Heizlokomotive

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44 154 – die Aufschrift Dampfspender weist auf die ausschließliche Nutzung als Heizlok hin, die Lok wurde baulich vereinfacht (entfeinert)

Heizlokomotiven wurden im Winter genutzt, um Reisezugwagen mit Wärmeenergie zu versorgen. Die abgestellten Wagen kühlen im Winter schnell aus, insbesondere während der nächtlichen Betriebspause. Heizlokomotiven wurden zudem als Ersatz für stationäre Heizanlagen zur Beheizung von Gebäuden oder Weichen, teilweise abseits der Eisenbahn eingesetzt. Heizlokomotiven sind grundsätzlich zu unterscheiden von Heizwagen die in Züge eingestellt wurden und während der Fahrt für Heizdampf sorgten.

Dampflokomotiven

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Früher wurde Dampf vom Kessel der Zuglok in die Heizungen der Wagen geführt, die keine eigene Energieerzeugung hatten. Um abgestellte Wagen vorzuheizen, hätte bereits einige Zeit vor dem Einsatz der Wagen eine Lokomotive angekuppelt werden müssen, die dem sonstigen Betrieb entzogen worden wäre. Für diesen Zweck wurden deshalb alte, teilweise nicht mehr im Streckendienst zugelassene Dampflokomotiven benutzt. Gleiches gilt für die Verwendung als Weichenheizung: Hier wurde Dampf vom Kessel der Lokomotive über Leitungen zu den Weichen geleitet, um das Einfrieren im Winter zu verhindern. Heizlokomotiven wurden zudem als Wärmelieferant verwendet, um die Räumlichkeiten der Bahnbetriebswerke (Bw) zu heizen, um warmes Wasser zu liefern oder Wohnungen / Fabriken mit Wärmeenergie zu versorgen.

Die DR-Sprachregelung für im Heizdienst verwendete Dampflokomotiven trifft die Unterschiede am besten:

  • Heizlok:
    • voll betriebsfähige Lokomotive, die eingeschränkt für Zugleistungen eingesetzt wurde.
  • pmH = provisorische mobile Heizanlage:
    • ausgemusterte Dampflokomotive, deren Kessel funktionsfähig erhalten wurde. Im Ausbesserungswerk (Aw) wurden sie für den Heizdienst mit entsprechenden Dampfentnahmeanschlüssen ausgerüstet. Diese Loks durften per Sondergenehmigung mit eigener Kraft zwischen Heizort und Bw zur Eigenversorgung fahren oder ihren Heizort wechseln. Viele DR-Traditionslokomotiven haben so „überlebt“. pmH wurden nahezu komplett an die Bw ausgeliefert. Ausgebaute Teile wurden mitgeliefert. Mit relativ geringem Aufwand wäre eine Wiederherstellung für den Betriebsdienst möglich gewesen. Es ist jedoch in keinem Fall erfolgt. Einige Lokomotiven der Baureihe 44 verloren im Raw Meiningen ihr komplettes Innentriebwerk, ohne die verbliebenen Teile an den Zweizylinderbetrieb anzupassen. Danach durften sie wegen des gestörten Masseausgleiches nur noch mit 60 km/h fahren, eine Anhängelast von 60 t befördern und waren durch den fehlenden dritten Auspuffschlag auch akustisch erkennbar.
  • Dampfspender:
    • So wurden ortsfest aufgestellte, ausgemusterte Loks mit noch brauchbarem oder für den Zweck hergerichtetem Kessel bezeichnet. An diesen Lokomotiven wurde alles entfernt, was nicht zur Dampferzeugung notwendig war oder als Ersatzteil für andere Lokomotiven gebraucht werden konnte. So wurde das Triebwerk abgebaut (Zylinder, Treibstangen, Bremsen) und das Fahrwerk oft durch den Ausbau einzelner Achsen vereinfacht. Es diente nur dazu, den Kessel am Umfallen zu hindern. Die Achsen im Bereich der Feuerbüchse fehlten in einigen Fällen, um den seitlichen Zugriff auf den Aschekasten zu erleichtern. Mit ausgebauten Radsätzen ist eine solche Lokomotive allerdings nicht rollfähig. Rollfähige Dampfspender behielten das vollständige Laufwerk.

In den 1980er Jahren spezialisierte sich in der DDR das Raw Meiningen auf den Umbau von Lokomotiven zu Heizloks (Dampfspendern, provisorischen mobilen Heizanlagen) und stationären Heizanlagen, besonders bei den Baureihen 41, 44, 50 und 52.

