaktion der Stuttgarter Zeitung, begrüßt den Neuen Hospitalhof als erfrischenden Kontrapunkt zur häufig gleichgeschalteten Stuttgarter Gegenwartsarchitektur:[34]

„Muss Architektur heute wirklich so deprimierend aussehen, fragt sich haareraufend, wer in Stuttgart auf Quartiere wie das Europaviertel oder das Gerber guckt. Die Antwort wird ihm – frohe Osterbotschaft![35] – an anderer Stelle der Stadt zuteil: Seid getrost, Brüder und Schwestern, der neue Hospitalhof ist anderen Geistes Kind. Weder weist er diese todlangweiligen fatzenglatten Fassaden auf, noch handelt es sich um eine Renditeerwartung in Hochbaugestalt oder, wie beim Vorgängerbau, um ein Haus mit nachkriegstypischem Gedächtnisverlust. So sehr hat sich diese Stadt an ihre wirtschaftsfunktionalistische Zurichtung als Normalfall gewöhnt, dass die Ausnahme schockartig in Erinnerung ruft, was wir alles vergessen hatten: dass Architektur einen Ort zu bilden imstande ist, dass sie nicht auf allen vier Seiten gleich aussehen muss, als könnte sie überall und nirgends stehen, dass sie auch kein solipsistisches, sich selbst genügendes Gebilde sein muss, sondern auf ihre konkrete Umgebung und ihre Geschichte bezogen sein, dass sie – mit einem Wort – Stadt machen kann.“

Der Architekturkritiker und Architekturhistoriker Falk Jaeger ist begeistert von dem neuen Bau, der der historischen Stätte als einem lebendigen Ort seine behutsame Reverenz erweist:[29]

„Mit ihrem Neubau des Hospitalhofs erinnert das Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei an das Geviert des Klosters, das hier einst stand. Mit wenigen Kniffen wird Architektur zum Erlebnis. … Der Saal erweckte bereits bei der Einweihung Begeisterung – ein schönerer ist in jüngerer Zeit in Stuttgart nicht gebaut worden. … Über das gesamte Haus ist nur Lob zu hören. … Den historischen Ort lesen, die Stadt sensibel weiterbauen, neue Formen erfinden, die doch irgendwie vertraut scheinen und sich in den Kontext einfügen, diese dienende und dabei dennoch fantasievolle, kreative Arbeitsweise zeichnet die Architekten Arno Lederer, Jórunn Ragnarsdóttir und Marc Oei seit Jahren aus und prädestiniert sie für Bauaufgaben, bei denen es gilt, Neues in historischer Umgebung zu schaffen.“

Wolfgang Bachmann, der Herausgeber der Architekturzeitschrift „Baumeister“, macht aus seiner Freude über die andersartige Architektur von LRO keinen Hehl:[36]

„Es wirkt ausgesprochen erholsam, nach dem sattgesehenen gültigen Standard der spiegelnden Ganzglasfassaden, ernsten Natursteinbehängen und massiven Sichtbetongehäusen mit verschobenen Fensterachsen auf eine andere Architektursprache zu treffen. Die man versteht. Wer mit den Häusern von Lederer Ragnarsdóttir Oei vertraut ist, kann sich mit diebischer Freude daran machen, die wiederzuentdeckenden Details ihrer früheren Bauten einzusammeln. Sie sind zahlreich, und falls man sich diese Mühe macht, sollte man ein großes Blatt für seine Notizen nehmen, denn innen geht es mit dem Déjà-vu noch weiter. … Uns berufsmäßigen Flaneuren sollte die Spielfreude gefallen, die Lust, mit der LRO ihr Repertoire vorführen und durch immer neue Einfälle ergänzen.“

Der Architekturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Dieter Bartetzko beschreibt den Hospitalhof als Beispiel dafür, „was man in Stuttgart lernen kann“:[17]

