Alttürkische Sprache

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Alttürkisch
Zeitraum 7. Jhd. bis 13. Jhd.

Ehemals gesprochen in

Zentralasien
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

ISO 639-3

otk

Die alttürkische Sprache (auch Orchon-[1] oder Runen-Türkisch[2]) ist die früheste schriftlich bezeugte Turksprache. Sie wurde von den Göktürken ungefähr vom 7. bis 13. Jahrhundert n. Chr. gesprochen. Alttürkisch ist nahe mit dem ebenfalls ausgestorbenen Tschagataischen verwandt.

Der Name Alttürkisch darf nicht im Sinne einer direkten Vorgängerform des heutigen Türkischen interpretiert werden. Das Alttürkische ist eine frühe Form der uighurischen oder südöstlichen Turksprachen, während das Türkische zur oghusischen oder Südwest-Gruppe der Turksprachen gehört. Zur Klassifikation siehe den Artikel Turksprachen.

Quellen

Die Quellen des Alttürkischen werden in drei Korpora eingeteilt:

Phonologie

Das Alttürkische hat neun unterschiedliche Vokale: a, e, ė, i, ï, o, ö, u, ü, die sich nur in der ersten Silbe eines Wortes unterscheiden, an anderer Stelle sind es lediglich vier Klassen: a, e, ï, i.

Das Konsonantensystem unterscheidet stimmlos, stimmhaft (mit frikativen Varianten) und nasal:

Literatur

  • Bibliographie alttürkischer Studien. Ausgewählt und chronologisch angeordnet von Volker Adam, Jens Peter Laut und Andreas Weiss. Nebst einem Anhang: Alphabetisches Siglenverzeichnis zu Klaus Röhrborn: Uigurisches Wörterbuch, Lieferung 1-6 (1977-1998). Wiesbaden 2000.
  • Sir Gerard Clauson: An Etymological Dictionary of Pre-Thirteenth-Century Turkish. Oxford 1972
  • Marcel Erdal: A Grammar of Old Turkic. Handbook of Oriental Studies, Section 8 Uralic & Central Asia, Brill, Leiden 2004.
  • Marcel Erdal: Old Turkic. In: Lars johanson and Eva A. Csato (Hrsg.): The Turkic Languages. Routledge, London - New York 1998.
  • Marcel Erdal: Old Turkic Word Formation: A Functional Approach to the Lexicon. Turcologica, Harrassowitz, Wiesbaden 1991.
  • Annemarie von Gabain: Alttürkische Grammatik. 3. Aufl. Wiesbaden 1974.
  • Wolfgang-E. Scharlipp: Die alttürkische Literatur - Einführung in das vorislamische Schrifttum. Engelschoff: Verlag auf dem Ruffel 2005.
  • Wolfgang-E. Scharlipp: An Introduction to the Old Turkish Runic Inscriptions / Eski Türk Run Yazıtlarına Giriş. Engelschoff: Verlag auf dem Ruffel 2000.
  • Talat Tekin: A Grammar of Orkhon Turkic. Uralic and Altaic Series Vol. 69, Indiana University Publications, Mouton and Co. 1968.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang-Ekkehard Scharlipp Die frühen Türken in Zentralasien, S. 68f. - diese Benennung geht zurück auf Talat Tekin und auf Vilhelm Thomsen, dem Entzifferer der Orchon-Inschriften
  2. Wolfgang-Ekkehard Scharlipp Die frühen Türken in Zentralasien, S. 69 - ein weiterer Vorschlag Thomsens
  3. Scharlipp, Wolfgang (2005). Die alttürkische Literatur, p.11 ff. Verlag auf dem Ruffel, Engelschoff. ISBN 3-933847-14-1.
  4. Scharlipp, Wolfgang (2005). Die alttürkische Literatur, p.51 ff. Verlag auf dem Ruffel, Engelschoff. ISBN 3-933847-14-1.