Michael Wittenborn
Michael Wittenborn (* 31. Mai 1953 in Bielefeld) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Michael Wittenborn wuchs als Sohn eines Kaufmanns in Bielefeld auf, erlernte nach kurzem Philosophiestudium den Beruf des Schriftsetzers und spielte kleinere Rollen am Stadttheater Bielefeld.[1][2] Von 1977 bis 1980 ließ er sich an der Otto-Falckenberg-Schule in München zum Schauspieler ausbilden.[3] Seinen ersten Fernsehauftritt 1978 in der Fernsehserie Derrick vermittelte ihm Inge Birkmann; sein erstes Engagement erhielt er zu Beginn der 1980er Jahre in Wuppertal.[4] Anschließend spielte Wittenborn am Landestheater Tübingen, bevor ihn Ivan Nagel an das Staatstheater Stuttgart holte. Mit Frank Baumbauer, der in Stuttgart stellvertretender Intendant des Schauspiels war, wechselte Wittenborn 1987 an das Theater Basel und 1992 an das Hamburger Schauspielhaus, dessen Ensemble er bis zum Jahr 2000 angehörte.[5] Nach den Münchner Kammerspielen, dem Burgtheater Wien und (von 2007 bis 2013) dem Schauspiel Köln ist er seit der Spielzeit 2013/2014 wieder zurück in Hamburg.[6]
Wittenborn erlangte u. a. durch seine Auftritte in den Fernseh-Mehrteilern von Dieter Wedel Der große Bellheim, Der Schattenmann und Die Affäre Semmeling größere Bekanntheit. Auch in mehreren Folgen der Fernsehreihe Tatort wirkte er mit. Zudem spielte er die Hauptrolle in dem Sechsteiler Rosowski.
Wittenborn ist mit der Regisseurin und Intendantin Karin Beier verheiratet.[7]
Zudem spielte er öfter zusammen mit Dieter Pfaff in Filmen, wie in Die Affäre Semmeling, Der Dicke oder Bloch: Die Lavendelkönigin.
Theaterrollen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leonce und Lena (Leonce) Regie: Inge Flimm
- Der Kaufmann von Venedig (Shylock) Regie: Johannes Klaus
- Die wahre Geschichte des Ah Q (Wang) Regie: Meinhard Zanger
- Ivanov (den Ivanov) Regie: Jossi Wieler
- Endspiel (Ham) Regie: Nils-Peter Rudolph
- Die Räuber (den Franz Moor) Regie: Antje Lenkeit
- Wilhelm Tell (den Gessler) Regie: Frank Castorf
- Penthesilea (den Achilles) Regie: Barbara Bilabel
- Eines langen Tages Reise in die Nacht (Jamie) Regie: Werner Schröter
- Don Carlos (Marquis Posa) Regie: Nils-Peter Rudolph
- Die Hochzeit (den Prof. Thut) Regie: Christoph Marthaler
- St. Pauli Saga (den Schnauzen-Kalle) Regie: Wilfried Minks
- Puntila und sein Knecht Matti (den Puntila) Regie: Frank Castorf
- Stecken, Stab und Stangl (ohne Namen) Regie: Thirza Brunken
- Die Fledermaus (den Eisenstein) Regie: Frank Castorf
- Maß für Maß (den Herzog Vincencio) Regie: Karin Beier (Schauspiel Köln)
- Der Gott des Gemetzels, Regie: Karin Beier (Schauspiel Köln)
- Der Menschenfeind (Le Misanthrope), Regie: Karin Beier (Schauspiel Köln)
- Die Nibelungen, Regie: Karin Beier (Schauspiel Köln)
- Der Messias, Regie: Karin Beier (Schauspiel Köln)
- Peer Gynt, Regie: Karin Beier (Schauspiel Köln)
- Good save America, Regie: Karin Beier (Schauspiel Köln)
- Schöne Bescherung, Regie: Karin Beier (Schauspiel Köln)
- Alkestis (ohne Namen) Regie: Jossi Wieler
- Das Fest des Lamms, Regie: Jossi Wieler
- Merlin (den Merlin) Regie: Jossi Wieler
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kino
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1985: Drei gegen Drei
- 2001: Bella Martha
- 2006: Ein Freund von mir
- 2007: Yella
- 2011: Wer wenn nicht wir
- 2014: Die geliebten Schwestern
- 2014: Über-Ich und Du
- 2014: Stromberg – Der Film
- 2014: Wir sind die Neuen
- 2016: Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs
- 2016: Toni Erdmann
- 2016: Dinky Sinky
- 2017: Happy Burnout
- 2018: In My Room
- 2019: Wie gut ist deine Beziehung?