Der Hospitalhof „ist, vom Sockel bis zum Flachdach, ein hervorragend gelungenes Beispiel für ‚Bauen im Bestand‘ – jenes Bauen also, das dringend nottut, unentwegt beschworen und selten praktiziert wird. … Mit all diesen Zitaten werden die historischen Dimensionen zwar beschworen, aber nicht fingiert. … Die Insel der Seligen im Ozean der Dutzendbauten. [Man sieht], wie das Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei das Wesen des Viertels in der Vergangenheit erkannt und mit neuen Trieben versorgt hat. Das Ergebnis ist ein respektvolles Weiterbauen statt anbiedernder Retro-Formen. … Die Zuständigen all dieser Fälle [die neuen „Stadtquartiere“ Dorotheenquartier, Milaneo, Gerber] werden oft genug vom ‚Alleinstellungsmerkmal‘ gesprochen haben. Doch nur mit dem neuen Hospitalhof hat Stuttgart ein solches geschaffen, alles Übrige ist der städtebauliche Regelfall von Selbstverstümmelung.“

Der Pfarrer Helmut A. Müller war von 1987 bis 2013 der zweite Leiter des Hospitalhofs. Er äußerte sich 2013 über den Bau und die Vollendung des Neuen Hospitalhofs:[37]

„An ein Bildungs-, Kunst- und Kulturzentrum hatte in den späten 1950er Jahren bei der Planung des Alten Hospitalhofs niemand gedacht. Spätestens zwanzig Jahre nach Beginn der Arbeit im Jahr 1980 war klar, dass der Bildung ein neues Haus geschaffen werden muss. Dass der aufwändige Ideen- und Realisierungswettbewerb für den Neuen Hospitalhof zu Gunsten der Architekten Lederer Ragnarsdóttir Oei entschieden wurde, gehört zu den glücklichen Fügungen. Mit dem Neubau auf dem Grundriss des ehemaligen Dominikanerklosters bekommt die Arbeit den würdigen architektonischen Rahmen, den sie schon lange verdient.“

Innenhof

Gestaltung

Der Innenhof belegt in etwa den Platz zwischen den ehemaligen Kreuzgängen (siehe Grundriss des Hospitalhofs). Er besteht aus zwei ungleichen Hälften, einem kleineren nördlichen und einem größeren südlichen Teil:

  • Das Eingangstor an der Büchsenstraße öffnet sich in die nördliche Hälfte des Innenhofs, ein rechteckiges Feld, das bis zum gegenüberliegenden Gebäudeflügel reicht. Es umschließt ein langgezogenes Karrée von 5 × 12 Hochstammrosen, das an den ehemaligen Klostergarten erinnert. Den Abschluss bildet eine langgestreckte, quaderförmige Betonbank in der Breite des Rosencarrées.
  • Die südliche Hälfte des Innenhofs grenzt an die Ostfassade der Hospitalkirche und an ihre ehemalige Südfassade. Der Boden ist mit hellem Feinkies bedeckt. Sechs Säulenhainbuchen, „genau dort, wo früher die Säulen der Kirche waren“, erinnern an das verlorene Langhaus.
Grundriss des Hospitalhofs. 1. Südfassade der Hospitalkirche, 2. Reformationsdenkmal, 3. Kirchturm.
Innenhof. Blick zur ehemaligen Südfassade der Hospitalkirche.
Blick vom Eingang auf den nördlichen Innenhof mit Rosencarrée und Betonbank.
Südlicher Innenhof mit Säulenhainbuchen. Links: Hospitalkirche. Hinten: Südfassade.

Taufbecken

Südlicher Innenhof mit Taufbecken, 2015
Blick in den Chor der Hospitalkirche mit dem Taufbecken vor dem Altar, 1904

Als die Hospitalkirche 1809 das Taufrecht erhielt, wurde in der Kirche vor dem Altar ein Taufbecken aus heimischem Schilfsandstein aufgestellt.[38] Nachdem die Kirche am 12. September 1944 bei einem Luftangriff großenteils zerstört worden war, wurden 1948 die Trümmer des Langhauses, darunter auch der Taufstein, in den Bannwald Mietholz[39] im Sindelfinger Wald geschafft. Heinrich Spring, damals Förster am Katzenbacher Hof, verwendete einen Teil der Trümmer zum Anlegen von Waldwegen.

Er rettete den Taufstein, dessen Originalsockel verloren gegangen war, und stellte ihn 1958 als Denkmal kopfüber auf einen quaderförmigen Gedenkstein mit der Inschrift „sic transit gloria mundi“ (so vergeht der Ruhm der Welt), umgeben von drei großen Steinquadern der alten Hospitalkirche, die von Spaziergängern gern zum Ausruhen benutzt wurden.

