„Stephen Daldry“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
lf
Commonscat mit Helferlein hinzugefügt
 
(39 dazwischenliegende Versionen von 27 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Stephen Daldry (Berlin Film Festival 2009).jpg|thumb|Stephen Daldry nach der Vorstellung seines Films ''[[Der Vorleser (Film)|Der Vorleser]]'' auf der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2009|Berlinale 2009]]]]
[[Datei:Stephen Daldry 2013.jpg|mini|Stephen Daldry (2013)]]
'''Stephen Daldry''', [[Order of the British Empire|CBE]] (* [[2. Mai]] [[1961]] in [[Dorset]], [[England]]) ist ein britischer Theater- und Filmregisseur.
'''Stephen Daldry''', [[Order of the British Empire|CBE]] (* [[2. Mai]] [[1961]] in [[Dorset]], [[England]]) ist ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] Theater- und Filmregisseur.


== Leben ==
== Leben ==
Stephen Daldry, Sohn der Sängerin Cerry Thompson und des Bankmanagers Patrick Daldry, begann schon in jungen Jahren sich dem Jugendtheater in [[Taunton]] anzuschließen und absolvierte nach einem Englischstudium an der [[Universität Sheffield]] bei dem Italiener [[Elder Milletti]] eine Ausbildung zum Zirkusclown. Von 1985 bis 1988 gehörte er dem Sheffielder ''Crucible Theatre'' an, wurde aber erst nach seinem Wechsel zum [[London]]er ''The Gate Theatre'', mit der Inszenierung von ''Damned for Despair'' (1991) als Theaterregisseur bekannt. Von 1992 bis 1999 wirkte Daldry als künstlerischer Leiter der ''English Stage Company'' am ''Royal Court Theatre'', das er abreißen und neu aufbauen ließ. Einer seiner größten Erfolge markiert die Regie an [[John Boynton Priestley]]s ''[[Ein Inspektor kommt|An Inspector Calls]]'' (1992), für die er mit allen wichtigen britischen Theaterpreisen wie dem [[Laurence Olivier Theatre Award]], dem [[London Evening Standard Theatre Award]] oder dem [[London Critics Circle Theatre Award]] bedacht wurde. Die Produktion des [[London]]er ''National Theatres'' wurde 1994 an den [[New York City|New Yorker]] [[Broadway (Theater)|Broadway]] verlegt und brachte Daldry den renommierten [[Tony Award]] als bester Theaterregisseur, sowie den [[Drama Desk Award]] in selbiger Kategorie ein. Weitere Engagements für ''Machinal'' (1994) mit [[Fiona Shaw]], das ihm 1994 erneut den ''Laurence Olivier Theatre Award'' einbrachte, und ''Rat in the Skull'' (1995) mit [[Tony Doyle (Schauspieler)|Tony Doyle]] and [[Rufus Sewell]] führten ihn an das Londoner [[Royal Court Theatre]].
Stephen Daldry, Sohn der Sängerin Cerry Thompson und des Bankmanagers Patrick Daldry, begann schon in jungen Jahren sich dem Jugendtheater in [[Taunton]] anzuschließen und absolvierte nach einem Englischstudium an der [[Universität Sheffield]] bei dem Italiener [[Elder Milletti]] eine Ausbildung zum Zirkusclown. Von 1985 bis 1988 gehörte er dem Sheffielder ''[[Crucible Theatre]]'' an, wurde aber erst nach seinem Wechsel zum [[London]]er ''The Gate Theatre'', mit der Inszenierung von ''Damned for Despair'' (1991) als Theaterregisseur bekannt. Von 1992 bis 1999 wirkte Daldry als künstlerischer Leiter der ''English Stage Company'' am ''Royal Court Theatre'', das er abreißen und neu aufbauen ließ. Einer seiner größten Erfolge markiert die Regie an [[John Boynton Priestley]]s ''[[Ein Inspektor kommt|An Inspector Calls]]'' (1992), für die er mit allen wichtigen britischen Theaterpreisen wie dem [[Laurence Olivier Theatre Award]], dem [[London Evening Standard Theatre Award]] oder dem [[Critics’ Circle Theatre Award|London Critics’ Circle Theatre Award]] bedacht wurde. Die Produktion des Londoner ''National Theatres'' wurde 1994 an den [[New York City|New Yorker]] [[Broadway (Theater)|Broadway]] verlegt und brachte Daldry den renommierten [[Tony Awards|Tony Award]] als bester Theaterregisseur, sowie den [[Drama Desk Award]] in selbiger Kategorie ein. Weitere Engagements für ''Machinal'' (1994) mit [[Fiona Shaw]], das ihm 1994 erneut den ''Laurence Olivier Theatre Award'' einbrachte, und ''Rat in the Skull'' (1995) mit [[Tony Doyle (Schauspieler)|Tony Doyle]] und [[Rufus Sewell]] führten ihn an das Londoner [[Royal Court Theatre]].


