„Pauluskirche (Sehma)“ – Versionsunterschied

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Die '''Pauluskirche''' ist die evangelisch-lutherische Gemeindekirche von [[Sehma (Sehmatal)|Sehma]], einem Ortsteil der [[Sachsen|sächsischen]] Gemeinde [[Sehmatal]] im [[Erzgebirgskreis]]. Sie gehört der [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens]] an.


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 3. Juli 2024, 19:05 Uhr

Pauluskirche Sehma
Chorgewölbe
Orgelempore um 1900

Die Pauluskirche ist die evangelisch-lutherische Gemeindekirche von Sehma, einem Ortsteil der sächsischen Gemeinde Sehmatal im Erzgebirgskreis. Sie gehört der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens an.

Geschichte

Eine erste Kirche war in Sehma in den Jahren 1665 bis 1673 als flachgedeckte Saalkirche mit polygonalem Chor und Dachreiter erbaut worden, gleichzeitig erfolgte die Ablösung von der St.-Ulrichsgemeinde in Schlettau.[1] Mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes namentlich durch die hier angesiedelte Textilindustrie gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bau einer größeren Kirche notwendig, mit deren Bau 1898 der Dresden Architekt Woldemar Kandler beauftragt wurde. Die Einweihung erfolgte am 30. Oktober, dem Vorabend des Reformationstags des Jahres 1899.

Architektur

Die Pauluskirche ist eine über kreuzförmigem Grundriss angelegte Saalkirche mir leicht vortretendem Querhaus mit Walmdach, anschließender polygondaler Apsis und vorgestelltem, von seitlichen Emporenaufgängen begleitetem und von einem Steilhelm bekrönten Turmbau, dessen Glockengeschoss in ein Oktogon übergeht. Die dretteilige offene Portalvorhalle bekrönt eine von Robert Henze in Dresden geschaffene Statue des Apostel Paulus.

Der dreiseitig von Emporen umgebene Kirchenraum ist rippengewölbt.

Ausstattung

Das linke Apsis-Fenster zeigt die „Taufe des Herrn“, das rechte die „Kreuzigung Jesu“. Das Altarbild des Auferstandenen Christus wurde von Wilhelm Walter von der Kunstakademie Dresden geschaffen. Die beiden Wandgemälde seitlich des Chorbogens zeigen die „Verkündigung an die Hirten“ und die „Himmelfahrt des Herrn“. Von der 1953 übertünchten Ausmalung wurde 1983 lediglich die des Apsisgewölbes freigelegt und restauriert, das in Jugendstilformen eine Darstellung des sich öffnenden Himmels mit der Taube des Heiligen Geistes entsprechend dem Pfingstwunder zeigt. Der Chorbogen trug ursprünglich in großen Buchstaben die Inschrift: „Allein Gott in der Höh sei Ehr“.

Orgel

Bei ihrer Fertigstellung erhielt die Kirche eine Orgel der Firma Jehmlich Orgelbau Dresden, die 1934 von Schuster, Andreas und Söhne einen Umbau erfuhr. 2005 erfolgte ein Neubau im historischen Prospekt durch Ekkehart Groß. Die Orgel besitzt seither die folgende Disposition:[2]

I Hauptwerk C–g3
01. Bordun 16′
02. Principal 08′
03. Rohrflöte 08′
04. Gamba 08′
05. Octave 04′
06. Spitzflöte 04′
07. Weitquinte 0223
08. Waldflöte 02′
09. Quinte 0113
10. Cornett III
11. Mixtur IV–V
12. Trompete 08′
13. Krummhorn 08′
II Schwellwerk C–g3
14. Pommer 16′
15. Geigenprincipal 08′
16. Salicional 08′
17. Gedackt 08′
18. Unda Maris 08′
19. Principal 04′
20. Traversflöte 04′
21. Flöte 04′
22 Nasat 0223
23. Octave 02′
24. Piccolo 02′
25. Sifflet II 0113′ und 1′
26. Sesquialtera II
27. Scharff III–IV
28. Vox Humana 08′
29. Oboe 08′
Pedal C–f1
30. Prinzipalbass 16′
31. Subbass 16′
32. Violon 16′
33. Octavbass 08′
34. Gemshorn 08′
35. Choralbass 04′
36. Hintersatz II
37. Posaune 16′
38. Trompete 08′

Glocken

Bei Fertigstellung des Kirchenneubaus wurde das Geläut von drei Glocken aus dem Vorgängerbau übertragen, von denen die große Glocke, gegossen 1698 von Michael Weinholdt in Dresden, die Inschrift lautete: „Mich stellt die kirchfardt seeha vnd cvmmersdorff das ich zvr kirche levte das volvk zvnn bethen weck und ihn den tod andevte“ trug. Von ihnen musste „wegen der festgestellten Klangeinheit der drei Glocken“ während der Glockenabgabe im Ersten Weltkrieg nur die kleinste abgeliefert werden, die aber 1919 zurückerworben wurde. 1942 schließlich wurden alle Glocken konfisziert und 1950 durch drei Bronzeglocken mit der Inschrift "Christmettengemeinde Sehma im Erzgebirge gegossen im Advent 1950. Franz Schilling Söhne Apolda" ersetzt. Bekennenden Kirche]] zu verstehen.[3]

Nr. Gussjahr Gießer, Gussort Gewicht
(kg)
Nominal
(HT-1/16)
Inschriften
1 1950 Franz Schilling Söhne Apolda 1.717 des1 Ehre sei Gott in der Höhe
2 836 f1 Und Friede auf Erden
3 456 as1 Und den Menschen ein Wohlgefallen

Einzelnachweise

  1. Richard Steche: Sehma. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 88.
  2. Disposition der Orgel auf der Website Orgelsite.nl
  3. Die Glocken der Sehmaer Pauluskirche

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen II. Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. Deutscher Kunstverlag, München 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 912.
Commons: Pauluskirche (Sehma) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 32′ 19″ N, 12° 59′ 37,8″ O