Am 12. September 2014, dem 70. Jahrestag des Luftangriffs, wurde der Taufstein geborgen, gründlich restauriert und mit einem neuen Sockel versehen. Am 3. Oktober 2014 wurde er im Innenhof des Hospitalhofs, dort wo sich früher das Hauptschiff der Kirche befand, wieder aufgestellt. Die Aufstellung auf einer Holzpalette scheint darauf hinzudeuten, dass es sich um einen provisorischen Aufstellungsort handelt. Möglicherweise soll das Taufbecken nach der Renovierung der Hospitalkirche, die 2016 abgeschlossen werden soll, an seinen alten Platz vor dem Altar zurückversetzt werden.[40]

Geschichte

Der Neue Hospitalhof von 2014 steht wie der Alte Hospitalhof von 1960 auf dem Grund eines ehemaligen Dominikanerklosters, das in einem zentralen Geviert des schachbrettartig angelegten Hospitalviertels lag und sich um einen rechteckigen Klosterhof gruppierte. Der Klosterhof war von vier Kreuzgangflügeln umgeben, der südliche Flügel war mit dem Langhaus der Hospitalkirche verbunden.

Das Klosterviereck lag nicht parallel, sondern leicht verkantet zu den umgebenden Straßenzügen. Die Frage nach dem Warum ist unter Historikern ungeklärt. Wolf Irion (1909–1981) baute den Alten Hospitalhof nicht verkantet, sondern parallel zu den Straßen der Umgebung. Für Arno Lederer hingegen war beim Bau des Neuen Hospitalhofs „die Zurückführung der Baumassen auf die ehemaligen Fluchten, die das Dominikanerkloster eingenommen hatte, also die Verdrehung der Anlage im Stadtgrundriss“[41] ausschlaggebend.

1 = Südfassade der Hospitalkirche, 2 = Reformationsdenkmal, 3 = Kirchturm. – Nordosten = rechts

Kirche und Dominikanerkloster

Ansicht der Hospitalkirche und des ehemaligen Klosters von Norden, 1850
Ansicht der Hospitalkirche und des ehemaligen Klosters vom nördlichen Kreuzgang aus, 1900
Bürgerhospitaliten beim Luftschnappen im Kreuzgang, 1850
Reformationsdenkmal von Jakob Brüllmann, 2014

Stifter der Hospitalkirche und des zugehörigen Dominikanerklosters war Graf Ulrich der Vielgeliebte. Die Hospitalkirche ging aus der kleinen, 1470 errichteten Kapelle „Unserer lieben Frauen“ hervor und erhielt ihren Namen „Unserer lieben Frau und dem heiligen Ulrich“ nach dieser Kapelle und Graf Ulrichs Namenspatron.

Als das Dominikanerkloster 1473 gegründet wurde, war nur der Chor der Kirche fertiggestellt, erst 1493 wurde der Bau der Kirche abgeschlossen. Die Kirche hatte keinen Turm, sondern nur einen Dachreiter über dem Chordach, wie das bei Kirchen von Bettelorden üblich war. Erst 1730–1738 wurde ein Turm an die Kirche angebaut. Das Kloster wurde ebenfalls 1473 eröffnet, aber erst 1504 fertiggestellt.[44]

Säkularisation

Nach der Einführung der Reformation in Württemberg wurde 1536 die Klosterkirche in eine evangelische Kirche umgewandelt. Das Kloster wurde säkularisiert und von Graf Ulrich der Stadt übereignet mit der Auflage, in den Klostergebäuden das St. Katharinenhospital unterzubringen. Dieses war bisher in einem Gebäude in der Breiten Straße untergebracht, das „sehr eng und feuershalber ganz gefährlich gelegen“ war und nicht erweitert werden konnte. Nach dem Einzug des Hospitals wurde die Kirche in Hospitalkirche umbenannt.[45]

19. Jahrhundert

1820 wurde der Grundstein für ein neues Krankenhaus gelegt und das bisherige St. Katharinenhospital in Bürgerhospital umbenannt, so dass das neue Krankenhaus auf den Namen der verstorbenen Königin Katharina getauft werden konnte.[46]