Parallel zu seiner erfolgreichen Theaterkarriere unterschrieb Daldry 1997 einen Dreijahresvertrag mit der Filmproduktionsfirma ''[[Working Title Films]]''. Nach dem [[Kurzfilm]] ''Eight'' (1998), über das Leben eines achtjährigen Fußballfans, gab er zwei Jahre später seinen Einstand als Spielfilmregisseur mit dem 1980er-Jahre-Drama ''[[Billy Elliot – I Will Dance]]'' (2000). Die Verfilmung eines Drehbuchs von [[Lee Hall]] über einen Jungen (gespielt von [[Jamie Bell]]) aus einer nordenglischen Arbeiterfamilie, der das [[Ballett]] für sich entdeckt, war internationaler Erfolg bei Kritikern und Publikum beschieden. ''Billy Elliot'' wurde mit dem wichtigsten britischen [[Filmpreis]] [[British Academy Film Award|BAFTA Award]] als beste britische Produktion des Jahres ausgezeichnet, brachte ihm die unter anderem die Regiepreise der Londoner Filmkritikervereinigung, des [[Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani]], den [[British Indepependent Film Award]] und eine [[Oscar]]-Nominierung ein.
Parallel zu seiner erfolgreichen Theaterkarriere unterschrieb Daldry 1997 einen Dreijahresvertrag mit der Filmproduktionsfirma ''[[Working Title Films]]''. Nach dem [[Kurzfilm]] ''Eight'' (1998), über das Leben eines achtjährigen Fußballfans, gab er zwei Jahre später seinen Einstand als Spielfilmregisseur mit dem 1980er-Jahre-Drama ''[[Billy Elliot – I Will Dance]]'' (2000). Die Verfilmung eines Drehbuchs von [[Lee Hall]] über einen Jungen (gespielt von [[Jamie Bell]]) aus einer nordenglischen Arbeiterfamilie, der das [[Ballett]] für sich entdeckt, war internationaler Erfolg bei Kritikern und Publikum beschieden. ''Billy Elliot'' wurde mit dem wichtigsten britischen [[Filmpreis]] [[British Academy Film Award|BAFTA Award]] als beste britische Produktion des Jahres ausgezeichnet, brachte ihm die unter anderem die Regiepreise der Londoner Filmkritikervereinigung, des [[Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani]], den [[British Independent Film Award]] und eine [[Oscar]]-Nominierung ein.


