Otto Grunert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Februar 2015 um 16:52 Uhr durch Claude J (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung:

Keinerlei Relevanz erkennbar. --CV Disk RM 10:15, 30. Jan. 2015 (CET)


Otto Georg Erdmann Grunert (* 22. Januar 1845 in Magdeburg; † 1904[1]) war ein deutscher Paläontologe und Zahnarzt.

Grunert besuchte das Realgymnasium in Magdeburg und ging dann in die Zahntechniker-Lehre, worauf sich ab 1868 ein Studium der Zahnmedizin an der Universität Berlin anschloss. Dabei studierte er auch fünf Semester Naturwissenschaften in Berlin und Erlangen, unter anderem bei Hans Lenk (1863–1938) und Eilhard Wiedemann. Unterbrochen wurde das Studium durch Wehrdienst im Deutschen Krieg von 1866 und Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Seine Kenntnisse erweiterte er durch ein Studium am Pennsylvania Dental College 1882/83 in den USA, das er mit dem Dr. chir. dent. abschloss.

Er arbeitete ab 1873 als Zahnarzt in verschiedenen Ateliers in Berlin und wurde 1896 Hofzahnarzt von Friedrich II. von Anhalt.

Um die Paläontologe hat er sich mit einer Monographie über die Scaphopoden und Gastropoden der Germanischen Trias des mitteleuropäischen Beckens (alt: Germanisches Becken) verdient gemacht, seiner Dissertation in Erlangen 1898.[2] Für die Dissertation untersuchte er das gesamte bis dato beschriebene Originalmaterial von Oberschlesien über Rüdersdorf, Thüringen, Franken, Schwaben, Baden, Württemberg und der Eifel bis Lothringen, erstellte für jede einzelne Art eine umfangreiche Synonymieliste, beschrieb diese und bildete alle Arten auf den beigefügten Tafeln ab. Dafür untersuchte er u.a. die Sammlungen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und der Bergakademie Berlin sowie diverse Privatsammlungen und stand mit Ernst Koken in Tübingen, Eberhard Fraas und Adolf von Koenen in Kontakt. Die Dissertation von Otto Grunert gehört zu den klassischen Standardwerken der Bearbeitung triassischer Gastropoden des mitteleuropäischen Beckens. Abbildungen von Otto Grunert haben u.a. auch Eingang in das Standardwerk der Trias von Martin Schmidt: "Die Lebewelt unserer Trias", Hohenlohe´sche Buchhandlung, Ferdinand Rau, Öhringen 1928, gefunden, der auf Seite 246 Fig. 639 und 640 auf Otto Grunert als Quelle verweist und 2 Abbildungen Otto Grunerts übernimmt.

Er veröffentlichte auch in der Zahnmedizin und Medizin, zum Beispiel verfasste er den Artikel Obturatoren (Prothesen für Patienten mit Gaumenspalten[3]) im Handbuch der Zahnheilkunde von Julius Scheff (1893) und untersuchte die Auswirkungen der Diabetes.

Schriften

  • mit Max Schreiber: Der Einfluss kranker Zähne auf den Magen und die Luftwege allgemein verständlich dargestellt. Berlin. Zahnärztliche Rundschau, 1894
  • Über Obturatoren. Berlin. Wilhelm Greve, 1894 (Sonderabdruck aus Julius Scheff (Hrsg.): Handbuch der Zahnheilkunde, Wien: Hölder, Band 3, 1893, S. 346-371, Archive)
  • Über allgemeine Betäubung und örtliche Anästhesie zum Zweck schmerzloser Zahnextractionen. Berlin, 1895
  • Die Scaphopoden und Gastropoden der deutschen Trias. Erlangen: A. Vollrath, 1898, Archive
  • Über Krankheitserscheinungen in der Mundhöhle beim Diabetes. Therapeutische Winke für Diabetiker. Berlin: Berliner Verlagsanstalt, 1899, Archive
  • mit Carl Birkenthal, Max Schreiber: Krankheitserscheinungen beim Diabetes, Rhachitis, Tuberkulose und Syphilis hereditaria. Einfluss auf den Magen und die Luftwege. Berlin: Berlinische Verlagsanstalt, 1899
  • Über Kuppelfüllungen und Vollkronen aus Amalgam, in: Adolph Witzel: Der Kronenersatz aus Amalgam. Berlin 1903

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Dissertation seines Sohnes Paul Grunert in Leipzig von 1906 (Der Beckengürtel und die hinteren Extremitäten von Eudyptes Chrysocome), S. 21 (Vita), in der der Vater als verstorben bezeichnet wird. Archive. Der Sohn wurde 1876 geboren und studierte Zahnmedizin in Berlin und später Naturwissenschaften. Da Gunert noch 1903 veröffentlichte starb er wahrscheinlich zwischen 1903 und 1906. Das Todesdatum 1904 findet sich in Deutsche Monatsschrift für Zahnheilkunde, Band 23, 1905, S. 188 (er starb danach bei der Herausgabe der 2. Auflage des 1902 bis 1904 erschienenen Handbuchs für Zahnheilkunde (Hrsg. Julius Scheff, bei Hölder, Wien in 3 Bänden), zu dem er einen Beitrag lieferte).
  2. Die Scaphopoden und Gastropoden der deutschen Trias. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der hohen philosophischen Facultät der kgl. bayer. Friedrich-Alexanders-Universität Erlangen, 63 S., 5 Taf., Druck von A. Vollrath, Archive. Mit Vita
  3. Er war auch an der Verbesserung solcher von Wilhelm Suersen entwickelter Obturatoren beteiligt