1892–1894 wurde anstelle des Bürgerhospitals, das in den Jahren 1839 bis 1844 baulich erneuert und vergrößert worden war[47] und teilweise einen dritten Stock erhalten hatte, ein Neubau zwischen der Tunzhofer Straße und der Wolframstraße errichtet. Schon vorher hatte die Stadt in den Klosterflügeln Kanzleien eingerichtet, „von 1895 bis 1922 war darin das Stadtpolizeiamt Stuttgart untergebracht, nachher das Landeskriminalpolizeiamt Abt. II des Polizeipräsidiums Stuttgart“.[48] 1894 wurde im ehemaligen Kloster auch ein städtisches Polizeigefängnis eingerichtet, die sogenannte „Büchsenschmiere“, die in der Zeit des Nationalsozialismus zu grausamer Berühmtheit gelangte.[49]

1917 wurde an der Südfassade der Kirche aus Anlass der Vierhundertjahrfeier von Luthers Thesenanschlag das Reformationsdenkmal errichtet.

Altes Lapidarium

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden in der Stuttgarter Altstadt rund 200 Häuser abgebrochen, um die Altstadt zu sanieren und Platz für Neubauten zu schaffen. Bei den Abbrucharbeiten wurden die künstlerisch wertvollen Bauteile gesammelt und ab 1905 im Kreuzgang des ehemaligen Dominikanerklosters magaziniert. Damit wurde das erste städtische Lapidarium begründet.[50]

Zeit des Nationalsozialismus

Polizeipräsidium und Gefängnis in der Büchsenstraße 37 (1942)

In der Büchsenstraße befand sich der Hauptsitz der Kriminalpolizei, das Polizeipräsidium und ein Polizeigefängnis. „Nach 1933 fungierten die Räume als Gefängnis, in dem jüdische Bürger, Sinti und Roma, Kommunisten und missliebige Christen inhaftiert und gefoltert wurden.“[51] Bekannte Häftlinge waren unter anderem Karl Adler und Lina Haag. Letztere gab in ihren Memoiren auch einen Hinweis über den im Volksmund bekannten Begriff „Büchsenschmiere“: „Es liegt mitten in der Stadt und ist wegen seiner Unsauberkeit als sogenannte Büchsenschmiere bekannt und berüchtigt.“[52] „Im Herbst 1938 trieb man hier die in Stuttgart und Umgebung lebenden Juden polnischer Staatsangehörigkeit zusammen, um sie anschließend nach Polen abzuschieben.“[47] Dazu gehörte auch der Stuttgarter Kaufmann Max Helfer.[53] „Gleiches geschah dann im Krieg mit den Sinti und Roma vor ihrer Deportation in Konzentrations- und Vernichtungslager im Osten.“[47]

Kriegszerstörung

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Hospitalkirche und die verbliebenen ehemaligen Klostergebäude in der Nacht vom 12. zum 13. September 1944 großenteils zerstört. Von der Hospitalkirche blieben lediglich die Chorwände, die Südfassade, die Westfassade und ein Teil des Turmes einigermaßen erhalten.[54] Auch die Lapidariumsbestände gingen bis auf wenige Objekte verloren.[55]

Wiederaufbau

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die weitgehend zerstörte Leonhardskirche bis 1950 wieder aufgebaut, während das Schicksal der Hospitalkirche ungewiss blieb. Die erhalten gebliebenen Segmente des Chorgestühls mit 57 von ursprünglich 87 Sitzen wurden in der Leonhardskirche aufgestellt, wo sie auch nach dem Teilwiederaufbau der Hospitalkirche weiterhin verblieben.[56]

Erst 1956 wurde der Teilwiederaufbau der Hospitalkirche nach Plänen von Rudolf Lempp und die Errichtung des Alten Hospitalhofs nach den Plänen von Wolf Irion (1909–1981) beschlossen.[57]

Alter Hospitalhof

Das zweieinhalbflügelige Gebäude des Alten Hospitalhofs wurde über dem Grundriss des ehemaligen Dominikanerklosters erbaut. Es bestand aus einem Verwaltungsbau, einem Zwischenbau und dem Saalbau. Die erhalten gebliebene Westfassade der Kirche und zwei Joche der Südfassade wurden abgerissen, um Platz für den Verwaltungsbau zu schaffen, der als fünfstöckiges Gebäude an der Gymnasiumstraße errichtet wurde und sich über die ganze Länge des Blocks erstreckte. Er war über einen zweistöckigen Zwischenbau mit dem halb so langen Saalbau an der Büchsenstraße verbunden, der den Gemeindesaal beherbergte und fast die Höhe des Verwaltungsbaus erreichte. Zwischen Gemeindesaal und Kirche lag (wie auch heute wieder) der Eingang zum Innenhof.

