EVN Wärme
EVN Wärme GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2008-02-28 |
Sitz | Maria Enzersdorf, Österreich ⊙ |
Leitung | Geschäftsführer[1]
|
Mitarbeiterzahl | 110 (2015)[1] |
Umsatz | ca. 140 Mio. € (Schätzung 2015)[1] |
Branche | Fernwärmeversorgung |
Website | auf evn.at |
Stand: 2015 |
Die EVN Wärme GmbH ist ein österreichisches Unternehmen der Wärmeerzeugung und -verteilung. Als 100%iges Tochterunternehmen der EVN AG wurden diese Tätigkeitsfelder eingebracht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen EVN Wärme wurde durch rückwirkende Ausgliederung per 1. Oktober 2007 aus der EVN AG im Jahre 2008 geschaffen. Somit waren mit Beginn des Unternehmens bereits rund 50 Fernwärmenetze und die Biomasseheizkraftwerke Mödling und Baden in Betrieb.[2] Die Fernwärmenetze Korneuburg, Maria Gugging und die 31 km lange Fernwärmetransportleitung Dürnrohr-St. Pölten Leitung befanden sich in Fertigstellung.[3][4] Seit dem Jahr 2009 hat die Gesellschaft das Tochterunternehmen Biowärme Amstetten-West GmbH (BAW) zum Aufbau einer Wärmeversorgung mit Biowärme im Bereich Amstetten übernommen und hält diese Beteiligung gemeinsam mit der Stadtgemeinde Amstetten.[5][6] Im gleichen Jahr wurde die Fernwärme Mariazellerland GmbH gemeinsam mit den Stadtbetrieben Mariazell gegründet.[7] Im Jahre 2011 wurde die Bioenergie Steyr GmbH und die Fernwärme Steyr GmbH gegründet, die gemeinsam die Wärmeversorgung von Ramingdorf und Steyr bewerkstelligen.[8][9]
Der jährliche Absatz betrug 2,096 TWh im Geschäftsjahr 2022/2023[10], bei einer Länge des Fernwärmeleitungsnetzes 900 km und einem Umsatz Geschäftsjahr 2019/2020 von 136,1 Mio. Euro Umsatz.[11][12][1] Im Oktober 2020 wurde in Klosterneuburg ein neues Biomasseheizkraftwerk in Betrieb genommen, welches bis zu 14.000 Haushalte mit „grüner Wärme“ aus regionalen Rohstoffen versorgt.[13]
Im Jahre 2022 betreibt die Gesellschaft rund 70 Biomassefernwärmeanlagen[14] in Niederösterreich. Im Zuge des Nachhaltigkeitsprogramms wurden zur Erreichung der unternehmensweiten Ziele innovative Projekte entwickelt: Zur Senkung der Emissionen in den Wärmeheizwerken wird der Einbau einer Primärrezirkulation an den Standorten Hagenbrunn, Leopoldsdorf und Korneuburg geplant. Die Einsparung von Pumpstrom, die CO2-freie Deckung des Eigenstrombedarfs durch den Bau einer Photovoltaikanlage im FHW Tulln, die Netzoptimierung in den Fernheizwerken Mödling und Baden, die Senkung der Rücklauftemperatur, die Einregulierung der Umformerstationen und Differenzdruckmessungen mit Netzoptimierung Mödling und Baden.[15]
Unternehmungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erzeugungsanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die EVN Wärme GmbH hatte im Jahre 2011 insgesamt rund 1000 Nahwärmeanlagen für die Objektwärmeerzeugung und rund 50 Fernheiznetze[16], die großteils aus Biomasseheizwerken ihre Wärme erhalten.
In nachfolgender Tabelle ist ein Auszug der Fernwärmenetze aufgeführt.