Nach der Broadway-Inszenierung von ''Via Dolorosa'' (1999), die ihn mit dem britischen Dramatiker und Drehbuchautoren [[David Hare]] bekannt machte, wurde Daldry von [[Hollywood]]er Filmstudio [[Miramax Films|Miramax]] mit der Regie bei ''[[The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit]]'' mit [[Nicole Kidman]], [[Julianne Moore]] und [[Meryl Streep]] in den Hauptrollen betraut. Mit seinem zweiten Spielfilm basierend auf einem Skript von Hare nach der gleichnamigen Romanvorlage von [[Pulitzer-Preis|Pulitzer-Preisträger]] [[Michael Cunningham]], war dem Briten ebenso großer Erfolg wie bei seinem Spielfilmdebüt beschieden. Das schwermütige Frauendrama gewann den [[Golden Globe Award]] als bestes Filmdrama und brachte seiner Hauptdarstellerin Nicole Kidman in der Rolle der [[Virginia Woolf]] den [[Oscar]] ein. Daldry erhielt erneut Nominierungen als bester Regisseur für den BAFTA Award und Golden Globe und hatte bei der [[Oscarverleihung 2003]] gegenüber [[Roman Polański]] (''[[Der Pianist]]'') das Nachsehen.
Nach der Broadway-Inszenierung von ''Via Dolorosa'' (1999), die ihn mit dem britischen Dramatiker und Drehbuchautor [[David Hare (Dramatiker)|David Hare]] bekannt machte, wurde Daldry von [[Hollywood]]er Filmstudio [[Miramax Films|Miramax]] mit der Regie bei ''[[The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit]]'' mit [[Nicole Kidman]], [[Julianne Moore]] und [[Meryl Streep]] in den Hauptrollen betraut. Mit seinem zweiten Spielfilm basierend auf einem Skript von Hare nach der gleichnamigen Romanvorlage von [[Pulitzer-Preis]]träger [[Michael Cunningham]], war dem Briten ebenso großer Erfolg wie bei seinem Spielfilmdebüt beschieden. Das schwermütige Frauendrama gewann den [[Golden Globe Award]] als bestes Filmdrama und brachte seiner Hauptdarstellerin Nicole Kidman in der Rolle der [[Virginia Woolf]] den [[Oscar]] ein. Daldry erhielt erneut Nominierungen als bester Regisseur für den BAFTA Award und Golden Globe und hatte bei der [[Oscarverleihung 2003]] gegenüber [[Roman Polański]] (''[[Der Pianist]]'') das Nachsehen.


2008 folgte die Verfilmung von [[Bernhard Schlink]]s Bestseller ''[[Der Vorleser]]'' mit [[David Kross]] und [[Kate Winslet]] in den Hauptrollen, die unter anderem in [[Berlin]] und [[Görlitz]] abgedreht wurde. Für das Drama wurde Daldry als bester Regisseur wiederholt für den [[Golden Globe Awards 2009|Golden Globe]] und [[Oscarverleihung 2009|Oscar]] nominiert. 2011 folgte mit ''[[Extrem laut & unglaublich nah]]'' die Verfilmung des gleichnamigen Romans von [[Jonathan Safran Foer]], in dem [[Tom Hanks]], [[Sandra Bullock]] und [[Thomas Horn (Schauspieler)|Thomas Horn]] die Hauptrollen übernahmen. Dieser Film erhielt eine [[Oscarverleihung 2012|Oscar]]-Nominierung als ''Bester Film''.
2008 folgte die Verfilmung von [[Bernhard Schlink]]s Bestseller ''[[Der Vorleser]]'' mit [[David Kross]] und [[Kate Winslet]] in den Hauptrollen, die unter anderem in [[Berlin]] und [[Görlitz]] abgedreht wurde. Für das Drama wurde Daldry als bester Regisseur wiederholt für den [[Golden Globe Awards 2009|Golden Globe]] und [[Oscarverleihung 2009|Oscar]] nominiert. 2011 folgte mit ''[[Extrem laut & unglaublich nah]]'' die Verfilmung des gleichnamigen Romans von [[Jonathan Safran Foer]], in dem [[Tom Hanks]], [[Sandra Bullock]] und [[Thomas Horn (Schauspieler)|Thomas Horn]] die Hauptrollen übernahmen. Dieser Film erhielt eine [[Oscarverleihung 2012|Oscar]]-Nominierung als ''Bester Film''.

2014 verfilmte Daldry [[Andy Mulligan (Autor)|Andy Mulligan]]s Jugendroman ''[[Trash (Roman)|Trash]]'', über drei Straßenkinder, die auf einer Müllkippe leben und durch den Fund einer Geldbörse in einen Korruptionsskandal gezogen werden. ''[[Trash (2014)|Trash]]'' feierte seine Premiere am 7. Oktober 2014 beim [[Festival do Rio]].