Der Neubau des Alten Hospitalhofs und der Teilwiederaufbau der Hospitalkirche wurden 1960 fertiggestellt. 1979 begründete Martin Klumpp das Bildungszentrum Hospitalhof, das seit 1986 von Helmut A. Müller fortgeführt wurde und seit 2013 von Monika Renninger geleitet wird.

Literatur

Geschichte

Basisliteratur: #Sauer 1993.1, #Wais 1956.

  • Hospitalkirche. Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, Datenbank Bauforschung/Restaurierung, 2012, online.
  • Otto Borst: Stuttgart. Die Geschichte der Stadt. Stuttgart 1973, S. 59–64.
  • Hartmut Ellrich: Das historische Stuttgart. Bilder erzählen. Petersberg 2009, S. 102–103.
  • Ev. Pfarramt der Hospitalkirche Stuttgart (Hrsg.): Festschrift zur Einweihung der wiedererbauten Hospitalkirche Stuttgart am 21. Februar 1960. Stuttgart [1960].
  • Bernhard Neidiger: Kirchliches Leben im spätmittelalterlichen Stuttgart. In: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte. Band 17, 1998, S. 213–228, hier: 220–228 (Geschichte der Dominikaner in Stuttgart).
  • Bernhard Neidiger: Württembergisches Klosterbuch. Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis in die Gegenwart. Ostfildern 2003, S. 467–468.
  • Winfried Nerdinger: Drinnen ist anders als draussen. Lederer, Ragnarsdóttir, Oei. Ausstellung in der Architektur-Galerie am Weißenhof. Baunach 2001.
  • Paul Sauer: 500 Jahre Hospitalkirche. Stuttgart 1993.
  • Paul Sauer: Die Bedeutung des Hospitalviertels für Stuttgarts Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Rede in der Hospitalkirche am 18. Juli 2003 anlässlich des Stadtteilfests im Hospitalviertel. Stuttgart 2003.
  • Gerda Strecker (Redaktion), Helmut A. Müller (Hrsg.): 500 Jahre Hospitalkirche Stuttgart. Vom Dominikanerkloster zur Kirche in der City. Stuttgart 1993.
  • Gustav Wais: Alt-Stuttgarts Bauten im Bild : 640 Bilder, darunter 2 farbige, mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen. Stuttgart 1951, Nachdruck Frankfurt am Main 1977, S. 66–71, Nr. 48–52.
  • Gustav Wais: Städtisches Lapidarium (Mörikestraße 24). In: Stuttgarts Kunst- und Kulturdenkmale : 25 Bilder mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen. Stuttgart [1954].
  • Gustav Wais: Alt-Stuttgart. Die ältesten Bauten, Ansichten und Stadtpläne bis 1800. Mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen. Stuttgart 1954.
  • Gustav Wais: Die St.-Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart. Eine Darstellung der beiden gotischen Kirchen mit baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen. Stuttgart 1956 (mit Literaturliste).

Neuer Hospitalhof

Basisliteratur: #Bachmann 2014, #Bartetzko 2014, #Jaeger 2014, #Lederer 2014.1, #Sayah 2014.
Fotos, Pläne: #Bachmann 2014, #Holl 2014, #MG 2014, #Renninger 2014.

