E-Mails lesen und schreiben, Kalendereinträge bearbeiten oder gar auf das firmeneigene ERP- beziehungsweise CRM-System zugreifen — all das ist heute über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets möglich. Da viele über solche Geräte privat verfügen, ist die überlegung naheliegend, diese auch für berufliche Zwecke zu verwenden. In der Praxis zeigen sich aber viele Fallstricke. Insbesondere der Aspekt der Sicherheit oder auch der des Datenschutzes ist nicht unproblematisch.

Aber jenseits technischer Erwägungen stellt sich immer auch die Frage: Was macht die ständige Verfügbarkeit mit uns? Ist es auf Dauer überhaupt gut, ständig alles tun zu können? Schließlich verleitet die Möglichkeit, jederzeit und an jedem Ort auf die beruflichen E-Mails zugreifen zu können, dazu, dies auch tatsächlich häufig zu tun — echtes Abschalten oder Abstand gewinnen vom Berufsalltag ist dann kaum noch möglich. Oder aus anderer Perspektive betrachtet: Können wir unsere Aufgaben vom Smartphone aus wirklich gleich gut erledigen wie vom PC oder Laptop? Lange Texte lesen oder gar korrigieren auf vier oder fünf Zoll großen Bildschirmen? Das ist vermutlich eher keine sinnvolle Anwendung. Andererseits kann es auch sehr nützlich sein, ein akutes Problem von unterwegs aus zu lösen, bevor es unnötigerweise größer wird. Entscheidend wird letztlich sein, dass wir alle den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten erlernen. Tun wir dies nicht, ist die Gefahr groß, die richtige Balance von Arbeit und Privatleben zu verlieren. Langfristig wäre das auch für das Arbeitsleben und unsere Leistungsfähigkeit schlecht.

Herzlichen Gruß

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Peter Pagel, Chefredakteur