Daldry ist seit 2001 mit der US-amerikanischen Tänzerin Lucy Sexton verheiratet. Aus der Ehe ging im Mai 2003 die gemeinsame Tochter Annabel Clare hervor. 2004 erhielt er für seine Verdienste den [[Order of the British Empire]].
Daldry ist seit 2001 mit der US-amerikanischen Tänzerin Lucy Sexton verheiratet. Aus der Ehe ging im Mai 2003 die gemeinsame Tochter Annabel Clare hervor. 2004 erhielt er für seine Verdienste den [[Order of the British Empire]].


Stephen Daldry war 2012 ausführender Produzent und Regisseur der [[Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2012|Eröffnungs-]] und Abschlussfeier der [[Olympische Sommerspiele 2012|Olympischen Spiele]] in London.
== Filmografie (Auswahl) ==


== Filmografie (Auswahl) ==
* 1998: Eight (Kurzfilm)
* 1998: Eight (Kurzfilm)
* 2000: [[Billy Elliot – I Will Dance]] (''Bill Elliot'')
* 2000: [[Billy Elliot – I Will Dance]] ''(Billy Elliot)''
* 2002: [[The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit]] (''The Hours'')
* 2002: [[The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit]] ''(The Hours)''
* 2008: [[Der Vorleser (Film)|Der Vorleser]] (''The Reader'')
* 2008: [[Der Vorleser (Film)|Der Vorleser]] ''(The Reader)''
* 2011: [[Extrem laut & unglaublich nah]] (''Extremely Loud & Incredibly Close'')
* 2011: [[Extrem laut & unglaublich nah]] ''(Extremely Loud & Incredibly Close)''
* 2014: [[Trash (2014)|Trash]]
* seit 2016: [[The Crown (Fernsehserie)|The Crown]] (Fernsehserie; Regie und Executive Producer)
* 2021: Together


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==

* Für Filme
* Für Filme
** ''[[Oscar]]-Nominierungen'' für die beste Regie in ''Der Vorleser'', ''The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit'' und ''Billy Elliot – I Will Dance''.
** [[Oscar]]-Nominierungen für die beste Regie in ''Billy Elliot – I Will Dance'', ''The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit'' und ''Der Vorleser''
** ''[[Golden Globe Award|Golden-Globe]]-Nominierung'' für die beste Regie in ''The Hours – von Ewigkeit zu Ewigkeit''
** [[Golden Globe Award|Golden-Globe]]-Nominierungen für die beste Regie in ''Billy Elliot – I Will Dance'', ''The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit'' und ''Der Vorleser''
** ''[[Deutscher Filmpreis]]'' in der Kategorie bester ausländischer Film für ''The Hours – von Ewigkeit zu Ewigkeit''
** [[British Academy Film Award|BAFTA-Award]]-Nominierungen für die beste Regie in ''Billy Elliot I Will Dance'', ''The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit'' und ''Der Vorleser''
** [[Deutscher Filmpreis]] in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ für ''The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit''
** [[Hessischer Filmpreis]] – Beste internationale Literaturverfilmung (Preis der [[Frankfurter Buchmesse]]) für ''Extrem laut & unglaublich nah''


* Für Theater
* Für Theater
** ''Laurence Olivier Theater Award'' 1993, 1994
** Laurence-Olivier-Theater-Award 1993, 1994
** ''London Evening Standard Theatre Award'' 1992
** London-Evening-Standard-Theatre-Award 1992
** ''London Critics Circle Theatre Award'' 1992
** [[Critics’ Circle Theatre Award|London-Critics’-Circle-Theatre-Award]] 1992
** ''Tony Award'' 1994
** Tony-Award 1994 und 2009
** ''Drama Desk Award'' 1994
** Drama-Desk-Award 1994

* Für Fernsehen
** [[Primetime Emmy Award|Emmy]] für die beste Regie in ''[[The Crown (Fernsehserie)|The Crown]]''


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{IMDb Name|ID=0197636|NAME=Stephen Daldry}}
* {{IMDb|nm0197636}}