War eine Dampflokomotive nur noch als Heizlok vorgesehen, wurde an ihr nur eine vereinfachte Revision durchgeführt. Bei vielen Lokomotiven wurde der Mischvorwärmer stillgelegt und durch eine zweite Strahlpumpe ersetzt. Auch bekamen nur die zum Heizen benötigten Baugruppen wie der Kessel eine vollwertige Untersuchung. Fotos von Heizloks zeigen, dass man häufig, um den Zug zu verbessern und den Rauch abzuleiten, mehr oder weniger provisorische, hohe Schornsteine auf den ursprünglichen Lokomotivschornstein aufsetzte. Bei rollfähigen Lokomotiven war diese Erhöhung offenbar meist auf einem Gestell montiert, unter dem die Lok herausgefahren bzw. -gezogen werden konnte.

Die ölgefeuerte Neubaulok 10 002 der Bundesbahn endete als Heizlok.

Stationäre Zugvorheizanlage

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Es wurden zudem feste Anlagen gebaut, die die Aufgaben der Heizloks übernahmen und die bereitgestellten Züge mit Dampf versorgten, ähnlich der heutigen elektrischen Zugvorheizanlage.[1] Vereinzelt überlebten die Loks in den Betriebswerken als Heizung, teilweise bis nach 1990.[2]

Liste ausgewählter Heizlokomotiven (Dampf)

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Deutsche Bundesbahn

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Die Reste der ehemaligen Heizlok 50 1650 in Aulendorf

Deutsche Reichsbahn

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Sonstige Bahnverwaltungen

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Liste ausgewählter Dampflokomotiven als stationäre Heizanlagen

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Deutsche Bundesbahn

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Deutsche Reichsbahn

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41 1303 im Bahnhof Röbel. Gut zu erkennen der zusätzliche Anschluss am Kessel. Die russischen Beschriftungen waren für einen Film