- 2019: Deutschstunde
- 2019: Auf dem Grund
- 2020: Irgendwann ist auch mal gut
- 2020: Und morgen die ganze Welt
- 2021: Fabian oder Der Gang vor die Hunde
- 2022: Im Westen nichts Neues
- 2023: Kommt ein Vogel geflogen
Fernsehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1978, 1982: Derrick (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 1980: Der Alte (Fernsehserie, Folge Magdalena)
- 1981: Tod eines Schülers (Fernsehsechsteiler, Folge Der Lehrer)
- 1986: Der Fahnder (Fernsehserie, Folge Cop Conny)
- 1986: Rosowski (Fernsehserie)
- 1986: Tatort: Schwarzes Wochenende (Fernsehreihe)
- 1990–1991: Büro, Büro (Fernsehserie, 16 Folgen)
- 1993: Der große Bellheim (Fernsehvierteiler, Teil 3 und 4)
- 1994: Doppelter Einsatz (Fernsehserie, Folge Schutzgeld)
- 1996: Der Schattenmann (Fernsehfünfteiler)
- 1997: Ärzte: Dr. Vogt – Neuanfang (Fernsehreihe)
- 1998: Bella Block: Auf der Jagd (Fernsehreihe)
- 2001: Tatort: Gewaltfieber
- 2002: Die Affäre Semmeling (Fernsehsechsteiler)
- 2004: Außer Kontrolle
- 2004: Sterne leuchten auch am Tag
- 2004: Tatort: Märchenwald
- 2007: Mein alter Freund Fritz
- 2008: Ihr könnt euch niemals sicher sein
- 2008: Tatort: Auf der Sonnenseite
- 2009: Kommissar Stolberg (Fernsehserie, Folge Am Tag danach)
- 2009–2012: Der Dicke/Die Kanzlei (Fernsehserie, 10 Folgen)
- 2010: Ihr mich auch
- 2011: Tatort: Herrenabend
- 2011, 2018: Der Tatortreiniger (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2012: Halbe Hundert
- 2012: Der Fall Jakob von Metzler
- 2012–2024: Mord mit Aussicht (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 2013: Bloch: Die Lavendelkönigin (Fernsehreihe)
- 2014: Großstadtrevier (Fernsehserie, Folge Ein Schlag ins Gesicht)
- 2014: Kommissar Dupin: Bretonische Brandung (Fernsehreihe)
- 2015: Zweimal lebenslänglich
- 2015: Der Dicke/Die Kanzlei (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 2016: Die Hochzeit meiner Eltern
- 2016: Nie mehr wie es war
- 2016: Wellness für Paare
- 2016: Mutter reicht’s jetzt
- 2016: Ich will (k)ein Kind von Dir
- 2017: Der Polizist, der Mord und das Kind
- 2017: Polizeiruf 110: In Flammen (Fernsehreihe)
- 2018: Unterwerfung
- 2018: Du bist nicht allein
- 2019: Auf dem Grund
- 2019: Hartwig Seeler – Gefährliche Erinnerung
- 2019–2021: Merz gegen Merz (Fernsehserie)
- 2020: Unter Freunden stirbt man nicht
- 2023: Merz gegen Merz – Hochzeiten
- 2023: Einfach Nina
- 2024: Merz gegen Merz – Geheimnisse
Hörspiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2005: Thomas Stiller: Stille Nacht – Heilige Nacht – Regie: Christoph Dietrich (Hörspiel – SWR)
- 2014: Joachim Ringelnatz: Als Mariner im Krieg – Regie: Harald Krewer (Hörspiel – NDR/DKultur)
- 2014: Martin Becker/Schorsch Kamerun: Väter haben sieben Leben – Regie: Martin Becker/Schorsch Kamerun (Hörspiel – WDR)
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2015: Deutscher Schauspielerpreis 2015 als Bester Schauspieler in einer komödiantischen Rolle für Wir sind die Neuen
- 2020: Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen in der Kategorie Schauspieler Nebenrolle in Merz gegen Merz
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Art. Wittenborn, Michael. In: Henschels Theaterlexikon. Mit Stückregister. Henschel Verlag, Leipzig 2010, S. 953f., ISBN 978-3-89487-617-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Wittenborn bei IMDb
- Michael Wittenborn bei filmportal.de
- Michael Wittenborn (Schauspielhaus Hamburg)
- Agenturprofil bei der Agentur Sandra Rudorff
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ »ICH BIN ALLES MÖGLICHE« – kulturwest.de. Abgerufen am 3. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ FUNKE Mediengruppe: Der Entertainer. 10. Februar 2015, abgerufen am 3. Mai 2024.
- ↑ Michael Wittenborn bei der Agentur Sandra Rudorff, abgerufen am 11. August 2022
- ↑ Preisträger in der Kategorie Schauspieler in einer komödiantischen Rolle: Michael Wittenborn. Abgerufen am 3. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ C. Bernd Sucher (Hg.): Henschels Theaterlexikon. Mit Stückregister, Leipzig 2010, S. 953.
- ↑ Michael Wittenborn beim Deutschen Schauspielhaus Hamburg, abgerufen am 29. November 2024
- ↑ Porträt Beiers auf den Seiten des WDR ( vom 16. Januar 2013 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Wittenborn, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 31. Mai 1953 |
GEBURTSORT | Bielefeld |