„Serienschaltung“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|beschreibt die Serienschaltung bei der Elektroinstallationstechnik; daneben wird auch die [[Reihenschaltung]] von Bauelementen als Serienschaltung bezeichnet.}}
[[Bild:Symbol Series switch.svg|thumb|100px|Elektroinstallation Schaltersymbol [[Serienschalter]]]]
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'''Serienschaltung''' ist ein heute nicht mehr gebräuchlicher Begriff aus der [[Elektroinstallation]]stechnik. Er beschreibt eine Schaltung, die dazu dient, zwei elektrische [[Elektrischer_Verbraucher|Verbraucher]] (meist [[Leuchtmittel]]), unabhängig voneinander mit einem Doppel-Schalter (Serienschalter) ein- und auszuschalten.
Als '''Serienschaltung''' wird in der [[Elektroinstallation]]stechnik eine Schaltung bezeichnet, die zwei elektrische [[Elektrischer Verbraucher|Betriebsmittel]] (meist [[Leuchtmittel]]; klassischerweise einen [[Kronleuchter|Lüster]] mit zwei Stromkreisen) mittels eines einzelnen Schalters mit vier Schaltstellungen (eines Serienschalters) ein- und ausschaltet. Anstelle der historischen Drehschalter werden heute Doppelwippschalter <!--mit zweimal zwei Schaltstellungen -->verwendet, die es erlauben, die Betriebsmittel unabhängig voneinander zu schalten; sie werden weiterhin als Serienschalter bezeichnet, auch wenn diese Bezeichnung die Funktionsweise nicht mehr beschreibt.

Heute wird der Begriff normalerweise für die [[Reihenschaltung]] von Bauelementen verwendet. Der verwendete Doppel-Schalter wird immer noch als Serienschalter bezeichnet.


== Aufbau und Funktion ==
== Aufbau und Funktion ==
[[Bild:Serienschaltung.PNG|thumb|200px|'''Serienschaltung''']]
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Der Begriff Serienschaltung stammt aus der Zeit, in der Schalter nur in Form von [[Drehschalter]]n hergestellt wurden. Diese Serienschalter haben vier Schaltstellungen:
Der Begriff Serienschaltung stammt aus der Zeit, in der Schalter nur in Form von [[Drehschalter]]n hergestellt wurden. Diese Serienschalter haben vier Schaltstellungen:


* 1 Aus. (In der Zeichnung: Linke Kreishälfte ist rot. Kein Stromfluss.)
* 1: Aus. (In der Darstellung des Drehschalters ist die linke Kreishälfte rot. Kein Stromfluss.)
* 2 Leuchte 1 an. (Zeichnung: Obere Kreishälfte ist rot. Kontakt von der braunen zur violetten Ader.)
* 2: Leuchte 1 an. (Abbildung: Die obere Kreishälfte wäre rot. Die braune Ader ist mit dem Mittelpunkt der Kreishälfte verbunden, die den Kontakt zur violetten Ader herstellt.)
* 3 Leuchte 1+2 an. (Rechte Kreishälfte rot. Kontakt von der braunen zur violetten und weißen Ader.)
* 3: Leuchte 1+2 an. (Abbildung: Rechte Kreishälfte rot. Kontakt von der braunen zur violetten und weißen Ader.)
* 4 Leuchte 2 an. (Untere Kreishälfte rot. Kontakt von der braunen zur schwarzen Ader.)
* 4: Leuchte 2 an. (Abbildung: Untere Kreishälfte rot. Kontakt von der braunen zur weißen Ader.)


Da man diese vier Schaltzustände nicht direkt, sondern nur nacheinander (seriell) einstellen konnte, nannte man diese Schalter Serienschalter. Drehserienschalter werden heute nur noch von wenigen Markenherstellern gefertigt.
Da man diese vier Schaltzustände nicht direkt, sondern nur nacheinander (seriell) einstellen konnte, nannte man diese Schalter Serienschalter. Drehserienschalter werden heute nur noch von wenigen Markenherstellern gefertigt.


Da anstelle der historischen Drehschalter inzwischen meist doppelte Wippschalter montiert werden, ist der Begriff ''Serienschalter'' auf diese Bauform übergegangen. Diese Schalter besitzen zwei Wippen, die jeweils nur halb so breit sind wie die Wippe von Einzelschaltern.
Heute werden Serienschalter überwiegend als Wippschalter gefertigt. Diese haben zwei Wippen, die nur halb so breit sind wie bei Aus-, Wechsel- oder Kreuzschaltern. Es handelt sich praktisch um zwei Ausschalter in einem gemeinsamen Gehäuse. Installiert man die Schaltung, wie in der Zeichnung angegeben, so schaltet man mit der linken Wippe die Leuchte 1 und mit der rechten Wippe die Leuchte 2.
Es handelt sich bei einem solchen Serienschalter also lediglich um zwei Ausschalter in einem gemeinsamen Gehäuse. Installiert man die Schaltung, wie in der Zeichnung angegeben, so schaltet man mit der linken Wippe die Leuchte 1 und mit der rechten Wippe die Leuchte 2.