Fernwärmenetz | Versorgungsgebiet | Primärenergieträger | Sonstige Hinweise |
---|---|---|---|
Thermenregion | Mödling, Vösendorf, Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Wr. Neudorf, Biedermannsdorf, Guntramsdorf, Gumpoldskirchen, Pfaffstätten, Traiskirchen, Baden | Biomasse | Größtes überregionales Naturwärmenetz Österreichs mit 150 km Trassenlänge.[17]
[18] Biomassekesselwärmeleistung 26,5 MW, Dampfturbine 5 MWel[19]. Zusätzliche Informationen auf der Seite: Biomasseheizkraftwerk Baden Biomassekesselwärmeleistung 26,5 MW, Dampfturbine 5 MWel[20]. Zusätzliche Informationen auf der Seite: Biomasseheizkraftwerk Mödling |
Krems | Krems, Gedersdorf | Fernwärmespeicher und KWK-Wärme aus Kraftwerk Theiß und der Biomasse-Cogeneration-Anlage[21] | [22] Anschlussleistung im Endausbau: 55 MW[18][23] |
Sankt Pölten | Sankt Pölten | Abfall- und Biomasse-KWK-Nutzwärme | Wärmelieferung an die Fernwärme St. Pölten über eine 31 Trassen-km lange Transportleitung aus der thermischen Abfallverwertungsanlage in Dürnrohr[24][25] |
Wiener Neustadt | Wiener Neustadt | Biomasse | [18] Biomassekesselwärmeleistung 5 MW, Wärme vom Biomasseheizkraftwerk FunderMax in Neudörfl über eine 4 km lange Transportleitung.[26] |
Primärenergieträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Primärenergieträger werden für die Wärmeerzeugung und -lieferungen nachfolgende Brennstoffe eingesetzt:
- Unbehandelte Biomasse wie Waldhackgut, Sägerestholz, Pellets
- Gasförmige Brennstoffe wie Erdgas, Biogas, Flüssiggas
- ungefährlicher Abfall
- Nutzwärme aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die mit Kohle, Erdgas oder Heizöl befeuert werden
- Heizöl
- Strom
- Erdwärme
Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Unternehmen übernahm 2008 mit der Errichtung einer der längsten Fernwärmetransportleitungen Europas[25] mit einer Trassenlänge von 31 km, also 62 km Leitungslänge. Das Wasser strömt mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 6 km/h und wird alle 10 Stunden wieder erwärmt. Ab Oktober 2009 erfolgt die Fernwärmebereitstellung für die Niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten aus dem Kraftwerkspark Dürnrohr zu etwa 2/3.[27][24][28]:
- Das Unternehmen liefert Wärme für die Stadt Krems an der Donau und die Gemeinde Gedersdorf aus dem größten Fernwärmespeicher Europas, der im Kraftwerk Theiß steht.[29] Zur Dekarbonisierung des Fernwärmenetzes Krems wurde ein Biomassefernheizkraftwerk errichtet, welches im Oktober 2023 in Betrieb genommen wurde.[30][31]
- Das Unternehmen errichtete eine Biogasaufbereitungsanlage, für die Reinigung von Faulgas einer Kläranlage und ebenso Kofermentationsgas, in der jährlich 1 Million Kubikmeter Biogas gereinigt und in das Erdgasnetz eingespeist werden. Mit diesem Gas, werden aus dem Erdgasnetz mehrere 1000 Haushalte mit Wärme versorgt. [32]
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Fernwärmepumpstation der Tochtergesellschaft Biowärme Amstetten-West GmbH
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Außenansicht des Biomasseheizwerkes in Maria Gugging zur Versorgung der ISTA
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Biomasseheizwerk mit einer Leistung von 300 kW als Modulanlage, mit Gebrauchsmusterschutz
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Wärmeübergabestation der mit einer Leistung von 300 kW einer Wohnhausanlage
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Biomasseheizwerk mit einer Leistung von 1000 kW als Modulanlage
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- EVN Wärme auf evn.at
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Firma EVN Wärme GmbH in Maria Enzersdorf. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at
- ↑ Die Zukunft der Biomasse als Wärmequelle für Nah- und Fernwärme: G. Sacher, abgerufen am 1. Juni 2021
- ↑ Fernwärme-Transportleitung von Dürnrohr nach St. Pölten ( vom 13. Juni 2021 im Internet Archive), abgerufen am 1. Juli 2021.