  • Augenschmaus. In: AIT. Architektur, Innenarchitektur, technischer Ausbau. 2014, Heft 5, S. 12–13.
  • Im neuen Gewand. Mittelalter und Moderne. In: Deutsches Architektenblatt. Band 46, 2014, Heft 4, S. 8, online.
  • Wolfgang Bachmann: Verwaltungsgebäude der evangelischen Gesamtkirche Stuttgart. In: Bauwelt. Heft 25 vom 4. Juli 2014, S. 15–23.
  • Dieter Bartetzko: Was man in Stuttgart lernen kann. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nummer 144 vom 25. Juni 2014, S. 13.
  • Hospitalhof Stuttgart. LRO bauen kirchliches Bildungszentrum. In: BauNetz. 1. März 2012, online (mit 6 Abbildungen von Entwurfszeichnungen).
  • Thomas Borgmann: Streit über Bäume am Hospitalhof. In: Stuttgart-Zeitung.de. 10. Dezember 2010, online.
  • Thomas Faltin: Ein Taufstein aus dem Wald. In: Stuttgarter Zeitung. Nummer 211 vom 12. September 2014, S. 21.
  • Achim Geissinger: Stuttgart. Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof. In: db Deutsche Bauzeitung. Band 148, 2014, Heft 7–8, S. 65.
  • (gös): Hospitalkirche erhält historischen Taufstein zurück. In: Stuttgarter Nachrichten. Nummer 229 vom 4. Oktober 2014, S. 22.
  • Nicole Höfle: Hospitalkirche Stuttgart. Webcam auf die Hospitalkirche. In: Stuttgart-Zeitung.de. 28. Februar 2012.
  • Nicole Höfle: Interview [mit Monika Renninger] zum Hospitalhof in Stuttgart. „Man weiß auch ohne Kreuz, wo man ist“. In: Stuttgarter Zeitung.de. 24. April 2014, online.
  • Nicole Höfle: Der neue Hospitalhof atmet Geschichte. In: Stuttgarter Zeitung. Nummer 83 vom 9. April 2014, S. 23.
  • Christian Holl: Formal, Functional, Friendly. Hospitalhof in Stuttgart by Lederer Ragnarsdóttir Oei. Stuttgart 2014.
  • in (Zeitschrift des Evangelischen Kirchenkreises Stuttgart), Nr. 62 vom April 2014.
  • Falk Jaeger: Die Antwort ist verblüffend. Der neue Hospitalhof weckt Erinnerungen an das ehemalige Dominikanerkloster. In: Stuttgarter Nachrichten. Nr. 108 vom 12. Mai 2014, S. 13, online (mit anderer Überschrift).
  • Arno Lederer; Jórunn Ragnarsdóttir; Marc Oei: Lederer Ragnarsdóttir Oei 1 Berlin 2012.
  • Arno Lederer: Neubau Hospitalhof. In: #Renninger 2014, S. 4–7.
  • Arno Lederer: Präsentationstafeln für die Ausstellung zur Eröffnung des Hospitalhofs im Frühjahr 2014. Stuttgart 2014.
  • (MG): Hospitalhof in Stuttgart. In: Detail. Zeitschrift für Architektur + Baudetail. 2014, Heft 7/8, S. 739–745, 829.
  • (oss): Hospitalviertel. Kompromiss im Streit um Bäume. In: Stuttgarter Zeitung. 10. Februar 2011, S. 22.
  • Monika Renninger (Redaktion); Rolf Ahlrichs (Redaktion): Der neue Hospitalhof. Stuttgart 2014.
  • Amber Sayah: Der neue Hospitalhof. Haus mit Gedächtnis. In: Stuttgarter-Zeitung.de. 16. April 2014.
  • Christoph Schweizer: Festwoche beendet, Bildungsbetrieb gestartet. Stuttgart 2014.