=== Drehschalter ===
=== Drehschalter ===
Das Bild zeigt den richtigen Aufbau eines Drehserienschalters, er ist schematisch dargestellt, alle vier Schalterstellungen sind zu sehen. In den beiden Bildern sind der grüne und der violette Draht gleichzusetzen.
Das Bild zeigt den richtigen Aufbau eines Drehserienschalters, er ist schematisch dargestellt, alle vier Schalterstellungen sind zu sehen.

Dargestellt ist eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn, welche nacheinander die Stellungen „0: alles aus“, „1: Lampe&nbsp;1 an“, „1+2: beide Lampen an“, „2: Lampe&nbsp;2 an“ durchläuft.
[[Bild:Schalter.jpg|miniatur|hochkant=1.8|Früher war der ungeschaltete Außenleiter (L) wie im Bild schwarz gekennzeichnet, heute wäre er braun.]]


Die braune Ader entspricht der violetten Ader und die grüne entspricht der weißen Ader auf dem oberen Bild.
[[Bild:Schalter.jpg|miniatur|left|500px|Früher war der ungeschaltete Außenleiter wie im Bild schwarz gekennzeichnet, heute wäre er braun.]]
<br style="clear:both;" clear="all" />


In Kabelfußschaltern wird teilweise noch der Drehserienschalter verwendet. Hier wird die Druckbewegung in eine Drehbewegung umgewandelt. Soll er als Ausschalter wirken, muss die Zuleitung an den braunen Anschluss und die Ableitung an den grünen Anschluss geschaltet werden.
Soll der Serienschalter als einfacher Ausschalter verwendet werden, bleibt der schwarze Anschluss frei. Die Zuleitung wird an den braunen Anschluss und die Ableitung an den grünen Anschluss geschaltet. Dadurch erfolgt mit jeder Betätigung ein Schaltvorgang.


Es sind auch (Fuß)-Druckschalter und Kordel-Zugschalter erhältlich, welche über die beschriebene Funktion eines Dreh-Serienschalters verfügen. Hierbei wird die Druck- oder Zugbewegung in eine Drehbewegung umgewandelt und über einen Schnappmechanismus und einen [[Freilauf (Mechanik)|Freilauf]] bzw. eine [[Sperrklinke]] der eigentliche rotierende Schalter betätigt.
Mitunter gibt es auch Zugschalter als Serienschalter. Dabei wird an einer Kordel gezogen und nacheinander die Stellungen 0 1 1+2 2 0 geschaltet (1 = Lampe 1 an, 1+2 = beide Lampen an, 2 = Lampe 2 an, 0 = alles aus).


== Andere Schaltungen ==
== Andere Schaltungen ==
Weitere Schaltungen in der [[Elektroinstallation]] sind
Weitere Schaltungen in der [[Elektroinstallation]] sind
* [[Ausschaltung]]
* [[Ausschaltung]]
* Wechselschaltungen
* [[Wechselschaltung]]
** [[Wechselschaltung]]
* [[Kontrollwechselschaltung]]
** [[Sparwechselschaltung]]
** [[Hamburger Schaltung]]
** [[Kontrollwechselschaltung]]
* [[Kreuzschaltung]]
* [[Kreuzschaltung]]
* [[Stromstoßschalter]]
* [[Tasterschaltung]]
* [[Tasterschaltung]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Alfred Hösl, Roland Ayx, Hans Werner Busch: ''Die vorschriftsmäßige Elektroinstallation, Wohnungsbau-Gewerbe-Industrie.'' 18. Auflage, Hüthig Verlag, Heidelberg, 2003, ISBN 3-7785-2909-9
* Alfred Hösl, Roland Ayx, Hans Werner Busch: ''Die vorschriftsmäßige Elektroinstallation, WohnungsbauGewerbeIndustrie.'' 18.&nbsp;neu bearb. Auflage, Hüthig, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-7785-2909-6.
* Günter Springer: ''Fachkunde Elektrotechnik.'' 18.Auflage, Verlag - Europa - Lehrmittel, Wuppertal, 1989, ISBN 3-8085-3018-9
* Günter Springer: ''Fachkunde Elektrotechnik.'' 18.&nbsp;neu bearb. Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, Wuppertal 1989, ISBN 3-8085-3018-9.
* A. Senner: ''Fachkunde Elektrotechnik.'' 4.Auflage. Verlag - Europa Lehrmittel, 1965
* Adolf Senner: ''Fachkunde Elektrotechnik.'' 4.&nbsp;Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, 1965.