- ↑ Spatenstich für längste Fernwärmeleitung Österreichs, abgerufen am 1. Juli 2021.
- ↑ Pressemeldung EVN AG vom 16. Juli 2008. Stand: 22. Februar 2009.
- ↑ BWB Bundeswettbewerbsbehörde Zusammenschlüsse 2008 ( vom 20. November 2010 im Internet Archive)
- ↑ http://www.firmenabc.at/fernwaerme-mariazellerland-gmbh_FFXb Firmen ABC Stand: 26. März 2010
- ↑ Biomasse-Fernwärme für Steyr. Gemeinschaftsprojekt von Energie AG und EVN, abgerufen am 1. Juni am 2021.
- ↑ Erste Terrawattstunde umweltfreundlicher Energie in Steyr hergestellt, abgerufen am 1. Juni 2021
- ↑ Ganzheitsbericht Seite 186; abgerufen am 24. Juli 2024
- ↑ Jahresabschluss 2019/20; Firmenbuch am Handelsgericht Wien.
- ↑ Ganzheitsbericht 2019/20 ( vom 13. Juni 2021 im Internet Archive), Seite 153 Stand: 1. Juli 2021.
- ↑ Ganzheitsbericht 2019/20, Seite 103 ( vom 13. Juni 2021 im Internet Archive), abgerufen am 1. Juni 2021
- ↑ Ganzheitsbericht Seite 58; abgerufen am 5. Februar 2023
- ↑ Ganzheitsbericht 2019/20, Seite 109 und 110 ( vom 13. Juni 2021 im Internet Archive), abgerufen am 1. Juni 2021
- ↑ Pressemeldung der Stadt Ternitz; Stand 11. September 2010
- ↑ Naturwärmenetz: Versorgung von 13 Gemeinden mit umweltfreundlicher Wärme. 26. Mai 2024, abgerufen am 24. Juli 2024.
- ↑ a b c Morris A. Pierce, district energy historian and energy manager, University of Rochester ( vom 26. Februar 2011 im Internet Archive); Stand: 10. Juni 2010
- ↑ Pressemeldung EVN AG vom 12. Oktober 2006 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 22. Februar 2009
- ↑ Pressemeldung EVN AG vom 18. April 2008 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 22. Februar 2009.
- ↑ EVN Ganzheitsbericht 21/22 Seite 13; abgerufen am 5. Februar 2023
- ↑ Pressemeldung EVN AG vom 11. Januar 2008; Stand 22. Februar 2009
- ↑ NÖ Energiebericht 2007 (PDF-Datei; 4,55 MB); Seite 8; abgerufen am 1. November 2010
- ↑ a b Pressemeldung der EVN AG vom 1. Oktober 2009; abgerufen am 6. Dezember 2009
- ↑ a b Andreas Oberhammer; Die längste Fernwärmeleitung Österreichs Bericht über die Planung, den Bau und die Qualitätssicherung; Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen; März 2010 ( vom 6. Juli 2011 im Internet Archive) (PDF-Datei; 14,73 MB); Stand 2. April 2010
- ↑ Klimabündnis Wiener Neustadt vom Oktober 2007; abgerufen am 10. Juni 2010
- ↑ Pressemeldung der EVN AG vom 20. Mai 2008. Stand 22. Februar 2009.
- ↑ https://noev1.orf.at/stories/225618/ Stand: 15. November 2009.
- ↑ Pressemeldung EVN AG vom 11. Januar 2008. Stand: 22. Februar 2009.
- ↑ Biomasse statt Gas: Wende in Kremser Fernwärmenetz abgerufen am 24. Juli 2024
- ↑ ABKEHR VOM GAS: Winzer Krems stellen auf Fernwärme um abgerufen am 1. Juni 2021
- ↑ Größte Biogas-Aufbereitungsanlage NÖs Ende 2010 in Betrieb, NÖN, Ausgabe: Wiener Neustadt (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Stand: 26. August 2010