Börnig

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Börnig vom Wilhelmturm aus gesehen

Börnig ist heute ein im Osten liegender Ortsteil der Stadt Herne, der zusammen mit dem benachbarten Ortsteil Holthausen an die Stadt Castrop-Rauxel grenzt.

Um das Jahr 1000 herum wird die Bauerschaft Börnig, welche im 19. Jahrhundert die Siedlungskerne Vellwig, Voßnacken, Berkel (früher auch Berckel) und das Rittergut Schadeburg der Freiherren von Pallandt umfasste,[1][2] erstmals erwähnt. Der Name „Borne – Wic“ weist auf eine Waldstelle hin, die man abbrannte, um sie urbar zu machen. Beurkundungen über Bertold von Börsinghausen sowie über Heinrich und Walter von Börnig („Bornevic“) sind auf das Jahr 1266 datiert. Andere Dokumente erwähnen zu diesem Zeitpunkt Adam von Sodingen, Bernhard von Düngelen zur Schadeburg und Rykard von Alstede. Das heißt, dass bereits zu dieser Zeit die Schadeburg urkundlich erwähnt war.

Pestkreuz An der Linde

Auf 1636 ist das so genannte „Pestjahr“ datiert, das also im Dreißigjährigen Krieg lag, in dem das Pestkreuz im „Eschfeld“ als Erinnerung an den schwarzen Tod aufgestellt und eine Linde dazu gepflanzt wurde. Der jährliche Pilgerzug zum Pestkreuz am Urbanus-Tag am 25. Mai ist eine ständige Erinnerung daran, denn Urbanus galt als Patron gegen die Pest. Daneben gehört auch die Schadeburg zu heute kirchlichen Zielen. Denn auf dem Gelände der ehemaligen Schadeburg steht heute die Evangelische Kirche in Börnig. An die Schadeburg selbst erinnern zwei Gemälde in der Kirche und die Tatsache, dass die Straße, an der die Kirche liegt, „Schadeburgstraße“ heißt.

Nach dem Frieden von Tilsit (1807) wird die Grafschaft Mark von Preußen getrennt, an das Kaiserreich Frankreich abgegeben und an das Großherzogtum Berg angeschlossen. Das Großherzogtum Berg (Hauptstadt Düsseldorf) unterteilt sich in vier Departements. Das Ruhr-Departement (Hauptstadt Dortmund) wird dabei aus drei Arrondissements gebildet. Das Arrondissement Dortmund gliedert sich in sechs Kantone. Der Kanton Dortmund besteht u. a. aus der Mairie Castrop mit den Gemeinden Börnig, Holthausen und Sodingen (Gysenberg). Zu diesem Zeitpunkt wurde Börnig noch nicht von Herne, sondern von Castrop verwaltet.

Bis 1843 gehörte Börnig zur Bürgermeisterei Castrop im Landkreis Dortmund, danach mit Holthausen, Sodingen und dem Gysenberg zum Amt Castrop. Im Jahre 1902 wurde dieses Amt aufgelöst, so dass Börnig, Giesenberg-Sodingen und Holthausen zum Amt Sodingen[3] kamen und schließlich am 1. April 1928 im Zuge der damaligen Eingemeindungswelle in die Stadt Herne eingegliedert wurden[4], deren Einwohnerzahl dadurch um ein Drittel anstieg.

1907 wurde in Börnig der Schacht III/IV der Zeche Zeche Friedrich der Große abgeteuft.[5]

Siedlung Teutoburgia

1909–1923 wurde die Siedlung Teutoburgia für die Arbeiter der gleichnamigen Zeche Teutoburgia errichtet. Um einerseits den sich ansiedelnden Bergarbeitern Wohn – und Lebensraum zu geben und andererseits Massenmietshäuser und die Nachteile von Verstädterung zu vermeiden, wurden Konzepte von Ebenezer Howard, einem britischen Stadtplaner und Sozialreformer, umgesetzt. Die Zeche war Anfang des 20. Jahrhunderts nur für zwei Jahrzehnte in Betrieb.

Zum 31. Dezember 2019 lebten 3.663 Einwohner im Ortsteil Börnig.[6]

Struktur der Bevölkerung im statistischen Bezirk Börnig im Jahr 2019:

  • Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 12,8 % (Herner Durchschnitt: 16,0 %)[7]
  • Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 28,8 % (Herner Durchschnitt: 21,8 %)[8]
  • Ausländeranteil: 4,6 % (Herner Durchschnitt: 18,7 %)[9]
  • Arbeitslosenquote: 4,6 % (Herner Durchschnitt: 7,9 %)[10]

Persönlichkeiten

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  • Elisabeth Hoffmann (1914–1973), Malerin und Bildhauerin
  • Jan Zweyer (* 1953), Krimiautor und Schriftsteller für Kurzgeschichten
  • Kurt Edelhagen (1920–1982), einer der führenden Bigband-Leader in Deutschland

Der Haltepunkt Herne-Börnig liegt an der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Dortmund (Emschertalbahn). Hier verkehrt die Linie RB 43 zwischen Dorsten und Dortmund.