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[[Kategorie:Installationsschaltung]]
[[Kategorie:Installationsschaltung]]

Aktuelle Version vom 21. April 2024, 19:46 Uhr

Elektro­installat­ion: Schaltersymbol Serienschalter

Als Serienschaltung wird in der Elektroinstallationstechnik eine Schaltung bezeichnet, die zwei elektrische Betriebsmittel (meist Leuchtmittel; klassischerweise einen Lüster mit zwei Stromkreisen) mittels eines einzelnen Schalters mit vier Schaltstellungen (eines Serienschalters) ein- und ausschaltet. Anstelle der historischen Drehschalter werden heute Doppelwippschalter verwendet, die es erlauben, die Betriebsmittel unabhängig voneinander zu schalten; sie werden weiterhin als Serienschalter bezeichnet, auch wenn diese Bezeichnung die Funktionsweise nicht mehr beschreibt.

Aufbau und Funktion

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Serienschaltung

Der Begriff Serienschaltung stammt aus der Zeit, in der Schalter nur in Form von Drehschaltern hergestellt wurden. Diese Serienschalter haben vier Schaltstellungen:

  • 1: Aus. (In der Darstellung des Drehschalters ist die linke Kreishälfte rot. Kein Stromfluss.)
  • 2: Leuchte 1 an. (Abbildung: Die obere Kreishälfte wäre rot. Die braune Ader ist mit dem Mittelpunkt der Kreishälfte verbunden, die den Kontakt zur violetten Ader herstellt.)
  • 3: Leuchte 1+2 an. (Abbildung: Rechte Kreishälfte rot. Kontakt von der braunen zur violetten und weißen Ader.)
  • 4: Leuchte 2 an. (Abbildung: Untere Kreishälfte rot. Kontakt von der braunen zur weißen Ader.)

Da man diese vier Schaltzustände nicht direkt, sondern nur nacheinander (seriell) einstellen konnte, nannte man diese Schalter Serienschalter. Drehserienschalter werden heute nur noch von wenigen Markenherstellern gefertigt.

Da anstelle der historischen Drehschalter inzwischen meist doppelte Wippschalter montiert werden, ist der Begriff Serienschalter auf diese Bauform übergegangen. Diese Schalter besitzen zwei Wippen, die jeweils nur halb so breit sind wie die Wippe von Einzelschaltern. Es handelt sich bei einem solchen Serienschalter also lediglich um zwei Ausschalter in einem gemeinsamen Gehäuse. Installiert man die Schaltung, wie in der Zeichnung angegeben, so schaltet man mit der linken Wippe die Leuchte 1 und mit der rechten Wippe die Leuchte 2.

Das Bild zeigt den richtigen Aufbau eines Drehserienschalters, er ist schematisch dargestellt, alle vier Schalterstellungen sind zu sehen.

Dargestellt ist eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn, welche nacheinander die Stellungen „0: alles aus“, „1: Lampe 1 an“, „1+2: beide Lampen an“, „2: Lampe 2 an“ durchläuft.

Früher war der ungeschaltete Außenleiter (L) wie im Bild schwarz gekennzeichnet, heute wäre er braun.

Die braune Ader entspricht der violetten Ader und die grüne entspricht der weißen Ader auf dem oberen Bild.

Soll der Serienschalter als einfacher Ausschalter verwendet werden, bleibt der schwarze Anschluss frei. Die Zuleitung wird an den braunen Anschluss und die Ableitung an den grünen Anschluss geschaltet. Dadurch erfolgt mit jeder Betätigung ein Schaltvorgang.

Es sind auch (Fuß)-Druckschalter und Kordel-Zugschalter erhältlich, welche über die beschriebene Funktion eines Dreh-Serienschalters verfügen. Hierbei wird die Druck- oder Zugbewegung in eine Drehbewegung umgewandelt und über einen Schnappmechanismus und einen Freilauf bzw. eine Sperrklinke der eigentliche rotierende Schalter betätigt.

Andere Schaltungen

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Weitere Schaltungen in der Elektroinstallation sind

  • Alfred Hösl, Roland Ayx, Hans Werner Busch: Die vorschriftsmäßige Elektroinstallation, Wohnungsbau – Gewerbe – Industrie. 18. neu bearb. Auflage, Hüthig, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-7785-2909-6.
  • Günter Springer: Fachkunde Elektrotechnik. 18. neu bearb. Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, Wuppertal 1989, ISBN 3-8085-3018-9.
  • Adolf Senner: Fachkunde Elektrotechnik. 4. Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, 1965.