Einzelnachweise

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  1. Günter Tscharn: Streckensterben zwischen Visselhövede und Braunschweig (m 30B von 1982/87). 12. Februar 2010, abgerufen am 11. Januar 2019 (Zugvorheizanlage bei der Deutschen Bundesbahn).
  2. a b c Gerd Böhmer: Bildergalerie 1991 – Teil 01. Abgerufen am 15. Februar 2010.
  3. Lok 051 650-0 (50 1650). Archiviert vom Original am 13. Februar 2010; abgerufen am 11. Januar 2019.
  4. Ingo Hütter: Die Online-Fahrzeugdatenbank im Internet. Abgerufen am 9. März 2010.
  5. a b Dampf vor 40 Jahren (5 B). Abgerufen am 20. Februar 2010.
  6. a b Ralf Stöckner: Das Bw Hanau. Archiviert vom Original am 7. Juli 2010; abgerufen am 11. Januar 2019.
  7. Walter Hollnagel: Eisenbahnstiftung – Bildergalerie. Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt, abgerufen am 11. Januar 2019.
  8. Karl-Friedrich-Seitz: DR 1967-08-06 Interzonenzug D 112 Berlin – Magdeburg – Helmstedt, weiter DB. 1. Oktober 2009, abgerufen am 9. März 2010.
  9. Karl-Friedrich Seitz: DR 1970-11-26 Dessau, Heizlok 38 1715. 16. Januar 2010, abgerufen am 15. Februar 2010.
  10. a b c d e f Heizloks in Berlin vor (ungefähr) 30 Jahren. Abgerufen am 8. September 2010.
  11. a b Frank Paul: 52 8060 und 44 1256 als Heizloks in Engelsdorf (2 Bilder). 14. März 1988, abgerufen am 11. April 2010.
  12. Wolfgang Bügel: Eisenbahnstiftung – Bildergalerie. Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt, abgerufen am 11. Januar 2019.
  13. a b Steffen Tautz: Die Deutsche Reichsbahn vor 20 bis 25 Jahren, Planbetrieb beim Bw Saalfeld und der Einsatzstelle Göschwitz/Saale mit der BR 41. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. September 2009; abgerufen am 18. Februar 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fotogalerieseiten.de
  14. DR 1970-11-26 Dessau, Heizlok 38 1715. Abgerufen am 15. Februar 2010.
  15. Hennig Gothe: 44 2546 bei der DR. 25. April 2010, abgerufen am 5. Mai 2010.
  16. a b c Rolf Stumph: West-Spion im April 1988 im Bw Görlitz. 15. Februar 2010, abgerufen am 3. März 2010.
  17. a b c d e f Rolf Stumpf: Die Dampflok in den letzten Tagen der DDR, Tag 3 Eberswalde – Stavenhagen (m12B). 8. September 2004, abgerufen am 23. März 2011.
  18. a b Jörg Leuthardt: 50 3536-5. 5. April 2010, abgerufen am 23. März 2011.
  19. a b c d e f g h Rolf Stumpf: Heizloks in der DDR. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Mai 2005; abgerufen am 11. Februar 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.railrolf.de
  20. a b c d Rolf Stumpf: Die Dampflok in den letzten Tagen der DDR, Tag 8 Wismar – Perleberg. Abgerufen am 11. Februar 2010.
  21. a b c Steffen Tautz: In Wustermark geht es langsam zu Ende (28 Bilder). Abgerufen am 20. Februar 2010.
  22. a b c Roger Peter: Die Lokwerkstatt Pethau. Abgerufen am 11. Januar 2019.
  23. a b Frank Paul: Dampfabschied beim Bw Kamenz. 23. Mai 1987, abgerufen am 11. April 2010.
  24. a b c d e f Hans-Peter Waack: Das Bahnbetriebswerk Röblingen a See – Die Heizlokomotiven. Abgerufen am 11. Februar 2010.
  25. Rolf Stumpf: Eine späte Bauartänderung an der 52.80. Abgerufen am 20. Februar 2010.
  26. a b Frank Jürgens: Eisenbahn in Klötze – 3. Seite. Abgerufen am 28. Mai 2011.
  27. Karl-Heinz Siebke: Meine Lausitz-Touren (Seite 1 – die Schnuppertouren 1982 / 83). 20. August 1983, abgerufen am 11. April 2010.
  28. Ludger Kenning: Winter im Preßnitz- und Schwarzwassertal. 3. Januar 2008, abgerufen am 12. Februar 2010.
  29. a b Bjarne Knudsen: DR Lokomotiven in Dänemark 1940–1945. 6. Februar 2010, abgerufen am 15. Februar 2010.
  30. Klaus Brechbilder: Schwanengesang – Die BR 10 der Deutschen Bundesbahn. Abgerufen am 11. Februar 2010.
  31. a b c d e Donni: „Havarie und Marktwirtschaft“ für West-Heizloks (m5B). Abgerufen am 22. März 2010.
  32. a b Michael Ziegler: Definitiv 52 1895 und 52 1898. 4. Dezember 2008, abgerufen am 20. Februar 2010.
  33. Ulrich Budde: Unbekannte Heizlok im Bw Goslar ex DB 52 (4 B). 26. April 2009, abgerufen am 20. Februar 2010.
  34. a b Schnellzugdampflokomotiven der Baureihe 01 des BEM. Bayerisches Eisenbahnmuseum, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2010; abgerufen am 11. Februar 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bayerisches-eisenbahnmuseum.de
  35. a b c d Geschichte der 01 519. Eisenbahnfreunde Zollernbahn, abgerufen am 11. Februar 2010.
  36. Steffen Tautz: Die Deutsche Reichsbahn vor 20 bis 25 Jahren, Planbetrieb beim Bw Saalfeld und der Einsatzstelle Göschwitz/Saale mit der BR 41. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. September 2009; abgerufen am 11. Februar 2010 (01 0533 auf dem Weg als Heizlok in Pößneck).
  37. a b c d e Loksammlung Falz. Archiviert vom Original am 11. August 2009; abgerufen am 11. Januar 2019.
  38. a b Zwei 41er in der Russenkaserne ( m3B ). Abgerufen am 20. Februar 2010 (verlinktes Bild zeigt nicht mehr die beschriebene Lokomotive).
  39. 44 0233-5 als Heizlok für die Molkerei in Naumburg/Saale Hbf. 9. August 1980, abgerufen am 11. Februar 2010.
  40. a b c Heizlokomotiven im KAW Greifswald. Abgerufen am 20. Februar 2010.
  41. Steffen Tautz: Reichsbahnerinnerungen Teil 3 Bw Wustermark. Abgerufen am 11. Januar 2019.
  42. Frank Paul: 52 8189. Abgerufen am 22. März 2010.
  43. Frank Engel: alles über Dampfloks – Güsten. Abgerufen am 11. Februar 2010.