Joseph Jakob Plenck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. November 2023 um 06:19 Uhr durch Georg Hügler (Diskussion | Beiträge) (???).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schattenriss von Joseph Jakob Plenck (1786)

Joseph Jakob Edler von Plenck, auch Josef und Jacob oder als Johann, der Nachname erscheint in vielen Varianten als Plenk, Plenckh, Plenckl, Plenckhl sowie Blenk, Blenck (* 28. November 1735 (oder 1738) in Wien; † 24. August 1807 ebenda)[1] war ein österreichischer Mediziner, Chirurg und Geburtshelfer sowie Chemiker und Botaniker. Er war Hochschullehrer und gilt als Mitbegründer der modernen europäischen Dermatologie.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joseph Jacob Plenck wurde 1735 als Sohn eines Buchbinders in Wien geboren. Er wurde von Johann Christian Retter von 1753 bis 1756 in die Chirurgie eingeführt, studierte anschließend Medizin in Wien, sammelte praktische Erfahrung am St.-Johannes-Hospital (Kärntnerstraße) und diente im Siebenjährigen Krieg trotz seiner unvollendeten Ausbildung bereits als Regimentschirurg. Danach betrieb er zunächst eine Barbierstube, wo er auch kleinere chirurgische Operationen durchführte.

Im Jahr 1770 wurde er von Maria Theresia als Professor für Chirurgie und Geburtshilfe an die Universität von Tyrnau berufen, von dort aus ging er weiter nach Budapest und war schließlich ab 1785 Professor für Chemie und Botanik an der militär-medizinischen Akademie in Wien (Josephinum).

Joseph Jacob Plenck gilt als Begründer der modernen Dermatologie und war einer der wichtigsten wissenschaftlichen Autoren seiner Zeit. So hat er auch Werke über Anatomie, Augenheilkunde, Gerichtsmedizin und Chirurgie verfasst. Seine Texte erschienen zunächst in Latein und wurden zeitnah ins Deutsche übersetzt.

Ab 1788 veröffentlichte er sieben Bände seiner „Icones plantarum medicinalium“. In diesem Werk, das insgesamt 758 farbige Kupferdrucke enthält, beschrieb er den medizinischen Gebrauch aller ihm damals bekannten Kräuterpflanzen. Dabei arbeitete Plenck nach dem neuen botanischen Ordnungssystem von Carl von Linné (1707–1778) und schrieb alle Texte in Latein und Deutsch.

Joseph Jacob Plenck starb 1807 in Wien in der Weihburggasse. Nach seinem Tode erschien 1812 unter Joseph Kerndl noch ein abschließender achter Band der Icones plantarum medicinalium.

Nach Plenck benannt sind die Pflanzengattungen Plenckia Raf. aus der Familie der Mittagsblumengewächse (Aizoaceae) und Austroplenckia Lundell aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae).[2]

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Joseph Jakob Plenck – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Justus F. C. Hecker: Geschichte der neueren Heilkunde. Band 2: Die Wiener Schule. S. 565, archive.org.
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.