Linie Verlauf Takt
RB 43 Emschertal-Bahn:
Dorsten – Feldhausen – Gladbeck-Zweckel – Gladbeck Ost – Gelsenkirchen-Buer Süd – Gelsenkirchen Zoo – Wanne-Eickel Hbf – Herne – Herne-Börnig – Castrop-Rauxel Süd – Castrop-Rauxel-Merklinde – Dortmund-Bövinghausen – Dortmund-Lütgendortmund Nord – Dortmund-Marten – Dortmund-Rahm – Dortmund-Huckarde Nord – Dortmund Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min

Zugleich bedienen die Linien 311, 321, 351 und NE31 der HCR diesen Stadtteil.

Linie Verlauf Takt (Mo–Fr)
311 Herne Zechenring – Horsthausen – Herne Bf S-Bahn Stadtbahn – Herne Mitte Stadtbahn – Archäologie-Museum/Kreuzkirche Stadtbahn – Am Stadtgarten – Akademie Mont-Cenis – Börnig – (Schadenburgstr./Börnig Bf  – Teutoburgia) / Realschule Sodingen – Holthausen – Castrop Münsterplatz  30 min (Horsth.–Herne Bf)
10 min (Herne Bf–Holth.)
20 min (Holth.–Castrop)
321 Herne Mitte Stadtbahn – Herne Bf S-Bahn Stadtbahn – Horsthausen – Zechenring – Börnig – Akademie Mont-Cenis – Sodingen – Herne-Tierpark Gysenberg – Siedlung Constantin – Bochum-Gerthe Mitte – Schwerinstr. 30 min (Herne Mitte–Constantin)
60 min (Constantin–Gerthe)
351 Herne Mitte Stadtbahn – Herne Bf S-Bahn Stadtbahn – Vinckestr. – Börnig – Schadenburgstr./Börnig Bf  – Teutoburgia – Holthausen – Castrop Gewerbegebiet Westring – Castrop-Rauxel-Behringhausen – Castrop Münsterplatz  30 min
NE31 NachtExpress: Herne Bf S-Bahn Stadtbahn → Herne Mitte Stadtbahn → Archäologie-Museum/Kreuzkirche Stadtbahn → Sodingen → Akademie Mont-Cenis → Holthausen → Börnig → Horsthausen Süd → Herne Bf S-Bahn Stadtbahn
Fährt in den Nächten Freitag/Samstag, Samstag/Sonntag, vor Feiertagen und nach besonderer Ankündigung
60 min

Autobahnabfahrt Herne-Börnig auf der Bundesautobahn 42 (Emscherschnellweg).

Einzelnachweise

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  1. Blatt 4409 der Preußischen Kartenaufnahme 1:25000; Neuaufnahme von 1892.
  2. wiki-de.genealogy.net
  3. wiki-de.genealogy.net
  4. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 218, 237, 244, 245 und 248.
  5. A. v. Knorre: Die Entwicklung der Stadt Herne unter besonderer Berücksichtigung des Bergbaus. In: E. Beier (Hrsg.): Die historische Entwicklung des Ruhrgebietes. Studienverlag Dr. N. Brockmeyer, Bochum 1988, ISBN 3-88339-649-4, S. 122.
  6. Stadtteilprofile Herne – Statistische Bezirke 2019: Bevölkerung in den statistischen Bezirken insgesamt, Stadt Herne (PDF, 4,9 MB).
  7. Stadtteilprofile Herne – Statistische Bezirke 2019: Anteil der Bevölkerung unter 18 Jahren, Stadt Herne (PDF, 4,9 MB).
  8. Stadtteilprofile Herne – Statistische Bezirke 2019: Anteil der Bevölkerung von 65 Jahren und älter, Stadt Herne (PDF, 4,9 MB).
  9. Stadtteilprofile Herne – Statistische Bezirke 2019: Ausländeranteil, Stadt Herne (PDF, 4,9 MB).
  10. Stadtteilprofile Herne – Statistische Bezirke 2019: Arbeitslosenanteil an der erwerbsfähigen Bevölkerung (30. Juni 2019), Stadt Herne (PDF, 4,9 MB).

Koordinaten: 51° 33′ N, 7° 16′ O