Markus Wilhelm

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Begründung:

nennt mich kleingläubig, aber die überregionale Bekanntheit dieses ehrenwerten Mannes ist mir nicht aus dem Artikel erkenntlich. Der Artikel der 10.000er-Publikation "Datum" reißt's da nicht,und Tonbandschnipsel mit "Joschka ist ein Schwein" - nun, aufregend ist das nicht, Ist es dennoch genug? KeiWerBi Anzeige? 23:50, 17. Okt. 2008 (CEST)


Markus Wilhelm (* 1956 in Sölden im Ötztal) ist ein tiroler Bergbauer, Publizist und Umweltaktivist.

Nach der Grundschule besuchte Wilhelm das bischöfliche Internat in Schwaz. Es folgten nach der Matura die Studien der Geschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck und später Regie und Schauspiel am Mozarteum in Salzburg, die er jedoch bald wieder aufgab.

1977 war er Mitbegründer der kulturpolitische Zeitschrift Der Föhn in Innsbruck. Ein Jahr vor der erstmaligen Einstellung des Föhn 1982 stieg Wilhelm aus dem Projekt aus und konzentrierte sich auf seine schriftstellerische Arbeit, für die er auch Preise wie das Stipendium für dramatische Autoren des Unterrichts- und Kunstministeriums (1982) und dem Staatsstipendium für Literatur (1983) sowie andere Förderungen erhielt.

1984 belebte Wilhelm den "Föhn" im Alleingang wieder, diesmal jedoch mit einer politischen Ausrichtung als „Aufklärungsmedium über Vorgänge in der Tiroler Politik und Wirtschaft“ mit einer Kombination aus penibel recherchierten Fakten neben harter Polemik.

Österreichweite Bekanntheit erlangte Wilhelm durch seine Auseinandersetzungen mit dem Tiroler Stromkonzern TIWAG, die seit 1988 in einer Reihe von Prozessen mündeten. Er kritisierte erstmals in der Zeitschrift Föhn den Einfluss deutscher Stromkonzerne auf den Vorarlberger und Tiroler Energiemarkt, wurde von der TIWAG wegen Kreditschädigung geklagt, die allerdings in zwei Instanzen verlor.[1] [2]

Wichtiges Instrument in der Auseinandersetzung mit dem Landesenergieversorger wurde in der Folge auch seine eigene Homepage www.dietiwag.org, die es ihm ermöglichte, mit wenig Ressourceneinsatz ein breitere interessierte Öffentlichkeit direkt zu erreichen. Weitere Meilenstein im Konflikt waren die Veröffentlichung von vertraulichen Geschäftsverträgen zwischen amerikanischen Firmenkonsortien und der Tiwag, die in einem umstrittenen "Steuersparmodell" zwischen 2001 und 2003 14 ihrer 15 größten Kraftwerke an erstere verkauften und wieder zurückleasten. Die TIWAG klagt wieder mit einem Streitwert von 500.000 Euro.[3]

Mit den Jahren gewann der Kleinkrieg immer weitere Facetten: Wilhelm beschuldigte einen führenden TIWAG Mitarbeiter der Verbindungen ins Rotlichtmilieu, die TIWAG heuerte Detektive an um undichte Stellen in der Firma auszuforschen. [4] In Zusammenhang mit Kraftwerksbauten kam auch der Alpenverein in Wilhelms Schussfeld, dem er vorwirft Umwelt Proteste nur zu kanalisieren, um sie schlussendlich abwiegeln zu können. Im Zug dieser Auseinandersetzung deckte er 2008 auf, dass der Leiter der Fachabteilung Raumordnung und Naturschutz des OeAV seinen akademischen Titel zu Unrecht trägt.

Für Wirbel sorgte seine Veröffentlichung eines Tonbandmitschnitts einer Rede des damaligen Tiroler Landeshaumanns Herwig van Staa im September 2007, die belegen soll, dass Sta den ehemaligen deutschen Außenminister Joschka Fischer als "Schwein" bezeichnet.

Wilhelm lebt und arbeitet in Sölden im Ötztal.

Einzelnachweise

  1. DATUM Florian Gasser: Der Bauer als Rebell, Datum 03/2008.
  2. ZEIT-ONLINE Edith Meinhart: Berge unter Strom, Seite 510, 26/2006.
  3. WIRTSCHAFTSBLATT Michael Riedler: Tiwag klagt Online-Aktivisten auf 500.000 Euro, Ausgabe 23. März 2005, Onlinequelle abgerufen am 20. Oktober 2008
  4. tirol.orf.at vom 29.03.2008: Suche der Detektei blieb erfolglos, abgerufen am 20. Oktober 2008.