Medien

Commons: Hospitalhof Stuttgart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Laura Köhlmann in: #in 2014, S. 10.
  2. a b c #Renninger 2014, S. 44.
  3. Neue Vertrautheit – Bauhandwerk. Abgerufen am 18. Juni 2018.
  4. a b c #in 2014, S. 2.
  5. a b #Renninger 2014, S. 47.
  6. #Renninger 2014, S. 44–46.
  7. Webseite des Hospitalhofs, Über uns.
  8. Prälat i. R. Martin Klumpp wird 70 Pressemitteilung aus der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, 4. Oktober 2010.
  9. a b #in 2014, S. 12.
  10. Webseite des Hospiz Stuttgart
  11. Website der Kirche in der City
  12. Website von Helmut A. Müller
  13. #Strecker 1993, S. 143.
  14. „Der Architekt Roland Ostertag, der sich seit Jahrzehnten für ein lebenswertes Stuttgart einsetzt, spricht sogar von einem „Abrissfuror“, der in Stuttgart krasser wüte als in anderen Städten. Hier sei der „Wille und das Wissen“ nicht da, das Alte zu erhalten oder in Neues zu integrieren. „Alle Menschen haben die Sehnsucht, in einer Umwelt zu leben, die mit ihnen spricht. Das geht verloren, wenn man die alten Schichten abreißt“, sagt Ostertag.“ (Thomas Faltin: Denkmalschutz in Stuttgart. Das historische Erbe der Stadt verblasst. In: Stuttgarter Zeitung.de. 19. März 2012, online.)
  15. Thomas Faltin: Denkmalschutz. Wengerterhaus wird abgerissen. In: Stuttgarter Zeitung.de. 21. Juni 2012, online.
  16. Die Anzahl der Gebäude wurde anhand der Anzahl der Hausnummern geschätzt.
  17. a b c #Bartetzko 2014.
  18. Annette Schmidt: Ludwig Eisenlohr. Ein architektonischer Weg vom Historismus zur Moderne. Stuttgarter Architektur um 1900. Stuttgart-Hohenheim 2006, S. 501–502.
  19. Zur Geschichte der Hospitalkirche hospitalkirche-stuttgart.de.
  20. #Borgmann 2010, #oss 2011.
  21. „Die Unwirtlichkeit unserer Städte“ ist der Titel eines Buches von Alexander Mitscherlich, der in #Lederer 2012, S. 8, für das allgemeine Unbehagen an der Architektur in den siebziger Jahren herangezogen wird.
  22. #Lederer 2012, S. 9.
  23. a b #Lederer 2014.1, S. 2.
  24. #in 2014, S. 3.
  25. #Bachmann 2014, S. 15.
  26. a b c #Lederer 2014.1, S. 7.
  27. #Nerdinger 2001, S. 6, 18–20.
  28. Zu Grundriss und Fassungsvermögen siehe: hospitalhof.de.
  29. a b c #Jaeger 2014.
  30. #Renninger 2014, S. 46.
  31. Beispiele für den Einsatz von Dreiecksfenstern bei Gebäuden von LRO: Schule im Park, Ostfildern (2002), Berufsschule Heilbronn (2003), Duale Hochschule Baden-Württemberg Lörrach (2008), Wohn-, Büro- und Geschäftshaus Karlsruhe (2013), Bischöfliches Ordinariat Rottenburg (2013). – Abbildungen: LRO, Projekte, zu Schule im Park: Schule im Park, Dreiecksfenster.
  32. Bei der Schreienesch-Schule in Friedrichshafen sind die gerade sitzenden, blau eingefärbten Krempen wie Regisseur-Augenschirme gestaltet.
  33. #in 2014, S. 7.
  34. #Sayah 2014.
  35. Der Aufsatz wurde kurz vor Ostern 2014 veröffentlicht.
  36. #Bachmann 2014, S. 16 f.
  37. #in 2014, S. 13.
  38. Abbildungen mit dem Taufbecken: #Wais 1956, S. 1, Tafel 55, 57, 59, 65.
  39. Zur Lage des Bannwalds Mietholz siehe das Blog Wege in der Region Stuttgart.
  40. #Faltin 2014, #gös 2014.
  41. #Lederer 2014.1, S. 6.
  42. Nach einer Skizze von Rudolf Lempp (#Hospitalkirche 1960, S. 27).
  43. Nach dem Grundriss des Erdgeschosses des Neuen Hospitalhofs (#Renninger 2014, S. 18).
  44. #Sauer 1993.1, S. 11, 14, 24, #Wais 1951.1, S. 70, Nr. 51, #Wais 1956, S. 50, Nr. 52.
  45. #Wais 1956, S. 42, 46–47.
  46. #Wais 1954.2, S. 82.
  47. a b c #Sauer 2003.
  48. #Wais 1956, S. 62.
  49. #Schweizer 2014.
  50. #Wais 1954.1, S. 90.
  51. Website der Evangelischen Kirche in Stuttgart
  52. Eine Hand voll Staub. Silberburg-Verlag.
  53. Max Helfer – der Fußball-Freund mit dem falschen Pass. Abgerufen am 12. Februar 2021.
  54. #Hospitalkirche 1960, S. 11, #Sauer 1993.1, S. 71.
  55. #Wais 1954.1, S. 90.
  56. #Hospitalkirche 1960, S. 10, #Möhring 1984, S. 4.
  57. #Hospitalkirche 1960, S. 15.

Koordinaten: 48° 46′ 40″ N, 9° 10′ 22″ O