Bietschhorn
Bietschhorn | ||
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Das Bietschhorn vom Staldhorn aus gesehen | ||
Höhe | 3934 m ü. M. | |
Lage | Kanton Wallis, Schweiz | |
Gebirge | Berner Alpen | |
Dominanz | 13,4 km → Aletschhorn | |
Schartenhöhe | 807 m ↓ Beichpass | |
Koordinaten | 631684 / 137802 | |
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Erstbesteigung | 13. August 1859 durch Leslie Stephen | |
Normalweg | Westsüdwestgrat ZS |
Das Bietschhorn ist ein 3934 m ü. M. hoher, und neben dem Aletschhorn einer der markantesten Gipfel im südlichen, zum Schweizer Kanton Wallis gehörigen Teil der Berner Alpen. Früher wurde es im Lötschental auch „Nesthorn“ genannt. Die nordöstlichen und südlichen Hänge des Berges sind Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn.
Auf der Nordseite fliesst der Nestgletscher gegen das Lötschental ab. Westlich des Nestgletschers befindet sich die Bietschhornhütte, von der aus der Berg üblicherweise angegangen wird.
An der Südseite des Bietschhorns reichen Bietschtal und Baltschiedertal von der alpinen Stufe hinab bis in das mediterran geprägte Rhonetal. Der südexponierte Bietschgletscher ist mittlerweile stark abgeschmolzen. Der Baltschiedergletscher speist mit seinen beiden Gletscherzungen den Baltschiederbach.
Geschichte und Berghütte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1233 wurde das Bietschhorn, als erster Berg der Schweizer Alpen überhaupt, in einem Kaufvertrag erwähnt. Genau genommen ging es um eine Wiese am Berg, de Bietch. In der Cosmographia Beschreibung aller Lender wurde es 1544 erstmals auf einer Landkarte verzeichnet.
Nach vergeblichen Besteigungsversuchen durch Einheimische und Gäste gelang am 13. August 1859 die Erstbesteigung durch Leslie Stephen und dessen Bergführer Joseph und Johann Siegen sowie Joseph Ebener über das Lötschental via Bietschjoch und den Nordgrat.[1]
Nachdem bis anhin bei einer Holzfällerhütte im Nestelwald auf 1890 m ü. M. gestartet wurde, erbauten der Hotelier Lehner und der Bergführer Siegen 1871 die noch heute bestehende Bietschhornhütte am Fusse des Schafberges auf 2565 m ü. M. Die Hütte bestand zunächst aus einem einfachen Lärchenholz-Blockbau mit acht Schlafplätzen. 1907 wurde die Bietschhornhütte für 3500 Fr. an den Akademischen Alpenclub Bern verkauft. Der AACB investierte weitere 1000 Fr. in die Berghütte. Die Unterkunft wurde 1908 erstmals auf 12 und 1922 auf 25 Strohschlafplätze erweitert. Die ersten Wolldecken taten bis 1981 ihren Dienst. Die Strohmatratzen wurden 1968 durch Schaumstoffmatratzen ersetzt. 1970 erfolgte eine Totalrenovierung.
Der Berg wurde bis heute von 4 verschiedenen Gipfelkreuzen geziert. Das erste Gipfelkreuz wurde am 27. August 1940 von Einheimischen auf den Gipfel getragen und durch Prior Siegen gesegnet. Der Bergführerverein Lötschen erstellte am 5. Oktober 1968 das zweite Kreuz, welches durch Sturm und Wind zerstört wurde. So wurde am 25. August 1990 das dritte Gipfelkreuz errichtet, in welches ein Blitz einschlug. Am 17. Juli 2004 wurde schliesslich ein Metallkreuz bei der Hütte geweiht und später auf dem Gipfel montiert.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daniel Anker: Bietschhorn. In: Die Alpen. Nr. 11, 2006, S. 32–35.
- Daniel Anker, Marco Volken: Bietschhorn - Erbe der Alpinisten. AS-Verlag, Zürich 2004.
- Pius Rieder: 125 Jahre Sturm und Wind getrotzt Walliser Bote 31. Juli 2006 Seite 7. Brig 2006.
Einzelnachweis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b 125 Jahre Bietschhornhütte (Walliser Bote, 31. Juli 2006). Abgerufen am 29. Oktober 2013.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fotos Bietschhorn
- AACB Bietschhorn-Hütte
- Bietschhorn auf der Plattform ETHorama
- Bietschhorn auf GeoFinder.ch