„Phraaspa“ – Versionsunterschied

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'''Phraaspa''' ({{ELSalt|Φράασπα}},<ref>[[Stephanos von Byzanz]], ''Ethnika'', s. ''Phraaspa''.</ref> andere Schreibweisen Πράασπα/''Praaspa'',<ref>[[Cassius Dio]], ''Römische Geschichte'' 49, 25, 3.</ref> Φράατα/''Phraata'',<ref>[[Plutarch]], ''Antonius'' 38, 2.</ref> von [[Strabon]] Οὐέρα/''Vera'' genannt<ref>Strabon, ''Geographika'' 11, 13, 3.</ref>) war eine befestigte Stadt und königliche Residenz im [[Partherreich|parthischen]] [[Vasallenstaat]] [[Atropatene|Media Atropatene]].
'''Phraaspa''' ({{grcS|Φράασπα}},<ref>[[Stephanos von Byzanz]], ''Ethnika'', s. ''Phraaspa''.</ref> andere Schreibweisen {{lang|grc|Πράασπα}} ''Praaspa'',<ref>[[Cassius Dio]], ''Römische Geschichte'' 49, 25, 3.</ref> {{lang|grc|Φράατα}} ''Phraata'',<ref>[[Plutarch]], ''Antonius'' 38, 2.</ref> von [[Strabon]] {{lang|grc|Οὐέρα}} ''Vera'' genannt<ref>Strabon, ''Geographika'' 11, 13, 3.</ref>) war eine befestigte Stadt und königliche Residenz im [[Partherreich|parthischen]] [[Vasallenstaat]] [[Atropatene|Media Atropatene]].


Die genaue Lage Phraaspas konnte bis heute nicht festgestellt werden. Laut [[Josef Wiesehöfer]] ist es nicht mit [[Tacht-i Suleiman]] zu identifizieren,<ref>{{DNP|9|959||Phraaspa|Josef Wiesehöfer}}</ref> während [[Michael Grant]] genau für diese Gleichsetzung eintritt.<ref>Michael Grant, ''Kleopatra'', dt. Bastei-Lübbe, 1998, ISBN 3-404-61416-X, S. 207.</ref> Laut [[Helmut Halfmann]]
Die genaue Lage Phraaspas konnte bis heute nicht festgestellt werden. Laut [[Josef Wiesehöfer]] ist es wohl Zitadelle der Stadt [[Ganzak|Gaza(ka)]] in Media Atropatene (beim heutigen Laylān am Urmia-See?), nicht mit [[Tacht-e Suleiman]] zu identifizieren,<ref>{{DNP|9|959||Phraaspa|Josef Wiesehöfer}}</ref> während [[Michael Grant]] genau für diese Gleichsetzung eintritt.<ref>Michael Grant, ''Kleopatra'', dt. Bastei-Lübbe, 1998, ISBN 3-404-61416-X, S. 207.</ref> [[Helmut Halfmann]] zufolge sei Phraaspa südöstlich des [[Urmiasee]]s zu lokalisieren.<ref>Helmut Halfmann, ''Marcus Antonius.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-21727-4, S. 156.</ref>
sei Phraaspa südöstlich des [[Urmiasee]]s zu lokalisieren.<ref>Helmut Halfmann, ''Marcus Antonius.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-21727-4, S. 156.</ref>