{{Normdaten|PND=129388076|LCCN=no/97/15866|VIAF=5138475}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=129388076|LCCN=no/97/15866|VIAF=5138475}}


{{SORTIERUNG:Daldry, Stephen}}
{{SORTIERUNG:Daldry, Stephen}}
[[Kategorie:Stephen Daldry| ]]
[[Kategorie:Theaterregisseur]]
[[Kategorie:Theaterregisseur]]
[[Kategorie:Filmregisseur]]
[[Kategorie:Filmregisseur]]
[[Kategorie:Träger des Deutschen Filmpreises]]
[[Kategorie:Träger des Tony Award]]
[[Kategorie:Emmy-Preisträger]]
[[Kategorie:Commander des Order of the British Empire]]
[[Kategorie:Commander des Order of the British Empire]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Brite]]
Zeile 53: Zeile 68:
|KURZBESCHREIBUNG=britischer Theater- und Filmregisseur
|KURZBESCHREIBUNG=britischer Theater- und Filmregisseur
|GEBURTSDATUM=2. Mai 1961
|GEBURTSDATUM=2. Mai 1961
|GEBURTSORT=[[Dorset]], England
|GEBURTSORT=[[Dorset]], England, Vereinigtes Königreich
|STERBEDATUM=
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
|STERBEORT=
}}
}}

[[bs:Stephen Daldry]]
[[cy:Stephen Daldry]]
[[da:Stephen Daldry]]
[[en:Stephen Daldry]]
[[es:Stephen Daldry]]
[[fa:استفن دالدری]]
[[fi:Stephen Daldry]]
[[fr:Stephen Daldry]]
[[he:סטיבן דלדרי]]
[[hr:Stephen Daldry]]
[[id:Stephen Daldry]]
[[it:Stephen Daldry]]
[[ja:スティーブン・ダルドリー]]
[[nl:Stephen Daldry]]
[[no:Stephen Daldry]]
[[pl:Stephen Daldry]]
[[pt:Stephen Daldry]]
[[ru:Долдри, Стивен]]
[[sh:Stephen Daldry]]
[[sv:Stephen Daldry]]
[[tr:Stephen Daldry]]
[[zh:斯蒂芬·达尔德里]]

Aktuelle Version vom 22. Juli 2024, 22:07 Uhr

Stephen Daldry (2013)

Stephen Daldry, CBE (* 2. Mai 1961 in Dorset, England) ist ein britischer Theater- und Filmregisseur.

Stephen Daldry, Sohn der Sängerin Cerry Thompson und des Bankmanagers Patrick Daldry, begann schon in jungen Jahren sich dem Jugendtheater in Taunton anzuschließen und absolvierte nach einem Englischstudium an der Universität Sheffield bei dem Italiener Elder Milletti eine Ausbildung zum Zirkusclown. Von 1985 bis 1988 gehörte er dem Sheffielder Crucible Theatre an, wurde aber erst nach seinem Wechsel zum Londoner The Gate Theatre, mit der Inszenierung von Damned for Despair (1991) als Theaterregisseur bekannt. Von 1992 bis 1999 wirkte Daldry als künstlerischer Leiter der English Stage Company am Royal Court Theatre, das er abreißen und neu aufbauen ließ. Einer seiner größten Erfolge markiert die Regie an John Boynton Priestleys An Inspector Calls (1992), für die er mit allen wichtigen britischen Theaterpreisen wie dem Laurence Olivier Theatre Award, dem London Evening Standard Theatre Award oder dem London Critics’ Circle Theatre Award bedacht wurde. Die Produktion des Londoner National Theatres wurde 1994 an den New Yorker Broadway verlegt und brachte Daldry den renommierten Tony Award als bester Theaterregisseur, sowie den Drama Desk Award in selbiger Kategorie ein. Weitere Engagements für Machinal (1994) mit Fiona Shaw, das ihm 1994 erneut den Laurence Olivier Theatre Award einbrachte, und Rat in the Skull (1995) mit Tony Doyle und Rufus Sewell führten ihn an das Londoner Royal Court Theatre.

