Kurzfassung
Lokale Netze sind im letzten Jahrzehnt nach einer recht zähen Einführungsphase zum Allgemeingut geworden. Nachdem zunächst vorwiegend geographisch eng begrenzte Netze im 10 Megabit/sec.-Bereich (Ethernet, Token Ring,…) erfolgreich erprobt wurden, sind heute einigermaßen marktfähige Produkte der 100 Megabit-Klasse verfügbar. Netze mit einer nominell im Gigabitbereich liegenden Datenrate sind im Entwicklungsstadium.
Es hat sich bei der Einführung von Netzen gezeigt, daß — etwa bei Ethernet — zwischen den Phasen „Konzeption„ (1973), „erste halbwegs marktfähige Produkte„ (1981) und „jeder hat’s„ (1990) jeweils knapp 10 Jahre lagen. Ähnliches ist bzgl. der 100-Megabitlsec.-Netzklasse bzw. erst recht für die noch futuristischeren Netze zu erwarten. Um diese Zeiten vielleicht in Zukunft etwas zu verkürzen, ist es sehr wichtig, frühzeitig Betriebserfahrungen zu sammeln und konkrete Aussagen zum wirklichen Leistungsverhalten von Hochgeschwindigkeitsnetzen wie FDDI zu machen — nicht zuletzt auch zur Behebung von Schwachstellen, welche die Akzeptanz neuer Netzformen behindern.
Entscheidende Frage für die Verwendbarkeit von Hochgeschwindigkeitsnetzen ist — neben der profanen Kostenproblematik: Was bleibt für den Anwender von der nominell sehr hohen Kapazität übrig? Mindestens drei Faktoren können dazu führen, daß die „am Ende herauskommende„ Leistung im Vergleich zur nominellen Datenrate als sehr niedrig erscheinen kann:
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unzureichende Architektur bzw. mangelnde Rechenkapazität der Netzcontroller
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überflüssige Protokollfeinheiten sowie aufwendige Protokollstacks
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ineffiziente Implementierungen bzw. für andere Netztypen konzipierte und von dort in (allzu) vereinfachender und daher unzulässiger Weise übernommene Protokolle wie etwa TCP/IP.
Es werden Erfahrungen und Messungen an einer der weltweit größten FDDI-Installationen vorgestellt, welche zeigen, daß alle diese Effekte in der Praxis auftreten.
„Abfallprodukt„ der Untersuchungen ist eine Meßmethodik, die für angewandte Mathematiker möglicherweise trivial, aber in der Informatik kaum gebräuchlich ist. Die Methodik ist universell einsetzbar und einfach zu verstehen ist. Sie benötigt nur einen vergleichsweise minimalen Rechenaufwand.
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© 1991 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Spaniol, O. (1991). Betriebserfahrungen und Messungen an einem großen FDDI-Netz … und sich daraus ergebende Konsequenzen. In: Encarnação, J.L. (eds) Telekommunikation und multimediale Anwendungen der Informatik. Informatik-Fachberichte, vol 293. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77060-9_4
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