Im Jahr 36 v. Chr. marschierte [[Marcus Antonius]] mit einem Heer von 60.000 [[Prätorianer]]n gegen das Partherreich. Die [[Kavallerie|Reiterei]] bestand aus 10.000 [[Gallier|gallischen]] Reitern und armenischen Panzerreitern, die den [[Kataphrakt]]en der Parther gewachsen waren. Da die römische Armee aber nur sehr langsam vorankam, ließ Marcus Antonius die [[Belagerungsgerät]]e stehen und übergab [[Oppius Statianus]] zwei [[Römische Legion|Legionen]], um allein auf seine verbliebenen Truppen gestützt Phraaspa, wo sich die Frauen und Kinder des Königs [[Artavasdes II. (Atropatene)|Artavasdes]] von Media aufhielten, zu belagern. Währenddessen war General Monases mit parthischen Soldaten angekommen und rieb die Legionen auf, wobei Oppius getötet wurde. Ohne die Belagerungmaschinen konnte Marcus Antonius jedoch Phraaspa nicht einnehmen. Er verhandelte daher mit [[Phraates IV.]], gab nach Abschluss der Friedensverhandlungen die Belagerung vor Beginn des Winters 36 auf 35 v. Chr.<ref>Helmut Halfmann, ''Marcus Antonius'', S. 159.</ref> auf und zog sich mit seiner Armee zurück. Die Partherangriffe dezimierten die römischen Streitkräfte. Am Ende des Feldzugs waren 32.000 Römer gefallen.
Im Jahr 36 v. Chr. marschierte [[Marcus Antonius]] mit einem Heer von 60.000 Legionären gegen das Partherreich. Die [[Kavallerie|Reiterei]] bestand aus 10.000 [[Gallier|gallischen]] Reitern und armenischen Panzerreitern, die den [[Kataphrakt]]en der Parther gewachsen waren. Da die römische Armee aber nur sehr langsam vorankam, ließ Marcus Antonius die [[Belagerungsgerät]]e stehen und übergab [[Oppius Statianus]] zwei [[Römische Legion|Legionen]], um allein auf seine verbliebenen Truppen gestützt Phraaspa, wo sich die Frauen und Kinder des Königs [[Artavasdes II. (Atropatene)|Artavasdes]] von Media aufhielten, zu belagern. Währenddessen war General Monases mit parthischen Soldaten angekommen und rieb die Legionen auf, wobei Oppius getötet wurde. Ohne die Belagerungsmaschinen konnte Marcus Antonius jedoch Phraaspa nicht einnehmen. Er verhandelte daher mit [[Phraates IV.]], gab nach Abschluss der Friedensverhandlungen die Belagerung vor Beginn des Winters 36 auf 35 v. Chr.<ref>Helmut Halfmann, ''Marcus Antonius'', S. 159.</ref> auf und zog sich mit seiner Armee zurück. Die Partherangriffe dezimierten die römischen Streitkräfte. Am Ende des Feldzugs waren 32.000 Römer gefallen.


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Aktuelle Version vom 25. Mai 2024, 20:43 Uhr

Phraaspa (altgriechisch Φράασπα,[1] andere Schreibweisen Πράασπα Praaspa,[2] Φράατα Phraata,[3] von Strabon Οὐέρα Vera genannt[4]) war eine befestigte Stadt und königliche Residenz im parthischen Vasallenstaat Media Atropatene.

Die genaue Lage Phraaspas konnte bis heute nicht festgestellt werden. Laut Josef Wiesehöfer ist es wohl Zitadelle der Stadt Gaza(ka) in Media Atropatene (beim heutigen Laylān am Urmia-See?), nicht mit Tacht-e Suleiman zu identifizieren,[5] während Michael Grant genau für diese Gleichsetzung eintritt.[6] Helmut Halfmann zufolge sei Phraaspa südöstlich des Urmiasees zu lokalisieren.[7]

Im Jahr 36 v. Chr. marschierte Marcus Antonius mit einem Heer von 60.000 Legionären gegen das Partherreich. Die Reiterei bestand aus 10.000 gallischen Reitern und armenischen Panzerreitern, die den Kataphrakten der Parther gewachsen waren. Da die römische Armee aber nur sehr langsam vorankam, ließ Marcus Antonius die Belagerungsgeräte stehen und übergab Oppius Statianus zwei Legionen, um allein auf seine verbliebenen Truppen gestützt Phraaspa, wo sich die Frauen und Kinder des Königs Artavasdes von Media aufhielten, zu belagern. Währenddessen war General Monases mit parthischen Soldaten angekommen und rieb die Legionen auf, wobei Oppius getötet wurde. Ohne die Belagerungsmaschinen konnte Marcus Antonius jedoch Phraaspa nicht einnehmen. Er verhandelte daher mit Phraates IV., gab nach Abschluss der Friedensverhandlungen die Belagerung vor Beginn des Winters 36 auf 35 v. Chr.[8] auf und zog sich mit seiner Armee zurück. Die Partherangriffe dezimierten die römischen Streitkräfte. Am Ende des Feldzugs waren 32.000 Römer gefallen.

  1. Stephanos von Byzanz, Ethnika, s. Phraaspa.
  2. Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 25, 3.
  3. Plutarch, Antonius 38, 2.
  4. Strabon, Geographika 11, 13, 3.
  5. Josef Wiesehöfer: Phraaspa. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 9, Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01479-7, Sp. 959.
  6. Michael Grant, Kleopatra, dt. Bastei-Lübbe, 1998, ISBN 3-404-61416-X, S. 207.
  7. Helmut Halfmann, Marcus Antonius. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-21727-4, S. 156.
  8. Helmut Halfmann, Marcus Antonius, S. 159.