„Su Tempiesu“ – Versionsunterschied
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Version vom 8. September 2006, 21:56 Uhr
Su Tempiesu ist ein Brunnenheiligtum auf Sardinien und eines der am besten erhaltenen Beispiele der Baukunst aus nuraghischer Zeit. Es liegt an einem steilen Hang in einem abgelegenen Tal der Gemeinde Orune, Provinz Nuoro. Der kleine Tempel wurde von der Nuraghenkultur für den Wasserkult gebaut und entstand in der Spätzeit. Er blieb dank eines Erdrutsches, der ihn bis zum Jahr 1953 (dem Jahr seiner Entdeckung) überdeckte, auch im oberirdischen Teil weitgehend erhalten. Die Frontseite des Tempels war zirka 3,5 m hoch. Eine zwei Meter hohe, trapezförmige Nische von lediglich vier Quadratmeter Bodenfläche liegt in einem hausartigen Element mit steilem Dach. Am hinteren Ende führt eine schmaler werdende, ungewöhnlich niedrige Öffnung über Stufen zum runden Wasseraustritt. Der hintere Bereich ist durch eine Schwelle, in die eine Überlaufrinne eingearbeitet ist, von der Nische getrennt. Das Wasser, das sich im hinteren Bereich sammelte, floss (bei hohem Wasserstand) durch eine Rinne nach außen. Die Nische stellt das Zentrum des Tempels dar. Hier wurden die Opfergaben auf zwei seitlichen Bankaltären niedergelegt. Vor der Kultnische liegt ein kleiner Vorplatz, der hüfthoch ummauert und durch vier Stufen erhöht ist. Dieser äußere Bereich wird von einer weiteren niedrigen ovalen Mauer eingefasst. Brunnentempel haben eine komplizierte und perfektere Form als Nuraghen. Ihre Steine sind zwar von der Art, in der auch die Nuraghen gebaut sind, sie sind aber sehr präzise bearbeitet.
Literatur
- Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. 2003. ISBN 3-930036-70-3
- Maria Ausilia Fadda: Su Tempiesu von Orune. Buchreihe Sardìnnia.
Weblinks
- Webseite der betreuenden Kooperative L.A.R.Co. mit Erklärungen und Fotos