Parallel zu seiner erfolgreichen Theaterkarriere unterschrieb Daldry 1997 einen Dreijahresvertrag mit der Filmproduktionsfirma Working Title Films. Nach dem Kurzfilm Eight (1998), über das Leben eines achtjährigen Fußballfans, gab er zwei Jahre später seinen Einstand als Spielfilmregisseur mit dem 1980er-Jahre-Drama Billy Elliot – I Will Dance (2000). Die Verfilmung eines Drehbuchs von Lee Hall über einen Jungen (gespielt von Jamie Bell) aus einer nordenglischen Arbeiterfamilie, der das Ballett für sich entdeckt, war internationaler Erfolg bei Kritikern und Publikum beschieden. Billy Elliot wurde mit dem wichtigsten britischen Filmpreis BAFTA Award als beste britische Produktion des Jahres ausgezeichnet, brachte ihm die unter anderem die Regiepreise der Londoner Filmkritikervereinigung, des Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani, den British Independent Film Award und eine Oscar-Nominierung ein.

Nach der Broadway-Inszenierung von Via Dolorosa (1999), die ihn mit dem britischen Dramatiker und Drehbuchautor David Hare bekannt machte, wurde Daldry von Hollywooder Filmstudio Miramax mit der Regie bei The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit mit Nicole Kidman, Julianne Moore und Meryl Streep in den Hauptrollen betraut. Mit seinem zweiten Spielfilm basierend auf einem Skript von Hare nach der gleichnamigen Romanvorlage von Pulitzer-Preisträger Michael Cunningham, war dem Briten ebenso großer Erfolg wie bei seinem Spielfilmdebüt beschieden. Das schwermütige Frauendrama gewann den Golden Globe Award als bestes Filmdrama und brachte seiner Hauptdarstellerin Nicole Kidman in der Rolle der Virginia Woolf den Oscar ein. Daldry erhielt erneut Nominierungen als bester Regisseur für den BAFTA Award und Golden Globe und hatte bei der Oscarverleihung 2003 gegenüber Roman Polański (Der Pianist) das Nachsehen.

2008 folgte die Verfilmung von Bernhard Schlinks Bestseller Der Vorleser mit David Kross und Kate Winslet in den Hauptrollen, die unter anderem in Berlin und Görlitz abgedreht wurde. Für das Drama wurde Daldry als bester Regisseur wiederholt für den Golden Globe und Oscar nominiert. 2011 folgte mit Extrem laut & unglaublich nah die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jonathan Safran Foer, in dem Tom Hanks, Sandra Bullock und Thomas Horn die Hauptrollen übernahmen. Dieser Film erhielt eine Oscar-Nominierung als Bester Film.

2014 verfilmte Daldry Andy Mulligans Jugendroman Trash, über drei Straßenkinder, die auf einer Müllkippe leben und durch den Fund einer Geldbörse in einen Korruptionsskandal gezogen werden. Trash feierte seine Premiere am 7. Oktober 2014 beim Festival do Rio.

Daldry ist seit 2001 mit der US-amerikanischen Tänzerin Lucy Sexton verheiratet. Aus der Ehe ging im Mai 2003 die gemeinsame Tochter Annabel Clare hervor. 2004 erhielt er für seine Verdienste den Order of the British Empire.

Stephen Daldry war 2012 ausführender Produzent und Regisseur der Eröffnungs- und Abschlussfeier der Olympischen Spiele in London.

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Für Filme
    • Oscar-Nominierungen für die beste Regie in Billy Elliot – I Will Dance, The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit und Der Vorleser
    • Golden-Globe-Nominierungen für die beste Regie in Billy Elliot – I Will Dance, The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit und Der Vorleser
    • BAFTA-Award-Nominierungen für die beste Regie in Billy Elliot – I Will Dance, The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit und Der Vorleser
    • Deutscher Filmpreis in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ für The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit
    • Hessischer Filmpreis – Beste internationale Literaturverfilmung (Preis der Frankfurter Buchmesse) für Extrem laut & unglaublich nah
Commons: Stephen Daldry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien